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1

Mittwoch, 29. Juli 2015, 22:49

Bau der Douglas C-54d Skymaster

Hier geht's zur Bausatzvorstellung.

Hallo miteinander,

hier folgt nun der Baubericht der Douglas C-54D Skymaster von Revell. Nachdem die Spritzlinge auf Vollständigkeit überprüft sind, bekommen alle (außer den Klarsichtteilen) ein vorbereitendes Bad in warmem Seifenwasser, um noch evtl. Trennmittelrückstände zu entfernen. Nach dem Klarspülen, idealerweise mittels einer Blumenspritze und demineralisiertem Wasser und anschließender Trocknung der Teile, kann mit dem Bau begonnen werden.

Zunächst wird das Cockpit in Angriff genommen. Auf einem eigenen Boden und darunter gesetztem Bugfahrwerksschacht finden lediglich zwei Sitze, eine Mittelkonsole mit darüber liegender Instrumententafel und zwei Steuersäulen Platz. Die Instrumententafel wird, nachdem sie schwarz lackiert ist, mit einem Wasserschiebebild für die Darstellung der Instrumente versehen. Unter Verwendung von Decal-Weichmacher legt sich das Wasserschiebebild wunderbar in die erhaben ausgebildeten Instrumentenrahmen. Meines Erachtens reicht diese Detaillierung für den doch recht spärlichen Einblick in das Cockpit völlig aus. An dieser Stelle Produkte der Firme Eduard zu verwenden wäre ein sinnloses Unterfangen, das, meine ich, wesentlich mehr Arbeitsaufwand bedeutet und zudem nicht unerheblich mehr Geld kostet. Am meisten Zeit geht für den Zusammenbau der beiden Flugzeugführersitze drauf, die aus jeweils vier Teilen bestehen. Die Teile für die Rohrrahmen der Sitze sind doch ziemlich mit Spritzunsauberkeiten übersät, die mir beim ersten Betrachten gar nicht so aufgefallen waren.

Im weiteren Bauverlauf ist der restliche Ausbau des Rumpfes, der Arbeitsplatz für den Funker und Navigator, ein kleiner Sanitärraum, eine Ruhezone für die Besatzung und der Laderaum zu erstellen. Das Trennschott zwischen Cockpit und anschließendem Funk-/ Navigationsraum bildet ein Gitter zur Aufnahme verschiedenster Funkmess- und Navigationsgeräte. Dieser Raum ist auch durch eine Außentür erreichbar und beherbergt auf der Backbordseite den Arbeitsplatz fur den Funker/ Navigator mit einem Sitz und einer kleinen Tischfläche. Dahinter befindet sich backbordseitig der Sanitärraum und auf Steuerbord sind zwei einfache Liegen übereinander angeordnet. Den Abschluss bildet ein weiteres mit einer Tür verschließbares Schott, hinter dem der Laderaum beginnt. Der Laderaum ist beidseitig mit einfachen Klappsitzreihen versehen und verfügt achtern auf der Backbordseite über eine größere zweiflügelige Laderaumtür. Ganz hinten wird der Laderaum mit einem abgewinkelten Schott verschlossen, der eine angedeutete Tür, wahrscheinlich der Zugang zur Bordtoilette, besitzt.

Der Zusammenbau geht recht flott von der Hand. Alle Teile benötigen kaum Nacharbeit und passen gut an die vorgesehenen Stellen. Für die Position der verschiedenen Schotten verfügt der Kabinenboden über eingelassene Schlitze, in die die Schotten eingeklebt werden müssen. Eine Verwechselung oder Falschpositionierung ist daher kaum möglich. Ein interessantes Feature finden wir beim Kabinenboden, von einer Seite hat er den auch hier verwendeten Cargoboden mit etlichen Zurrpunkten. Die Rückseite verfügt über einen Boden ohne Zurrpunkte, dafür sind aber Befestigungspunkte für zwei Sitzreihen von Doppelsitzen vorhanden. So spart sich Revell u.U. einen ganzen Spritzling neu auszugestalten, wenn es einmal Bausätze von anderen Varianten geben sollte. Die Rumpfinnenseiten sind als extra Bauteil vorhanden und zeigen sehr schön die Struktur der Rumpfkonstruktion. Sogar die vier Notausstiege sind exakt nachgebildet. Die C-54 verfügte wohl in der zu bauenden Konfiguration über keinerlei isolierende Innenverkleidung. Erwähnenswert ist, dass auch diese Teile vermutlich einmal Bestandteil eines Bausatzes für andere Versionen sein werden. Es gibt eine ganze Reihe von Gravuren als Schneideführung, wie im vorliegenden Fall die große Cargotür. So sind auch die Optionen für eine kleine Passagiertür oder, ich vermute größere runde Ausschnitte für Beobachtungskuppeln, bereits vorhanden.

