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keramh

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1

Freitag, 21. Februar 2014, 18:30

Schiffe, Schiffe, Schiffe immer mehr in Aboserien!?!?!

moin,

ich habe gerade unsere Linkliste mit den Abo-Sammelserien um die Amerigo Vespucci in 1:100 erweitert.
Dabei ist mir aufgefallen das es mittlerweile 22 Modelle sind die in diesem Verfahren auf dem Markt gebracht wurden. (ohne Reihenfolge des Erscheinens)
Nicht schlecht, wünschte mir das es mit Autobereich nur halb so viele wären.

HACHETTE
1. Titanic in 1:250
2. Bismarck in 1:200
3. HMS Hood in 1:200
4. Black Pearl 80 cm
5. Das Boot U-96 in 1:48
6. Amerigo Vesputcci in 1:100

DeAGOSTINI
1. Victory in 1:84
2. Die Akagi in 1:250
3. Sovereign of the Seas in 1:84
4. Gorch Fock in 1:95
5. Yamato in 1:250
6. HMS Surprise in 1:48

ALTAYA
1. Construisez le Belem in 1:65
2. Royal Louis in 1:90
3. Santisima Trinidad in 1:90
4. Solei Royal in 1:70
5. San Felipe in 1:86
6. Juan Sebastián de Elcano in 1:100
7. Navio Escola Sagres in 1:95

EAGLEMOSS
1. Endeavour in 1:48

DelPRADO
1. Bounty in 1:46
2. Cutty Sark in 1:90

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Realname: Johannes

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2

Freitag, 21. Februar 2014, 22:01

Hi Marek,

eine interessante Überlegung, die Du da anstelllst. Wieso bedienen die Abo-Serien verstärkt Schiffsmodelle?
Nach meiner Wahrnehmung dominiert bei den Plastik- und Sammlermodellen die Schar der Auto-Enthusiasten.
Bei den RC-Modellen sehe ich aktuell einen extremen Heli-Trend.
Aufwendigere Schiffe bauen, wenn überhaupt, wohl eher diejenigen, die diesem Hobby bereits in Kinder- oder Jugendtagen nachgingen und nun Dank Beruf und Einkommen sich Ausgaben im Bereich 1000 Euro leisten können.

Als mögliche Erklärungen fallen mir ein:
  • Reines Marketingergebnis - womöglich ist die Schiffbauer-Klientel tatsächlich die Größte oder die Kaufwilligste?
  • Business Case Denke - Schiffe lassen sich mit recht wenigen Werkzeugfallenden Teilen realisieren - primär Halbzeuge und Lasercut. Autos erfordern wesentlich mehr Gußwerkzeuge und demzufolge höhere Investitionen.
  • Flexibilität - aufgrund der geringeren Einmal-Investionen, dafür aber höhere Stückkosten - lassen sich Schiffsbausätze in beliebig kleine Stückzahlen skalieren.
  • Logistik - Schiffsbauteile sind (bei Spantenbau) primär Platten- und Stangenteile, also viel leichter in Magazinen verpackbar als dreidimensionale Autobauteile.


Ob, und wenn ja, welche Überlegung richtig sein mag, kann ich nicht beurteilen. Sehr gerne würde ich aber mal in der Marketingabteilung einer tyoischen Abo-Unternehmung schnuppern.

Gruß,
Johannes

3

Samstag, 22. Februar 2014, 10:42

Reines Marketingergebnis


Ich halte Abo Bausätze für pure Geldschneiderei. Ist fast genauso wie diese Kaffeekapseln.

Ich hab grad mal bei Krick so rumgestöbert und geschaut was die Standmodelle da so Kosten. Da geht es bei 50 Euro los, Das teuerste lag bei 990 Euro, wobei der Durchschnitt irgendwo bei 250 - 350 Euro liegt. Und da hat man dann alle Teile auf einmal. Wenn man jetzt überlegt das die Abo Modelle irgendwo um die 1000 Euro Kosten, und die Herstellungskosten wahrscheinlich irgendwo bei 100 -150 Euro liegen, ist das schon eine gewaltige Marge die da entsteht.

Wenn man sich die Werbung ansieht wird da suggeriert;
- einzigartiges Modell - stimmt in den meisten Fällen nicht da es diese Modell auch von anderen Herstellern gibt siehe krickshop. Da gibt es die selben Schiffe (Segelschiffe) auch, aber deutlich günstiger. Bei den grauen Schiffen gibt es Bausätze aus Plastik, die auch deutlich unter 1000 Euro liegen
- total einfach zu bauen - naja das ist die verarsche hoch 3. Aber mit Speck fängt man ja bekanntlich Mäuse (wobei Nuss Nougatcreme effektiver ist).

die Kapselkaffee Hersteller verfolgen ein ähnliches Modell.

