Moin!
Och, da gibt es zur Wasserdarstellung eigentlich nicht viel zu berichten.
Ich verwende dafür immer Acrylgel. Früher meistens Silikon. Aber, mittlerweile habe ich festgestellt, daß sich das Gel halt besser und vor allem sauberer verarbeiten lässt.
Das Wichtigste in meinen Augen ist, daß man eine halbwegs vernünftige Untergrundfarbgebung hinbekommt. Auf diese kann man aufbauen. Zum Strand hin etwas aufgehellt und entsprechend ins Meer verlaufend dunkler werdend. Aber auch hier ist etwas Augenmaß erforderlich. Soll heißen, nicht einfach blau auf die Platte klatschen. In meinem Fall habe ich Antrazitgrau genommen. Das hat einen leichten Olivstich, also etwas grünlich. Das passt besser bei Nordseewasser in Küstennähe. Auf hoher See würde ich dann auch zu einem tiefen Blauton wechseln.
Hinzukommt an Ufernähe dann ja auch der umherwirbelnde, aufgewühlte Sand des Strandes. Da kann man dann auch gern etwas Braun untermischen und dann heller werden.
Je nachdem welcher Wellengang herrschen soll muß der Untergrund noch bearbeitet werden vor der Farbgebung. Sprich, da wo später höhere Wellen sein sollen, muß die Oberfläche angehoben werden oder entsprechend Vertiefungen eingearbeitet werden. Da gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Brauchte ich in meinem Falle aber gar nicht, da kein wahnsinnig großer Wellengang herrscht.
Bei der Verwendung von Styrodur z.B. kann man sich sehr gut Wellen in die Platte hineinschmelzen mit Hilfe eines kleinen Brenners. Gibt's in jedem Baumarkt für 2 Euro. Ist in etwas ein Gasfeuerzeug, aber nicht mit richtiger Flamme, sondern eher wie so eine Düse.
Ihr wisst schon, was ich meine. Mit etwas Übung kann man sich so wunderbar ein Meer erschmelzen. Sollte man aber draußen machen. Und nie zu lange auf die gleiche Stelle. Müffelt nur und fängt an zu kohlen. Beides unschön und sieht man auch später. Den Brenner auch nie stumpf von oben auf die Platte halten. So erhält man nur Löcher. Immer nur ganz flach, fast waagerecht über die Platte damit. Dann zieht sich das Styrodur von selbst zusammen an den erhitzten Stellen und es entstehen die Tiefen. Dies einfach solange wiederholen, bis die komplette Platte bearbeitet ist.
Wichtig hierbei, was aber viele immer wieder verkehrt machen: nicht gleichmässig!!! Gleichmässig schaut ein Meer oder See nur ganz selten aus. Viele gestalten ihre Wellen immer in eine Richtung und schön gerade. ÄhÄh, das sieht nicht aus. Gerade das Ungleichmässige macht die Wirkung. Wellentäler, Wellenkämme und in schöner Abwechslung.
Je nach Grad der Wellen kann man vor dem Gel / Silikon schon die Wellenspitzen betonen mittels weisser Farbe und evtl. sogar sehr stark Hellblau für sehr sauerstoffhaltiges Wasser. Das bedenken auch viele nicht und nehmen einfach nur Weiss. Auch kann man mit hellen Grautönen noch experimentieren.
Darauf kommt nun das Gel oder Silikon. Je nachdem, was einem so liegt. Nach Durchtrocknung scheint nun das Vorgemalte durch die dünne Schicht. Das Gel auch nie zu dick auftragen. Warum auch? Es genügt eine dünne Schicht für den Glanz. Es muß lediglich sauber aufgetragen werden. Dafür nehme ich immer alte Pinsel. Diesen auch nicht zu groß und dann rasch die Platte belegen. Ein wenig Sorgfalt walten lassen beim Auftragen. Lieber tupfen und weniger streichen. Beim Tupfen auch darauf achten, daß man nicht zu sehr zieht. Macht man dieses, so kann es sein, daß man später unschöne kleine Spitzen erhält. Das versaut das Gesamtbild. Also, vorsichtig tupfen und zur Not nochmal glattdrücken. Wasser hat nun mal keine wirklichen Spitzen.
Jo, wenn das alles mal trocken ist, dann kann man je nach Wellengang noch die Wellenkämme mit Glanzweiss bearbeiten. Hier ist weniger aber mehr und immer nur zentimeterweise arbeiten. Und, immer den kleinsten und dünnsten Pinsel verwenden. Mehr kann man immer machen. Die Farbe wieder abtragen wird da viel schwieriger.
Und mit ein wenig Übung bekommt man dann sehr gute Ergebnisse hin.
Gutes Gelingen.