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1

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 19:18

Gigantomanie im Schiffsmodellbau: RC-Projekt im Riesenmaßstab 1:25

Liebes Forum,

da ich auch mal ein Projekt fertigbauen möchte, habe ich im Zuge selbstdisziplinarischer Maßnahmen jedem Wochentag ein Modell
zugeordnet, um dann entsetzt festzustellen, daß ich weit unter 7 Modelle im Bau habe. Etwas Neues mußte also her. Und als ich über
Uelpies Galerieeintrag seines fabelhaft gebauten Revellschen Chevy Silverado mit Anhänger und Wave Rider stolperte
( Custom Chevrolet Silverado mit Jetski ), war klar: Ein Jet Ski musste her!

Auf ebay USA fand ich einen Bausatz für kleines Geld, da die Räder fehlten (das scheint bei diesem Modell die Regel zu sein, wie
Uelpie weiss). Allerdings waren die Versandkosten horrend hoch, und nachdem die Auktion ohne Gebot auslief, fragte ich den
Verkäufer, ob er bereit wäre, nur das Wasserfahrzeug in einem Luftpolsterumschlag zu schicken. Für 20 $ incl. Versand wurden wir
uns einig, und zwei Wochen später konnte ich einem kleinen soliden Pappkarton das hier entnehmen:



Auch der Anhänger befand sich im Beutel, wichtig aber sind nur diese 9 Teile:



Diese kamen zuerst mal auf die Waage:



Anschließend die Beladung bis zur angepeilten Wasserlinie...



... und nochmal gewogen:



Und hier die vorgesehenen RC-Komponenten: 2g-Brushlessmotor für 3,7 V, Flugregler (ein Jet Ski braucht keinen Rückwärtsgang),
2,5g-Servo, der von der Occident bekannte 2,4 Ghz-Empfänger und ein 160 mAh-Lipo.



Jetzt mal fix durchgerechnet: es bleiben gute 8 Gramm für Boot, Fahrer und Jetantrieb. Nach Jos 40 %-Regel ließe sich aber der Rumpf
um maximal 10g abspecken, womit er dann immer noch 16g hätte - ohne Antrieb und Fahrer. Also fällt ausschleifen schon mal weg.

Nun lautet aber eine alte Modellbauregel (die ich mir gerade ausgedacht habe): Wenn du es nicht leichter kriegst, mach es schwerer.

Genaugenommen gilt es, unter Verwendung der Bausatzteile Tiefziehformen herzustellen, welche einigermaßen wärmefest sein sollten,
wozu mir Dentalgips geeignet schheint. Als erstes werden die Bauteile modifiziert, damit es beim Tiefziehen keine Komplikationen
gibt.

Hier hat das Modell viel verschenkten Freiraum unter der Sitzbank, den ich gerne für Einbauten nutzen würde. Und dieser Bürzel hinten
könnte beim Lösen des tiefgezogenen Sheets von der Gipsform abbrechen:



Also einen chirurgischen Eingriff vorgenommen...



...und den Bürzel beigebogen und verklebt. Der Freiraum unter der Sitzbank wurde mit Balsaholz aufgefüllt...



...verspachtelt...



...und geschliffen.



Dann fix eine Basis gebaut...



...und mit der oberen Rumpfschale verklebt.



Die gleiche Prozedur mit der Unterschale...



...wonach der Übergang zwischen Schale und Grundplatte mit einer Weißleimwurst (und nicht mit Weißwurstleim) gefüllt wurde.



Nun die Sitzbank. Diese hat auf der Unterseite Hinterschneidungen, welche ein Tiefziehen unmöglich machen würden. Also erstmal den
vorderen Ausschnitt mit Sheet verschlossen...



...einen Unterbau erstellt...



...und die Ränder mit schräg angeklebten Sheetstücken verkleidet.



Auch der Sitz erhielt eine Basisplatte.



Von diesen Teilen werden als nächstes Negativformen aus Algenglibber abgenommen, die dann mit Gips gefüllt werden. Mal schauen,
ob das klappt.

Bis dahin,
Martin

2

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 19:55

Wow! Herrlich!

Hallo Martin,
super toller Beitrag!
Ich freu mich schon, wenn´s weiter geht!