Bis hierher stellt das neue Revell Produkt den Erbauer vor keine unüberwindlichen Hürden. Selbst ein Anfänger, der sich schon frei geschwommen hat, hätte beim Bauen keine Probleme gehabt. Aus diesem Grunde habe ich auch keine trivialen Dinge, wie ein paar Teile rechtwinklig zusammen zu fügen, fotografisch fest gehalten. Vorteilhaft für den Zusammenbau ist aber eine vorhergehende farbliche Bearbeitung der einzelnen Teile, da hierdurch die lästige Abklebearbeit entfällt. Um Euch aber doch an dem Bau des Modells teilhaben zu lassen, habe ich ein paar mehr Fotos vom Ergebnis des ersten Bauabschnitts gemacht. Das Konstrukt lässt ja so weit noch genügend Einblicke zu, um zu sehen, wie es im Inneren des Vogels aussieht. Eigentlich schade, dass das mit dem weiteren Zusammenbau und Schließen des Rumpfes vorbei sein wird. Um später noch ein wenig vom Innenraum zu zeigen, habe ich mich entschlossen, den vorderen Außenzugang und die Cargotür geöffnet zu bauen. Dazu aber mehr im folgenden Teil und nun zu den versprochenen Bildern.























Und da ich noch überschüssiges Cockpit Green in der Airbrush hatte, habe ich noch ein paar Teile vorbehandelt. Ich finde, so kommen die Oberflächenstrukturen mehr zur Geltung.











Bis demnächst munter bleiben

Klaus
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2

Dienstag, 4. August 2015, 16:23

Hallo Klaus,

bei diesem Baubericht bin ich auf jeden Fall dabei. Die C-54 ist für mich das Neuheiten Highlight :tanz: in diesem Jahr! Endlich mal ein neuer Flieger, der sich im zivilen Bereich einsetzen läßt.
Danke für die ausführliche Beschreibung und die interessanten Fotos.

Viele Grüße
Torsten
Aktueller Baubericht He-70 Blitz Rollout: Flugfeld und JU-52/3m SELANDIA

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3

Freitag, 7. August 2015, 16:56

Hallo, heute geht es weiter.

Das schöne Sommerwetter hatte mich die letzten Tage davon ab gehalten, an der C-54 weiter zu bauen. Aber Dienstag hat es hier bei uns den ganzen Tag geregnet und so ging es dann weiter.

