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  • »Bendwick« ist der Autor dieses Themas

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Realname: Steffen

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1

Freitag, 25. November 2011, 19:11

1:24 - Messerschmitt Bf109 G-10/R6 - Jagdgeschwader 4 - Trumpeter

Hallo und liebe Grüße!

Vor einigen Jahren entschloss ich mich, mit einem "Großbauprojekt" einer Messerschmitt Bf109 von Trumpeter für mich neue Detail-Maßstäbe zu setzen. Zur Verfügung standen neue Bausätze in 1/24!!! Längere Zeit schwankte ich, welches Modell mir wohl am meisten zusagte. Die Wahl fiel schließlich auf eine Messerschmitt Bf 109 G-10. Genauer gesagt wollte ich eine Bf 109 G-10/R6 (Rüstsatz mit zusätzlicher 20mm-Flügelgondelbewaffnung) erschaffen. Ich entschloss mich bereits vor dem Kauf, bei diesem Modell keine Kosten und Mühen zu scheuen. Das Triebwerk sollte nach meinem Plan im Endzustand mit allen auf historischen Wartungs- und Bedienungsanleitungen ersichtlichen Leitungen und Kabeln versehen werden. Ebenso sollten natürlich die Zugänge der Munitionsmagazine für die Motorkanone (auf der linken Flügeloberseite) und der MG151/20 Gondelbewaffnung dargestellt werden. Prinzipiell sollten sämtliche Rumpf- und Wartungsklappen geöffnet und der Inhalt möglichst 100%ig realistisch nachmodelliert werden. Über den Mutterkompass, die Funkanlage, den 3L-Starttank, MW50 Anlage mit Treibstofftank etc.

Alles, und wirklich alles wollte ich zeigen.

Dabei stieß ich bald auf mehr und mehr Detailfragen, die ich immer öfter nicht beantworten konnte. Ich recherchierte immer häufiger und alsbald schlief das "Großbauprojekt" ein bevor es überhaupt begonnen hatte. Wenigstens fünf Jahre lag der Karton mit dem unberührten Bausatz in einem Schrank bevor er vor wenigen Tagen aus seinem Dornröschenschlaf geholt wurde. Habe ich nun wieder mehr Zeit zum Basteln, nehme ich mir einfach wieder die Zeit oder wurde durch den alten Bausatz nur eine ehemalige Leidenschaft wiederbelebt? Mal sehen, wie lange ich diesmal am Ball bleibe. Die Ruhepause hatte jedoch auch ihre guten Seiten. In den vielen Jahren hat sich meine Fliegerbibliothek um fast 100 Bücher erweitert und somit besitze ich mittlerweile auch wesentlich mehr Unterlagen zur Bf 109. Hunderte Fotos von Cockpit, Motordetails und selbst Rumpfinnenaufnahmen konnte ich zudem in den vergangenen Jahren auf den Internationalen Luftfahrtausstellungen in Berlin, im Deutschen Technikmuseum Berlin, dem Luftwaffenmuseum Gatow, im Technikmuseum von Sinsheim, dem Luftfahrtmuseum Hannover-Laatzen, dem RAF-Museum in London-Hendon sowie dem Imperial War Museum in Duxford und dem Aviation Museum in Prag-Kbely sammeln. Hinzu kommen Handbücher und Ersatzteillisten u.a. vom Luftfahrt-Archiv-Hafner (https://www.luftfahrt-archiv-hafner.de/).

