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Donnerstag, 15. August 2013, 00:27

Radkorvette Sphinx (1829)

Das letzte halbe Jahr, in dem ich intensiv an der Restaurierung der Kaiser Franz Joseph I. gearbeitet habe, hat meine Einstellung zum Modellbau stark geprägt. Ich habe (fast körperlich) gespürt, was man fertigstellen kann - wie viel das ist - und wie wenig, gemessen an den Wünschen und Träumen, die man so hat. Ich habe mich gefragt: Wofür sollte ich mich engagieren, wofür besser nicht? Kein Wunder also, dass ich jetzt, da die KFJI. in ihrer Vitrine verschwunden ist, die Frage nach ihrer "Nachfolge" nicht leicht nehmen und erst recht nicht schnell beantworten konnte. Tatsächlich bin ich auch noch nicht entschieden, stelle aber schon einmal eine meiner Favoritinnen vor:




Das ist ein Modell der französischen Radkorvette Sphinx. Das Original wurde 1829 in Rochefort gebaut. Das Schiff hat eine gewisse historische Berühmtheit erlangt, weil es wohl das erste dampfgetriebene Schiff der französischen Marine war. Im Verlauf seiner Dienstjahre transportierte es den Obelisken von Luxor nach Frankreich, der seitdem auf der Place de la Concorde steht. Das war 1833. 1845 ist das Schiff im Mittelmeer gesunken.

Das Modell stammt aus der E-Bucht, wo einzukaufen ja bekanntlich manchmal bedeutet, die Katze im unscharfen Pixelsack zu kaufen. Ich selbst habe dort schöne Funde gemacht, bin aber auch schon mal auf die Nase gefallen. Im vorliegenden Falle war das Modell einwandfrei dokumentiert und wurde auch korrekterweise als beschädigt angeboten. Erstaunlich (für mich) die Menge der Mitbieter.
Aus einem Bausatz stammt das Modell nicht, den gibt es nämlich nicht, dafür aber einen Plan, und zwar einen aus der Reihe, die das Pariser Marinemuseum herausgibt. Diese Pläne haben wohl dafür gesorgt, welches die in Frankreich am häufigsten gebauten Modelle sind: u.a. Schebecke, Napoleon, Reale etc. Der Plan (in 1:100) orientiert sich an einem zeitgenössischen Modell im Pariser Museum, das den Maßstab 1:40 hat und sehr gut erhalten ist.
Es gib ein weiteres Modell eines "Schwesterschiffs", der "Meteore", das erst vor einigen Jahren restauriert wurde und sich heute in Rochefort befindet. Hier kann man ein Video dazu ansehen:
https://dossiersmarine.free.fr/fs_av_AV4a.html
Die Sphinx selbst hat einen Artikel in der englischen Wikipedia.
Das von mir erstandene Modell ist nach dem o.a. Plan gebaut, allerdings in 1:75. Der Bau des Modells wurde wohl 1987 begonnen und offenbar mit Fertigstellung der Masten eingestellt, mglw. weil der Erbauer verstarb. Die folgende Zeit und der Versand sorgten für einige Beschädigungen.

Hier weitere Bilder:









Natürlich würde es mir nicht um eine Reparatur mit anschließendem "Zuendebauen" gehen. Vielmehr würde ich das Modell als Grundlage eines weitgehenden Neuaufbaus hernehmen.

Die Vorteile dieses Projektes sind so einige:

- interessantes Vorbild (Hybrid-Zeit)
- Original gut dokumentiert
- solide Grundlage
- repräsentatives Holzmodell (ca. 80 cm lang)
- gutes Objekt, um bislang wenig geübte Techniken besser zu lernen (Zweitbeplankung, gekupferter Unterwasserrumpf, avancierte Segler-Takelage)

Fortsetzung folgt,

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

2

Donnerstag, 15. August 2013, 08:27

dear schmidt, nach deiner letzten grosstat wird das sicher ein neues highlight und ich freu mich schon EXTREM auf die fortsetzung!
LG der roland

3

Donnerstag, 15. August 2013, 08:41

Schön,. dass die Gute wieder Aufmerksamkeit erfährt.