Da das Innenleben des Rumpfes bereits fertig gestellt war, konnte ich daran gehen, nun auch den Rumpf zu schließen. Dazu habe ich zunächst die Fensterreihen in die Rumpfschalen geklebt. Das ging am Besten, indem ich die Streifen mit den Kabinenscheiben von innen in die Rumpfschalen gesteckt habe um sie dann unter Zugabe von Ethylacetat zu verkleben. Das ging ganz prima, weil ich jeweils zwischen den Fenstern das Ethylacetat nur durch Kapillarwirkung zwischen die Verbindungsstreifen der Fenster und die Rumpfschale habe laufen lassen. Es ergab eine feste Verbindung, ohne die Fensterscheiben zu verschmutzen. Die habe ich dann auch sofort mit Klebemasken von Eduard ( Bestell-Nr. CX418 ), die mittlerweile bei mir angekommen waren, von außen vor schädlichen Einflüssen geschützt. Die Cargotür und den Außenzugang zum Cockpit habe ich von Innen mit schmalen Klebestreifen an ihren Stellen fixiert. So kann ich später den Rumpf fertig lackieren, ohne diese Öffnungen anderweitig verschließen zu müssen, zudem ist der Innenraum so auch recht gut vor anfallendem Staub geschützt. Einen Punkt darf man an dieser Stelle auf gar keinen Fall vergessen. Da das Modell einen sehr langen Hecküberhang hat, ist relativ viel Gewicht im Bugbereich des Rumpfes ein zu bringen, um später nicht einen Tailsitter zu haben. Ich habe zu diesem Zweck durch Wickeln ein Gewichtsteil aus Bleiblech angefertigt, das den Raum zwischen Cockpit und Tragflächenvorderseite unterhalb des Kabinenbodens fast gänzlich ausfüllt. Revell gibt für diese Stelle ca 60g und zudem noch einmal 10g in der Radarnase an. Ich habe unter dem Kabinenboden 85g unterbringen können und denke damit bin ich wohl auf der sicheren Seite.

Jetzt konnten die beiden Rumpfhälften und das Innenleben zusammen gefügt werden. Im Großen und Ganzen passte alles recht gut, einzig im Bereich vor dem Cockpit blieb ein Spalt von etwa einem Halben Millimeter. Durch Trockenpassprobe mit der bereits fertigen Radarnase zeigte sich, dass dieser Spalt auch nicht duch Zusammendrücken geschlossen werden durfte. Ich habe daher einen 0,5mm Streifen aus Plasticsheet dazwischen geklebt und später bündig verschliffen. Da die Ränder der Rumpfhälften nicht absolut scharfkantig gespritzt waren, mussten auf dem Rumpfrücken einige Stellen gespachtelt und beigeschliffen werden.

Nun fehlte nur noch das Cockpitdach, das komplett als Klarsichtteil im Bausatz zu finden ist. Zuerst habe ich die Fensterflächen des Cockpits mit Eduard Masken abgeklebt und nach Anbringung des Overhead-Panels und der beiden Steuersäulen, die ich noch nicht in das Cockpit geklebt hatte, wurde dann das Cockpitdach an seinen Platz gefügt. Die Passung war einigermaßen gut, so dass ich das Cockpitdach erst trocken ausgerichtet habe um dann durch Zugabe von Ethylacetat eine belastbare Verbindung her zu stellen. Ganz kleine verbleibende Spalten an den Rändern schloss ich zuerst mit ein wenig Weißleim und nach dem Abbinden des Weißleims wurde dann mit Spachtelmasse eine durchgehende Oberfläche hergestellt.













Zu guter Letzt habe ich dann noch die Dämpfungsflächen des Höhenleitwerks angefertigt. Da die Bohrungen, in die die Passzapfen gehören, nicht tief genug waren und somit ein ungewollter Spalt zwischen den Teilen entstand, habe ich die Passzapfen kurzerhand abgeschnitten bündig geschliffen und die Oberschale nach Augenmaß mit der Unterschale verklebt. Um einen sauberen, stufenfreien Übergang zum Rumpf zu bekommen, musste noch ein wenig an der Verbindungslasche gefeilt werden. Die endgültige Montage mit dem Rumpf erfolgt allerdings bei der Montage der Tragflächen. Die gilt es im nächsten Schritt zu bauen.

Bis dahin munter bleiben
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4

Freitag, 7. August 2015, 18:14

Interessanter Baubericht :ok:
Bin ich auf jeden Fall weiter dabei! Das mit dem Weissleim als ,,Füllmittel'' muss ich mir merken.
Eigentlich nicht mein Beuteschema, dieser Flieger. Seit ich aber die Story mit dem BoxerHund/Rosinenbomber dazu gelesen hab, könnt ich doch noch schwach werden :D

Grüsse aus der ZentralSchweiz

Horst

5

Samstag, 8. August 2015, 15:59

Hallo Klaus,

mir gefällt was ich hier sehe, schöne Dokumentation und Fortschritte. Der Bausatz macht tatsächlich einen guten Eindruck und durch Deinen Bericht komme ich immer mehr in Versuchung, ihn mir zu kaufen. :rolleyes: Ich schaue weiter gespannt zu.

beste Grüße
Christian

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6

Montag, 31. August 2015, 13:09

Hallo miteinander,

heute geht's mal weiter.

