Hallo zusammen,
es geht weiter.
@ Matthias: Der Draht, den ich für tragende Strukturen verwende, ist 1,5mm-Stahldraht. Er wird in der Floristik verwendet, um große Gebinde (Kränze etc.) zusammenzuhalten und zu stabilisieren.
Der hier verwendete Draht stammt aber aus dem Bastelladen, das sind 40 cm lange Stäbe im Bündel.
Fimo ist ausgehärtet und erkaltet recht stabil, bleibt aber mikroporös, es bricht bei größerer Krafteinwirkung. Außerdem hat es die Eigenschaft beim erneuten Erwärmen (Härten der nächsten Ausbaustufe)
eine radiergummiartige Konsistenz anzunehmen, es reißt dann sehr schnell unter Belastung.
Komplexe bzw. größere Strukturen müssen in jedem Fall auf einem geeigneten Unterbau erstellt werden, damit die Stabilität gewährleistet ist und bleibt.
Womit wir eine prima Überleitung hätten, das Chassis war ja fertig, es geht mit der Karosserie weiter. Als Unterbau habe ich wieder ein Drahtgestell gestrickt.
Um einigermaßen maßhaltig zu arbeiten, schließlich soll die Karosserie ja auf den Rahmen passen, habe ich für die Bodengruppe sogar eine Zeichnung angefertigt.
Die Aufbauten sind aber live erstellt, ich habe lediglich ein Modellauto grob vermessen und meine Meßpuppe benutzt, um den "Käfig" in passende Proportionen zu biegen.
Da ist übrigens nichts gelötet oder anders miteinander verbunden, sondern nur mit Bindedraht zusammengerödelt.
So sieht der Hamsterkäfig auf dem Rahmen aus. Na, paßt doch.
Weil der Antriebsstrang über den Rahmen hinaussteht, kann ich nicht einfach eine ebene Platte als Bodengruppe in den Karosserierahmen einziehen, sondern muß einen Antriebstunnel gestalten.
Für den Antriebstunnel habe ich eine Negativform aus Alufolie gebaut und diese mit Fimo ausgeglichen (und gehärtet).
Weil Fimo an Alufolie und aneinander sehr gut haftet, habe ich die Form in Backpapier verpackt. Jetzt wird Fimo zu Platten ausgewalzt und angesetzt. Die Übergänge müssen dabei gut verknetet werden,
damit die Struktur keine Lufteinschlüsse hat, die dann bei Härten Blasen ziehen und die Struktur schwächen könnten.
Die nächsten Schritte sind das Aufsetzen des Karosserierahmens, das Entfernen überstehenden Materials, der Einbau von Drahtverstärkungen und zum Abschluß eine zweite Schicht Fimo obendrauf.
Jetzt gehts ab in den Ofen, eine Dreiviertelstunde härten.
Nach dem Härten sieht das Ganze von unten so aus.
Leider hatte sich beim Verkneten der Platten auch Material unter die Hilfskonstruktion geschoben, was zur Folge hatte, daß ich dieselbe nur mit Hilfe eines Teppichmessers und einiger Gewalt
aus der Bodengruppe lösen konnte, was auch zu ein paar Schäden führte, die ich dann erst einmal instandgesetzt habe. Leider habe ich im Eifer wieder mal vergessen, das Teil repariert abzulichten,
aber es gibt im Laufe des Bauberichtes noch einige Fotos von unten.
Nach dem Ausgleichen der Bodengruppe ( schadhafte Stellen mit Fimo verfüllen, härten, schleifen) erfolgt die Anprobe.
Um zu vermeiden, daß sich die Karosserie während des Aufbaus verzieht und dann nicht mehr auf den Rahmen paßt, habe ich sie bereits in dieser Form fest mit dem Rahmen verbunden.
Hierzu habe ich eine (nicht zu) dünne Schicht Fimo auf dem Chassis verteilt, die Bodengruppe aufgesetzt, ausgerichtet und zusätzlich vorn links und rechts, hinten in der Mitte mit Bindedraht befestigt.
Die Anbindungen werden wieder verfüllt, dann gehts wieder ab in den Ofen.
So sieht das Ganze jetzt von unten aus. Nicht ganz symmetrisch, aber es paßt. Schließlich darf man dabei nicht vergessen, daß ich mit Knete arbeite. Es geht mit Sicherheit noch genauer,
auch mit den Materialien, die ich verarbeite, die Frage ist, ob sich der Mehraufwand tatsächlich auszahlen würde.
VG Thomas