Rechnen wir mal: Handelsübliches Pfund Kaffee liegt bei ca. 8 Euro wenn man jetzt wie in der Gastronomie rechnet 8 -9 Gramm Kaffee pro Tasse a 150 ml bekommt man knapp 10 Liter oder ca. 60 Tassen aus einem Pfund Kaffee raus. 10 Kapseln kosten ca. 9 Euro. Wenn man jetzt die selbe Menge mit diesen Kapseln erreichen will benötigt man also 6 mal 9 Euro = 54 Euro. Preis pro Pfund Kaffee versechsfacht. Bei gleichen oder leicht höheren Herstellungskosten. Der Müll der entsteht wird hierbei aber nicht berücksichtigt. Da aber die wenigsten Menschen so etwas nachrechnen, verkauft sich das sooo toll. Denn wenn Herr Clooney dafür Werbung macht ist es ja auch was gaaaannnzzz besonderes.

Genauso ist es bei den Abo Bausätzen. Die meisten sehen die Einzelkosten also 1 -5 Euro. Ist ja nicht so teuer. Aber wenn man sich die Gesamtkosten ansieht. Tja.

Das sind riesen Gewinne, die da entstehen und deshalb gibt es davon immer mehr. Und das es funktioniert sieht man doch hier im Forum sehr sehr gut. Ich sag nur U96. Wie viele sich da ein sündhaft teures Modell als totale Anfänger kaufen ist schon erstaunlich. Wenn man bedenkt das die Alternative von Revell grade mal mit 75 Euro zu buche schlägt (ok das Revell Boot ist etwas kleiner).

Logistik - Schiffsbauteile sind (bei Spantenbau) primär Platten- und Stangenteile, also viel leichter in Magazinen verpackbar als dreidimensionale Autobauteile.

Ich denke das das dann auch eine gewisse Rolle spielt. Außerdem ist die Herstellung diese Lasergeschnittenen Teile deutlich billiger und einfacher als Spritzguss Teile herstellen.

naja jeder soll halt das machen was ihm gefällt.

Gruß aus Berlin
Thomas

4

Samstag, 22. Februar 2014, 13:22

Moin Thomas.

Dein Fazit zum Schluss ist für mich der Kern der Sache:
naja jeder soll halt das machen was ihm gefällt.

Darüber hinaus gebe ich Dir recht. Insgesamt halte ich die Abobausätze auch für eine geniale Marketingstrategie um Modelle größtenteils überteuert zu verkaufen. Aber schließlich leben wir in einer freien Marktwirtschaft. Keiner wird gezwungen diesen Trend mitzumachen - nur gefallen muss einem die Sache deswegen ja nicht.

An alle die gerade so einen Abobausatz bearbeiten:
Nichts vor ungut, eure Modelle finden trotzdem meinen größten Respekt, besonders weil die meisten von Euch über das, was die Bausätze bieten, hinaus gehen. Mir geht es nur um die Methode an das Geld der Modellbauer zu kommen.
Schöne Grüße,
Bernd

"Wenn das Ihre Lösung ist, dann hätte ich gerne mein Problem zurück."

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Einführung Kartonmodellbau

keramh

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5

Samstag, 22. Februar 2014, 14:00

moin,

Preisdiskusionen brauchen wir hier nicht wirklich, ich denke jeder weiß was diese Abos kosten.
Dennoch bezweifle ich das es die gleichen Modelle in gleicher Größe und Ausführung im Handel deutlich billiger gibt, wenn überhaupt.
Ich habe noch nicht recherchiert da Schiffe nicht so mein Ding sind aber bei den Autos weiß ich das es diese Modelle sonst nicht gibt.

edit
jetz habe ich dochmal bei Krick nachgesehen okay da gibt es z.B. die gerade erschienene Amerigo Vespucci für 879 € ABER in 1:84

Das Abo kostet 1x 3,99 + 139x 7,99 = 1114,60 € also etwas über 235 € teurer dafür hat man sozusagen einen Kredit und muß nicht alles auf einmal hinlegen.
Ich denke wenn es gleiche Modelle gibt dann in anderen Maßstäben und schon kann man nicht mehr vergleichen.

Habe gerade entdeckt das ich mir dieses Schif auch bei Krick in 8 Teilen kaufen kann und komme dann zusammen auf 1009 €
habe aber dann auch noch nicht das ganze Sammelwerk und Begleitmaterial was diese Aboserien bieten.