Zum Thema Gußmaterial (Gips-Ersatz) wollte ich dir mal Stewalin ans Herz legen.
Ist ein Material mit ein paar ganz herausragenden Eigenschaften...
Ich hab das unter anderen Gußmassen im Formenbau benutzt.
Solange keine Flexibilität oder Wasserundurchdringlichkeit erwartet wird,
hat dieses Material echt ungeahnte Vorteile.

lg,
Frank
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3

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 21:55

Hoi Martin,

ein weiteres tolles Projekt! Meine Gefühlslage schwankt irgendwo zwischen tiefer Bewunderung und grenzenlosem Neid...
Erwähnte ich schon, dass bei meiner 13-Tage-Woche auch noch diverse Tage Füllstoff benötigen?
Daher bitte ich direkt schon mal um Aufnahme in die Liste der Schnorrer für eine erfolgreichen Tiefziehkopie...

Zur Sache selber ein paar Gedanken:

Erst mal gibts <hier> einen extrem kleinen und günstigen Brushless-Regler - möglicherweise baut der noch leichter als Deiner.
Kann aber auch täuschen.

Dann gelang es mir nicht Deine Gewichtsbetrachtung nachzuvollziehen. Also: Verdrängung 19 Gramm, klar (inkl. unterer Schale). Jet Ski gesamt 26 Gramm plus RC 11 Gramm macht 37 Gramm. Somit nach meiner Rechnung 18 Gramm U-Boot-Effekt. Musste halt schneller fahren. Ich surfe ja auch erfolgreich auf sogenannten Sinker-Surfbrettern...

Dummerweise kommt dann ja noch nen Männeken oben drauf, ich hoffe sehr eines mit ohne Haupthaar und langer Nase...

Am meisten gespannt bin ich auf den Jet Drive. Ich (wir!) erwarte Zauberei vom Feinsten.

Als Letztes: Ich hab mir mal aus dem Netz eine einfache Bauanleitung für einen Tiefziehkasten gezogen, den man in den Backofen stellt. Völlig simpel. Staubsauger an die untere Kammer und oben ein Rahmen mit der lose gespannten Platte. Der Rahmen flutscht in Passstifte. Der Kasten enthält oben ein Gitter (zwecks Luft) plus Positivmodell.
Meine Toaster-Rabbiat-Tiefziehversuche waren äußerst ermutigend. Tempo ist alles.

Tricky wird bestimmt die Abdichtung. Da denke ich an die Hebelverschlüsse mit umlaufendem Blechstreifen in Halbreisprofil, so wie sie an Farbeinmern gelegentlich Verwendung fanden.

Und nun hau rein und verwöhn uns. Ich hänge hier mal wieder a. A. d. W. auf Geschäftsreise in nem kleinen Dorfklo und leide vor mich hin. Beschränkt auf Passiv-Modellbau.
Gruß,
Johannes

4

Freitag, 9. Dezember 2011, 00:25

Hallo Jo,

als eines der Füllprojekte, derer du bedarfst, würde ich den Bau eines Notfallkoffers vorschlagen, welcher eine komplette
Modellbauausstattung enthält, mit der du auf jedem Dorfklo basteln kannst.

Deine Gewichtsrechnung ist soweit richtig, und 18 Gramm Übergewicht aus einem 26-Gramm-Modell zu schaben ist
illusorisch. Meine grobe Rechnung ist: Bausatzteile etwa 1mm Wandstärke, Tiefziehteile 0,25 mm, müßte also auf
ca. 6,5 Gramm kommen. Dazu 11g für RC, bleiben 1,5 für Abdichtung, Jetantrieb und Fahrer - auch das ist nicht zu
machen, mit einigen Gramm Übergewicht rechne ich also schon. Aber eben deutlich weniger als 18 Gramm.

Zum Abdichten: da bin ich immer noch nicht geheilt vom Virus der seltenen-Erden-Magneten, zuzüglich einer Lage
Moosgummi zwischen den Halbschalen. Die Pilotenfigur werde ich aus Hartschaum schnitzen, statt eines bebrillten
Glatzkopfs dachte ich aber eher an sowas:

https://www.ebay.de/itm/Fast-Women-Figur…3-/170744150746

Der Regler ist bestellt, danke für den Tipp!

