Das Wettringer Modellbauforum

Darf ich vorstellen: Tornado GR. Mk 1 ZA 471/E "Emma"



Ihr könnt wahrscheinlich nachvollziehen, wie ich geflucht habe, als mir der Emma-Schriftzug in DREI Teile gerissen ist. Da kam nett Panik auf. Aber ich denke, dass sieht wieder ganz gut aus.

Was das Silbern angeht bin ich etwas unsicher. Hier und da erscheint es etwas seltsam. Ich weiß nicht, ob es es silvern ist oder der Trägerfilm um die Grafiken herum etwas zu "präsent" ist. Muss ich nochmal genauer schauen. Geht ja auch noch etwas weiter mit den Decals.

Zwischenbericht von der Zielgeraden:
Alle Decals sind drauf. Und es sind zuviele. Es scheint, als hätten die Techniker im Zuge der Operation am Golf auf fast alle Wartungshinweise an ihren Maschinen verzichtet. Vielleicht nach dem Motto "Wer mit an den Golf geht, weiß, wo es am Flugzeug gefährlich ist. Da Läuft kein Depp rum." Das erleichtert natürlich das Decalieren. Wenn man es vorher gewusst hätte. Ich habe mich für einen Mix der Revell-Decals und derer aus dem Aftermarket entschieden. Die von Revell waren im direkten Vergleich teils deutlich feiner und hatten einen weniger auffälligen Trägerfilm. Bin noch immer nicht sicher ob es hier und da das Silvern wegen schlechtem Untergrund ist, oder es an den Decals liegt. Ich habe also nach besten Wissen bzw. eben Unwissen Decals angebracht und mich an die wenigen Fotos gehalten, auf denen man was erkennen konnte. Leider hatte ich keine Fotos von der Unterseite. 2 Tage nach den Decals hab ich dann meinen Fundus an Vorbildfotos von 15 auf 120 erhöht, da ich zufällig über eine Seite gestoßen bin, auf der fast alle Granby-Tornados mit Fotos aufgelistet sind. Dabei waren auch Perspektiven, die mir eine Menge Ärger erspart hätten. Ich hätte auf geschätzt 50% der Decals verzichten können bzw. müssen. Und noch etwas ist durch ein neues Bild aufgefallen: Das Hoheitszeichen auf der Unterseite klebt auf dem falschen Flügel. Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl dabei und die Anleitung dreimal gecheckt, aber am Ende dieser geglaubt und nicht meinem Gefühl...
Nach den Decals folgte eine Schicht Klarlack und dann kam Ölfarbe drauf. Und zwar reichlich. Die Vögel sahen ziemlich mitgenommen aus. Das lag zum einen an dem pink/rosa Lack, der von Haus nicht sehr beständig war. Der Einsatz sollte ja nicht so lange dauern. Zum anderen war die sandhaltige Luft auch nicht gerade förderlich für den Teint Und ob es auf den Wüstenstützpunkten genug Wasser für eine regelmäßige Wäsche gab, stell ich mal bezweifelnd in den Raum
Ich habe mich also für ein sehr abgerittenes Exemplar entschieden. Das ist mir (in meinen Augen) hier und da ganz gut gelungen. An anderer Stelle wiederrum nicht. Es fiel mir schwer, genau die auf den Maschinen sichtbaren Verwitterungen mit meinem geringen Know-how darzustellen. Da muss ich noch üben. Zum Fixieren erfolgte eine weitere Schicht Klarlack und dann kam die Aktion, vor der ich seit Öffnung des Kartons den meisten Bammel hatte Die Abgasspuren auf dem Seitenleitwerk. Sind charakteristisch für Tornados auf Grund der Schubumkehrklappen beidseits des Leitwerks. Die mussten also drauf. Und zwar mittels Airbrush. Das heißt: der praktisch letzte Schliff kann das Modell zerstören.
Was soll ich sagen...ich habs tatsächlich sehr schön hinbekommen. Habe verdünntes Gunze H95 "Smoke Grey" schön fein mit meiner Gun aufgetragen. Sah richtig gut aus.

Und dann hab ichs versaut... Weil mir das ganze nicht ganz dunkel genug war, hab ich ein paar Tropfen Gunze H343 "Ruß" nachgeladen. Mit dem erzeugten Farbton bin ich soweit zufrieden. Aber zuviel, zu mächtig, zu dominierend, zu...doooof. Ich hab mir direkt überlegt, mit dem Rest in der Gun "Weniger ist Mehr, du Depp!" über mein Arbeitstisch an die Wand zu lacken. Konnte mich bremsen, hoffe ich denke auch so später dran.