Vor Beginn des nächsten Bauabschnitts muss man sich entscheiden, ob man das Modell mit ein- oder ausgefahrenen Landeklappen bauen will. Für die Variante mit eingefahrenen Klappen ist keine weitere Vorarbeit nötig, es werden lediglich die durchgehende Tragflächenunterseite mit den beiden Oberseiten rechts und links verklebt.


Variante mit nicht gefahrenen Klappen

Will man die gefahrenen Klappen darstellen, muss zunächst mit einem scharfen Messer aus der Tragflächenunterseite jeweils ein Stück Material entfernt und durch ein extra Bauteil ersetzt werden. Dieses Bauteil zeigt die Innenseite des Klappenschachtes bei gefahrener Klappe.


Variante mit gefahrenen Klappen

Vor dem Verkleben der Tragflächenober- und unterseiten müssen noch die vier Motorgondeln mit den Brandschotts und die beiden inneren mit der Innenstruktur der Hauptfahrweksschächte versehen werden.



Ich habe die arbeitsintensivere Variante mit den gefahrenen Klappen gewählt, bei der dann später noch je Seite die vier Führungskulissen für den Klappenweg angebracht werden müssen.
Die Verklebungen in diesem Bauabschnitt gestalten sich recht aufwändig, da die Passgenauigkeit an den Trennlinien der Motorgondeln eher zweitklassig ist. Man kommt am ehesten ans Ziel, wenn man die einzelnen Abschnitte nach und nach in die passende Form drückt, da fixiert und anschließend unter Zugabe von Ethylacetat verbindet. Dabei ist jeweis nach der Verklebung eine angemessene Wartezeit nötig, damit sich alles Ethylacetat verflüchtigen kann und die Verbindung fest ist. Erst dann kann weiter gearbeitet werden. Somit zog sich der Bau der Tragflächen über mehrere Tage hin. Das Ergebnis ist aber dann, nach ein wenig Einsatz von Spachtelmasse und anschließendem Verschleifen zufriedenstellend.

Danach kann dann der Bauabschnitt Rumpf mit dem Bauabschnitt Tragflügel verbunden werden. Bei der ersten Trockenpassprobe zeigt sich, dass der Tragflügel an der Nase sauber zum Rumpf passt. An der Endleiste klafft aber zwichen Rumpf und Tragflächenoberseite ein Spalt von gut einem Millimeter auf jeder Seite. Die Lösung für dieses Problem ist das Einsetzen von einem passenden Stück eines etwas dickeren Gießasts, das den Rumpf unten um den fehlenden Betrag aufweitet. Die Verbindung Tragfläche - Rumpf ist so ohne Verwendung von Spachtelmasse zu bewerkstelligen. Ich denke, das Problem entsteht dadurch, dass der Rumpf unten im Bereich des Tragflügels offen ist und beim Verkleben der Rumpfhälften der Rumpf durch Zusammendrücken unabsichtlich schmaler wird. Die Passung der Dämpfungsflächen des Höhenleitwerks ist so gut, dass keinerlei Nacharbeit nach der Montage nötig ist.



Beim Handling des Rumpfes werden dann doch noch zwei Sinkstellen entdeckt, die aber schnell verspachtelt und veschliffen sind. Ebenso wird mit den beim Original nicht vorhandenen Fensteröffnungen hinter der Ladetür verfahren.





