Liebe Forengemeinde,
lange Zeit war es hier ruhig um mich und ich hier höchstens als stiller Mitleser unterwegs. Schuld daran war die Abschlussphase meines Studiums - Zuerst die Magisterarbeit, die mich bis Ende Januar dieses Jahres im Würgegriff hatte, anschließend die mündlichen Prüfungen, die es zu bewältigen galt. In dieser Zeit blieb leider nicht viel Platz für Modellbau, aber ich hatte auch Skrupel, ein neues Projekt anzufangen, weil mein innerer Schweinehund sich dann wahrscheinlich mehr dem Modellbau als der Arbeit und den Prüfungen gewidmet hätte
Das alles hab ich mittlerweile jedenfalls gut hinter mich gebracht!
Irgendwann in der Prüfungsphase fing es dann aber doch an, in den Fingern zu jucken - Vor allem, als ich den sehr günstigen Kartonmodellbaubogen des Seitentrawlers „Gustav Dahrendorf“ von Schreiber fand.
In meinem Kopf entstand die Idee, den Bogen als Vorbild für ein Plastikmodell im Maßstab 1:200 zu nutzen. Der Maßstab hat für mich den Vorteil, dass er zu
meinem gestrandeten Hecktrawler und zu einigen anderen Projekten, die mir im Hirn rumspuken, passt. Außerdem musste nichts umskaliert werden, da der Kartonbogen auch in 1:200 gehalten ist. Um Weihnachten herum hab ich damit begonnen, die einzelnen Seiten des Bogens auf Papier zu kopieren.
Der Bogen ist jedoch recht einfach detailliert und diente letztendlich nur als loses Vorbild - Diverse Details hab ich anders gestaltet. Zunächst wurden die einzelnen Bauteile ausgeschnitten, auf Plastikplatten, wie man sie im Modellbauzubehör bekommt, geklebt, erneut ausgeschnitten und die Papierschablone entfernt. Wenn man halbwegs genau arbeitet, erhält man so also eine Plastikkopie des Kartonbauteils. Aus der Bauphase gibt es leider so gut wie keine Bilder. Die wenigen, die es gibt, sind auch noch ziemlich schlecht…
Anfangs hatte ich noch versucht, alles genau für einen Baubericht im Forum zu dokumentieren, aber schnell gemerkt, dass ich dafür keine Kapazitäten hatte. Außerdem kamen zwischendurch immer wieder Zweifel auf, ob ich den Kahn überhaupt jemals fertigstellen würde - Mehr als einmal wollte ich ihn in die Mülltonne werfen. Letztendlich hat es so über 8 Monate gedauert, bis ich die „J. W. Kinau“, wie ich sie letztendlich getauft habe, fertigstellen konnte. Das Modell ist 29cm lang, gut 4cm breit und 10cm hoch.
Zur Story hinter dem Modell: Es wird später seinen Platz in einem Diorama finden, das zwei im Päckchen liegende, ziemlich fertige Seitentrawler im Hafen zeigen soll - Aber dazu an anderer Stelle später mehr
Die „Kinau“ ist in einem ziemlich schlechten Zustand und taugt wohl nur noch zum Abwracken. Ein Großteil der Ausrüstung, inklusive der Rettungsboote fehlt und wurde wahrscheinlich schon
verkauft. Offenbar hatte schon einmal jemand versucht, Teile der Maschinen auszutauschen oder auszubauen, ist aber daran gescheitert oder hat die Lust verloren.
Der größte Teil des Modells entstand aus Plastikplatten und Evergreen-Profilen. Vorgefertigte Teile kamen, bis auf die geätzte Reling von Saemann, so gut wie keine zum Einsatz. Wenn, stammen sie aus der Grabbelkiste. Die Decals enstanden aus entsprechender Folie im Copy-Shop um die Ecke. So, genug der Worte - Jetzt lass ich Bilder sprechen:
Beste Grüße,
Alex