Ihr seht, die Grundlagen sind bereitet. Anbei ein paar frühe Impressionen vom derzeitigen Arbeitsstand. Zugegeben, bisher sind es nur ein paar winzige Details von Öffnungen und Klappen aber ein Anfang ist gemacht. Jetzt höre ich nicht wieder auf! :)


Öffnung für den Öltank auf der linken Rumpfvorderseite


Der Öltank mit einer geschnitzten Einfassung für den Einfüllstutzen welcher später hinter dem offenen Deckel zu sehen sein wird


Die reale Vorlage der oben beschriebenen Öffnung bei der Bf 109 G-4 "Rote 7" der Messerschmittstiftung


Linke Motorseite der Bf 109 G-4 "Rote 7"


Linke Motoransicht mit Lader und Munitionskästen für die MG131 der Bf109 G-10 der Messerschmittstiftung






Wartungs- und Zugangsklappen am Rumpfheck und der Aufbau mit Darstellung dieser Klappen von innen gesehen (Bf 109 G-4)


Zugangsklappe auf der rechten Rumpfunterseite - später wird von hier der MW50-Tank zu sehen sein


Weitere Öffnungen auf der linken Rumpfseite


Öffnungen für MW50-Einfüllstutzen, Sauerstoffanlage usw. auf der rechten Rumpfseite


Innenansichten der Zugangs- und Wartungsklappen der Bf 109 G-4 "Rote 7" der Messerschmittstiftung (Klappen bei Bf 109 G-10 unverändert)


Erstellen von zusätzlichen Öffnungen beim Hauptfahrwerk (Ansicht zeigt die linke Flügelunterseite)


Oben gezeigte Öffnungen beim Original (Bf 109 G-10)


Kopf- und Schulterpanzer des Bausatzes (Ausführung ohne Glas) und selbst geschliffener Panzerglasblock aus 2 mm starkem Plexiglas


Unterseite des linken Flügels mit Zugang zum Magazin der 20mm MG 151/20 Gondelbewaffnung (untere Klappe noch im ursprünglichen Zustand)


Verkleidung der zusätzlichen Flügelbewaffnung aufgeschnitten, um die Gondel offen darzustellen und später Sicht auf MG 151/20 zu ermöglichen
"Als Reichsluftfahrtminister habe ich mich persönlich von den Maßnahmen überzeugt, die zum Schutz des Ruhrgebiets getroffen worden sind. In Zukunft werde ich mich persönlich um jede Batterie kümmern, denn wir werden nicht zulassen, dass auch nur eine einzige Bombe auf das Ruhrgebiet fällt... Wenn je ein einziger feindlicher Bomber so weit gelangen sollte, dann will ich nicht mehr Göring heissen - dann könnt ich mich Maier nennen!"
Hermann Göring

2

Freitag, 25. November 2011, 19:15

hallo
ich freu mich riesig drauf. das wird legendär!
gruß
christopher

3

Freitag, 25. November 2011, 20:25

Hallo Bandwick

Na, das scheint ein Fest zu werden, da bleib ich doch dran.

Gruss, Torsten

4

Samstag, 26. November 2011, 09:30

Na Bleib ich auch am Ball, und bin schon auf weiter Bilder gespannt.

:respekt: für dein Vorhaben.
Gruß Eugen

5

Freitag, 2. Dezember 2011, 19:17

Hallo,
das ganze sieht ja schon mal sehr gut und nach viel versprechend aus ich bin schon ganz gespannt wie es weiter geht bleibe am Ball hatte mal auch eine 109E in 1:24 :rolleyes: gebaut der Bausatz war von Heller (nur dummerweise hatte die einen totalschaden beim umzug erlitten :heul: ) bin schon ne ganze weile am überlegen ob ich mir nicht noch mal eine zulege ;) ! Schöne Fotos hast du da!

Gruß:
Andre

6

Samstag, 28. Januar 2012, 09:03

Bei dem Projekt bleib ich auch dran. Selbst wenn du nur die Hälfte dessen umsetzt, was du vor hast, dann wird das ein super Flieger. Ich wünsch dir viel Erfolg und einen großen Durchhaltewillen. Wär echt zu schade, wenn es nicht fertig werden würde. Wann können wir denn mit Neuigkeiten rechnen?