Zwischendurch werden dann noch die Ruderflächen und die Landeklappen angefertigt, die jeweils lediglich aus zwei Schalen zusammen gefügt werden müssen. Bei den Landeklappen muss man sich wieder danach richten, welche Version man bauen will, aber durch die Wahl beim Bau des Tragflügels ist man zu diesem Zeitpunkt ja schon festgelegt. Ich werde zudem alle Steuerflächen nicht beweglich anbringen, sondern nach dem Lackieren fest verbinden. Ob ich sie dann in ausgelenkter Position oder in Neutralstellung anbringen werde bleibt daher hier noch offen. Voraussetzung dafür ist aber, dass an allen Rudergelenken die beiden Scharnierzapfen entfernt werden. Wer später allerdings mit seinem fertigen Modell spielen möchte, sollte das aber unterlassen und nach Revells Bauanleitung bauen.



So, das wäre es erst einmal wieder, der blutigste Laie erkennt mittlerweile, dass hier ein Flugzeug entsteht, bei dem aber noch so einiges fehlt.

Im nächsten Bauabschnitt widmen wir uns dann der Herstellung der Motoren, des Fahrwerks uvm.

Bis dahin munter bleiben

Klaus
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Donnerstag, 3. September 2015, 22:40

bin gespannt wie es weitergeht, bis jetzt sieht alles gut aus
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

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Montag, 5. Oktober 2015, 15:02

Hallo Wettringer Modellbaufreunde,

heut geht es nach etwas längerer Pause - es gibt halt Dinge, die sind wichtiger als Modellbau und duldeten keinen Aufschub - mit dem Bau der Skymaster weiter.

Als nächstes sind vier Pratt & Whitney Twin Wasp R-2000 Motoren zu bauen. Jeder Motor des Bausatzes muss aus sieben Teilen zusammen gebaut werden. Dazu kommen dann noch der Aupuff - Ringsammler und die Luftschraube.
Auf den folgenden Bildern sind immer eine Rohversion des Bauteils, so wie er aus dem Spritzgussrahmen kommt und eine bereits versäuberte Version zu sehen.


Der vordere Motorstern


Der hintere Motorstern


Hintere Ventilstößelrohre



Die Frischgassaugrohre


Der Auspuff-Ringsammler

An dieser Stelle möchte ich allerdings ein wenig Kritik los werden. Zugegeben, die Konstrukteure bei Revell haben sich viel Mühe gegeben, diese Motoren sehr detailliert zu gestalten. Nur wenn dabei der Maßstab aus dem Blick gerät, ist der zunächst gute Eindruck schnell verflogen. So habe ich den Durchmesser der Ventilstößelrohre mit dem Messschieber gemessen und daraus den Originaldurchmesser von 72mm ermittelt. Das ist mehr als ein C-Schlauch der Feuerwehr. Aus technischen Unterlagen des Originalmotors geht hervor, dass der Durchmesser bei 32mm liegt. Revell mag anführen, dass es aus spritzgusstechnischen Gründen nicht anders zu machen ist, freistehende Rohre zu haben. Aber müssen es denn freistehende Rohre sein? Bei einer Motornachbildung, von der ohnehin nur ein kleiner Ausschnitt, dazu noch in einem beschränkten Blickwinkel, sichtbar ist, hätten genau so gut vor den Zylinder gespritzte maßstäbliche Stege gereicht.


Hier die fertig gebauten Motoren ohne Auspuff-Ringsammler

Jedenfalls habe ich, um ein wenig 'Leben' in Frontansichten der Motoren zu bringen und von den dominanten Ventilstößelrohren abzulenken, eine zusätzliche Zündverkabelung aus beige lackiertem Kupferdraht angebracht.


und ein Originalmotor zum Vergleich


Das ist letztendlich noch vom Motor zu sehen (Cowling und Luftschraube noch als Rohteil)

Dieser gesamte Konstruktionsaufwand für Dinge, die man am fertigen Modell überhaupt nicht sieht - wie auch bei der Ausgestaltung des erweiterten Cockpits - hätte besser in die Detaillierung der sehr gut einsehbaren Fahrwerksschächte investiert werden können, denn da herrscht gähnende Leere.




Fahrwerksschacht mit Teilen, die nicht zum Bausatz gehören, ein wenig ausgestaltet

So, die Motoren können nun erst einmal beiseite gelegt werden, bis es heißt 'Endmontage'.