Zum Tiefziehen habe ich mir vor vielen Jahren mal eine Kiste mit Staubsaugeranschluß gebaut, der Kunststoff wurde
zwischen zwei Holzrahmen geschraubt und wie ein Backblech in den Ofen geschoben, der Rest mußte schnell gehen:
raus aus dem Ofen, über die Form drücken, Staubsauger an und hoffen, daß die Platte ausreichend warm war.
Aktuell will ich den Vorgang ändern: Ausreichend Luft über der Form, um die Platte im kalten Zustand auf der Kiste
fixieren zu können, dann das Ganze mit dem Heißluftfön erwärmt und im richtigen Moment den Staubsauger gestartet.
Wenn das gut klappt, kriegst du einen Satz Teile.

Viele Grüße,
Martin

5

Freitag, 9. Dezember 2011, 07:32

. . .dann das Ganze mit dem Heißluftfön erwärmt . .


Dabei fällt mir eine ähnlicher Konstruktion ein, die man bei Spritzkabinen kennt, eine aufgesetzte Pyramide, um die Heißluft konzentrierter auf die Fläche zu bringen. Evtl. könnte man unter einer Ecke der Tiefziehfolie noch ein Bratenthermometer stecken (da wo es nicht stört) um die Temperatur zu kontrolliern, um gleichmäßigere Ergebnisse zu bekommen.

Nur mal so ne Überlegung zum Heißluftföhneinsatz.
Lieber Gruß
Dieter
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
... einfach tief Luft holen...

6

Freitag, 9. Dezember 2011, 09:20

Hallo Dieter,

guter Tipp, danke! Jetzt muß ich noch die optimale Temperatur von Polystyrol rausfinden - weiß die
jemand? Bei meinen Backofen-Tiefziehexperimenten hatte ich ABS genommen, da ließ sich die
geeignete Temperatur optisch ermitteln - das Material begann nach einer gewissen Zeit, eine der
Schwerkraft folgende Beule auszubilden. Wurde es dann noch wärmer, spannte es sich wieder plan:
das war der optimale Zeitpunkt (wenn man den verpasste, riß das Meterial). Bin mal gespannt, wie
sich PS beim Tiefziehen verhält!

Viele Grüße,
Martin

7

Freitag, 9. Dezember 2011, 09:27

Und ach - @Frank:

gut, daß du mich wieder daran erinnerst, wie das Zeug heißt - hatte früher schon mit Stewalin gearbeitet
und gute Erfahrungen in Bezug auf Anwendung und Abformgenauigkeit gemacht.

Grüße,
Martin

8

Freitag, 9. Dezember 2011, 10:06

Hallo Frank,
ich dache beim Thermometer daran, das du ja sicher mehrere Versuche machen wirst und so jedesmal die genaue Temperatur "vorher" ablesen kannst. Die Kerntemperatur wrist du nicht ablesen können, aber wenn du immer die gleiche Ecke nimmst, hast du dort zumindest die Verhältnistemperatur zur Fläche - oder soo .... :nixweis:

Außerdem wirst du den Abstand zur Fläche bei schlechtem Ergebnis verändern müssen, wenn z.B. der Innenbereich wesentlich heißer wie der Rand wird - kann mir vorstellen, das dann auch das Ergebnis ( von innen nach außen gesehen) entsprechend schlecht ausehen wird. Beim Backofen hast du ja eher eine "Rundumerwärmung", während du beim Föhn eher eine (punktuelle) einseitige Abstrahlwärme erreichst, wobei der Rand immer eine niedrigere Temperatur haben wird.

Alternatuiv fällt mir da nur ein Heizstrahler ein, der die volle Stahlungsenergie flächig abstrahlt (Auch hier wäre eine Kammer von Vorteil)

. . . viel Spass und verbrenn dir nicht die Pfoten.
Dieter
- der grad mit einer 1A Branntwunde 3. Grades am Arm rum läuft - aber der Schweinebraten war lecker :abhau:
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
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9

Freitag, 9. Dezember 2011, 10:58

Hallo Jürgen,

prima Idee, denn da auch mein Jüngster so langsam trocken wird, wäre der Wickeltischhheizstrahler
zeitnah entbehrlich - werde das mal testen!