Hochachtungsvolle Grüße
Martin

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7

Samstag, 18. Februar 2012, 13:21

Keine Angst, ich werde durchhalten! Neuigkeiten gibt´s wieder in den nächsten Tagen. Ich musste mir noch ein paar Unterlagen für entsprechende Detailfragen, eine neue Airbrush mit leistungsfähigem Kompressor, Farben von Gunze sowie diverse Plastiksheet-Formate für Eigenbauten besorgen. Die meiste Zeit ist aber für Recherchearbeiten genutzt worden. Jetzt habe ich auch wieder Zugriff auf eine vernünftige Kamera und werde demnächst wieder neue Fotos hochladen. Bis bald, ich bleibe aktiv!
"Als Reichsluftfahrtminister habe ich mich persönlich von den Maßnahmen überzeugt, die zum Schutz des Ruhrgebiets getroffen worden sind. In Zukunft werde ich mich persönlich um jede Batterie kümmern, denn wir werden nicht zulassen, dass auch nur eine einzige Bombe auf das Ruhrgebiet fällt... Wenn je ein einziger feindlicher Bomber so weit gelangen sollte, dann will ich nicht mehr Göring heissen - dann könnt ich mich Maier nennen!"
Hermann Göring

8

Samstag, 18. Februar 2012, 14:10

Jey...super Fliegzeug. Steht auch auf meinem Zettel. Aber erst wenn ich es besser draufhabe. Bis dahin guck ich hier.

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9

Freitag, 24. Februar 2012, 18:09

Hallo liebe Modellbaufreunde!

Es ist mal wieder an der Zeit für einen Bericht über mein Messerschmitt-Projekt. Wie ich bereits im vorherigen Beitrag schrieb, ist die meiste Arbeit in die Recherche gesteckt worden. Da ich bei dem Maßstab von 1:24 viele Details zeigen kann – und auch will -, versteht sich von selbst, dass ein solches Set nicht direkt aus der Box gebaut werden sollte. Bei fast jedem Oberflächendetail stellt sich mir die Frage, ob es von „Trumpeter“ richtig dargestellt wurde. Zu diversen Büchern, Fotos und original Flugzeughandbüchern habe ich mir in den vergangenen Wochen noch die Unterlagen der Messerschmitt AG mit über 2.500 Konstruktionsplänen bei Ebay (Verkäufer: airmailbyairmail) sowie die Restaurationsdokumentation zweier 109/G-10 von Buffie´s Best (Restorations Illustrated Vol. 1) beschafft.

Hierzu kann ich nach ersten Auswertungen sagen, dass die Fotodokumentation von Buffie´s für mein Projekt wohl insgesamt nützlicher sein dürfte. Die Unterlagen der Messerschmitt AG weisen eine unnötige Detailtiefe auf. Zudem beziehen sich viele Dokumente auf die Bf 109 Emil und sind somit fast unbrauchbar. Die Varianten Friedrich, Gustav und Kurfürst sind zwar auch vertreten aber auch hier muss sehr viel selektiert werden. Gewisse Kenntnisse über die bei der G-10 verwanden Baugruppen sollte man daher mitbringen.



Nun zu meinen kleinen Modellbaufortschritten.

Das letzte Foto zeigte die Waffengondeln der Variante R-6. Ich plane, die Gondeln im geöffneten Zustand darzustellen. Hierzu mussten die Gondeln zunächst aufgeschnitten und dünn geschliffen werden. Auf Fotos und historischen Plänen verglich ich die innere und äußere Form, sowie die Klappen und Öffnungsdeckel miteinander. Hierbei zeigte sich, dass Trumpeter großzügig „generalisiert“ hatte und z.B. die Handlochöffnung für die Justierung der eingebauten Waffe ganz wegließ. Eine innere Detaillierung gab es ebenfalls nicht. Nun, es wird hier wohl auch von Seiten des Herstellers keine Darstellung der geöffneten Gondel angedacht worden sein.