Demnächst geht es dann hier weiter mit der Konstruktion des Fahrwerks.

bis dahin munter bleiben.

Klaus
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9

Montag, 5. Oktober 2015, 16:00

8o :sabber: :sabber: WAAAAAAAHHHHHHHNNSINNNSArbeit bisher :respekt: :dafür: :thumbsup: :hand:
mfG :wink:
Roland :thumbup:
ALLE Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren

Das Horn Helm Hammerhands soll erschallen in der Klamm, ein letztes Mal.
Dies Möge die Stunde sein da wir gemeinsam Schwerter ziehen, Grimmetaten erwachet auf zu Zorn, auf zu Verderben und blutig Morden

„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ - „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“

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10

Dienstag, 6. Oktober 2015, 11:48

Hallo Klaus :wink: Ich muss Dir zustimmen in Bezug auf Details, welche im zusammengebauten Zustand kaum oder garnicht zu sehen sind. Auch bei meiner ME gibt es solche Bauteile die schwierig herzustellen sind und dann im Rumpf verschwinden. Ich habe diese Teile einfach weggelassen. Ich entschuldige mich bei den Experten schon jetzt :rot: , aber für mich ist das Nietenzählerei. Bitte versteht mich nicht falsch: das äußere Erscheinungsbild muss natürlich stimmig sein.

Gruß Norbert

11

Freitag, 9. Oktober 2015, 10:31

Die Motoren mit der Zündverkabelung sehen sehr gut aus. :ok:

Gruß, Torsten

12

Freitag, 9. Oktober 2015, 11:17

Tolle Arbeit! Vor allem die Motoren gefallen mir sehr gut.

Welchen Spachtel genau nimmst Du für das Verschließen der Sinkstellen?

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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13

Freitag, 9. Oktober 2015, 11:54

Hallo miteinander,

zunächst einmal meinen Dank für den Zuspruch Eurerseits. :hand:

@Ray: Zum Verschließen bzw. Auffüllen von Sinkstellen habe ich mir etwas ausgedacht, was sich aber bei mir schon mehrfach sehr bewährt hat. Von Spritzgussrahmen schneide ich mir zunächst kleine Stücke Polystyrol ab, die ich dann in einer alten elektrischen Kaffeemühle - ihr wisst schon, die mit dem rotierenden Messern - zu einem Gries mahle.
Diesem Gries füge ich dann in einem dicht schließenden Schraubglas so viel Ethylacetat zu, das nach etwa einem Tag Wartezeit sich alles Polystyrol aufgelöst hat und ich eine Zahnpasta ähnliche Masse erhalte. Wenn mit der Zeit sich ein Teil des Ethylacetats aus dem Glas verflüchtigt haben sollte, kann man es ohne Weiteres wieder ersetzen, ohne die Streichfähigkeit dieser Masse zu verlieren.
Diese Masse fülle ich dann in die Sinkstellen oder nicht gebrauchte Bohrungen ein und zwar so viel, dass über der Verfüllung ein kleiner 'Berg' an Verfüllmasse stehen bleibt. Weil alle Stoffe, die beim Aushärten ein Lösungsmittel ausdunsten, dabei auch schrumpfen, würde ja sonst wieder eine Fehlstelle entstehen - also, nicht glatt ziehen. Der große Vorteil bei der Verwendung dieser Masse liegt darin, dass zum Einen der gleiche Stoff benutzt wird, wie der, in dem sich die Fehlstelle befindet, also nach dem Aushärten, beim anschließenden Schleifen die gleichen physikalischen Eigenschaften vorliegen und das Schleifmittel auf beiden Stoffen die gleiche Wirkung zeigt. Zum Anderen findet durch die Verwendung von Ethylacetat eine sehr gute Verbindung der selbstgemachten Spachtelmasse mit dem Untergrund statt, weil dieser dabei angelöst wird.
Der einzige Nachteil dieser Methode liegt in der, je nach Schichtdicke, relativ langen (ca. 1-2 Tage) Aushärtezeit der Spachtelmasse. Das Ergebnis nach dem Schleifen entschädigt aber dafür um so mehr. Wenn man Spachtelmasse aus Spritzgussrahmen des zu bauenden Modells verwendet und es dem zu Folge keine Farbunterschiede gibt, ist die veschliffene Spachtelstelle nicht einmal mehr zu sehen.