Heut hab ich dann Teile angebracht, die mir unter Garantie früher jeweils dreimal abgebrochen wären. Antennen, Farhwerk und das übliche Gedöns. Die Klarischtteile für die Positionslampen an den Flügelspitzen kamen auch drauf. Sieht besch***en aus. Da geh ich gar nicht weiter drauf ein
Stand jetzt fehlen noch 2 Pitotrohre, das Staurohr, 2 Tanks und die Lasten für die Gegenmaßnahmen. Vor diesen wirklich letzten 7 Teilen (hoffe, ich hab nich noch irgendwas rumliegen lassen), gibts morgen die finale Schicht Mattlack.

Hier ein Foto vom derzeitigen Stand, 8 Handgriffe vor der Ziellinie:




Muss dringend mehr Bilder als Text zeigen. Das werden ja tatsächlich immer inhaltsarme Romane (aus Sicht eines tippsgebenden Bauberichtes). Da gelobe ich Besserung. Aber der letzte zusammenfassende Eintrag wird wohl alles bisherige sprengen

Na ihr habt das doch bestimmt auch schon erlebt. Man hat zu Baubeginn ein Bild/Ziel im Kopf, das man erreichen will. Oder gleich ein Originalfoto. Und am Ende stimmt das nicht ganz mit dem fertigen Modell überein. Hinzu kommen die kleinen Fehler, die beim Bau macht und die sieht man halt immer wieder selbst.
Aber schön, dass euch die Mühle gefällt!

Es ist getan! Nach unglaublichen 69 Tagen (bin Anfangs von weniger als einem Monat ausgegangen ) darf ich vermelden:

Tornado GR. Mk 1 ZA 471/E (Emma) "Snoopy Airways", Teilnehmer an der Operation Granby

ist fertig.

Habe als letztes mit zitternden Händen das Staurohr verklebt

Werde mich morgen an angemessene Roll-Out-Fotos machen.









Ich danke allen stillen Mitlesern, allen Tipp- und Zuspruchgebern. Ohne euch würde das Baby längst nicht so aussehen.

Danke dir!

Roll-out verschiebt sich. Habe mich dazu entschlossen, eine kleine Base zu machen . Werd davon auch noch Bilder hier einstellen.

Danke Euch!

Ich habe von Emma 3 Originalfotos von ihr auf dem Abstellplatz in Muharraq, Bahrain. Seeehr undankbarer Bodenbelag Schmale, lange Betonplatten. Die Abmessungen habe ich mir anhand der Bilder zusammengedichtet. Die Platten sind ungefähr so breit wie der Durchmesser der Räder am Hauptfahrwerk. Die Länge konnt ich nicht genau feststellen. Habe mich für 1x4cm entschieden. Vielleicht erhöhe ich noch auf 1x5cm. Die Rillen zwischen den Platten werden eine Fleißarbeit. Bin noch nicht sicher, wie ich da heran gehen werde. Momentan schwebt mir vor, die Rillen zu gravieren und am Ende mit schwarzer/dunkelgrauer Ölfarbe zu fluten. Fürs Lackieren sind die mir etwas zu schmal. Bin für Ideen dankbar!

Der Rahmen stellt das Grundgerüst für die Base. Daneben schon das zugeschnittene Evergreen. Ob ich das Evergreen in den Rahmen setze oder auf ihn, entscheide ich wohl erst am Ende.


So solls dann mal aussehen. Die Betonplatten sind in grau gehalten. Teils sehr unterschiedlich. Da werd ich mir wohl eine Schablone zum Brushen anfertigen. Eine gelbe "Follow Me" Linie gibt es so nicht, aber dafür eine am Rand der Abstellfläche, da daran anschließend eine Splitterschutzmauer aus vorgefehrtigten Stahlbeton-Teilen folgt. Die werd ich nicht nachbauen, aber dafür die Linie ziehen. Dürfte das ganze noch etwas auflockern. Die 3 Rechtecke werden weiß lackiert und stellen die Abstellpositionen für die Räder dar. Zubehör, Leitern, Schläuche,... wirds eher nicht geben.

Danke Euch.
Zur Kokarde: im Wüstentarn trugen die tatsächlich nur den äußeren Ring in Hellblau statt Dunkelblau und der Kreis in der Mitte war Rosa statt Rot. Das passt so mit dem Original am Golf überein. Dafür patzt der Decalbogen von Print Scale an vielen anderen Stellen

Also Emma sieht auf dem Modell genau so aus, wie auf dem Original. Jetzt ist nur die Frage, wie die Original-Emma aussah Die anderen Mädels auf dem Decalbogen eignen sich aber auch nicht als Anatomie-Vorlage. Soldaten eben

Zur Base:

Das Gravieren war ne blöde Arbeit. Habe mich aus Gründen der Faulheit für 1x5cm entschieden.


Die Grundierung, einfach mit Revell 76.