Die MG151/20 der Gondelbewaffnung waren ebenso dürftig ausgebildet. Zunächst habe ich mir für eine ansprechendere Darstellung gedrehte Rohre der Firma „Aber“ bestellt, das Plastikrohr abgeschnitten und durch die Metallrohre ersetzt. Da der hintere Waffenteil unvollständig war, wurden mit div. Plastiksheetarbeiten kleine Ergänzungen vorgenommen. Bei einem Nachbau ist zu beachten, dass die Waffe nach Trumpeters Bauanleitung falsch eingebaut werden würde. Das MG151 liegt tatsächlich um 90 Grad verdreht in der Gondel. Somit werden die einfache Munitionszuführung und der Hülsenauswurf sichergestellt. Mehr dazu in den kommenden Dokumentationen.



Der nächste kleine Einblick bezieht sich auf meine Detaillierungsarbeiten der Propellerhaube. Meine fertige Bf 109 soll in fertigem Zustand auf einer Grundplatte inszeniert werden. Als Name werde ich „Das Ende der Jagd“ vergeben. Die Situation könnte in etwa so aussehen. Die Messerschmitt wurde auf einem verlassenem Feldflugplatz irgendwo in Deutschland am Waldrand stehend, während der Durchführung von Wartungs- und Überholungsarbeiten einfach aufgegeben. Vielleicht wurde die Jagdgruppe auch verlegt und die nicht flugfähige Maschine wurde zurückgelassen oder der Platz wurde von vordringenden Alliierten überraschend eingenommen so dass keine Zeit blieb das Flugzeug zu sprengen. Nun steht sie dort halb zerlegt, mit offenen Wartungsdeckeln, offener Motorabdeckung etc.



Für diese Darstellung nehme ich auch die Propellerhaube ab. Sie kann später irgendwo in der Nähe der Maschine rumliegen. Das Innere sah nur leider überhaupt nicht wie das Original aus. Auf drei Originalfotos sowie den Unterlagen von Buffie´s konnte ich den „wahren inneren Wert“ erkennen. Natürlich kann man die Propellerhaube später auch wie einen Kegel positionieren ohne die Detaillierung der Innenseite vorzunehmen. Aber warum leicht, wenn es auch schwierig geht, oder?



Der gleiche Grundsatz gilt beim Lader des DB605 Flugzeugtriebwerks. Das Trumpeter-Original besteht aus zwei Teilen. Vorne und hinten. Zusammenkleben und fertig. Ne, nichts da. Wie ihr auf einem meiner ersten Originalbilder der Bf 109 G-10 erkennen könnt, besteht der Lader aus einem Schneckenförmigen Gehäuse mit einer zentral angeordneten Turbine, davor ein Schutzgitter. Dies wollte ich auch nachstellen. Dazu habe ich zunächst die Vorderseite der Laders aufgebohrt, die beiden Hälften zusammengeklebt und mir über einer Kerze einen dünnen Gießast gezogen. An diesen habe ich dann winzige Plastiksheetteile in sternförmiger Anordnung geklebt. Die überstehenden Sheetteile wurden mit feinem Schleifpapier auf die richtige Länge gebracht. Das hat zwar etwas gedauert aber schließlich sollten alle Flügel gleich lang werden und der Gießast zentral im Loch des Laders erscheinen. Das Schutzgitter des Laders wurde aus feinstem Metallgitter hergestellt. Zur Abdeckung wurden zwei Kreise aus Sheet erstellt. Die innere Öffnung des unteren Kreises wurde etwas großer gebohrt und das Metallgitter in dessen Mitte gelegt. Somit überlappt der obere, abdeckende Sheet-Kreis, die etwas unsauberen Ränder des Gitters und passt vom Durchmesser genau über das zentrale Ansaugloch des Laders.



Da ich mir nun so viel Mühe beim Lader gab, sollte der Lufteinlass natürlich nicht nachstehen. Auf einem historischen Foto sah ich eine verlassene Bf 109 mit demontiertem Lufteinlass. Dies diente mir als Inspiration. Gleiches wollte ich bei meinem Modell darstellen. Wie schon die Propellerhaube, so konnte auch der Lufteinlass später irgendwo abgelegt werden.