Ich kann diese Methode jedenfalls sehr empfehlen. Einfach mal ausprobieren.

Munter bleiben

Klaus
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14

Freitag, 9. Oktober 2015, 13:16

Hallo Klaus,

danke für Deine ausführlichen Erklärungen.

Der Aufwand scheint sich ja zu lohnen, wie Deine Ergebnisse zeigen.

Werde ich glatt mal probieren.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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15

Freitag, 9. Oktober 2015, 18:11

Hallo Klaus :wink: Danke für den Tipp, werde ich auch mal probieren. Ethylacetat gibt es wo :?:

Gruß Norbert

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16

Samstag, 19. Dezember 2015, 19:46

Sooooo, nach einer längeren, aber unvermeidbaren Pause geht es nun in den letzten Teil des Bauberichts.

Wir widmen uns zunächst einmal dem Fahrwerk. Nach Auswahl der dem Vorbild entsprechenden Fahrwerksräder (Revell sieht für wohl nachfolgende Bausätze verschiedene Typen von Rädern vor), verbinden wir die jeweiligen Radhälften zu einem Ganzen und haben danach fünf Räder für das gesamte Fahrwerk zur Verfügung.



Das Bugfahrwerk besteht aus mehreren Teilen, die zunächst einen etwas zerbrechlichen Eindruck machen. Nach dem Verbinden der Einzelteile ist es aber durchaus belastbar, sodass die 85g Bleigewicht im Unterrumpf wohl von ihm getragen werden können. Wie sich später zeigt, ist dieses Gewicht auch von Nöten, um keinen 'Tailsitter' zu bauen.



Das Hauptfahrwerk kann mich allerdings nicht so begeistern, Da zum einen die Bremsschläuche dargestellt sind, als seien es Feuerwehrschläuche, also viel zu dick. Mein Messschieber gibt einen Wert von 1,02mm für den Durchmesser an, das sind für den Maßstab 1:72 fast 7,5cm beim Originalflugzeug. Zum anderen finde ich die Detaillierung der Knickstrebe, die gerade bei der C-54 sehr ins Auge fällt, überaus dürftig, Ich habe entgegen der Prämisse out of box zu bauen hier schon einmal verfeinert. da solche Veränderungen im Nachhinein schwerlich zu bewerkstelligen sind. So habe ich aus Evergreen Profilen und Draht die filigrane Struktur dieser Streben nachgebildet. Nach dem Zusammenbau und der Lackierung des Fahrwerks kann dieses erst einmal bis zur Endmontage des Gesamtflugzeuges beiseite gelegt werden.







Lackierarbeiten
Als nächstes geht es dann an die umfangreiche Außenlackierung der Zelle. Als erstes werden die Bereiche, die später in weiß bzw. orange oder hellgrau lackiert werden mit weißer Grundierung versehen. Für den Rest, der in Alu Naturmetall daherkommt, verwende ich die tiefschwarze, hochglänzende Grundierung von Alclad. Also ist schon für die Grundlackierung ein gehöriges Maß an Abdeckerei nötig.
Nach gründlicher Durchtrocknung der Grundierungen werden dann zunächst alle Bereiche, die schwarz grundiert sind, also später in Naturmetall erscheinen sollen, maskiert und zunächst alle Bereiche weiß lackiert, die auch weiß bleiben sollen. Danach ist Orange an der Reihe und zuletzt Mittelseegrau. Zwischendurch müssen immer wieder die Farbbereiche maskiert werden, die schon fertig sind. Eine Heidenarbeit! Danach sofort demaskieren und wieder durchtrocknen lassen.

