Hallo ans Forum,
hiermit möchte ich mein Modell eines Jaguar E-Types im Maßstab 1:8 vorstellen.
Es ist mein erstes und zugleich letztes Modell, da ich eigentlich kein Modellbauer bin.
Ich bin jetzt 37 und habe wie wohl die meisten Jugendlichen in meinem Alter als Jugendlicher Modellbau betrieben; Flugzeuge, Panzer, das übliche halt. Schnell habe ich dann aber lieber am 1:1 Vespa-Motorroller und später an Autos rumgeschraubt, so dass das Modellbauen ganz in Vergessenheit geriet. Farben, Kleber, halb fertige und vollständige Modelle hatte ich irgendwann alle abgeschafft, bzw. weggeschmissen - bis eben auf diesen einen Bausatz, von dem ich mich nie trennen konnte; den Bausatz des E-Types 1:8.
Ich hatte ihn vor Ewigkeiten gekauft und damals sogar schon den Motor zusammengebaut und die Rohkarosse lackiert. Leider hat der Klarlack damals die Farbe angegriffen und aufreißen lassen, deshalb verstaute ich den Bausatz damals mit kaputtem Lack frustriert und mehr oder minder ungebaut wieder im Karton.
Jahre vergingen; Partnerinnen, Jobs, Wohnorte, alles wechselte mehrfach, aber bei jedem Umzug hat es der E-Type-Karton irgendwie immer geschafft, dem Wegschmeißen zu entkommen.
Was lange währt, wird bekanntlich irgendwann gut; jetzt habe ich tatsächlich mal die Zeit und die Lust gehabt, mich dem vor gefühlten 20 Jahren begonnen Projekt wieder zu widmen.
Also den vollgestaubten Karton aus dem Keller geholt und los ging es. Leider fehlte der Motor und -viel Schlimmer- die Bauanleitung, aber die habe ich im Internet gefunden, also vielen Dank an den Unbekannten der sie eingescannt und ins Internet gestellt hat.
Zum Modell selbst: die sehr großen Bauteile (Motorhaube, Karosse) waren verzogen, nichts passte wirklich zusammen. Nahezu alle Bauteile benötigen Nacharbeit, entgraten, anpassen, schleifen, teilweise rohe Gewalt. Die grauenvolle Passgenauigkeit des alten Revell-Bausatzes birgt ein hohes Frustrationslevel. Wenn es dann aber fertig ist, ist es schon ein imposantes Modell mit faszinierenden Details (echte Mini-Federn im Stoßdämpfer, funktionierende Fensterkurbel) und einer imposanten Größe.
Insgesamt habe ich für den Bau sechs Abende benötigt, inklusive Lackierung, einen weiteren Abend gönnte ich dem Fotografieren. Selbstverständlich ist es nicht so perfekt wie Modelle von erfahreneren und besser ausgestatteten Modellbauern, aber zusätzliche Perfektion und damit eine längere Bauzeit hätten wahrscheinlich bedeutet, dass das Modell nie fertig geworden wäre.
So, genug "gesabbelt", hier ein paar Bilder vom Modell, dass solange gebraucht hat:
Der riesige Karton auf unserem Wohnzimmertisch, der für dieses Projekt als Werkbank und Fotostudio gute Dienste geleistet hat. Ein Hobbykeller oder ähnliches stand leider nicht zur Verfügung.
Hier sieht man teilweise die umfangreichen Schleif- und Spachtelarbeiten, samt Zange zwecks "Erzwingung" der Passgenauigkeit.
Die Lackierung (im zur Lackierkabine umfunktionierten Gäste-WC) erfolgte mit Spraydosen aus dem Kfz-Handel.
Nochmals der Wohnzimmertisch, diesmal als "Fotostudio" für das fertige Modell.
Impressionen vom fertigen Modell:
Dank im voraus für Euer Feedback.
Alexander