Viele Grüße,
Franz

10

Freitag, 9. Dezember 2011, 11:34

Hallo Du da!
Aus der Zeit, als diese komischen "Mood-Rings" aufkamen (Die Ringe, die die Farbe bei Temperaturwechsel änderten),
stammte eine Idee, die in gewissen Bereichen auch bei mir schon Anwendung fand:
Man kann zur Temperaturermittlung zwei Plättchen aus solchem Material in passendem Temperaturbereich auflegen.
Das müsste doch schon irgendwo bezahlbar zu bekommen sein.
Damals hab ich sowas für die optische Ermittlung von Wassertemperaturen benutzt.
Das kam ja dann auch als Aquarien-Thermometer raus.
Die Frage ist, ob es das auch in diesem Temperaturbereich gibt.
Das wäre zumindest eine Elegante und sichere Lösung.

lg,
Dingsda
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11

Freitag, 9. Dezember 2011, 12:40

:schrei: Franz, sag doch dem Jürgen, da er dem Frank sagen soll, das Martin

nen Heizstrahler nehmen könnte :abhau:


Entschuldigt bitte das Bäumchennamenimwaldeverwechslungsspielchen :bang:
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12

Freitag, 9. Dezember 2011, 13:32

Ach Dietmar,
halb so wild! :D

lg,
Frank
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13

Freitag, 9. Dezember 2011, 14:32

Hi Martin,

hier ein paar kleine "lessons learned" aus meinen zugegebenermaßen arg Bastel-Brutalo-angehauchten Tiegziehversuchen im Toaster (nur Kleinteile) mit 0,5er Polystyrol:

1. Man merkt wunderbar, wenn das Material ziehfähig wird: exakt wie ABS. Die Ränder drehen sich auf, es wird wabbelig und beginnt durch die Eigenmasse durchzuhängen
2. Probleme mit durchziegen oder durchreißen hatte ich gar keine
3. Mein Verfahren mit dem Halten des Materials über zwei lange Spitzzangen ist Käse - ich würde unbedingt einen einfachen Rahmen (Kiefernleisten o. äh.) nehmen
4. Ganz wichtig ist das ruhige Halten beim Aushärten - durch mein händisches Halten (die Finger wurden immer heißer...) beginnt man zu wackeln - die Formen werden ungenauer
5. Ganz wichtig ist das homogene Aufheizen vom Material

Fazit:
Ich würd mir ne Art Schnellwechselrahmen überlegen und das Material ausreichend lange im Backofen (Heißluft) erwärmen. Dann sieht man, wenn es in der Mitte beginnt durchzuhängen. Nun in Stufen von ca. 10 Grad tüfteln.

Good luck (auch in eigenem Interesse...)
Jo.

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14

Freitag, 9. Dezember 2011, 15:03

Hallo

Zitat

...
Jetzt muß ich noch die optimale Temperatur von Polystyrol rausfinden
...
Laut Wikipedia:

Zitat

...
Es ist wenig wärmebeständig und nur bedingt bis 70 °C einsetzbar; aufgrund beschleunigter Alterung sollte man Polystyrol aber nicht über 55 °C erhitzen. Die Glasübergangstemperatur liegt, je nach Verarbeitungsbedingungen, bei ca 100 °C, die Schmelztemperatur beträgt 240 °C im Falle von isotaktischem und 270 °C im Falle von syndiotaktischem Polystyrol.
...
...
Man kann zur Temperaturermittlung zwei Plättchen aus solchem Material in passendem Temperaturbereich auflegen.
Das müsste doch schon irgendwo bezahlbar zu bekommen sein.
...
Solche Plättchen hätte ich als Aufkleber, für 80°C.
Bei Interesse PN.