Lieber Gruß, ein freudiger Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

4

Donnerstag, 15. August 2013, 09:13

eine sehr schöne Grundlage!
Schön das du dieses Schiff vervollständigen willst :)
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

5

Donnerstag, 15. August 2013, 10:14

Hallo Schmidt!

Habe ich richtig verstanden, wolltest Du auf Holz (kurz)umsteigen? Unglaublich..., aber ich freue mich schon total auf dein neuen Bericht. Kannst du schon schätzen was von Holzart benutzt wurde? Es ist sehr schwer aus Fotos zu identifizieren.

Gruß
Sascha.

PS kannst du bitte ein Paar Fotos mit größere Auflösung einstellen?

6

Donnerstag, 15. August 2013, 10:30

...ich wage ja gar nicht zu fragen, was du du für die sphinx abgedrückt hast!!!! ;(

7

Donnerstag, 15. August 2013, 10:38

Roland: Es waren so etwa 250 Schleifen. Ich war, wie gesagt, erstaunt über die Zahl der Mitbieter. Meist gehen Modelle, die besser in Schuss sind, für dieses Geld weg. Vielleicht lag es an dem (zumindest in Deutschland) etwas ausgefallenen Typus.

Alex: Ja, jetzt bin ich ein richtiger Holzwurm (obwohl ja auch die Kaiser eigentlich ein Holzschiff war). Darf ich auf die Frage nach dem Holz später eingehen? Da wird es nämlich schon komplizierter.
Kann man denn Fotos mit größerer Auflösung hier einstellen? Die obigen sind 600x450.

Schmidt
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Dicker63

unregistriert

8

Donnerstag, 15. August 2013, 11:09

Ein schönes Modell, das es mit Recht verdient, fertg gestellt zu werden.
Wird unter Garantie ein Prachtstück.

9

Donnerstag, 15. August 2013, 12:04

wolltest Du auf Holz (kurz)umsteigen? Unglaublich...,

Ich gehe eher davon aus, dass er alle Planken vorher abgießt, und damit bei Resin bleibt ;-)

*duckandcover*

Grüle vom dafi aus dem Hochsicherheitsunterstand
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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10

Donnerstag, 15. August 2013, 12:52

UNERHÖRT!
Da zeige ich doch gleich mal vier Fotos von einem früheren Projekt, um meine durchaus kompatiblen Fähigkeiten im Umgang mit sogenanntem "Holz" unter Beweis zu stellen!









So!

Allerdings sehe ich auch bei der Sphinx durchaus gewisse Anwendungsmöglichkeiten für Re......
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11

Donnerstag, 15. August 2013, 13:12

...ich fahr mal kurz nach LB und hau das böse dafi!!!!

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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12

Donnerstag, 15. August 2013, 13:55

... aber nicht zu fest, und ja nicht auf den Kopf ... :D

13

Donnerstag, 15. August 2013, 13:55

So!

Ach du Schande! und du hast das nie gezeigt... na gut. Überraschung muss auch sein.

Gruß
Sascha.

14

Donnerstag, 15. August 2013, 14:25

Blender!!!

Und Ihr fallt alle auch noch drauf rein! Ihr wisst genau, wie gut der mit Ölfarbe umgehen kann! Alles Kunstharz und öliniert! Isch kenn den!

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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15

Donnerstag, 15. August 2013, 14:49

...ich sitz schon im auto!!!!! ( ....und nicht auf den kopf....ich verspreche es!!!)

16

Donnerstag, 15. August 2013, 15:00

Komm du nur ...

... die Kohle liegt schon bereit ...

... dann staubt es ...

