Zwischenbericht von der Zielgeraden:
Alle Decals sind drauf. Und es sind zuviele. Es scheint, als hätten die Techniker im Zuge der Operation am Golf auf fast alle Wartungshinweise an ihren Maschinen verzichtet. Vielleicht nach dem Motto "Wer mit an den Golf geht, weiß, wo es am Flugzeug gefährlich ist. Da Läuft kein Depp rum." Das erleichtert natürlich das Decalieren. Wenn man es vorher gewusst hätte. Ich habe mich für einen Mix der Revell-Decals und derer aus dem Aftermarket entschieden. Die von Revell waren im direkten Vergleich teils deutlich feiner und hatten einen weniger auffälligen Trägerfilm. Bin noch immer nicht sicher ob es hier und da das Silvern wegen schlechtem Untergrund ist, oder es an den Decals liegt. Ich habe also nach besten Wissen bzw. eben Unwissen Decals angebracht und mich an die wenigen Fotos gehalten, auf denen man was erkennen konnte. Leider hatte ich keine Fotos von der Unterseite. 2 Tage nach den Decals hab ich dann meinen Fundus an Vorbildfotos von 15 auf 120 erhöht, da ich zufällig über eine Seite gestoßen bin, auf der fast alle Granby-Tornados mit Fotos aufgelistet sind. Dabei waren auch Perspektiven, die mir eine Menge Ärger erspart hätten. Ich hätte auf geschätzt 50% der Decals verzichten können bzw. müssen. Und noch etwas ist durch ein neues Bild aufgefallen: Das Hoheitszeichen auf der Unterseite klebt auf dem falschen Flügel. Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl dabei und die Anleitung dreimal gecheckt, aber am Ende dieser geglaubt und nicht meinem Gefühl...
Nach den Decals folgte eine Schicht Klarlack und dann kam Ölfarbe drauf. Und zwar reichlich. Die Vögel sahen ziemlich mitgenommen aus. Das lag zum einen an dem pink/rosa Lack, der von Haus nicht sehr beständig war. Der Einsatz sollte ja nicht so lange dauern. Zum anderen war die sandhaltige Luft auch nicht gerade förderlich für den Teint
Und ob es auf den Wüstenstützpunkten genug Wasser für eine regelmäßige Wäsche gab, stell ich mal bezweifelnd in den Raum
Ich habe mich also für ein sehr abgerittenes Exemplar entschieden. Das ist mir (in meinen Augen) hier und da ganz gut gelungen. An anderer Stelle wiederrum nicht. Es fiel mir schwer, genau die auf den Maschinen sichtbaren Verwitterungen mit meinem geringen Know-how darzustellen. Da muss ich noch üben. Zum Fixieren erfolgte eine weitere Schicht Klarlack und dann kam die Aktion, vor der ich seit Öffnung des Kartons den meisten Bammel hatte
Die Abgasspuren auf dem Seitenleitwerk. Sind charakteristisch für Tornados auf Grund der Schubumkehrklappen beidseits des Leitwerks. Die mussten also drauf. Und zwar mittels Airbrush. Das heißt: der praktisch letzte Schliff kann das Modell zerstören.
Was soll ich sagen...ich habs tatsächlich sehr schön hinbekommen.
Habe verdünntes Gunze H95 "Smoke Grey" schön fein mit meiner Gun aufgetragen. Sah richtig gut aus.
Und dann hab ichs versaut...
Weil mir das ganze nicht ganz dunkel genug war, hab ich ein paar Tropfen Gunze H343 "Ruß" nachgeladen. Mit dem erzeugten Farbton bin ich soweit zufrieden. Aber zuviel, zu mächtig, zu dominierend, zu...doooof. Ich hab mir direkt überlegt, mit dem Rest in der Gun "Weniger ist Mehr, du Depp!" über mein Arbeitstisch an die Wand zu lacken. Konnte mich bremsen, hoffe ich denke auch so später dran.
Heut hab ich dann Teile angebracht, die mir unter Garantie früher jeweils dreimal abgebrochen wären. Antennen, Farhwerk und das übliche Gedöns. Die Klarischtteile für die Positionslampen an den Flügelspitzen kamen auch drauf. Sieht besch***en aus. Da geh ich gar nicht weiter drauf ein
Stand jetzt fehlen noch 2 Pitotrohre, das Staurohr, 2 Tanks und die Lasten für die Gegenmaßnahmen. Vor diesen wirklich letzten 7 Teilen (hoffe, ich hab nich noch irgendwas rumliegen lassen), gibts morgen die finale Schicht Mattlack.
Hier ein Foto vom derzeitigen Stand, 8 Handgriffe vor der Ziellinie:
Muss dringend mehr Bilder als Text zeigen. Das werden ja tatsächlich immer inhaltsarme Romane (aus Sicht eines tippsgebenden Bauberichtes). Da gelobe ich Besserung. Aber der letzte zusammenfassende Eintrag wird wohl alles bisherige sprengen