Also Vergleichen bringt nichts, absolut nichts.

6

Samstag, 22. Februar 2014, 17:55

dafür hat man sozusagen einen Kredit und muß nicht alles auf einmal hinlegen.


da muss ich dir widersprechen. Du bekommst ja auch erst die Teile sie an der Reihe sind und du bezahlt hast. Das wäre in etwa so wenn du dir ne Küche kaufst und jeden Monat einen Schrank bekommst denn du dann auch erst bezahlen must. Kredit wäre wenn sie den ganzen Bausatz liefern und du den in 3 Jahren abbezahlst. Mann kauft lediglich in kleineren Dosierungen.

Das Problem was ich sehe ist, du kaufst im Vertrauen darauf das alles i.O. ist und sein wird. Aber was wenn nicht? Bei der Stuka war's so, das am Ende wohl niemand Klarsichtteile ohne Macken bekommen hat. Da löteste über 3 Jahre so einen Flieger zusammen, hast quasi 1000 Euro bezahlt, und kannst ihn nicht zu Ende bauen weil die Klarsichtteile Schrott sind. Ich hab von jemanden gelesen, der hat 10 Kanzeln bekommen und keine wahr ohne Einschlüsse oder Luftblasen. Wenn ich einen komplett Bausatz kaufe kann ich mir den vorher ansehen und entscheiden ob ich ihn nehme. Beim Abo wird das schwer, weil ich die Teile nur auf Bildern sehe, wenn überhaupt.

aber dann auch noch nicht das ganze Sammelwerk und Begleitmaterial was diese Aboserien bieten.


naja wenn man sowas braucht.

Gruß aus Berlin
Thomas

7

Samstag, 22. Februar 2014, 18:29

Euer Vergleich mit Kaffee-Kapseln hinkt ein wenig, um es euphemistisch auszudrücken. In meinem Studium nannte man es Äpfeln mit Birnen vergleichen. Meine persöniche 'Erfahrung als ich mich entschlossen hatte, das Victory-Abo zu kaufen: Ich habwe mich bereits als Kind/in frühster Jugend mit historischen Schiffsbau beschäftigt, ich habe gebastelt, allerdings Plastikmodelle, die ich gelegentlich heute noch baue. Ich hatte als Jugendlicher einmal einen Holzbausatz, der aber damals gründlich in die Hose gegangen ist, da ich vollständig auf mich alleine gestellt war. Das Abo-heft hat mich gut zweihundert Euro mehr gekostet, als im Laden ein entsprechendes Modell, ich habe aber die Hefte dabei, die mich sozusagen begleiten durch den Bau. Das nächste Modell liegt bereits im Keller, und die Leisten und Holszteile wirken auf mich nicht mehr wie ... fremd. Ich finde es gut, noch einmal ein Holzmodell versucht zu haben und auf eine Weise, mit der ich zum Modell hingeführt wurde, die Euros mehr waren mir das wert!
Grüße von einem, der zur Entspannung bastelt

8

Samstag, 22. Februar 2014, 23:28

Euer Vergleich mit Kaffee-Kapseln hinkt ein wenig, um es euphemistisch auszudrücken. In meinem Studium nannte man es Äpfeln mit Birnen vergleichen.


Mein Vergleich hingt nur insofern das das eine ein Lebensmittel und das andere ein Modell ist. Das Prinzip ist aber das gleiche, Stückeln und teurer verkaufen...

die Euros mehr waren mir das wert!


wenn man weis worauf man sich da einlässt ist das auch legitim.

Aber wenn ich lese .."Das ist mein erstes Modell"... oder "Ich wollte sowas schon immer mal bauen, hab aber keine Erfahrung im Modellbau" dann erweckt sich in mir der Eindruck das da jemand nicht genau nachgedacht hat oder eben einen total falschen Eindruck davon hat, was es bedeutet so einen Bausatz zu bauen. Bei der Hachette Bismarck war es im Bekanntenkreis ähnlich. "Toll ich wollte schon immer so ein Schiff haben" und dann sind die meisten unterwegs einfach liegengeblieben, weil ihnen entweder die Puste ausgegangen ist oder sie total überfordert waren. und dann wandern mal schnell 400 - 500 Euro in die Tonne. Die Massen an angefangenen Modellen und Bausätzen bei EBay beweist das.

