Das Wettringer Modellbauforum

Hallo zusammen!

Da ich mal eine Auszeit von der Autobauerei brauche, mache ich Urlaub hier im Produktionshangar auf der Wettringer Airbase. Ich hatte nur die Reisekosten zu tragen, Kost und Logis wurden gesponsort Gebaut wird die AC-47D von Revell im Maßstab 1/48, vom Bausatz gibt es hier eine Vorstellung . Ich werde die Maschine des 3rd. Air Commando Sqadron, Nha Trang AB / Süd Vietnam 1968 bauen.

Im Vietnamkrieg wurden C-47D (milit. Variante der DC-3, die einzelnen Variantenaufschlüsselungen lass ich mal weg, denn es gab 113 verschiedene) neben ihrer traditionellen Transport-Rolle als schwer bewaffnete „Gunships“ eingesetzt. Insgesamt wurden 53 C-47D zu AC-47D umgebaut. Sie hatten den Spitznamen "Spooky" oder auch "Puff, the Magic Dragon". Es handelte sich um eine vergleichsweise simple Modifikation des Transportflugzeuges, das mit drei SUU-11A Waffenbehältern bestückt wurde. Jeder Behälter enthielt ein sechsläufiges 7,62-mm-Gatling-Maschinengewehr (General Electric M134 „Minigun“) mit 8000 Schuss Munition. Die Waffen wurden auf der Backbordseite des Flugzeuges installiert und hatten jeweils eine Kadenz von 6000 Schuss/Minute.

Hier mal eine Nachtaufnahme vom Einsatz einer AC-47 über Saigon 1968

und so sahen diese Feuerspucker aus

Die Anordnung der Behälter ist je nach Anzahl der Fenster unterschiedlich, es gab Maschinen die hatten 7 Fenster oder nur 6.

Insgesamt wurden in Vietnam 41 der 53 AC-47D eingesetzt. Zwischen Dezember 1965 und September 1969 verlor die USAF 19 Maschinen, davon wurden 12 abgeschossen. Die restlichen wurden danach im Rahmen der „Vietnamisierung“ an die südvietnamesische Luftwaffe (VNAF) und einige an Laos übergeben.

Also, los gehts. Bei solch großen Modellen muß ich leider aufgrund meiner bescheidenen Platzverhältnisse den Kompromiss eingehen, den Rumpf sowie die Tragflächen separat zu bauen/lackieren und erst am Schluß zusammenzusetzen, sonst bekomme ich das Monster nicht gehändelt.




Die Cockpitwand wurde eingeklebt...




...und ein Teil der Elektronik-Sektion welches über Eck verklebt werden musste, habe ich zwecks der Ausrichtung nur trocken in den Boden gesteckt.




So, der Anfang ist gemacht, jetzt muss der Kleber trocknen und dann können auch schon die ersten Teile lackiert werden. Bis dahin.

beste Grüße
Christian

Hallo zusammen,

Zitat von »Looser«

.....hatten aber trotzdem alle nur 3 Miniguns, oder?

Roland, soweit ich das der recht raren Literatur über diesen Vogel entnehmen kann, ja. Manchmal zahlt es sich aus, jeden Schnipsel aufzuheben und zu archivieren. In "Klassiker der Luftfahrt" hab ich einen Artikel gefunden, der auch die Bedienung erklärt. Ich zitiere: "...wurden die Maschinen mit drei quer zur Flugrichtung eingebauten SUU-11A-MGs (Kaliber 7,62 mm) ausgestattet. Diese feuerten durch die Fenster oder auch den abgenommenen vorderen Teil der Frachttür. Der Pilot hatte ein seitlich eingebautes Visier und konnte so im Kreisflug aus 750 m Höhe das Ziel anvisieren. Zwei Bediener luden die MGs nach, wobei über 45000 Schuß Munition an Bord waren..."

Horst, danke für den Tip. Da werde ich mal nachschauen. Bis auf ein paar Kleinigkeiten wird sie OOB gebaut, also wird es nicht viel zum abschauen geben. Du kannst ja gerne parallel einen Baubericht starten

beste Grüße
Christian

Hallo zusammen!

