Habe mal meinen Wettbewerbsbaubericht, mit dem ich den zweiten Platz in der Kategorie 4 (Eigenbauten) in einem Panzer-Forum gemacht habe, für euch hochgeladen.
Da dieser Bericht sehr umfangreich ist, werde ich ihn in mehreren Teilen hochladen müssen!
Gebaut werden soll ein leichter Panzer 7TP(Typ A) der polnischen Armee
wie er noch beim Kampf um Warschau im Einsatz war.
(Quelle: Wikipedia)
Geschichte: Der 7TP(Ausführung A, in der Literatur fälschlich als
dwuwiezowa und Ausführung B als jednowiezowa bezeichnet) basiert
auf dem englischen leichten Panzer Vickers Mk. E. Dieser Panzer wurde in viele Staaten exportiert. Unter anderem auch in die Sovietunion,
wo er T26 hieß. Der 7TP Typ A + B wurden bis 1939 in Lizenz umgebaut. Wie gesagt,gab es 2 Versionen des 7TP.
Die von mir zu bauende Version mit 2 Türmen (7TP Ausführung A mit je
einem modifiziertem Browning MG 30 wassergekühlt. Bezeichnung MG 7,92 mm Typ wz.30)
und die mit einem Turm und einer 37 mm Kanone + einem MG 7,92 mm vom Typ wz.30 (7TP Ausführung B).
Nach Entwicklung des Typs B wurden die verbleibenden Panzer mit Zwillingsturm nur noch für Schulungszwecke eingesetzt.
Erst beim Kampf um Warschau kamen diese Panzer noch mal zum Gefechtseinsatz. Der 7TP Typ B war durch seine 37 mm Kanone stellenweise den Panzern III und IV ebenbürtig, was jedoch wegen der zu schwachen Panzerung und Beweglichkeit wieder zunichte gemacht wurde. Die nach dem Polenfeldzug erbeuteten 7TP wurden von der Wehrmacht für Polizeiaufgaben und ähnliche Aktionen in Polen noch eine geraume Zeit weiter genutzt.
Die von England gelieferten Panzer wurden in zwei Kompanien zu je 30 Panzern aufgeteilt, und waren bis zum 20 September 1939 im Einsatz.
Mit Beginn des Krieges wurden sämtliche Hoheits und Kompanieabzeichen entfernt. Es ist auch heute nicht mehr zu sagen, wieviele 7TP mit Funk ausgerüstet waren.(Vermutlich 6-10 Panzer). Auch gibt es sehr wenige Fotos des 7TP. Alle noch existierenden Vickers-Umbauten sind keine polnischen Umbauten!
Das Modell soll RC-fähig mit beweglichen Türmen gebaut werden. Als Ansteuerung ist Elmod angedacht. Alle Teile werden soweit möglich
selber hergestellt. Dies betrifft auch das Getriebe. Als "Vorlage" dient mir das Modell des 7TP (dwuwiezowa) der polnischen Firma Mirage im Massstab 1:35 und das Buch über den 7TP aus der polnischen Militaria-Serie sowie Internetrecherchen ohne Ende.
Bilder des 7TPdw:
7TP Ausführung A
7TP Ausführung B
1:35 Bausatz der Firma Mirage
Größenvergleich 7TP zu Sturmtiger
Technische Daten des 7TP-Typ A + B:
* Gewicht: 9,9 t
* Länge: 4,65 m
* Breite: 2,43 m
* Höhe: 2,12 m
* Panzerung: 5 bis 17 mm; spätere Modelle bis zu 40 mm
* Leistung: 91,5 PS (Armstrong Siddley) oder 110 PS (Saurer VBLDb)
* Höchstgeschwindigkeit: 37 km/h
* Besatzung: 3
* Bewaffnung: 2 MG 7,92 mm vom Typ wz.30 (Colt-Browning in Lizenz)
mit 6000 Schuss (7TP-Typ A) oder
1 Kanone 37 mm vom Typ Bofors L/45 mit 80 Schuss und
1 MG 7,92 mm vom Typ wz.30 mit 3960 Schuss (7TP-Typ B)
* effektive Reichweite: 160 km (auf Straßen) bzw. 130 km (querfeldein)
* Bodendruck: 0,6 kg/cm²
Nach soviel Info , geht's nun los.
Da es mich doch sehr in den Fingern juckt, und 9 Monate schnell vorbei sein können, habe ich schon mal mit der Wanne begonnen. (Erwartet jetzt aber keinen täglichen Bericht von mir! Gibt ja schließlich noch was anderes, als nur Modellbau.)