Gruß

15

Freitag, 9. Dezember 2011, 20:24

Hallo,
eine Frage, wo hast du die Plättchen gefunden?
Gibt es die vielleicht auch in anderen Temperaturen?

lg,
Frank
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16

Samstag, 10. Dezember 2011, 19:16

Hallo BL8,

danke für die Infos und das Angebot - allerdings dürfte die Tiefziehtemperatur von PS deutlich
über 80 Grad liegen (Die Polystyrolspritzgußschüsseln von 5-Minuten-Chemienudelgerichten halten ja
auch kochendes Wasser aus). Aber mich würde natürlich auch brennend interessieren, wo es diese Sticker
gibt und ob auch andere Temperaturbereiche angeboten werden.

Grüße,
Martin

Beiträge: 49

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17

Montag, 12. Dezember 2011, 13:22

Hallo
ich habe beruflich mit dem Temperaturmanagement von Reaktorkessel oder aber auch dem üblichen Frostschutz von Augen- und Notduschen und deren Wasserleitungen zu tun.

Diese Temperatur-Index-Aufkleber nutzen wir, aufgrund der fehlenden Genauigkeit, nicht. Aus dem Grund habe ich diese 80°C-Aufkleber nur durch Zufall.

Temperaturempfindliche Aufkleber habe ich aber durch Google u.a. hier gefunden:
https://www.mercateo.com/kw/temperaturem…_aufkleber.html
https://de.rs-online.com/web/c/automatio…iche-aufkleber/
https://www.omega.de/produkt/t2/label-0.html#order

Es gibt also eine Vielzahl von Anzeigemöglichkeiten per Aufkleber.

Gruß

18

Sonntag, 15. Januar 2012, 23:48

Liebes Forum,

nachdem ich mich bei der Predator zur Zeit den Schiffsschrauben widme, habe ich auch hier mal mit dem Pumpenrad des Jet-Antriebs
angefangen.

Die Nabe erhielt mittels Teilapparat und Trennscheibe 3 Einschnitte im 120-Grad-Abstand sowie eine zentrale Bohrung von 0,95 mm...



...in welche ein 1mm-Edelstahldraht mittels Reitstock eingepresst wurde.



Soweit die Nabe.



Die Blätter wurden mit der Schere aus 0,3er Messingblech ausgeschnitten...



...zu einem Stapel verklebt, zurechtgefeilt...



...und geschränkt.



Hier nach dem vorsichtigen Trennen mit einemm Skalpell:



Danach habe ich sie mal provisorisch mittels Sekundenkleber mit der Nabe verklebt.





Jetzt gillt es als nächstes einen Weg zu finden, die Blätter gleichmäßig und hitzefest an der Nabe zu fixieren, um sie in einem Durchgang
verlöten zu können. Da wäre ich für Vorschläge dankbar!

Viele Grüße,
Martin

19

Montag, 16. Januar 2012, 09:49

Hallo Martin,
als einzige Möglichkeit fällt mir ein Haltering ein.
Den könntest du um die gesamte Schraube ziehen, so dass er die Blätter an die Nabe presst.

lg,
Frank
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20

Montag, 16. Januar 2012, 11:04

Servus Martin,

sieht ja mal wieder fantastisch aus. Ist eine geniale Idee die Schlitze in der Na(r)be auf der Drehbank mit querliegender Dremel einzufräsen.
Wo hast Du den 0,35 mm Scheibenfräser her und ist das ein Diamantteil?

Zum Verlöten mal ein paar rein theoretische Vorschläge:

Alternative A:
Etwas Wachs auf den Kern zwischen den Schraubenblättern tropfen, so dass etwa 1/3 der Blätter abgedeckt ist.
Anschließend das ganze Gebilde in Gips hüllen, allerdings so, dass eine Art Rohrmantel entsteht - also an beiden Enden mit offenem Zugang.
Jetzt den Kern mit Brenner oder Kerze erwärmen, damit das Wachs rausläuft.
Nun Lot aus dem Sanitärbereich (gibt es im Baumarkt zum Pinseln als zähflüssige graue Pampe) auf die Verbindungsnähte pinseln und mit Gasbrenner verlöten.
Am Ende dann den Gipsring aufbrechen.

Alternative B:
Im Grunde genommen sehr ähnlich. Aus Ton eine Wurst formen und außen als Ring um die Blätter legen. Dabei einseitig an dem langen Wellenende abstützen.
Zugang zum Löten dann vom kurzen Wellenende.