Im ersten Schritt bohrte ich an der Stelle der aufgestanzten Schrauben kleine Löcher in die Triebwerksabdeckung. Dann schliff ich die Haube deutlich dünner, damit keine Erhebung als Fussteil vom Lufteinlasses mehr auf der Außenseite der Triebwerksabdeckung vorhanden war. Der dritte Schritt erforderte eine Wiederherstellung dieser Ebene am Lufteinlass. Ein Stück Plastiksheet diente als Grundlage für die Rekonstruktion.



Deutlich zeitaufwendiger waren diverse Versuche dem Lufteinlass auch ein authentisches Innere zu geben. Was üblicherweise von außen gesehen wird, ist nur die aerodynamisch wirkungsvollere Verkleidung. Eingeleitet wird die Luft jedoch durch ein sich leicht verjüngendes, im 90 Grad Bogen angeordnete Rohrstück. Nun, wenn ich den Lufteinlass im demontierten Zustand zeigen wollte, dann war es meine Pflicht, auch sein Inneres korrekt darzustellen.



Ich versuchte alles mögliche. Ich erhitzte Kunststoffrohre, versuchte diese zu verbiegten etc. pp. Nichts sah auch nur ansatzweise vernünftig aus. Zum Schluss klebte ich 15 Plastiksheet-Streifen aufeinander und schnitzte mir zunächst die äußere Form. Als dieses Teil in den Lufteinlass passte, begann ich das Winkelrohr vorsichtig auszuhöhlen.



Ein deutlicher Erkennungspunkt für die späten Messerschmitt Bf 109 sind u.a. die großen Buckel auf den Tragflächenoberseiten. Da die späten 109er über größere Räder verfügten, war der Platz im Flügel nicht mehr ausreichend. Fast alle Bf109-Bausätze besitzen zwar die Bleche für Flügeloberseite aber wohl keiner denkt an die Löcher im Flügel. Zumindest für eine korrekte Darstellung der Fahrwerksschächte ist dies unabdingbar. Damit die Flügelstruktur nicht zu massiv erscheint habe ich die Ränder der Flügeloberseite noch dünn geschliffen.





Ein weiteres Detail meiner "reparaturbedürftigen" 109 soll ein ausgebauter Kühlstoffkühler sein. Dafür habe ich das entsprechende Bauteil aus der Unterseite des linken Flügels zu weiteren Detaillierungsarbeit ausgeschnitten.
"Als Reichsluftfahrtminister habe ich mich persönlich von den Maßnahmen überzeugt, die zum Schutz des Ruhrgebiets getroffen worden sind. In Zukunft werde ich mich persönlich um jede Batterie kümmern, denn wir werden nicht zulassen, dass auch nur eine einzige Bombe auf das Ruhrgebiet fällt... Wenn je ein einziger feindlicher Bomber so weit gelangen sollte, dann will ich nicht mehr Göring heissen - dann könnt ich mich Maier nennen!"
Hermann Göring

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10

Freitag, 24. Februar 2012, 18:24

Weiterhin musste die Zugangsklappe für die Schlauchanschlüsse des Kühlstoffkühlers natürlich auch geöffnet werden. Als Vorlage dienten div. Detailfotos sowie die historische Betrieb- und Wartungsanleitung der Bf 109.



Tja, und dann dachte ich mir, wenn Ich in der Ecke schon mal so schön am Ausschneiden bin, dann kümmere ich mich auch gleich um die Abdeckung für den Flügelanschluss. Weitere Detailbeschreibungen und Detailfotos vom Original werden folgen.