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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17

Freitag, 16. August 2013, 09:31

Okay, Roland hat Daniel gehauen. Dann kann ich jetzt weitermachen? :baeh:

Das (nicht zu Ende gebaute) Modell der Sphinx hat m.E. eine zumindest solide Substanz und ein paar kleine Besonderheiten, auf die ich noch zu sprechen kommen werde. Insbesondere die Schaufelräder, durchaus ein Blickfang, sind sauber und detailliert gebaut.

Es gab aber auch schwere Beschädigungen, die der Zeit und der Anwendung falscher Materialien geschuldet sind. So wellt sich der Abschluss des Schanzkleides (an mehreren Stellen):



Der Rumpf war mit Kupferplatten beklebt, die m.E. strukturell richtig verlegt waren, im Ganzen aber zu grob wirkten, insbesondere durch die "Nieten" (tatsächlich wurden die Platten ja genagelt, da stand also nichts über). Ich hätte dennoch gerne versucht, die fehlenden Platten zu ergänzen, doch bei Berührung fielen weitere ab wie Blätter vom herbstlichen Baum. Der Kleber hatte nach 25 Jahren aufgegeben.





(Spätestens, als mir die Kupferplatten entgegen regneten, war die Entscheidung über einen Neuaufbau von Grund auf gefallen. Ich wollte das damals aber noch nicht so recht wahrhaben. Dabei hätte ich es doch besser wissen müssen: Teilrestaurierungen sind nur selten möglich.))

Was mir auch nicht gefiel, war das Deck. Zwar haben die Planken eine passende hell-gelbliche Farbe und sind sie sauber verlegt, aber das Holz ist zu stark gemasert, so dass die Maserung präsenter ist als die Kalfaterung. Insbesondere aus der normalen Anguck-Entfernung produziert das die falsche Wirkung. Außerdem bin ich mittlerweile ja mehr für die tendenziell graue Deckoptik.



(Der Knubbel am unteren Bildrand ist übrigens eine der Karronaden, mit denen das Schiff bestückt war. Sicher nicht die Qualität von Johans Exemplaren, aber eher brauchbar als wegwerfwürdig. Dazu später mehr.)

Durchaus akzeptabel sind auch die schon gelobten Schaufelräder, wie alle Ausstattungsteile (sehr viele sind das nicht) nach Plan gebaut (nicht zugekauft).

Die gesamte Takelage ließ sich leicht abnehmen. Hier war nichts geklebt, das meiste haftete per Steckverbindung. Nach dem ersten Kontroll- und Demontagedurchgang sieht das Schiff dann so aus:



Fortsetzung folgt.
Schmidt
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18

Freitag, 16. August 2013, 10:00

schmidt....der röler is ganz wuschig!!!!!! :sabber:

19

Freitag, 16. August 2013, 23:45

toller anfang!
sehr schön geschrieben dein bericht! gespannt was nun folgt! :sabber: :respekt:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

20

Samstag, 17. August 2013, 00:04

Ich hatte ja angekündigt, noch von einer kleinen Besonderheit des Modells zu berichten. Also: Während ich die Aufbauteile entfernte, war mir, als hörte ich plötzlich ein Rumoren im Inneren des Modells. Nun rumort es für gewöhnlich nicht im Rumpf von Seglerstandmodellen; und so war ich geneigt zu glauben, mein vor 10 Jahren kurz aufgetretener Tinnitus habe sich wieder gemeldet. Doch glücklicherweise war dem nicht so. Die weitere Demontage gab Aufschluss. Unter der großen Grätung hinter dem Großmast liegt ein Batteriefach verborgen,



während man unter den Oberlichten des Maschinenraums einen Motor und eine Antriebswelle erkennen kann.