nur meine Meinung.
Thomas

Beiträge: 1 783

Realname: Robert

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9

Sonntag, 23. Februar 2014, 09:35


Aber wenn ich lese .."Das ist mein erstes Modell"... oder "Ich wollte sowas schon immer mal bauen, hab aber keine Erfahrung im Modellbau" dann erweckt sich in mir der Eindruck das da jemand nicht genau nachgedacht hat oder eben einen total falschen Eindruck davon hat, was es bedeutet so einen Bausatz zu bauen. Bei der Hachette Bismarck war es im Bekanntenkreis ähnlich. "Toll ich wollte schon immer so ein Schiff haben" und dann sind die meisten unterwegs einfach liegengeblieben, weil ihnen entweder die Puste ausgegangen ist oder sie total überfordert waren. und dann wandern mal schnell 400 - 500 Euro in die Tonne. Die Massen an angefangenen Modellen und Bausätzen bei EBay beweist das.

Hi

genau das ist mir auch schon sehr sehr oft aufgefallen! Egal bei welchem Abo-Bausatz (also entweder der StuKa, Schiffsmodelle, Panzer, Autos etc)...
Dennoch, ein Abo-Bausatz schlecht reden ist nicht fair. Auch wenn sich nicht jeder (Anfänger-)Modellbauer grundlegende Gedanken vorher gemacht hat, ist der Abo-Bausatz an sich ja nicht schlecht!
Die Marketingstrategie ist natürlich schon manchmal verharmlosend, dennoch hat dies ja nichts mit dem Bausatz zu tun.
Jede Firma will ja verkaufen, und da wird mal eben das Wort "einfach zu bauen" mit in die Werbung eingebaut... Naja, einfach zu bauen ist das Modell womöglich von einem der schon häufiger Modelle gebaut hat ^^

Egal, jeder soll das tun was ihm gefällt..... Peace :thumbsup: :thumbsup:

BB, Rob

10

Sonntag, 23. Februar 2014, 13:43

Dennoch, ein Abo-Bausatz schlecht reden ist nicht fair.


Ich sage ja auch nix gegen die Bausätze an sich. Wenn ich sehe was ein erfahrener Modellbauer aus so einem Bausatz machen kann. Die Black Pearls hier im Forum beweisen das. Da sitze ich manchmal echt mit offenem Mund vor dem Monitor und denke mir "scheiße sieht das geil aus"

Auch wenn sich nicht jeder (Anfänger-)Modellbauer grundlegende Gedanken vorher gemacht hat


und genau das ist es was ich kritisiere, nämlich das Vertriebsmodell dahinter. Und das war ja die Frage warum es immer mehr dieser Abo Bausätze gibt. Das Vertriebsmodell ist sorry wenn ich das so sage auf "Dummenfang" ausgelegt. (bitte nicht falsch verstehen, das soll kein Angriff auf diejenigen sein die so ein Abo abgeschlossen haben)

Ich finde es ja begrüßenswert, wenn so ein Abo, jemanden den Weg in unser Hobby bereitet. Modellbauer sterben ja leider immer weiter aus. Nur sollte das mit Anstand passieren und nicht mit Abzocke...

Aber vielleicht gehöre ich nur der aussterbenden Spezies an die noch Wert auf Ehre und Anstand legt.

Das ist nur meine bescheidene Meinung und nicht repräsentativ, so und nu gut des Themas...