Carlo, die B-52 dürfte gar noch ein Stück größer sein.
Horst, Du machst Sachen gute Besserung! Zum Problem mit den seidenmatten Farben bei Airbrush-Guns weiss ich keinen Rat, da ich selbst hauptsächlich den guten alten Pinsel nehme. (nehmen muß)
Torsten, schön das Du auch dabei bist.

So, das Cockpit ist fertig - oder besser gesagt: ich lass es so, da man davon später so gut wie nichts mehr sieht. Hier stellte sich heraus, dass das Decal nicht mit der erhabenen Struktur des Bauteils übereinstimmte. Man sollte für ein besseres Ergebnis das Bauteil vorher planschleifen, oder das Decal weglassen und mit z.B. der Trockenmaltechnik arbeiten.






Die Elektroniksektion und der Platz des Navigators sind ebenfalls fertig bemalt und können dann verklebt werden. Ob die Uhr dort oben richtig ist, weiß ich nicht. Das ist eine Auswerfermarke, die ich übersehen hatte und dann zu faul müde war diese nach dem bemalen noch zu entfernen.








Um Euch mal zu zeigen wieviel man hinterher vom Innenleben noch sehen kann, hab ich meine alte C-47 geknipst. Den oberen Bereich der Sitze sowie den Kompass auf dem Instrumententräger und das wars...
Dabei ist mir gleich noch aufgefallen, das dort an der Pfeilmarkierung noch ein längliches Fenster (für den Navigator) hingehört. Hier kann man sehen, was ich meine . Bei der "Camel Caravan to Berlin" dachte ich damals, es gehöre zum Schriftzug. Also werde ich bei der "Spooky" an dieser stelle mittels Bohrer und Schlüsselfeile noch eine Öffnung ausarbeiten.




so, das wars auch schon wieder.


beste Grüße
Christian

Hallo zusammen.

Horst, in der Tat hatten die meisten C-47 diesen "Guckschlitz", einige wenige auch noch zusätzlich ein kleines rundes Fensterchen untendrunter. Die Tür vom Laderaum zum Navigator- / Elektronikraum habe ich geöffnet - Danke! guter Tip, nur die zum WC bleibt verschlossen da das Waschbecken und der "Thron" so in die Ecke gequetscht sind, das man sie sowieso nicht sehen würde.
Beleuchten und motorisieren? Mach doch! Ich "muß" ja ooB bauen Und danke fürs Lob zur "Camel", aber die Außenhaut wurde nicht gepinselt sondern mit Dupli - Felgensilber besprüht.

Torsten, da hast Du recht! Man sieht fast nichts mehr vom inneren, wenn sie fertig ist. Wer es möchte und sich zutraut (ich nicht) kann ja ein sogenanntes cut-off Modell daraus machen. Dazu müssten allerdings im inneren für ein besseres Aussehen noch die Spanten neu gescratcht werden, denn dort ist beim Bausatz alles recht spartanisch gehalten.
Die Kanonen gucken durch die Fensteröffnungen, da gab es verschiedene Anordnungen. Einmal so, das wäre natürlich das beste, da man so wenigstens eine Kanone in ihrer vollen Größe sehen könnte, aber die Maschine die ich baue hatte diese Anordnung - dazu muß ich dann noch eine zusätzliche Öffnung in die Rumpfhälfte machen. Einige Rohre schauten auch nur durch runde Ausschnitte in den Fenstern . Mann könnte nachher vielleicht einen kleinen Spiegel in das Modell integrieren, sodass man etwas weiter ins innere sehen kann - wäre denkbar.

so, weiter zum Bau:
Wie schon beschrieben, habe ich mit geeignetem Werkzeug die Tür aus Bauteil Nr. 48 ausgeschnitten.






So sieht das ganze dann eingebaut aus. Die Sitzgelegenheiten wurden noch verbaut und die gesamte vordere Sektion ist somit fertig.






Die Trennwand zum "Örtchen" ist auch drin und bekam wie der Laderaumboden ein kleines Washing. Und wenn man später an diese Wand den besagten kleinen Spiegel stellt...




...hätte man vielleicht diesen Einblick - ich weiß es noch nicht, werden wir sehen.




So, das war es auch schon wieder - bis denne.


beste Grüße
Christian

Hallo zusammen.