"Preshading" einzelner Platten mit Weiß und Schwarz


Überzug mit Revell 79.


Man sieht auf den letzten 3 Bildern, knappe 2cm vom oberen Rand entfernt eine dunkle Linie. Das ist die Naht zwischen den Evergreenplatten. Da hab ichs wahrscheinlich etwas mit dem Kleber übertrieben und mit dem Spachtel. Hoffe, das schlägt nicht noch stärker durch.

An Farben nehm ich, was gerade da ist. Das Original wird wohl etwas heller sein, als ich das am Ende hinbekomme.
Der nächste Schritt wäre das bearbeiten einzelner Platten mit Schablone oder Abkleben. Besonders die, die im Preshading Weiß abbekommen haben, bekommen ein relativ helles Grau. Schein als wäre da mal ausgebessert worden.

Ich überlege noch am Heck des Flugzeugs eine verwaschen rote straffierte Fläche zu lackieren. Als Warnung vor den Triebwerken. Ist nicht belegbar, aber vielleicht ein zusätzlicher Farbtupfen auf dem Grau. Mal sehen, wie es erstmal ohne wirkt.

@alfisti

Hast Recht. Hab mir jetz nochmal genauer Fotos angeschaut. Die Kokarden waren deutlich kleiner als auf dem Decalbogen. Wäre mir gar nicht aufgefallen. Somit ist der Decalbogen von Print Scale eigentlich nur noch wegen den Nose-Arts zu empfehlen. Ansonsten sind zuviele Macken drin. Besonders was falsche Größen angeht.
Was die Klebenähte angeht... die sind auch mit dem bloßen Auge ganz gut zu erkennen. Da hab ich mich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Wobei an den Tanks hab ich mir echt Mühe gegeben. Am Rumpf nicht so, da hatte ich zuviel Angst um die Gravuren. Luft nach Oben
Und wenns bei dir irgendwann soweit ist, wünsch ich dir viel Glück und deutlich mehr Erfolg mit dem richtigen Farbton. Ich bin gescheitert. Muss ich leider mittlerweile so klar sagen.

Base:
Einzelne Betonplatten wurden hervorgehoben (teils schlecht abgeklebt ) und die Markierungen lackiert. Morgen folgt Glanzlack und ein schönes Washing. Ich bin fast versucht, die Spalten zwischen den Platten gar nicht extra hervorzuheben. Die wirken jetzt schon recht gut. Ein zu dunkler Ton könnte vielleicht den Eindruck erwecken, die Spalten wären recht Groß. Was denkt ihr?


Kann man eigentlich hier einen Link einfügen, zu einem meiner Vorbildfotos im Netz? Was sagt da das Urheberrecht bzw das Forum dazu?

Zum Thema Sand: das ganze soll schon eine Szene aus der Golf-Stationierung darstellen und der Flugplatz Muharraq liegt in einem Wüstenstaat. Aber auf den Vorbildfotos ist davon im Grunde nichts zu sehen. Andere genutzte Plätze sahen schon so aus, als wäre die Startbahn einfach zwischen 2 Dünen betoniert wurden. Der hier dargestellte Abstellplatz lässt dies aber vermissen. Die Größe der Base würde es auch nicht zulassen an einer Ecke den Boden in Sand verschwinden zu lassen. Unwahrscheinlich, dass 1m vom Flugzeug sowas geduldet worden wäre. Mal abgesehen davon, was die Triebwerke mit dem Sand anstellen würden. Vorn rein, hinten raus und dazwischen Schaufelsalat
So gesehen gibt die Base keinen klaren Hinweis darauf, wo der Vogel steht. Schneidet man auf den Fotos den Hintergrund weg, erkennt mans aber auch nicht. Da könnte es Europa sein. Vielleicht nicht England, die Sonne scheint zu grell
Gibt mir natürlich die Möglichkeit, die Base auch für zukünftige Projekte einsetzen zu können. Abgesehen von dem Format der Betonplatten. Das hab ich so noch nirgends gesehen.

Aber nun zur Base. Sie ist fertig. Zwar noch nicht im Rahmen, aber dafür mit der letzten Schicht Mattlack versiegelt. Sieht etwas sauig aus. Das liegt aber an mir. Mir machts irgendwie unheimlich Spaß mit dem Ölwashing zu sauen und ich glaube, es ist nicht zu unrealistisch. Ich kann damit sehr gut leben, auch wenns für Muharraq etwas zu dunkel ist. Wobei es Fotos mit regennaßem Belag gibt, da passt die Farbe wiederum sehr gut. Regen in Bahrain...muss der einzige Tag gewesen sein

Und könnt mir jemand die Frage beantworten, ob ich hier Links zu den Originalfotos im Netz posten kann? Will nichts falsch machen.