Gruß aus Berlin
Thomas

Dicker63

unregistriert

11

Sonntag, 23. Februar 2014, 14:30

Ich selbst hab hier noch ne Gorch Fock von einem Nachbarn liegen, der sich das Abo zulegte, um was repräsentatives auf die
Anbauwand zu stellen. Nach dem unbeplanktem Gerippe war Schluss. Nun baue ich sie nach und nach für ihn auf. Der Fehler
meines Nachbarn und vielleicht auch vieler anderen ist, einfach zu denken, bau ich mal son Ding, macht sich ganz gut wenn
Besuch kommt. Ich seh da kein Interesse am Modellbau, sondern nur was schönes zu haben. Und genau da hat der Frosch seine
Locken. Wer wirklich Interesse an dem Hobby hat, für den ist es kein Problem, auch einen ABO-Bausatz ordentlich zum Ende
zu bringen. Einschlägige Foren und auch passende Literatur ist ja heute wirklich keine Mangelware mehr. Es muss halt nur der
Wille mit machen. Das einzige Problem, welches ich bei Anfängern sehe, ist die Zeit. Beginnt man mit diesem Hobby, will man
auch schnell Erfolge sehen, ich glaube, das kennen wir alle.
Natürlich ist es schlau, so ein Marketing über 3 Jahre durch zu ziehen. Wir Deutschen sind ja bekanntlich immer noch mächtige
Jäger und Sammler und das Sammeln wird ja hier richtig gefördert und auch die Spannung, was kommt als nächstes Bauteil.
Damit haben wir schon Spielen, Spannung, fehlt noch was zum naschen, fällt mir doch gleich eine Werbung ein.
Tja, der immer wieder um strittige Preis: Das sollte jeder selber wissen, selber einschätzen, eben jedem seine Hochzeit. Es
gibt Modellbauer, die arbeiten nur nach einen Plan, die schütteln über diese Preise nur den Kopf. Es gibt "Baukasten-Modell-
bauer", die sehen hier die Möglichkeit, doch mal ein größeres Projekt an zu gehen, vor dem sonst die Geldbörse die hundert Meter
unter 8 Sekunden schafft. Ich würde sagen, man kann über diese Bausätze diskutieren, über Inhalt, Qualität, Aussehen, doch
über Geld zu reden ist albern, niemand würde sich aufregen, weil ich teure Butter kaufe und sagen, kauf Lätta oder mach gar
nix aufs Brot.
Ich haben fertig. :baeh: :D :D

12

Sonntag, 23. Februar 2014, 16:00

Wenn ich als einer der Abonennten auch etwas in die Runde werfen darf.

Als ich damals im Sommer 2012 mit dem Abo der Black Pearl begonnen hatte, kam mir das wirklich sehr gelegen.

Ich hatte zu dem Zeitpunkt bereits mehr als zehn Jahre keinen Modellbau mehr betrieben, ein Schiff hatte ich ebenfalls noch nie gebaut und Holz war schon gar nicht mein Werkstoff.
Kurzum also schon irgendwo ein Neuling.
Rund zwei monate bevor ich das Abo der Pearl im Fernsehen sah, hatte ich bereits darüber nachgedacht wieder in den Modellbau einzusteigen und, größenwahnsinnig wie ich nunmal bin, schwirrte mir auch gleich ein Segler aus Holz im Kopf herum.
Schon in meiner Kindheit stand ich bewundernd vor solchen Modellen und wollte seit jeher auch schon immer mal soetwas bauen.

Nachdem ich dann aber in diversen Onlineshops die doch teils gewaltigen Preise für die Bausätze gesehen hatte, hatte ich die Idee von einem Holzsegler gleich wieder verworfen.
Alles, was noch finanzierbar gewesen wäre, war mir zu schlicht oder zu klein. Alles was mir auf Anhieb gefiel einfach unbezahlbar.

Und wie der Zufall dann wollte, rund zwei monate später tauchte das Abo der Pearl auf.
Hab ich nicht lange gezögert. Auch wenn der Gesamtpreis wieder eine stattliche Summe ist, waren die einzelnen monatlichen Zahlungen sehrwohl machbar.
Und somit habe dann auch gleich das Abo abgeschlossen und war gleich von Beginn an dabei.
Zu diesem Zeitpunkt war ich mit diesem Konzept sehr zufrieden - nein, sogar glücklich! Anders hätte ich wohl kaum mit einem Segler aus Holz begonnen.

Okay, irgendwo auf der Strecke habe ich mehr und mehr an der Qualität gezweifelt sodass ich das Abo bereits bei der Hälfte der Augaben völlig frustriert gekündigt hatte.
Sicher bin ich mir darüber im klaren, dass meine Ansprüche schon etwas hochtrabend sind, Ich habe auch versucht so einiges zu supern.
Aber davon spreche ich gar nicht. Vielmehr geht es mir dabei um Passgenauigkeit die weit von der oft argumentierten Fertigungstoleranz entfernt ist.
Da waren Gussteile, welche in der Mitte einen Versatz der Hälften von rund 1mm hatten. da waren Teile, welche gerade Schnitte haben sollten, in der Realität jedoch starke Wellen aufwiesen.
Da waren Decksauflagen, von denen die eine Hälfte eine Stärke von 1mm und die andere Hälfte dann 1,8mm stark waren.

Man muss dem Support zwar zugute halten, dass Sie mit einer großen Toleranz neue Teile zusenden, aber, wenn Diese Ersatzlieferungen dann genauso unbrauchbar sind wie Die, Die ich bereits habe, hilft mir das auch nicht weiter.

Das größte Problem, welches sich mir aber bei einem Abo zeigte, war die Tatsache, dass eben die Teile Sinngemäß nur nach und nach daher kamen.
Nicht wegen der Ungeduld, sondern wegen der Planung oder manchmal auch wegen der Ausrichtung bereits erhaltener Teile.
Ein Spantgerüst zu Straken, wo man keinerlei Hinweise auf die spätere Rumpfform hat, da z.B. Decksauflagen oder gar ein Schmiegeplan nicht vorhanden waren...war für mich schwer umzusetzen.
Auch dass Später aus MDF gelaserte Handläufe daher kamen, welche eine exakte Rumpfform fordern - zwischen den Lieferungen der Spanten und der Handläufe natürlich gute 18 Monate Differenz.

Sehr enttäuschend war auch die Tatsache, dass auf der Homepage mit Bildern geworben wurde, wo Einrichtungsgegenstände (Innenausbau) weder in Form, Qualität und Quantität dem geliferten Stand entsprachen.
Diverse höfliche Beschwerden haben natürlich keinerlei Erfolg gezeigt. Teilweise wurde gar nicht erst darauf reagiert.

Abschliessend kann ich zu diesen Abo's nur sagen:

Für den strapazierten Geldbeutel ist so ein Abo durchaus eine attraktive Möglichkeit so ein tolles Hobby zu betreiben.
Man muss sich aber auch darüber im klaren sein, dieses Konzept ist auf gnadenlose Gewinnmaximierung ausgelegt.
Nicht nur, dass der Endpreis bereits ordentlich hoch angelegt ist, auch ist die Qualität in Material und Verarbeitung alles Andere als gut. Bei solchen Bausätzen wird gespart, was nur geht!
Für anspruchsvolle Modellbauer sollte also klar sein, dass gewaltige Zusatzkosten für's Supern dazu kommen.
Dies war letztenendes mitunter auch ein Grund für mich, das abo wieder zu kündigen. Denn wenn ich beinahe Alles aus dem Abo ersetzen muss, kann ich's auch gleich selber machen. :pfeif:

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

Dicker63

unregistriert

13

Sonntag, 23. Februar 2014, 16:43

Ja Micha, solche Erfahrungen haben bestimmt schon alle gemacht. Los gings mit der "Titanic", Spanten mussten
korrigiert werden, Wände waren nur bedruckte Pappe. Solche kapitalen Fehler ziehen sich wahrlich durch eine
ganze Reihe von ABO-Bausätzen. Doch gibt es auch Ausnahmen, nehme man nur die "Bismark" oder die "Gorch
Fock". Aktuell habe ich zZ auch einen ABO-Bausatz ind der Mache, die "Akagi", einen Meter lang. Auch sie ist eine
Ausnahme, selbst die reichlichen Ätzteile und auch die Metallgussteile sind von guter Qualität. Auch hat man mit
einem Endpreis von etwas über 600 Token einen neuen Weg beschritten. Der Preis ergibt sich, da man auf Begleit-
dokumentationen verzichtet hat und selbst die Bauanleitung über Mail geschickt hat. Ich finde das vorbildlich,
denn sein wir mal ehrlich, wer braucht schon das ganze Begleitdrumrum.

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

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14

Sonntag, 23. Februar 2014, 18:07

Hallo Ihr Lieben,

da ich den Thread mit großem Interesse verfolge, möchte ich doch noch mal auf die von Marek zu Beginn aufgeworfene Frage zurücklenken:
"Warum werden so viele Abo-Bausätze zu Schiffen herausgegeben - bei zugleich wenigen Auto-Bausätzen?"
Vermutlich wird es keiner wirklich wissen - mich würden aber auch Eure Hypothesen / Spekulationen / Erklärungen interessieren.

Um dem allgemeinen Abo-Bausatz-Auskotzen noch Genüge zu tun, hier meine ungefragte ganz subjektive Meinung:
  • Ich halte die Abo-Bausätze für masslos überteuert - geschätzt Faktor 3 bis 4 des tatsächlichen Modellwertes
  • Ich unterstelle, dass 80% der Abo-Bausätze nicht komplettiert werden (Indiz: Gebraucht-Verkäufe auf EBAY...)
  • Ich interpretiere, dass ein großer Teil des Klientesl keine Vollblut-Modellbauer sind, sondern die, die als Ehemalige oder Träumer geschickt angeteasert werden
  • Den Füllstoff in Form von zig Heften mit Belletristik halte ich für weitestgehend unnütz und denke mit Tränen an die Bäume, die dafür sterben müssen

Als kleine Orientierung:
Ein Plastik-Bausatz der Bismarck in stattlicher Größe mit Wahnsinns-Detaillierung kommt auf 250 Euro. Kauft man dann alle nur denkbaren Veredelungsteile dazu, liegt man bei ca. 600 bis 700 Euro. Plus Kleber, Farben etc. vielleicht in Summe 800 Euro. So ein Modell ist sicherlich fünfmal besser.
Alternativ die besten erhältlichen Bausätze der bekannten RC-Hersteller. Selbst die dollsten Modelle liegen weit, weit unter 1000 Euronen.