Nachdem ich das Mirage-Modell (1:35) vermessen habe, habe ich die ersten Daten auf 1:16 umgerechnet und für die Wanne übertragen. Material der Wanne ist 2mm Poly. Die Nietenlöcher sind schon angedeutet. Die Nieten selber werden aus Messing-Rundkopfstiften mit 1,5mm Kopfdurchmesser bestehen.(Ist mir klar, das der Massstab dabei nicht stimmt, aber:
1. die Nieten würden sonst optisch nicht "rüberkommen".
2. werden noch kleinere Nieten für diverse An- und Aufbauten gebraucht.
3. maßstabsgetreue Nieten aus einem Shop würden den finanzielen Rahmen doch erheblich sprengen, da am 7TP fast alles genietet war!)
Wannenteile
angedeutete Nietenlöcher
Sowie die Platten sauber verschliffen sind werden sie zur Wanne zusammengeklebt.
Nun wird ein wenig an der Wanne weitergeschnitzt. Am Wannenboden wurden 2 Winkel eingeklebt und mit den Seitenteilen verbunden. Die Winkel sind Polywinkel 12X12mm bei einer Stärke von 1mm. Gibts in jedem Bauhaus und sorgen nun für einen rechtwinkligen Aufbau und als Nebeneffekt wird die Wanne verstärkt. (Soll ja noch der Antrieb rein) Ausserdem habe ich jetzt schon größtenteils die Nietlöcher gebohrt.
die zusammengeklebte Wanne (Teil)
Nahansicht Winkel
Wanne von vorne
"Probenieten"
Da ich mir nicht sicher war, ob die Nieten nicht evtl. zu groß sind (Unlackiert wirken die ganz schön heftig) habe ich mal probeweise ein paar auf nem Stück Plastik eingesetzt und lackiert (hatte gerade Schwarz aus der Dose parrat), und siehe da, mit ein wenig Farbe sehen die richtig normal aus.
"Probenieten lackiert"
Weiter gehts (wenn auch mit Trippelschritten)!
Nachdem ich in die Wanne noch Front und Rückplatten eingesetzt habe, wird es Zeit, die Platzverhältnisse in der Wanne zu "erkunden". Wie ja schon bei der Vorstellung beschrieben, soll der Panzer RC fähig werden. Ich kann nur sagen, das wird ganz schön eng! Der Akku wird höchstwahrscheinlich einer anderen Batterie weichen. Die "Getriebereste" sind vom großen C. (Hab ich noch in meiner Ramschkiste gefunden) Von den Maßen passen sie perfekt! Also werde ich mir wohl 2 Stück neue besorgen. Da der Panzer kein allzu großes Gewicht haben wird (Trotz Metallketten) werden die Getriebe wohl reichen. So, daß wars mal wieder. Hier noch zwei Bilder der vollgestopften Wanne:
Heute habe ich mal angefangen mich als "Nietenzähler" zu betätigen.
Nachdem ich die Löcher alle vorgebohrt habe ging es mit dem Einziehen der Nieten los. Was für ne Sch...arbeit. Alleine die Bodenplatten und ersten Schrägen haben schon
240 Nieten verschlungen.
Wie ja schon früher geschrieben hatte ich so meine Bedenken, was die Köpfe angeht, aber seht selbst:
Wannenunterseite 1
Wannenunterseite 2
Wannenunterseite grundiert
Also schon durch das Grundieren sehen die lange nicht mehr so massig aus. Und wenn nachher die richtigen Farben (Olive, Dunkelbraun und Sandgelb) drauf sind wirds wohl optimal.
Vielleicht ist der Eine oder Andere der Meinung, ich lege ein zu hohes Tempo vor, da wir ja bis Ende November Zeit haben und es nicht darum geht Erster (mit der Fertigstellung
)zu sein. Mein Tempo hat schon einen guten Grund. Was ich bisher an diesem Modell gemacht habe nimmt noch nicht allzuviel Zeit in Anspruch. Und die Zeit werde ich brauchen, wenn es ans Eingemachte geht. Immerhin sind die Ketten herzustellen, funktionsfähige Radaufhängungen incl. deren Blattfederungen (richtig gelesen. Auch die Blattfederung funktioniert!) Treibräder etc. , Getriebeumbau incl. Vorgelege, und nicht zu vergessen die ganze Elektronik zu erarbeiten. Aber dazu dann mehr, wenn es soweit ist.