Ich hatte also tatsächlich einen Antrieb in Bewegung gesetzt. Er trieb aber nichts an. Und war später auch wieder still. Bis ich herausfand, dass er mit der Lenzpumpe, die man am linken Rand des ersten Bildes vielleicht erahnen kann, ein- und ausgeschaltet wird. Dass sich die Schaufelräder (und um deren Antrieb geht es natürlich) nicht drehten, lag nur daran, dass der Federriemen von der Scheibe am Motor abgesprungen war. Das ließ sich zwar mit zwei Pinzetten reparieren, allerdings nur für kurze Zeit – offenbar hatte sich der Motor aus seiner Verankerung gelöst und stand jetzt schief zur Achse der Räder.
Donnerwetter! (Dachte ich.) Da hat also jemand einen E-Motor im Rumpf einer Schraubenkorvette versenkt und dann: Nach mir die Sintflut? (Alles zugebaut und für immer verschlossen?) Eigentlich passte das nicht zum Charakter des Erbauers, so wie er sich mir in seinem Werk bislang präsentiert hatte.
Als es mir später dann gelang, die Schaufelräder zu demontieren, wurde ich eines anderen belehrt. In der Bordwand befindet sich an Backbord hinter den Rädern eine Montageöffnung. Die war zwar nie benutzt worden und mit Farbe total verklebt, aber auch das ließ sich ändern. Und dann (Tusch!),



kam er zum Vorschein, der Herr von Motor, montiert auf einem Brettchen, dass sich wie eine Schublade seitlich herausziehen lässt. Der Motor wird sich mit 2K Kleber oder dergleichen sicher wieder fixieren lassen. Die Batterie war zum Glück nicht ausgelaufen, die Kabelverbindungen sind noch intakt. (Sonst ja auch kein Tinnitus.)
Ach ja - ob es faszinierend, süß, kitschig oder peinlich ist, an einem Standmodell einer Radkorvette langsam schaufelnde Schaufelräder zu haben, möchte ich jetzt noch nicht entscheiden. Da warte ich mal, bis alles fertig ist. Immerhin ist es eine ambitionierte Bastelarbeit, die man würdigen kann. Und solange der Schalter funktioniert, kann man sie auch diskret halten.
(Frank wird es wohl lieben und für einen Rauchgenerator plädieren.)

Nachtrag. So sehen übrigens die schon mehrfach gelobten Schaufelräder aus:




Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
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21

Samstag, 17. August 2013, 00:26

wow, ein toller fund!
das finde ich absolut klasse! sowas hätte ich nicht in dem schiff vermutet.
ich würde ihn drin lassen, gehört ja irgendwie zu diesem modell :dafür:

und die schaufelräder sind wirklich schön! :ok:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

Beiträge: 943

Realname: Chris (Aubrey)

Wohnort: Wechselnd

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22

Samstag, 17. August 2013, 09:24

Lieber Herr Schmidt!

Der Spitzohrige hätte hier mit unbewegter Miene gesagt: "Faszinierend!
Tolles Schiff und tolle Technik- in Deinen Händen...

Werds mit Faszination weiter verfolgen. Den Motor respektive den Antrieb der Schaufelräder halte ich im Übrigen für keinen Kitsch; ein technisches Modell kann so was durchaus haben.

Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

23

Samstag, 17. August 2013, 13:19

Moin Schmidt,

daß Du Dich für die Weiterführung genau dieses Projektes entschlossen hast ist einfach wunderbar ...
die Details sind klasse ... und Du wirst bestimmt wieder ein Museumsstück draus zaubern ....
solche Sachen wie die Klappen auf den Schaufelradkästen finde ich hinreißend schön !

den Daten auf den Photos entnehme ich, daß Du da schon längerer Zeit dran bist ...
gut, daß Du das wieder aufnimmst
-
Kennst Du schon den hier ... ist ein wenig größer aber auch sehr lecker ?
https://www.modelships.de/Verkaufte_Schi…inx_1/Start.htm
vor allem die Detailphotos haben schon was an sich ...
-
Zum Thema des Eingangs von Dir erwähnten "nicht existenten" Bausatzes ...
so ganz trifft das vermutlich nicht zu ...

