Danke für den Tipp, Tobi. Aber ich werde den Turm jetzt so lassen wie er ist. Was die Holzverkleidung ganz allgemein angeht, habe ich inzwischen auch bezüglich der Typ IX-Boote gelesen, dass diese erst später eingebaut wurde. Interessant, das war mir so bis jetzt nicht bewusst.
Nachdem der Rumpf und der Turm soweit fertig waren, habe ich mich den wenigen Kleinteilen gewidmet. Allen voran den 2 cm Flaks. Hier musste ich feststellen, dass ICM ein paar Fehler gemacht hat. Zunächst mal fehlen im Bausatz die Teile für die Schulterstütze der zweiten Flak. Diese müssen also selber hergestellt werden. Ein zweiter Fehler (der mir aber zunächst nicht auffiel) ist, dass laut Bauanleitung auf jeder Seite der Lafette ein Handrad angebaut werden soll. Auch diese Handräder sind insgesamt nur 2 mal vorhanden, also so viele, wie gemäß Bauanleitung für eine Flak ausreichen würden. Erst später habe ich auf Originalfotos gesehen, dass die Lafetten in der Realität nur ein Handrad hatten. Somit käme man mit den beiden mitgelieferten Rädern tatsächlich für beide Flaks aus, aber wie gesagt, das hatte ich zunächst nicht bedacht. Statt dessen hatte ich mich entschieden, die Handräder komplett durch Ätzteile aus dem Zubehörhandel zu ersetzen. Ich habe mir also für ein paar Euro eine kleine Platine mit geätzten Handrädern in verschiedenen Durchmessern und Speichen-Anzahl bestellt. Diese sehen nicht schlecht aus, auch wenn die Bausatz-Räder tatsächlich noch filigraner gegossen sind! Zu jedem Handrad gehört ein seitlich abstehender Griff, den ich mit einem kurzen Stück o,5-mm Draht nachgebildet habe. Dieser wurde mit Sekundenkleber und möglichst ruhiger Hand senkrecht auf das Handrad geklebt.
Da sich aus dem Bausatz nur ein Satz Schulterstützen bauen lässt, habe ich mich dazu entschlossen, diese an beiden Flaks komplett neu zu gestalten. Dazu habe ich für jede Kanone jeweils eine Halterung und zwei Schulterbügel aus Draht gebogen und mit Sekundenkleber zusammengesetzt.
Hier sind alle Teile für den Bau der beiden Flaks:
Und so sieht es zusammengebaut aus:
Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass ich die Form der Schulterstützen falsch nachgebildet habe. Tatsächlich sind sie weniger halbkreisförmig als ich sie hier dargestellt habe. Allerdings habe ich mich nicht getraut, die unteren Teile der Stützen wieder zu entfernen. Dafür ist die Konstruktion dann doch zu fragil, und das Risiko, dass dabei die Stützen wieder abbrechen, war mir einfach zu groß. Also ließ ich die Kanonen so, wie sie oben zu sehen sind, einschließlich des eigentlich überflüssigen zweiten Handrades.
Unten noch mal die übrigen Teile, die noch zu verbauen sind: Relings für das Flak-Geschütz an Deck, 2 Rettungskragen, Anker, die Notfall-Boje (kommt später auf das Achterschiff), die Sehrohre mit den schon erwähnten Drähten unten dran und noch zwei Stützen, die später rechts und links am Wintergarten angebracht werden.
Während des Baus kam mir die Idee, als zusätzliches Detail die Hafenreling darzustellen. Dies bietet einen zusätzlichen Blickfang und passt sogar, weil ich das Boot später ja auf einer Art Dock-Ständer aufstellen möchte. Um die Reling zu realisieren habe ich zunächst die Höhe und die Abstände zwischen den einzelnen Relingsstützen auf der dem Bausatz beiliegenden Seitenansicht (Bemalungsplan) ausgemessen und dann auf den Maßstab des Bootes umgerechnet. Die so ermittelten Positionen der Stützen habe ich dann am Boot markiert und mit einem 0,5 mm Bohrer per Hand aufgebohrt. Anschließend habe ich 0,5 mm Messingdraht so eingeklebt, dass er 0,7 mm über Deck aufragt. Dies entspricht ca. 1 m Relingshöhe im Original. Zum Einkleben habe ich Holzleim benutzt. Der eignet sich super dafür, denn im Gegensatz zu Sekundenkleber kann man die Metallstäbe auch nach dem Einsetzen noch bequem ausrichten und überquellenden Leim wegwischen. Nachdem alle Relingsstützen eingesetzt waren, habe ich die ganze Sache über Nacht trocknen lassen. Bilder dazu dann beim nächsten Mal. Hier erst einmal die Markierungen für die Löcher an Deck: