Danke Stephan für das Kompliment! Wenn es interessant ist bin ich au fem richtigen Weg;-)
Heute möchte ich euch zeigen was ich mit einem Wagen mache bis er bei mir fahren darf. Dann wollte ich mal gucken was ich so habe, aber leider war alles schon gealtert. Da musste ich einen defekten z-gestellten Wagen nehmen. Das Modell ist klasse, aber leider sind bei einem schweren Unfall die Trittbretter von manchen Türen kaputt gegangen und wenn jemand weiss wo ich Ersatz bekomme wär ich ihm sehr dankbar. SOnst muss der Wagen mit fehlenden Trittbrettern fahren.
Zum Modell: Wagen der Wagengruppe 35, es ist ein Vorkriegsschnellzugwagen der in meiner Epoche schon alt ist und nur noch in Eilzügen mitfährt.
So sah das Modell heute Morgen aus:
Und sah von hinten:
Erst wurde der Wagen in 3 Teile zerlegt. Dach, Kasten und Rahmen und der schrööökliche Normschacht rausgenommen. Wer das macht muss aber sicher sein dass er NIRGENSWO unrealistische Kurvenradien hat!
Hier mit Normschacht (Kupplungsschacht):
Hier ohne:
Dann wird ein Eckchen ausgeschnitten...
Und die Kupplung reingelegt
Dann wird ein Paierstreifen draufgeklebt. Ungetrocket ist das ganze sehr empfindlich also sollte man es zum trocknen weglegen und den Wagenkasten in Angriff nehmen.
Das Altern ist eine sehr umstrittene Sache. Einige wollen ich ihre schenen Modelle vorhünsen, die anderen haben Angst was falsch zu machen und "schlecht" zu altern. Die anderen tuns. Alle haben irgendwo recht, nur das Argument dass alle Fahrzeuge mal neu waren zieht nicht weil nirgenswo nur neue Züge unterwgs sind.
Man sollte sich aber über einiges im klaren sein: Züge werden in echt auch gewaschen, also bitte nicht übertreiben, lieber zu wenig als zu viel. Wer sich richtig austoben will kann ausgemusterte Fahrzeuge machen, das ist auch erlaubt;-) Ich habe meinen Wagen stark gealtert um alle Facetten zeigen zu können, ausserdem war der in den 60ern sowieso schon alt;-)
Ich kann aus Erfahrung sagen dass es eine Reinfolge gibt in der man am besten altern sollte. 1) Ausbleichen, 2) Rost, 3) Dreck
Ausbleichen: Warum bleicht die Farbe aus? Es liegt an der SOnne die hart draufknallt, am Wasser das im Regen an der Aussenhaut runterläuft und am ewigen Putzen.
Wasser läuft bekanntlich von oben nach unten, so sehen ausgeblichene Wagen auch aus. Wer sein Modell nicht versauen will nimmt Wasserfarben. DIe kann man immer wegputzen und verbessern. Ich habe mit Akryl begonnen und zahlreiche Modelle verhunzt!
Also NUR Wasser. Akryl macht Schichten, und das ist schlecht. Man kann auch mit Pulverfarben oder Airbrush, aber es geht auch billiger!
Erst werden die verblichenen Spuren mit weisser Farbe da wo das Wasser läuft, d.h. zwischen den Fenstern aufketragen. Es siht danach zugegebenermassen schrecklich aus.
Dann wird mit einem Tuch in die Fliessrichtung gewischt.
Unter der Zierleist ist viel Farbe, das ist nicht realistisch, die wird mit einer feinen Mini-Zahnbürste entfernt.
Je nach dem wie verblichen es sein soll, desto mehr soll man wegwischen. Ich habe Wagen wo man diese Spuren nur bei ganz speziellem Licht sieht.
So sieht es mit Dach aus.
Schnell wieder runter damit! Jetzt ist das Dach dran! Es kriegt die selbe Prozedur wie die Seitenwände und anschliessend ein paar Farbausbesserungsstellen.
Was ist auf einem Dach wenn davor dauernd eine Dampflok dampft? Ganz viel Russ. Also kommt da Russ drauf!
Danach nimmt man wieder den Rahmen und macht weiter. Erst werden die Drehgestelle rostig. Da sieht man viel besser die Detaillierung, es hebt sozusagen die Details des Modells hervor;-)
Man darf auch nicht die Bremsschläuche an den Wagenenden vergessen.
Rahmen und Wagenenden altern und fertig!
lg
hms