( Ich besitze selber einen alten Kit eines anderen Schaufelraders der gleichen Epoche ...
auch einen Bausatz über den es praktisch fast nie was im Netz zu finden gibt ... dennoch gibt es ihn. )
-
Und auch zu einer 1829er Sphinx in 1/75, also genau wie das Modell aus diesem Thread, scheint es tatsächlich einen Holz-Bausatz gegeben zu haben.
Meine Suche ergab folgendes Ergebnis einer Auktion aus früheren Jahren:

Zitat

"Currently no item which similar to Le Sphinx French Steam Ship 1829 Wooden Model Kit 1:75 Mib Vintage Boat (item id: 380415156229) can be found."


Der Text sagt klar aus,
daß ein 1829er Sphinx Bausatz unter der angegebenen Nummer tatsächlich in der Bucht wie folgt zu kaufen war:

- ist ein Holzbausatz
- ist im Maßstab 1/75
- ist Mib ... also noch ungebaut und originalverpackt

Leider habe ich bis dato keine weiteren Informationen gefunden ...
aber das ist wie mit allen Kits aus der Zeit vor dem Internetboom ein wenig ein Glücksspiel
Herstellername, Produktnummer zu obigem Kit etc würden die Suche enorm erleichtern

Es ist somit nicht ganz ausgeschlossen, daß Dein Modell ein mit Motor variierter Kit sein könnte ....
so als Gedankenspiel ....
-
Pläne in 1:75 existieren sowohl von "Il Timone" als auch "Vicenco Lusci" aus Italien

dürften sich aber an denselben historischen originalen orientieren ...
( Il Timone ist oder war wohl eine Modellbaufirma für Schiffsmodelle )
-
Auch auf diese Pläne bezieht sich diese Sphinx
https://modellistinavali.forumattivo.com…-i-lavori-di-jp
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

24

Samstag, 17. August 2013, 16:34

Danke für die Zustimmung und auch für die Recherche.
Das italienische Modell (aus dem Forum) kannte ich schon. Tatsächlich habe ich vor 2 Jahren bereits mit dem Umbau begonnen, und damals habe ich auch recherchiert. Ich habe dabei Fotos von 4 oder 5 Modellen gesammelt, die im Netz gut dokumentiert sind.
Der in dem italienischen Forum erwähnte Plan in 1:100 ist der des Pariser Marinemuseums, der auch mir vorliegt.
Der erwähnte Plan in 1:75 würde mich sehr interessieren; und das sieht ja tatsächlich so aus, als hätte es einen ital. Bausatz gegeben. Na, sowas!
Das Modell, an dem ich werkele, hat aber definitiv keine vorgefertigten Teile; alles Hand made.
Teile für die Sphinx wurden einmal von der franz. Firma (Name DAB oder ähnlich) hergestellt, allerdings in 1:100 - und die sind nicht mehr im Handel.
Schmidt
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25

Samstag, 17. August 2013, 17:34

hm .. war der 75er Holzmodellbausatz in der Bucht eventuell tatsächlich dieser italienische von Il Timone?

hab mich deshalb nochmals hingesetzt und bin über diese Seite gestolpert ...
https://www.sullacrestadellonda.it/model…sati_sphinx.htm

sogar mit einem, wenn auch kleinen, Plan von Il Timone ...
vielleicht hilft Dir das weiter ...

das darunter folgende Modell ist, wenn ich es recht verstehe, ein fast kompletter Eigenbau des Autors ...
basierend auf dem 75er und auch dem 100er Plan

Hier war auch eine kleine Übersicht:
www.modellismo.net/forum/attachments/pre…ni-cartacei.pdf sphinx il timone
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26

