Richtigerweise hieß das Ganze "Moscow Music Peace Festival", aber ich lasse das mal durchgehen.
Die Reihenfolge der Auftritte war dabei geprägt von Profilneurosen und Gezerre hinter den Kulissen, da sich einige als die naturgegebenen Headliner aufspielten und so manches Ego so richtig aufblühte. Das Rätsel um die Reihenfolge löse ich dann mal, da es ohne Tante Google wohl zu schwer ist.
Den Anfang machten, wie von Roland richtig geraten, GORKY PARK. Obwohl die ein Heimspiel hatten, legten sie aufgrund massiver Soundprobleme den miesesten Gig hin, der von den größtenteils zugedröhnten Fans dieses Anti-Drogen-Festivals (
) reichlich mit Pfiffen bedacht wurde. Auch aus dem Grund, dass ihre russischen Landsleute es ihnen übel nahmen, dass sie auf englische, statt auf russische Texte setzten. Anschließend spielten MÖTLEY CRÜE, die ob des frühen Auftritts reichlich angepisst waren. Vor allem Tommy Lee, der das vom Veranstalter festgelegte Alkoholverbot so gar nicht nachvollziehen konnte, schließlich hatte er im nüchternen Zustand noch nie von einer Band namens MÖTLEY CRÜE gehört
. Es folgten CINDERELLA, die wohl als einzige zufrieden waren, dass sie überhaupt dabei waren. SKID ROW hatten aufgrund ihres privaten Wodka-Vorrats schon ordentlich druckbetankt und spielten dementsprechend. Die drei folgenden hatten die größten Egos und kloppten sich bereits hinter der Bühne um den Headliner-Status. OZZY war derart "pissed", dass man ihn bereits am Flughafen auf den Rückflug wartend überreden musste, doch noch auf die Bühne zu kommen. Die SCORPS spielten als vorletzte und legten, nicht zuletzt aufgrund ihres hohen Bekanntheitsgrades den besten Auftritt hin. Laut Rudolf Schenker waren die Jungs dermaßen stinkig, dass sie sich die Seele aus dem Leib gerockt haben. Leidtragende waren schließlich BON JOVI, die sich letztendlich den Headliner-Gig erzicken konnten, wegen des bärenstarken SCOPIONS-Gigs aber keine Sonne mehr bei den Fans sahen. Soviel zum Thema Love & Peace. Nichtsdestotrotz war das Festival ein Riesenerfolg, auch wenn es für die Karriere der Mannen um Klaus Meine nicht förderlich war, schließlich entstand in jenen Tagen das unsägliche "Wind of Change"-Gepfeife, das sie in den Weichspülmodus schalten ließ...
Gruß, Dr. Rock!!