Danke Euch! Carlo, zum Washing hab ich das Zeug hier aber ich werde es wohl wieder entsorgen, denn wenn man zu lange wartet bekommt man es sehr schwer wieder von den unerwünschten Stellen weg und wenn man zu früh rumwischt, dann hinterläßt es einen speckartig glänzenden Film der zudem auch noch klebrig ist. Ganz komisches Zeug. Da werde ich mal meinen ollen Schulmalkasten rauskramen, damit geht´s sicher einfacher.

beste Grüße
Christian

Hallo zusammen.

Weiter ging es mit Kleinkram, so richtig mit luftanhalten und "jetzt bloß nicht zittern"

Die Sitzbank mit ihren Gurten wurde bemalt...




...sowie die Munitionskästen zusammengeklebt, bemalt und decaliert.






So, wozu diese Flares dienen sollen ich bin kein Waffenkenner, vieleicht zur Markierung oder Ausleuchtung des Zielgebietes für nachfolgende Maschinen - und womit werden diese abgefeuert?




Tip: um die Dinger gut händeln zu können, hab ich einfach Zahnstocher mit Spachtelmasse "einbetoniert". (Ich nehme Kombospachtel wo kein Härter zugegeben werden muss, ist je nach Schichtdicke nach ca. 15 - 20 min schleifbar)






Und mal das ganze Gedöns verbaut.






Unter den Flare-Boxen ist/wäre dann noch Platz für je 3 Mun-Kästen - passt sogar beim Modell




So, dann ist mir bei den Fenstern etwas aufgefallen. Beim Bausatz sind die, na ich nenne sie mal Schießscharten angedeutet. hier zu sehen




Beim Gunship sind diese aber nicht vorhanden, also weg damit. Aber wie? Man könnte leicht sagen, das man die Verglasung mit z:B. einer starken Folie (Blisterverpackung) darstellen kann. Aber bedingt durch die Materialstärke des Rumpfes, liesse sich ein bündiges abschließen der Scheiben sicher nicht realisieren.




Ich versuche es mal damit:






Ich lasse das mal bis zum nächsten WE durchtrocknen und schleife es dann plan, mal sehen wie es hinterher ausschaut. Die Scheibe würde sowieso wegfallen, von daher wäre ein Fehlschlag zu verkraften.


so, das wars auch schon wieder - bis demnächst.

beste Grüße
Christian

Hi Carlo.

Danke Dir

Zitat von »Carlo82«

Diese Flare Box Dingens Das ist doch Trinkmilch!

Stimmt...deswegen heißt es auch MUHnition


Ich habs aber noch rausgefunden. Die Dinger nennen sich MK-24 Flares (früher kamen MK-6 Flares zum Einsatz, das sind wohl die im Modell weil die MK-24 waren recht groß ) diese wurden manuell scharf gemacht/gezündet und einfach durch die offene Frachttüre nach außen geworfen, wo sie dann an einem kleinen Fallschirm langsam nach unten schwebten und dabei das Gefechtsfeld für ca. 3 min beleuchteten. Steht hier unter Features / 2.Absatz.


beste Grüße
Christian

Hallo zusammen.

Vielen Dank! Freut mich das es Euch soweit gefällt.
Torsten, man könnte einfach ein Stück aus dem Rumpf herausschneiden das sieht dann aber nicht so schön aus. Dann müßte man an den offenen Stellen das Spantengerüst zurechtscratchen als würde nur die Außenhaut fehlen, das wäre natürlich ein Eyecatcher. Der Jürgen hat das mal bei einer B-17 gemacht - Respekt! Nicht das ich dazu keine Lust hätte, ich trau es mir einfach nicht zu.

Ich hab mal noch die beiden fehlenden Fenster ausgeschnitten, dazu zeig ich euch auch mal mein OP-Besteck und wie ich dabei vorgehe:


Bohrer von 0,3 - 2,5 mm und natürlich einen Halter dazu




verschiedene geätzte Sägeblätter (passen in die Standard-Bastelmesser), Reissnadel und den Engraver von der Firma mit dem Blechblasinstrument




und kleine Diamant-Schlüsselfeilen - im Querschnitt flach, halbrund, rund, dreieckig und quadratisch. All die Sachen kosten wenig und bringen viel.




So, auf der Innenseite ist schon das letzte Fenster "vorbereitet" - aber: erstens ist es quadratisch und zweitens weiß man nie, ob das wirklich die korrekte Position ist...