Sonntag, 18. August 2013, 18:34

Danke!
Der 1:75 Plan stammt in der Tat von Lusci! In seinem Buch "Historische Schiffe als Modell" (deutsche Übersetzung bei Krick1975ff) gibt es sogar einige Fotos von mehreren verschiedenen Modellen der Sphinx. Es sind allerdings (für unsere heutigen Standards)so lächerlich schlechte s/w-Fotos, dass man so gut wie nichts damit anfangen kann.
Die französische Fima, deren Name mir nicht eingefallen war, heißt nicht DAB, sondern Strab. Dort konfektioniert(e) man einen Baukasten der Sphinx in 1:100, bestehend aus Plan, Material und ein paar speziellen Beschlagteilen, die mir aber nicht unbedingt das Allergelbeste vom Ei zu sein scheinen. Im Internetauftritt von Strab werden die Teile allerdings als nicht mehr lieferbar bezeichnet.

Ich mache dann mal weiter im Kapitel Demontage/Neuaufbau Rumpf.
Der größte Fehler, den der Ersterbauer der Sphinx m.E. gemacht hat: Er hat offenbar die Spanten oberhalb des Decks abgeschnitten und dann die Bereiche des Schanzkleides zwischen den Stückpforten als "gerade" Teile separat gebaut. Eingesetzt hat er sie mit Metallstiften. Dabei ging für das Schanzkleid der Schwung des Rumpfes völlig verloren! Auf dem Bild (Draufsicht) sieht man es an der Innenkante des Schanzkleides.



Ich habe nun aber nicht die Schanzkleider einfach entfernt, weil ich Sorge hatte, dann keinen "Anhalt" für einen Neubau zu haben. Stattdessen habe ich zuerst die Außenplanken entfernt, dann auf die Stützen, die noch Verbindung mit dem Rumpf hatten, schmale Hölzchen geleimt und alles mit einer Straklatte kontrolliert, ob es den Schwung des Rumpfes fortsetzte. Dann folgte eine Neubeplankung von außen, die wieder für Stabilität des Ganzen sorgte. Danach konnte die innere Beplankung entfernt werden. Stück für Stück habe ich dann die alten Stützen und die neuen durch ganz neue ersetzt, die auch gleich die Trempelrahmen bilden.
Hab ich mich jetzt einigermaßen klar ausgedrückt? Ich hoffe es. Und vielleicht hilft ja auch dieses Bild:



Ach ja, vergessen: Das Modell soll eine Zweitbeplankung erhalten.

Schmidt
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27

Sonntag, 18. August 2013, 18:44

Zitat

Hab ich mich jetzt einigermaßen klar ausgedrückt?

hast du! wie stets! ich hab's kapiert und bin entzueckt!
schmidt macht keine gefangenen! auch wenn das natürlich UNGLAUBLICH viel arbeit bedeutet!!!
weil.....mit neuem schanzkleid und zweitbeplankung kann man wohl nicht mehr von restaurieren sprechen!
der röler grüsst den könig der kernsanierer

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Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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28

Sonntag, 18. August 2013, 21:04

Hallo Schmidt,

bin im Internet heute beim Recherchieren zufällig auf folgende Seite gekommen:

LINK

Dort ist ein sehr schönes Modell der Spinx von einem französischen Modellbauer zu sehen.
Aber vielleicht kennst Du diese Seite auch bereits.

29

Montag, 19. August 2013, 07:35

Ja, danke, das kannte ich bereits.
Das Modell wird, so denke ich, später noch eine Rolle in diesem Baubericht spielen. Ich halte nämlich das Heck für die "authentischste" Fassung. Aber dazu später mehr.

Kurz noch etwas zum Antrieb der "Sphinx". Ich konnte den Motor wieder auf der "Lade" befestigen:



Und da alle Kabel an ihrem Platz blieben, drehten sich nach einem provisorischen Zusammenbau die beiden Schaufelräder. (Zu erkennen an der Unschärfe auf dem Foto!)



Schmidt
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30

Montag, 19. August 2013, 07:37

schmidt erstaunt mich schon am frühen morgen 8o

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