Mit der Bitte um Verständnis - ich tue mich einfach schwer mit extremen Marketing-Maschinerien. Das gilt für Windoof ebenso wie für den Apfel, oder halt solche Abos.
Neben der in meinen Augen konsequenten Abzocke stört mich allerdings fast noch mehr die äußerst zweifelhafte Qualität.
Dennoch gilt mein tiefer Respekt all denen, die solch ein Schauspiel über 3 Jahre durchhalten und tatsächlich am Ende ein komplettes Modell zustande bringen.

Gruß,
Johannes

15

Montag, 24. Februar 2014, 16:12

Gut finde ich an den Serien, daß auch Anfängern und Wiedereinsteigern der Mut gemacht wird sich an den Modellbau ran zu wagen ..
auch wenn das marketingtechnisch wohl eine gnadenlose Untertreibung ist ...
immer nur ein paar Teile zu bauen ist wesentlich weniger einschüchternd als hunderte Teile eines Komplettbausatzes vor sich liegen zu haben ...
auch wenn dieser viel billiger ( und vermutlich auch vernünftiger ) ist ...
es ist wenigstens eine Möglichkeit sich Schritt für Schritt in den Modellbau einzuarbeiten.

Plastik und Holzkits in einen Vergleich zu werfen ist eh müßig ... erfordern doch beide Varianten ziemlich unterschiedliche Fertigkeiten ... welche aber ein williger Anfänger sehr wohl erlernen kann

Das Internet mit seinen Foren und den überall auftauchenden Hypersuperspitzenmodellen, die mit dem eigentlichen Bausatz schon gar nichts mehr zu tun haben, sehe ich neben all seinen Vorteilen aber fast schon als großes Hindernis ...
erst durch sowas kommt große Frustration auf ... schreckt vermutlich so einige wieder ab ...
denn da wird ein Anfänger, der vielleicht seinen Kit einfach so mit Bausatzbordmitteln bauen würde, zuweilen extrem hart rangenommen ...

Die meisten Anfänger haben mit der Handhabung des Materials, dem Lesen einer Bauanleitung, eines Plans schon mehr als genug zu tun ... möchten einfach nur bauen ...
kämpfen sich durch mit all den Fehlern und das eben auf Anfängerniveau ....
wissen doch gar nichts von den Fehlern .... wollen es vielleicht auch gar nicht wissen und sind einfach nur stolz auf die Tatsache sich überhaupt an so ein Abenteuer gewagt zu haben ...
und würden alleine damit bestimmt auch sehr glücklich ... und so ziemlich das Letzte ist es zu hören was für einen miesen Kit man da gekauft hat ...
dann macht's doch so richtig Freude, oder?

wenns so aussieht wie aus dem Andenkenladen, ohne korrekteste Takelung, ohne perfekte Fischung, ohne geniale Doppelbeplankung, dann ist das doch für den Anfang schon mal richtig gut ... so haben wir doch alle vor langer Zeit mal angefangen ... und das ist doch völlig in Ordnung so.

Was soll jemand der noch nicht mal so recht weis welchen Klebstoff er nehmen soll mit einer halben Tonne angeblich unverzichtbarer Literatur anfangen ?

Was, außer Frustration, bringt dem Anfänger der Hinweis was da alles historisch völlig falsch und sowieso in dieser oder jener Epoche unmöglich ist ?

Der weiß doch in der Regel noch nicht mal mit dem vorliegenden Plan was anzufangen ...
und wird schon in einen Fachdisput der Schiffsarchäologie hineingezogen ... so ein Blödsinn !

Nicht wenige die ganz einfach und unverkrampft ein Modell bauen wollen ...
mit all seinen kleinen und großen Fehlern, und schon damit an der Grenze des für sie Machbaren ...
werden in eine nicht annähernd ihren Möglichkeiten entsprechende Scratch-Hölle geführt aus der sie nicht mehr herausfinden ..
auch wenn's gut gemeint ist und von Herzen kommt ... so verderben dennoch viele Köche den Brei ...

Nicht damit das falsch verstanden wird ... mit etwas längerer Modellbauerfahrung freue ich mich natürlich über all diese Details und noch tausend mal mehr über genial gebaute Modelle ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

16

Montag, 24. Februar 2014, 21:01

Dem gibt`s nichts hinzu zu fügen.