Alternative C:
Einen Bimsstein nehmen (evtl. geht auch so eiin Hornhaut-Badezimmerschrubber) und daraus einen Ring mit Presspassung formen.

Alternative D:
Aus Leiterplattenmaterial (1,5 mm Epoxydharzplatte mit beidseitiger 35 um Kupferbeschichtung) einen Rahmen bauen. Diese Plattenabschnitte lassen sich bestens weichlöten.
Hierbei müssen aber die einhüllenden Teile groß genug sein, so dass beim Löten der Blätter die Hitze nicht den Halter auflötet.

Nichts von alledem ist erprobt - muss man einfach mal ein wenig tüfteln.

P.S.: Gib Gas - denn wir nähern uns dem ersten Meemeemeep (...) - Beaker lebt bereits im Labor!

Gruß,
Johannes

21

Montag, 16. Januar 2012, 13:19

Hallo Jungs,

prima - danke für die Vorschläge! :ok:

Ich denke, ich werde mal die Kombination aus Wachs, Ton und Lötpaste ausprobieren
und dann berichten.

Grüße,
Martin

22

Montag, 16. Januar 2012, 14:48

Wo hast Du den 0,35 mm Scheibenfräser her und ist das ein Diamantteil?

Hallo Jo,

das ist eine Billigdiamanttrennscheibe aus Fernost. Durchmesser 30mm, Nenndicke 0,3 mm, effektive Schnittbreite 0,35 mm.
Absolut brauchbar, gibt es im 5erpack für 9,99 in der Bucht.


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23

Montag, 16. Januar 2012, 17:02

HI

Frag doch mal Jens aus dem Modellboard.
Der Baut gerade einen Ford T in 1:8
Da hat er viel gelötet.
Auch multible Verlötungen.

Ab hier fängt die Lötorgie an. :D

Evtl hat er nen Tipp

lg
Stef

"Nur lächeln und winken, Männer."

24

Donnerstag, 19. Januar 2012, 01:17

Hallo Stef,

klar verschlinge ich auch die Bauberichte von Jens - allerdings bin ich da auch nicht fündig geworden, was das gleichzeitige winkeltreue
Fixieren von 3 Blättern einer 6mm-Schraube betrifft.

Habe mir aber mal Johannes' Ideen zu Herzen genommen. Da ich keinen Ton bekam, habe ich es mal mit lufttrocknender Modelliermasse
versucht. Erstmal die Schlitze der Nabe mit Lötpaste gefüllt, Nabe in die Masse gedrückt, Blatt an der Verbindungsstelle ebenfalls mit
Lötpaste überzogen und fixiert:



Dann das Ganze nochmal großzügig mit der Paste bestrichen...



und mit dem Lötbrenner erhitzt.



Fazit:

1) Lufttrocknende Modelliermasse ist nicht hitzefest. Dem Geruch nach scheint sie aus Zellstoff zu bestehen.

2) Lötpaste ist der Hit! Danke für den Tip, Jo :ok:

Hier mal das Ergebnis:





Nun galt es, die Schraube auf den benötigten Außendurchmesser runterzuschleifen. Dazu wurde ein 5,9er Bohrer eingespannt, um die
entsprechende Lage der Trennscheibe zu sondieren.



Dann ging es der Schraube an den Kragen.



Blöderweise musste ich feststellen, daß eins der Blätter einen guten Millimeter weiter rausstand als die Anderen. Mal vorsichtig mit der
Pinzette dran gezupft, und ab war es:



Das Foto entstand nach dem kläglichen Versuch, die Nabe mit dem Brenner vom Lötzinn zu befreien, deshalb die Verfärbung der Welle.
Die beiden anderen Blätter halten bombenfest, offensichtlich hatte ich das Eine nicht ordentlich in den Schlitz gedrückt. Mit Ton und
etwas mehr Geduld würde es wahrscheinlich klappen, aber mir schwebt eine etwas zuverlässigere Methode vor (zumal ja auch noch
3 Predator-Propeller in der Warteschlange stehen).

Also erstmal eine neue Nabe gefertigt - diesmal mit einer Steigung von 45 Grad statt deren 60, die mir doch etwas verwegen schienen.
Dazu wurde einfach der Teilapparat mittels zweier gebogener Streifen Flachalu auf dem Koordinatentisch montiert.