Die für die Variante R-6 wichtigen Gondeln und deren Waffen habe ich bereits weiter oben beschrieben. Was jedoch noch nicht erwähnt wurde sind die Darstellungen auf der Flügelunterseite, dort wo die Gondeln befestigt werden sollen. Zunächst besaß der Flügel vier Kreisrunde Öffnungen für die kleinen Zapfen der Gondel. Sie sollen der korrekten Positionierung dienen. Zwei davon habe ich gleich geschlossen, sie machen im Bereich der offenen Gondelseite wenig Sinn. Dafür habe ich gezogene Gießäste in den Löchern verklebt, diese gekürzt und geschliffen. In der Mitte befand sich ein länglicher, rechteckiger Schlitz. Nach Anleitung von Trumpeter sollten hier die Zuführschächte der im Flügel untergebrachten Trommelmagazine zu sehen sein. Die Öffnungen habe ich ebenfalls verschlossen. Sie sind nicht nur an der falschen Stelle angebracht, sondern auch noch völlig falsch dimensioniert. Noch interessanter, die für die R-6 Version (Gondelbewaffnung) notwendige Handlochöffnung als äußere Zugangsmöglichkeit zu den Trommelmagazinen wurde komplett weggelassen. Handlochöffnung und Öffnung für die Munitionszuführschächte habe ich nach Buffie´s Vorlage und mit historischen Handbüchern möglichst genau nachmodelliert.









Die nächsten sehr umfangreichen Arbeitsschritte beziehen die korrekte Umsetzung der Flügelkonstruktion mit ein. In einem kleineren Abschnitt habe ich bereits weitere Detaillierungen an den Fahrwerksschächten vorgenommen. Die von Trumpeter angebotene Detailtiefe in diesem Bereich ist für ein Modell im Maßstab 1:24 nicht akzeptabel da nicht existent.





Die letzten Bilder zeigen den linken Flügel. Die Randkappe habe ich abgetrennt. Sie wird später umgeklappt auf der Flügeloberseite liegen und Blicke in das Flügelinnere ermöglichen. Details wie Anschluss, Positionslicht, Pitotrohr, Vorflügel usw. werden später von mir beschrieben.



Als zentrale Achse habe ich aus Plastiksheet zunächst den Holm gefertigt. Am linken Ende wird später der Anschluss an den Rumpf zu erkennen sein. Rechts der o.g. Anschluss an die Flügelrandkappe.



Um weitere Einblicke in die Flügelkonstruktion zu ermöglichen wurden im unteren Bereich des linken Flügels Einschnitte vorgenommen. Hier befindet sich sonst ein großes Blechteil zwischen den äußeren und inneren Wartungsklappen. Vielleicht werde ich später auf der Oberseite des Flügels eine Beschädigung z.B. durch ein Explosivgeschoss darstellen. Dies könnte der Grund für die Wartungsmannschaft gewesen sein, die Beplankung zu demontieren und auszutauschen.



So, nun heißt es wieder ran. Die Flügelkonstruktion wird noch einiges an Arbeitszeit in Anspruch nehmen. Nebenbei warte ich noch auf einige Detailsets. Ich werde zum nächsten Bericht eine Liste mit Detailsets für diesen Bausatz und vielleicht auch eine Liste mit Recherchematerial zusammenstellen.



Bis dahin liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Bendwick
"Als Reichsluftfahrtminister habe ich mich persönlich von den Maßnahmen überzeugt, die zum Schutz des Ruhrgebiets getroffen worden sind. In Zukunft werde ich mich persönlich um jede Batterie kümmern, denn wir werden nicht zulassen, dass auch nur eine einzige Bombe auf das Ruhrgebiet fällt... Wenn je ein einziger feindlicher Bomber so weit gelangen sollte, dann will ich nicht mehr Göring heissen - dann könnt ich mich Maier nennen!"
Hermann Göring

11

Samstag, 25. Februar 2012, 06:16

Moin Bendwick

Das ist beeindruckend! Ich bin begeistert. Da werde ich mir so einiges von abgucken. Ich bleibe auf jeden Fall dran.