Lieber einfach gebaut, als gar nicht.
Lieber mit Spaß und stetiger Steigerung der Ansprüche, als gleich mit Frust ins höchste Level.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

17

Donnerstag, 27. Februar 2014, 17:05

Was mir auffällt ist dass bei Schiffsbausätzen insgesamt oft kein sehr wertvolles Holz drin ist, die Ausrüstungsteile oft verbesserungsfähig sind und dass man überhaupt eine sehr kleine Auswahl an Schiffen hat. Es gibt bestimmt 1000 verschiedene mehr oder wenig gute Victories auf dem Markt. Wer ein englisches 74Kanonenschiff sucht welches viel verbreiteter war aber eben nicht ganz so pompös wird suchen müssen.
Allein diese Tatsache kommt mir schon sehr danach vor dass diese Modelle eben für Leute gedacht sind "die mal eben ein Modell (welches? Ist doch egal! Ich kenne mich ja nicht aus) haben wollen".
Wenn man denen den Kasten für 1000+ Teuro vorschiebt werden die schnell zurückschrecken. Wenn man denen immer nur stückchenweise was vorschiebt werden die garnicht merken dass es 3 mal so teuer geworden ist.
Aber das stört auch nicht weil die Arbeit so immens ist dass nach dem vierten Spant Schluss ist.

Das soll nicht heissen dass keiner aus den Abos was grossartiges zaubert, aber ich denke trotzdem dass die Vielzahl nicht in Foren ist und dadurch nicht auffällt und sowieso schnell aufhört.
Wer richtig hohe Ansprüche hat wird sich an einen Eigenbau waagen und der ist vom Aufwand her sowieso nicht so weit weg.
lg
hms

18

Donnerstag, 27. Februar 2014, 21:32

Nunja, im Grunde genommen sind diese Serien wie Modellbau nach Plan, nur man muß sich nicht um Material und Bauplan kümmern und die Teile muß man auch nicht aussägen. Dafür ist aber auch die Vielfalt nicht ganz so groß und man ist auf die Arbeitsweise des Herstellers angewiesen.
Aber vielleicht kann man trotzdem wieder ein paar Leute an Modellbau heranführen und gerade Schiffsmodellbau hat es nötig.
Tja, und was die Kosten angeht..... hihihi, stellt mal ein Kosten - Nutzen Rechnung für Modellbau auf.
Gruß, Torsten die Landratte :pc:

Im Bau: Steampunk: Valortanica und Geheimer Hafen, Krabbenkutter, DUKW 1:35 RC

19

Samstag, 1. März 2014, 19:55

:abhau: Der ist gut, Torsten. Kosten-Nutzen-Rechnung im Modellbau. :abhau: Irgendeiner hat passend dazu einen sinnigen Spruch dazu in seiner Signatur, ich glaube es ist parbars. Sinn gemäß ist es wie "Modellbau: Mit dem größtmöglichen Aufwand den gerinsten Nutzen erzielen." Er möge mir verzeihen, wenn ich nicht korrekt zitiert habe, aber der Spruch trifft es haargenau.
Schöne Grüße,
Bernd

"Wenn das Ihre Lösung ist, dann hätte ich gerne mein Problem zurück."

Meine Projekte

Einführung Kartonmodellbau

20

Sonntag, 2. März 2014, 00:11

Hallo Leute,

ich habe einfach Spaß am Modellbau. Und das schon seit vielen Jahren. Da wird jede Kosten-Nutzen- Rechnung überflüssig, weil soviel Spaß- und Glücksmomente lassen sich eh nicht mit Geld aufwiegen.
Und wenn doch, war es bestens angelegt.
Gute Nacht, Ray

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

21

Sonntag, 2. März 2014, 20:50

Ray hat Recht,Spaß am Rumfriemeln und die kleine Träne im Auge, wenn alles fertig ist. Modellbau kann doch so schön sein.
Ja, und warum es mehr Schiffe als alles andere gibt, liegt sicher in der Bauweise. Alle mehr oder wenige flachen Bauteile werden zu einem dreidimensionalen Körper zusammengefügt. Geht auch mit Flugzeugen und Dinosaurierskeletten.
Aber hat schon mal einer versucht einen Porsche auf Spant zu bauen? ;)
Gruß, Torsten die Landratte :pc:

Im Bau: Steampunk: Valortanica und Geheimer Hafen, Krabbenkutter, DUKW 1:35 RC

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