Hallo Modellbaugemeinde, hallo Elektro,
Menno, gerade habe ich mir mühevoll meine Aktualisierung aus dem Kopf gequetscht, da rutscht doch schon der nächste Beitrag dazwischen.
Aber schön, dass du dir Gedanken zu meinem Problem gemacht hast.
Vielen Dank für deinen Vorschlag und deine Funktionserklärung.
Die Umsetzung wäre mir allerdings dann doch etwas zu aufwändig.
Ich versuche immer Lösungen zu finden, bei denen man so viel wie möglich von den Originalteilen verwendet.
Dann mal los hier, mit der Lösung, die ich ausgebrütet habe und meinem bereits fertigen Bericht.
Da Thomas meine letzte Beschreibung nicht ganz nachvollziehen konnte, hier nun die Beschreibung etwas ausführlicher.
Damit auch ein Modellbauer, der in der Motortechnik nicht so bewandert ist, das Ganze versteht, ist der Vergleich zum Originalverteiler gleich noch einmal vereinfacht mit erklärt.
Auch die gestern versprochene Lösung ist natürlich mit dabei.
Der gesamte Zündverteiler besteht aus 3 Teilen.
1. das Verteilerunterteil – es ist fest mit dem Motor verbunden.
2. der Verteiler selbst – im Original der Läufer, der die Zündspannung auf die Zündkabelanschlüsse verteilt. Er ist durch eine Welle mit der Nockenwelle verbunden, damit die Kolbenbewegung und der zugehörige Zündfunke synchron ablaufen.
3. der Verteilerdeckel oder Kappe – hier sind die Anschlüsse der Zündkabel und der Mittelanschluss von der Zündspule angesteckt.
Grundsätzlich noch zur Erinnerung: Ein Stromkreis hat immer eine Hin- und eine Rückleitung!
Im Original hat der Läufer zwar eine direkte Berührung mit der Zuführung von der Zündspule, aber KEINE direkte Berührung zu den Zündkabelkontakten.
Durch die Hochspannung der Zündspule spingt der Zündfunke hier über und liefert damit die Zündspannung über das Kabel zur Zündkerze.
Die Rückleitung des Stromkreises erfolgt über die Masse des Motorblocks.
Da beim Modell mit Niederspannung gearbeitet wird und der Plastikmotor keinen Strom leiten kann, müssen sich zum Einen der Läufer und die Zündkabelkontakte berühren und es ist eine separate Rückleitung von der Zündkerze für den Stromkreis erforderlich, den es im Original ja nicht gibt.
Hier nun zunächst der Aufbau des Verteilers mit dem Unterteil im Modell:
Von oben:
- obere Hälfte des Verteilers, daneben die Messinghülse
- untere Hälfte des Verteilers mit der bereits eingeklebten Kontaktplatte, daneben die Feder
- Verteilerunterteil, in dem sich der Verteiler dreht
Hier der Verteiler zusammengesetzt:
Man sieht das Mittelloch, durch welches der Mittelstift Berührung mit der Kontaktplatte hat und die Messinghülse, die den Kontakt zu den Zündkabelanschlüssen herstellt.
Hier nun eine Skizze, die den Aufbau beim Modell verdeutlicht:
Der Zuführungsstromkreis wird über Mittelstift – Kontaktplatte – Feder – Messinghülse - Zündkabelkontakt hergestellt.
aus Beitrag 16:
Mein Bruder hatte sich den Motor in seiner Jugend gekauft, und sich letzten Endes zusammen mit meinem Vater da dran die Zähne ausgebissen. Der Elektromotor wollte nicht in sein Gehäuse passen, die Verkabelung in der Verteilerkappe (eine Metallscheibe schleift dort über die Kontakte und setzt die Lampen unter Strom) machte nur Ärger...
Daher wahrscheinlich auch mein Gedankenfehler mit der Kontaktplatte.
Das Problem besteht hauptsächlich beim Mittelstift, der ja nur glatt in die Bohrung hineingedrückt wird.
Rutscht er nur ein wenig zurück unterbricht er sofort die Berührung mit der Kontaktplatte.
Damit ist der Stromkreis nicht mehr geschlossen und die ganze Konstruktion funktioniert nicht mehr.
Eine sehr labile Angelegenheit.
Um das Zurückrutschen des Mittelstiftes zu verhindern, habe ich jetzt folgende Lösung eingebaut:
Auf dem nächsten Bild sieht man die oberen Einzelteile des Verteilers, insbesondere den glatten Mittelstift und rechts daneben mein Ersatzbauteil.
Das Ersatzbauteil ist aus dem RC-Bereich, für was auch immer es dort verwendet wird.
Eine M3-Gewindestange mit Löthülse!
Das Mittelloch der Verteilerkappe habe ich auf 2,7 mm aufgebohrt und mit einer M3-Schraube ein Gewinde hineingeschnitten.
Da der Kunststoff weich genug ist, war die Verwendung eines Gewindeschneiders überflüssig.
Die Schraube hat gereicht.
Danach den oberen Teil des Loches noch 5 mm tief auf einen Lochdurchmesser von 4 mm erweitert, da der Gewindeanteil etwas kürzer als der alte Mittelstift ist.
Nun noch das Ende der Gewindestange glattgeschliffen und etwas poliert, damit im Betrieb nicht die Kontaktplatte durch die Drehung des Verteilers weggefräst wird.
Und so sieht es mit eingebauter Gewindestange aus:
Das Anschlusskabel von der Zündspule kann ich somit direkt am Stift verlöten.
Danach die Gewindestange in den Verteilerdeckel eindrehen und die benötigte Länge einstellen.
Es kann nichts mehr zurückrutschen und gegen Verdrehen wird die Stange oben mit etwas Kleber fixiert.
Ich hoffe, das die Erklärung etwas Licht in meinen Gedankenablauf und meine Problemlösung gebracht hat.
Sollten dennoch Fragen offen sein, dann immer her damit.
Kabel, Stecker und LEDs liegen bereit.
Jetzt kann es weitergehen.
Bis dann.