Liebes Forum,
da ich auch mal ein Projekt fertigbauen möchte, habe ich im Zuge selbstdisziplinarischer Maßnahmen jedem Wochentag ein Modell
zugeordnet, um dann entsetzt festzustellen, daß ich weit unter 7 Modelle im Bau habe. Etwas Neues mußte also her. Und als ich über
Uelpies Galerieeintrag seines fabelhaft gebauten Revellschen Chevy Silverado mit Anhänger und Wave Rider stolperte
(
Custom Chevrolet Silverado mit Jetski ), war klar: Ein Jet Ski musste her!
Auf ebay USA fand ich einen Bausatz für kleines Geld, da die Räder fehlten (das scheint bei diesem Modell die Regel zu sein, wie
Uelpie weiss). Allerdings waren die Versandkosten horrend hoch, und nachdem die Auktion ohne Gebot auslief, fragte ich den
Verkäufer, ob er bereit wäre, nur das Wasserfahrzeug in einem Luftpolsterumschlag zu schicken. Für 20 $ incl. Versand wurden wir
uns einig, und zwei Wochen später konnte ich einem kleinen soliden Pappkarton das hier entnehmen:
Auch der Anhänger befand sich im Beutel, wichtig aber sind nur diese 9 Teile:
Diese kamen zuerst mal auf die Waage:
Anschließend die Beladung bis zur angepeilten Wasserlinie...
... und nochmal gewogen:
Und hier die vorgesehenen RC-Komponenten: 2g-Brushlessmotor für 3,7 V, Flugregler (ein Jet Ski braucht keinen Rückwärtsgang),
2,5g-Servo, der von der Occident bekannte 2,4 Ghz-Empfänger und ein 160 mAh-Lipo.
Jetzt mal fix durchgerechnet: es bleiben gute 8 Gramm für Boot, Fahrer und Jetantrieb. Nach Jos 40 %-Regel ließe sich aber der Rumpf
um maximal 10g abspecken, womit er dann immer noch 16g hätte - ohne Antrieb und Fahrer. Also fällt ausschleifen schon mal weg.
Nun lautet aber eine alte Modellbauregel (die ich mir gerade ausgedacht habe): Wenn du es nicht leichter kriegst, mach es schwerer.
Genaugenommen gilt es, unter Verwendung der Bausatzteile Tiefziehformen herzustellen, welche einigermaßen wärmefest sein sollten,
wozu mir Dentalgips geeignet schheint. Als erstes werden die Bauteile modifiziert, damit es beim Tiefziehen keine Komplikationen
gibt.
Hier hat das Modell viel verschenkten Freiraum unter der Sitzbank, den ich gerne für Einbauten nutzen würde. Und dieser Bürzel hinten
könnte beim Lösen des tiefgezogenen Sheets von der Gipsform abbrechen:
Also einen chirurgischen Eingriff vorgenommen...
...und den Bürzel beigebogen und verklebt. Der Freiraum unter der Sitzbank wurde mit Balsaholz aufgefüllt...
...verspachtelt...
...und geschliffen.
Dann fix eine Basis gebaut...
...und mit der oberen Rumpfschale verklebt.
Die gleiche Prozedur mit der Unterschale...
...wonach der Übergang zwischen Schale und Grundplatte mit einer Weißleimwurst (und nicht mit Weißwurstleim) gefüllt wurde.
Nun die Sitzbank. Diese hat auf der Unterseite Hinterschneidungen, welche ein Tiefziehen unmöglich machen würden. Also erstmal den
vorderen Ausschnitt mit Sheet verschlossen...
...einen Unterbau erstellt...
...und die Ränder mit schräg angeklebten Sheetstücken verkleidet.
Auch der Sitz erhielt eine Basisplatte.
Von diesen Teilen werden als nächstes Negativformen aus Algenglibber abgenommen, die dann mit Gips gefüllt werden. Mal schauen,
ob das klappt.
Bis dahin,
Martin