...also besser von außen abmessen und ringsum abkleben...




...aufbohren, dabei aber lieber etwas Luft zum Rand lassen und sich hinterher "heranfeilen"...




...dann nehme ich ein Sägeblatt mit gebogener Zahnung, so kann man sich ganz easy ins Material vorarbeiten...






...und wenn ich durch bin, kann ich mit einem doppelt gezahnten bequem in beide Richtungen weitersägen...




... das ganze ringsum, den Rand noch mit den Feilen bearbeiten, Klebeband weg und tataaa.




Ob ich an dem Steg wegen der dicken Wandstärke noch etwas wegnehme, entscheide ich noch - man kommt da sehr bescheiden ran und die Gefahr das etwas bricht ist hoch.




Und da war ja noch der Sehschlitz des Navigators - hier sieht man schön die Position , ist zwar zugenietet aber dennoch gut erkennbar. Also, hier muß er hin:




Das Maß habe ich mir vom Decalbogen genommen, sind 8x2 mm...




...und die gleiche Prozedur...






...und schon ist diese Öffnung auch drin. Für den letzten Schliff nehme ich dann noch sogenannte "sanding Needles" - kann ich ebenfalls nur empfehlen.




bis dahin.


beste Grüße
Christian

Hallo zusammen,

vielen Dank! Dazu ist ja ein Baubericht auch da, um zu zeigen wie man was macht.

So, weiter gehts:
Die vier im Bausatz enthaltenen Munitionskästen waren mir einfach zu wenig, man könnte diese zwar durch abformen und gießen vervielfältigen - aber dazu fehlt mir das notwendige Material und auch die Erfahrung. Beim aufräumen fielen mir noch ein paar Ätzplatinen mit Mun-Kästen in die Hände und nach Absprache kommen diese nun auch mit ins Interieur. Weiter unten sieht man dass die Größe der Boxen um einiges kleiner ist, was mich aber in keinster Weise stört.




...hier jeweils eine Seite einer fertigen Box und davor (schwer zu sehen) der Griff der noch aufgeklebt werden muß...




...das ganze 15 mal ...




...dann noch aus Teelicht-Alu und Blisterfolie kleine Rahmen gefertigt, wo jeweils 5 Boxen hineinpassen.




Nun zeige ich Euch auch den Grund, warum ich innen noch etwas mehr hineinpacken möchte - denn es sind beidseitig die Übergänge zu den Tragflächen zu sehen...






...man kann das ganze natürlich auch mit Sheet verschliessen - jeder wie er mag. Die zusätzliche Ladung ist meine persönliche Lösung, natürlich reichen hier die paar kleinen Munitionskisten nicht aus. Da sie im Grunde ihrer Seele doch eine Transportmaschine ist dachte ich mir, man könnte ja noch zwei Holzkisten bauen (geht ganz easy mit Kaffee-Rührstäbchen )...




...da wenigstens eine Kiste irgendeinen Inhalt zeigen sollte, hab ich mir einen der überflüssigen Props aus dem Bausatz genommen (den linken)...




...die Blätter abgesägt und die Nabe stufenweise bis 2,5 mm aufgebohrt, alles alufarbig lackiert und in die Kiste gepackt. Es mag vielleicht schwachsinnig erscheinen, Ersatznaben und -blätter mitzuschleppen (dann auch noch die falschen) aber besser haben, als hätte gehabt




Und so sieht nun die Steuerbordseite aus...




...und die Backbordseite. Die 3 Gun-Türme sind noch roh, aber im Großen und Ganzen bin ich mit der Aufteilung zufrieden - vor allem sind die Spalten abgedeckt.




Mit den Scheiben bin ich momentan noch beschäftigt, das Ergebnis gibts beim nächsten Update. So, nun muß ich erstmal meine Finger entknoten und die Pupillen auf Standard-Brennweite zurückdrosseln

bis demnächst


beste Grüße
Christian

Hallo Gerhard,

die gibt es zB. in diesem Shop. Einfach mal nach dem Hersteller + Artikelnummer (siehe Platine - Hauler HQT005) oder, da es auch noch andere Hersteller/Ausführungen gibt, nach "etched saw" googeln.

beste Grüße
Christian