Zudem entstand noch eine kleine Glocke aus Alu.



Die M2-Schraube fixiert die Propellerwelle.



Soweit für heute, denn weiter bin ich noch nicht. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Martin

25

Sonntag, 22. Januar 2012, 01:22

Und weiter. Rundlliche Objekte mit Schlitz...



...in Verbindung mit weiteren Kleinteilen...



...schmiegen sich unter Federzug zärtlich an die Propellernabe.



Jetzt noch schnell die Propellerblätter unter Zugabe von Lötpaste eingeführt...



...und mittels Lötbrenner für sündige Hitze gesorgt.



Die Federn haben das flammende Inferno nicht ganz schadlos überstanden. Davon abgesehen hat das Ganze soweit funktioniert:



Soweit für heute.

Grüße,
Martin

26

Sonntag, 22. Januar 2012, 01:34

mikroskopisch gigantisch.....

gruß
Andi
Gruß
Andi :ahoi:



Fertig:RC: 1890 San Francisco Bay Scow Schoner als Fahrmodell im Maßstab 1 : 35
Fertig: RC: surprise 4 1:100
fertig: RC: Exploration Vessel 1:125
fertig: RC: Smit Housten 1:200 von Revell

27

Sonntag, 22. Januar 2012, 12:19

Hallo Martin,
ich krieg grad so den Eindruck, dass du langsam etwas sehr viel auf Technik setzt...
War das ganze mit den Federn echt nötig, oder hattest du einfach zu viel Spaß daran?

Jedenfalls sieht es echt genial aus.
Ich würd mich da schon nicht mehr ran trauen.

:respekt: :ok:

lg,
Frank
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28

Sonntag, 22. Januar 2012, 12:50

Hallo Frank,

zur Fixierung der Blätter war es schon nötig, auf diese Druck auszuüben, damit sie nicht rausfallen. Eine Schraublösung fiel aus, da sich
die Kerben ja mitdrehen würden. Und ja - ich hatte Spaß daran. Das Ganze diente ja auch ganz allgemein der Ermittlung einer Lösung,
mehrere Schrauben mit möglichst geringen Toleranzen herzustellen, wovon die Predator und weitere mögliche Projekte profitieren werden.

Grüße,
Martin

29

Sonntag, 22. Januar 2012, 12:53

Na, dann weiß ich ja, wo ich kleine Schrauben demnächst bekommen kann. :pfeif:

lg,
Frank
P.S. Mach so weiter, das ist immer wieder eine Freude dir zuzusehen... :ok:
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30

Montag, 30. Januar 2012, 23:29

Liebe Forumser,

hier ein kleines Montagsupdate. Dieses Stückchen Leichtmetall wird in einer fernen Zukunft das Pumpenrad beherbergen. Es wird im
Rumpf eingeklebt und erhält später noch ein Tiefziehformteil, welches das Wasser zur Schraube dirigiert und das vordere Wellenlager
aufnimmt. Die beiden Gewinde M 1,4 dienen der Befestigung des hinter dem Spiegel liegenden Teils des Antriebs.



Dieser entstand aus dem bewährten POM. In diesem Teil verjüngt sich der Wasserstrahl von 6 auf 4 mm. Die Innere Form entstand
unter Verwendung von 20 Bohrern in 1/10tel Abständen.



Darüberhinaus erhielten beide Bauteile noch eine Stufe von 7 mm Durchmesser. Hier wird später der Stator eingesetzt, welcher der
Rotation des Wasserstrahls Einhalt gebieten soll. Zudem nimmt dieser das hintere Wellenlager auf.



Hier mal zusammengeschraubt. Der Spalt zwischen den Bauteilen überbrückt den Heckspiegel. Die Bohrung im hinteren Wulst ist später
der Drehpunkt der Düse. Warum er gegenüber der Schraubenachse um 57 Grad verdreht ist, erkläre ich im nächsten Teil.



Hier nochmal die gesamten Baufortschritte der letzten Wochen:



Die Schrauben sowie das kupferfarbene Rundstück links im Bild sind zugekaufte Fertigteile.

Bis zum nächsten mal!

Martin

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