Du meinst wahrscheinlich das Gemälde von Willem van de Velde, aus dem ein Ausschnitt als mein auf Avatar dient. Weiter oben im Baubericht hatte ich damals ausgeführt, inwieweit ich mich an dieser Darstellung der Prince orientieren wollte.
Hier noch ein paar Anmerkungen zu den Fotos und zum Dioramenbau generell:
Natürlich ist im digitalen Zeitalter ein Foto nur der Ausgangspunkt zur Nachbearbeitung. Im folgenden das „Original“ und eine Bearbeitung, die aussieht, als wäre die Aufnahme in den sechziger Jahren auf Diafilm gemacht worden.
Das ist eine ein-Klick-Bearbeitung, die sich eines Programms innerhalb der digitalen Bildbearbeitung bedient. Da gibt es natürlich noch ganz andere Möglichkeiten. Ich hoffe, jemand, der sich mit der digitalen Nachbearbeitung von Fotos auskennt, wird mir hier noch Hinweise geben.
Die nächsten beiden Bilder zeigen individuellere Eingriffe. So habe ich die Naht der Wasserplatten kaschiert und – besonders wichtig – den Übergang zwischen Rumpf und „Wasser“ angeglichen, steht doch ein Wasserlinienmodell niemals glatt auf der Wellenplatte und ergeben sich so Schatten, die höchst vorbildwidrig sind.
Vorbildgerecht allerdings auf beiden Fotos der Mond, ich habe mich hier des Originals bedient.
Grundsätzlich zeigen solche Fotos auch, was am Modell bei einem solchen Diorama wichtig und was nicht so wichtig ist. Wichtig sind meines Erachtens vor allem die Farbgebung und die Beschaffenheit der Segel. Auf dem Foto mit der Staatenyacht zeigt das noch aus Seidenpapier gefertigte und mit Wandfarbe gestrichene Focksegel der Prince eine gewisse Lichtdurchlässigkeit; doch das rührt nur daher, dass die volle Sonneneinstrahlung darauf fiel. Auf dem Solobild der Prince wirkt das Segel meines Erachtens wesentlich brettartiger. Hier öffnet sich das Feld für die Laminatsegel!
Nicht besonders wichtig ist es für ein Diorama, wo genau die Taue verlaufen und wo sie belegt werden. Alles auf Deck wird praktisch unsichtbar bleiben; und ansonsten erscheint die Takelage so, wie sie auch in natura dem Auge des Betrachters erscheint, nämlich als ein Durch- und Nebeneinander von Tauen, das dem Auge nicht entwirrbar ist. Meine Erfahrung war immer wieder die, dass es mir unmöglich war, ein Tau auf seinem Weg Richtung Deck zu verfolgen. D.h. nun nicht, dass ich mich gar nicht mehr für Belegpläne interessieren will, aber ich denke, dass eine wesentlich größere Aufmerksamkeit dem natürlichen Fall der langen, sichtbaren Taue gelten sollte, als da vor allem sind die Schoten der Untersegel und die Brassen.
Schmidt