Gruß, Torsten

12

Samstag, 25. Februar 2012, 07:33

Wow!!!! Ganz ganz großes Kino! :respekt: :respekt: Und ich verzweifle schon an einem schlichten Scheibenrahmen :pinch: (und im Moment auch an der Tastatur - 10 linke Daumen an jeder Hand, und dann Modellbau betreiben wollen? :error: )

Es ist unglaublich was Du da zeigst! Ich verstehe zwar von der Technik nichts, aber ich schätze mal, wenn Du fertig bist, werde ich zumindest ein Kenner der Materie sein. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht!!

Viele Grüße,
Uli
Aktuell im Bau:
Krupp Titan SWL 80 von Revell
Citroen 2CV Charleston von Revell
1969 Ford Talladega von AMT/Ertl

Zuletzt erfolgreich fertiggestellt:
Fiat 500 F von Tamiya

13

Samstag, 25. Februar 2012, 09:43

Hallo

Schon wieder eine 109??
Das dachte ich zumindest als ich deinen Beitrag entdeckt habe!
ABER das ist echt ne Super Arbeit die du hier zeigst. :ok:

Ich werde dranbleiben

Gruß Joe
- Die Wahrscheinlichkeit das ein Teil runterfällt ist umgekehrt Proportional zu seiner Größe! -

Beiträge: 86

Realname: Dieter

Wohnort: Leverkusen

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14

Samstag, 25. Februar 2012, 10:52

Hallo Bendwick,

ich bin bisher sehr beeindruckt von deiner Arbeit...alle Achtung, bin mal gesapnnt wie das Teil am Ende aussieht.......

ich habe gelesen das du einige Problem beim Biegen von (Plastik)Rohren hast ...ich hätte da einen Tipp für dich

verschließe das eine Ende des Rohres mit einem Stück Holz oder Korken...fülle das Rohr mit feinem Quarzsand (muss unbedingt trocken sein) achte aber beim befüllen darauf das sich im Rohr keine (aber auch wirklich) Hohlräume bilden......
wenn das Rohr richtig voll ist, verschließe das andere Ende auch mit Holz oder Korken oder was auch immer du hast....... dann kannst du das Rohr erwährmen und biegen, der Sand verhindert das sich das Rohr knickt...
das geht aber nur solange gut, bis du den max. Biegeradius des Rohres erreicht hast......... Radius mindestens 3x Durchmesser (Radius über die Mittellinie)
Das Rohr immer mit leichtem Zug biegen und niemals über den Daumen...das kann man mit Draht machen

vielleicht hilft dir das ein wenig weiter........
Grüße
Dieter (Kretschick)


Nächsten Projekte:
Aircraft Carrier 1/48 : Landedeck, mit Aufzug und Hangardeck
Landedeck: S-3 Viking
Aufzug: F-14A
Hangardeck: F14B, SH-3 H SEA KING

15

Montag, 27. Februar 2012, 09:56

Hallo,

schönes Teil, super Arbeit. Eine Anregung hätte ich noch, gerade im Hinblick auf die beabsichtigte Präsentation: ca. 1974/75 konnte ich in Dieppe-Pourville Teile in dem damals noch nicht eröffneten Musée des armées besichtigen. Unter den diversen Exponaten, die damals noch unter freiem Himmel im Dreck lagen, war auch die Propellersektion einer 109E, was an der kleinen Propellerhaube zu erkennen war. Die Blätter waren noch gut erhalten und dunkelgrün. Auf jedem Blatt befand sich in der Mitte quer zur Längsachse die 2-zeilige Aufschrift: "Blätter nur satzweise tauschen" in dunkelrot. Ob die Farbgebung bis Kriegsende durchgehalten wurde, kann ich nicht sagen. Im darauf folgenden Jahr, nach offizieller Eröffnung des Museums, das mit vielen Objekten in einen ehemaligen Feuerleit-Bunker umgezogen war, war die Aufschrift allerdings schon so verwittert, dass ich sie nicht mehr fotografieren konnte. Außerdem lag dort noch das Heckteil einer G14 oder K, abgetrennt kurz vor dem Seitenruder. Das Teil war definitiv nicht lackiert. Reste der Seriennummer in weiß waren noch zu erkennen, ebenso Reste des Hakenkreuzes, auch nur in weiß. Andere Farbanhaftungen gab es nicht, auch keine Reste schwarzer Umrandungen. Es muss sich also um eine Maschine aus der Zeit kurz vor Kriegsende gehandelt haben, also mindestens Mitte 1944 oder später. Eine abgestellte Maschine in Naturmetall, das wäre ja auch mal etwas.

