Hallo,
vielleicht weiß der Eine oder Andere hier, dass ich sonst
bei den Schiffsmodellbauern in diesem Forum anzutreffen bin. Meine modellbauerische
Laufbahn begann jedoch in grauer Vorzeit mit Flugzeugen, die auch heut immer
noch eine große Faszination auf mich ausüben. Daher erklärt sich mein anderes
(oder eins meiner anderen … ich neige dazu mich zu verzetteln) Hobby: Flugzeugsimulationen
am Computer (es ist mir auch bekannt, dass auch hier im Wettringer einige Il-2
Piloten zugange sind). Nun hat mich ein Bekannter letztes Jahr mit einer
hervorragenden Sim, die sich mit der Luftschlacht um England beschäftigt (ist
das OK hier den Namen des Games zu erwähnen oder läuft das unter
Schleichwerbung?) bekannt gemacht und mich auch zu regelmäßigen Online Flügen
geschleppt. Durch die wunderschöne Graphik dieses Spiels
erwachte in mir die Lust mich auch mal wieder an einen
Flieger zu wagen. Wie zu sehen sitzen wir vorwiegend in Spitfires (meist Ia und
IIa) und natürlich sollte es so eine werden.
Die Kaufentscheidung fiel leicht, da die einzige frühe Spit
in meinem alten Lieblingsmaßstab 1:48 von Tamiya kommt. Umso erfreulicher, dass
der Bausatz überall hoch gelobt wird. Beim Auspacken habe ich auch gleich
bemerkt, dass in den letzten 40 Jahren (hups, das ist mir jetzt so
rausgerutscht) doch nicht alles schlechter geworden ist. Die Qualität ist
ausgezeichnet, mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Etwas was ich auch zuvor nicht
kannte sind Ätzteile. Aber natürlich musste sofort der Cockpit-Aufrüstsatz von
Eduard her, schon weil unser Geschwaderkommodore (der übrigens ein
Plüscheinhorn ist, mit den Hierarchien haben wir´s nicht so …) auch Eduard
heißt. Vor Baubeginn kam dann noch die Entscheidung, dass mein Ziel nicht ist
eine historisch korrekte Spitfire zu bauen, sondern eine, die so aussieht wie
das was wir am Computer fliegen.
Zur Vorbereitung wurden alle „Metall“ teile zunächst metallic
Silber grundiert. Natürlich erst, nachdem sie gründlich mit Zahnbürste und
Scheuerpulver entfettet wurden.
Das Innere bekam dann eine dunkelgrüne Farbschicht, nicht
das originale interior green, sondern einen Farbton der mehr dem der
Computergraphik entspricht.
Dank meiner grenzenlosen Geschicklichkeit schaffte ich es,
als eine meiner ersten Amtshandlungen, den Steuerknüppel durch die Lüfte
fliegen zu lassen worauf er in den Untiefen zwischen den Bodendielen auf
Nimmerwiedersehen verschwand. Aber beim Schiffsmodellbau lernt man ja das „scrätschen“
und so wurden unschuldige Zahnstocher malträtiert
Der erste geriet zu klein, der Kupferdraht war auch zu
labbrig und wurde durch einen 0,6 mm Messingdreht ersetzt, et voilà Nummer 2:
So, und wie soll das denn mal aussehen? Trotz der schönen
Ätzteile muss ich sagen, dass das Modellcockpit im Gegensatz zum Computermodell
richtig nackig aussieht.
Hier finden sich doch viel mehr Kabel, Leitungen,
Schaltkästen, Hebelchen und Knöpfe. Da wird noch einiges zu improvisieren sein.
Aber irgendwo in diese Richtung soll die Reise gehen. Zunächst wurden die
silbermetallic Teile mit Grün übersprüht, dann das Grün an allen Ecken und
Kanten wieder mit dem Skalpell abgeschabt, bis alles schön alt und gebraucht
aussieht, wie auf dem Screenshot oben. In der Computersim kann man den
Alterungsgrad einstellen und ich hab es gern richtig schön abgewetzt.
Die Ätzteile wurden angebracht und wo nötig noch etwas
farblich verändert. (Die Umrandung der Kraftstoffdruckanzeige ist rot, nicht orange!
Tssss!!!). Hier mal ein Würg in Progress Bildchen:
Wie man sieht macht sich der Zahnstocher recht gut. Die
Leitungen wurden aus dünnem garn hergestellt, oben und unten ein Hauch
Silberfarbe als Schellen.
Der (natürlich unverzichtbare) Feuerknopf ist ein Tröpfchen
Sekundenkleber, auch silberfarben und vornedran ein Tüpfelchen Rot. Der Sitz
ebenfalls nach Computervorbild lackiert und gealtert.
Die lederne Rückenlehne des Sitzes wurde zunächst Mit
Emailfarbe (Revell Matt 43) grau angemalt, danch mit Matt 89 trockengebürstet.
Nach dem trocknen dann mit Ölfarbe VanDyke Braun drüber und wieder weitgehend
abwischen. Die abgeschabten Ränder mit lichtem Ocker etwas aufgehellt. Danach
noch ein sehr dezentes Washing mit schwarzer Wasserfarbe (für die Vertiefungen)
und fertsch.
Die Kopfstütze hier im Screenshot (jajaja, ich weiß zu
schattig)
kommt so auch recht gut.
So sieht das nun im Augenblick aus und wartet drauf, wie ich
denn das ganze Geröttel an den Seiten des Cockpits improvisieren werde.