Nach etwa einer Woche Wartezeit wird dann alles maskiert, was schon in der endgültigen Farbe fertig gestellt ist. Unter Verwendung von insgesamt fünf Alu Farbtönen von Alclad entsteht dann der Naturmetall Bereich. Ich habe festgestellt, dass man recht zügig mit Alclad arbeiten kann, wenn man Farbgrenzen der verschiedenen Tönungen mit Haftnotizzetteln maskiert. Die Klebekraft reicht aus, um den Zettel an seinen Platz zu halten, ohne ihn mit der Airbrush weg zu pusten, ist aber so gering, dass keine Farbpartikel an ihm haften bleiben. Ich habe das mit Tamiya Band probiert, da bleibt ziemlich was daran hängen, wenn auch nicht alles abgerissen wird. Auf jeden Fall bleibt bei der Verwendung von Haftnotizzetteln der schöne Alclad Glanz der bereits fertig gestellten Oberflächen erhalten.
Eine Schicht Future schließt dann die Lackierarbeiten vorerst ab und bildet eine hervorragende Oberfläche zum Aufbringen der Decals.











Die dem Bausatz beigefügten Decals lassen sich sehr gut verarbeiten, lösen sich nach der Benetzung mit Wasser in etwa einer halben Minute vom Trägerpapier und legen sich auch ohne Verwendung eines Weichmachers problemlos in alle Oberflächenstrukturen. Die dunkelblauen Streifen um die Fensterreihen passen so gut, dass die auf die Fenster aufgebrachte Maskierung (Eduard Maskierset) bis zum endgültigen Aufbringen des abschließenden Klarlacks zunächst an Ort und Stelle verbleiben kann.
Bevor das gesamte Modell noch einmal mit einem seidenmatten Klarlack überzogen wird, kommt zunächst noch eine Schicht Future als Versiegelung auf alle Oberflächen, die keine Klarsichtteile sind. Ein darauf aufgebrachtes leichtes Washing mit grau brauner Tönung nimmt den Oberflächen das all zu neu wirkende Strahlen. Um letztendlich die Lackierarbeiten ab zu schließen werden alle Klarsichtteile demaskiert.

Mit dem endgültigen Zusammenbau, dem Anbringen der Fahrwerke mitsamt den Klappen, der geöffnet dargestellten Türen, diverser Antennen und Lichter, der Montage der vier Triebwerke mit Verkleidungen und Luftschrauben, neigt sich der Bau der C-54 dem Ende entgegen.

Mit der Entwicklung dieses Bausatzes hat Revell sicherlich alle Modellbauer angesprochen, die sich dem Bau von militärischen Transportflugzeugen verschrieben haben. Man hatte schon lange auf einen brauchbaren Bausatz gewartet. Der Maßstab von 1:72 kommt einer ausreichenden Detaillierung entgegen, obwohl das fertige Modell nicht unbedingt riesig ist.
Diese angesprochene Detaillierung ist m.E. oft an den falschen Stellen geschehen. So ist der Innenraum der Kabine, inklusive Funker- /Navigatorraum und Ruheraum sehr schön ausgestaltet - nur, bei geschlossenem Rumpf ist nichts mehr davon zu sehen, Das Gleiche gilt für die Triebwerke, wobei es da auch noch einige Ungereimtheiten bzgl. des Maßstabes gibt. Weniger, aber dafür korrekt dargestellt wäre mehr gewesen oder man hätte die eingehende Detaillierung dem Modellbauer oder dem Aftermarketsektor überlassen. Dagegen sind die Fahrwerksschächte, die bei der C-54 sehr gut einsehbar sind, eher stiefmütterlich behandelt worden - gähnende Leere. Eduard hat mittlerweile auf diese Schwachstelle reagiert und bietet für den Ausbau der Fahrwerksschächte und der Konstruktion des Fahrwerks einen sehr schönen PE Teilesatz an.
Insgesamt gesehen erhält man für einen recht günstigen Preis einen Bausatz, der sein Geld wert ist und aus dem ein erfahrener Modellbauer mit ein wenig Eigeninitiative ein durchaus ansprechendes Modell bauen kann.

Hier gibt es Bilder vom fertigen Modell.

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1:72, cargo, Douglas, Revell 04877, Skymaster

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