Das Wettringer Modellbauforum

Werte Freunde des verkleinerten Maßstabes,

nachdem ich bisher nur Bilder meiner Machwerke in diesem Forum eingestellt habe, möchte ich dieses Mal einen ausführlicheren Baubericht abgeben. Als Modell habe ich mir dafür die Fokker E III von Revell im Maßstab 1:72 ausgesucht. Grund für diese Auswahl war, daß ich mich an der Tragflächenverspannung mit einem neuen Material versuchen wollte und dieser Flugzeugtyp als Eindecker für den Anfang eine gute Zugänglichkeit bieten sollte.


Also, im Netz nach Vorbildphotos gesucht, Skizzen gemacht, und guter Dinge losgefahren, um den Bausatz zu holen. Leider neigten sich die Mundwinkel nach dem Öffnen der Verpackung ziemlich schnell nach unten: Fischhäute ohne Ende, Auswurfmarken an den unmöglichsten Stellen, ein Pilot mit „Bauchschuß“





Habe ich eine Montagsproduktion erwischt, oder sind die Gussformen allgemein so verschlissen?

Des Rätsels Lösung: Die Gussform für diesen Bausatz stammt aus dem Jahr 1981!



Egal, dann muß halt mehr gespachtelt und geschliffen werden.

Als Erstes wurde der Pilot der Ambulanz übergeben, so dass die Maschine unbesetzt bleibt.

Erfreulicherweise sind in den Tragflächen die Ansatzpunkte für die Verspannungen schon vorgegeben, so daß ein Ausmessen nicht notwendig ist.



Getreu der Vorbildphotos und –skizzen wurden als erstes die Löcher für die Drahtdurchführungen der Verspannungen mit dem „Chirurgenbesteck“ vorgebohrt. Hier das genutzte Operationsbesteck, allerdings ohne Tupfer.


Für die Anlenkungen der Steuerung von Höhen- und Seitenleitwerk wurden ebenfalls Löcher gebohrt, in die kurze Drahtstücke eingepasst und mit Sekundenkleber befestigt wurden.



An der Abstützung oberhalb der Motorverkleidung wurde aus einem winzigen Drahtstück eine Aufnahme für die Verdrahtung befestigt, da die Originalaufnahme des Plastikteils nicht geeignet war.


Nach diesen Vorbereitungen ging es an das Lackieren. Die größeren Teile wurden gebrusht (Bronzegrün & Afrikagelb), kleinere wurden mit dem Pinsel gestrichen. Ich verwende Revell Aquacolorfarben und ich bin bisher, abgesehen von Weiss, recht zufrieden damit.

Das Interieur habe ich um Gurte und Armaturenbrett ergänzt.

Die lackierten Teile wurden an den vorgesehenen Stellen mit Polyamidgarn versehen. Bisher habe ich für derartige Bespannungen normales Nähgarn verwendet, welches mich aber wegen des Auffusselns extrem genervt hat. Aus dem Forum habe ich auf der Suche nach besseren Alternativen neben dem Klassiker des gezogenen Gussastes, für den ich anscheinend zu dusselig bin, dankenswerterweise den Tip mit Elastanfäden (Danke Gobidoc!) erhalten. Bei der weiteren Suche bin ich in der Nähkiste meiner Frau auf dieses „Unsichtbare Reparaturgarn“ aus Polyamid gestoßen. Neben einer transparenten Ausführung gibt es auch eine schwarze, die für die hier gewünschte Anwendung besser geeignet ist. Der Faden ist wunderbar dünn (Maßstab!), reißfest und läßt sich gut mit Cyanacrylat/Sekundenkleber oder auch normalem Plastikkleber befestigen.



Der weitere Zusammenbau lief innerhalb der normalen Anpassungstätigkeiten (fast) unspektakulär. Lediglich bei der Passprobe mit der vorderen Motorabdeckung gab es Schwierigkeiten. Nach mehrfachem Schleifen-Anpassen-Schleifen passten die Teile dann. Dummerweise ist dabei der Faden für die Verspannung abhanden gekommen…






Bevor ich das aber bemerkt habe, waren die Teile schon verklebt. Aaaaagh . Also mußte ich mir für diesen Teil der Verspannung eine neue Vorgehensweise einfallen lassen, was aber auch geklappt hat.





Das Fahrwerk wurde zusammengebaut und verspannt bevor es mit dem Rumpf verklebt wurde. Für die Verspannung wurden wiederum kleinste Löcher vorgebohrt. Hier hat das Verkleben und Verspannen viel Zeit in Anspruch genommen, zumal kurz vor der Fertigstellung dieser Baugruppe eine der hinteren Verstrebungen gebrochen ist, aber ich glaube, der Aufwand hat sich gelohnt.





Die Nassschiebebilder wurden aufgebracht, wobei ich diese direkt auf die noch nasse Glanzlackschicht aufbringe. Das mag vielleicht ungewöhnlich sein, hat sich aber bei meinen Modellbaufähigkeiten als der für mich beste Weg herausgestellt.

So vorbereitet wurde der Zusammenbau abgeschlossen und die Verspannung fertiggestellt.

Noch ein kurzen Überarbeiten von Details, ein Übernebeln mit Mattlack und ….

…Ready for „Take off“











Der Filigrantechniker

Hallo Roland,

sorry, warum? Maximale Größe 800 x 800 Pixel, max. Dateigröße 75 kb, maximal 20 Anhänge. Habe ich alles eingehalten, oder?

Habe ich irgendetwas übersehen?

Beste Grüße

Bernd

Hallo Roland,

da mir schon einmal ein längerer Bericht mit Hochladen von Photos, Text formulieren und allem drumrum aus welchem Grund auch immer beim Speichern abgepfiffen ist, war ich bei diesem Bericht vorsichtig. Ich habe den Text erst einmal in Word getippert und dann ins Forum über Copy-paste hochgeladen und gesichert. Danach habe ich die Bilder abgelegt, wobei ich festgestellt hatte, daß ich das maximale Dateiformat zu klein gewählt habe. Also, kurz vor dem endgültigen Hochladen noch einmal neu komprimiert und abgespeichert. Wahrscheinlich hat es dabei Probleme gegeben. Ich hatte auch eine Fehlermeldung, wonach ich diese Dateien schon einmal hochgeladen haben sollte. Darauf hin habe ich Edith arbeiten lassen und danach war alles gut.

Aber besten Dank für den Hinweis !

Möglicherweise hast Du genau zwischen dem ersten und editierten Abspeichern hereingeschaut und daher diese Ungereimtheiten gefunden .

Alles wird gut.....

Bernd

Danke für die Blumen!

Das Polyamidgarn ist in der Verarbeitung wirklich klasse. Ich denke mal, es eignet sich auch für andere Anwendungen, wie etwa als Antennendraht bei entsprechenden Flugzeugen oder Schiffen. Als Takelgarn für Segelschiffe ist der Einsatz fraglich, da a) zu glatt als Nachbildung eines echten Taus und b) zu hoher Glanz, was aber durch Mattieren mit Mattlack jedoch zu beheben wäre.

Bei der enormen Creativität hier im Forum werdet Ihr aber sicher noch andere Anwendungen finden.

Ich wünsche Euch viel Spaß dabei!

Bernd

Hallo Daniel,

wenn Du die Bruchstücke noch hast: Absturzdiorama daraus bauen!

Schönen Gruß

Bernd