Gruß

Werner

16

Montag, 27. Februar 2012, 11:50



Wer bist du denn? Eduardo Trompeter, der Modellbaugott? Während uns Normalsterblichen aus jeder Ritze der Leim quillt und wir uns stundenlang an Spachtelklötzen die Finger wund schleifen, gehen deine Bauteile scheinbar durch bloßes nebeneinander Legen eine homogene Verbindung ein? Selbst dein Plastikstaub vom Abkratzen formiert sich akkurat wie ein Häufchen Nasenpuder vom Kiez auf einer glatten Unterlage. Das KANN nicht mit rechten Dingen zugehen, ich bekomme Angst 8|

Da hat man schon einen Jens im Forum, dessen Fahrzeuge originaler als die Originale aussehen und nun das :heul:

Irre! Ich habe noch nie gesehen, wie jemand so perfekt ein Stückchen Plastik löchert! Der Baubericht ist ja schon sehr detailliert, aber wir geben uns hier natürlich alle unseren Fähigkeiten entsprechend jede erdenkliche Mühe. Nur bei dir sieht man ja nicht mal den Hauch einer Schleifspur. Das sieht aus, als käme es frisch aus der Presse. Ich hoffe, du hälst die Ausführlichkeit durch und kannst vielleicht auch mal darauf eingehen, was du genau für Werkzeug benutzt und wie du damit umgehst. Ich hätte keine Ahnung, wie ich mit ein paar Bastelmessern und diversen Schleifpapieren aus einem aus 15 Lagen Sheet zusammengeklebten Klotz ein derart perfektes Winkelrohr zaubern sollte. Das kenne ich nur von CNC Maschinen.

Unglaublich und größten :respekt:

Ich geh jetzt in die Ecke, schäme mich und weine leise vor mich hin...
lieben Gruß
Frank

17

Montag, 27. Februar 2012, 15:27

Hi Bendwick !

Absolut imponierender wie begeisternder Baubericht bis hierher. Von deinen handwerklichen Fähigkeiten ganz zu schweigen. Schon interessant wie akribisch du an die Sache heran gehst.
Freue mich auf mehr !

Grüße, Patrick

Beiträge: 7 741

Realname: Roland

Wohnort: Pernitz (Niederösterreich)

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18

Dienstag, 28. Februar 2012, 21:10

Hallo :?: :wink:
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen :) :) :) Meinen ALLERHÖCHSTEN :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :dafür: :hand: :thumbsup: :thumbsup: ganz großes Kino was du uns hier zeigst :) :)
mfG :wink:
Roland :thumbup:
ALLE Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren

Das Horn Helm Hammerhands soll erschallen in der Klamm, ein letztes Mal.
Dies Möge die Stunde sein da wir gemeinsam Schwerter ziehen, Grimmetaten erwachet auf zu Zorn, auf zu Verderben und blutig Morden

„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ - „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“

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Realname: Steffen

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19

Dienstag, 6. März 2012, 20:15

Hallo liebe Modellbauer!

An dieser Stelle zunächst ein großes Dankeschön für die vielen netten Worte und die Vorschusslorbeeren. Das Projekt steck noch in den Anfängen, es macht aber natürlich deutlich mehr Spaß, wenn man so begeisterte Leser und Zuschauer hat. Vielen Dank auch für die interessanten Tipps.

F4e, den Trick mit dem Quarzsand kannte ich bisher noch nicht. Bei dem Luftansaugstutzen der 109 hätte es aber wohl trotzdem nicht geklappt, denn der Biegeradius lag leider deutlich unter dem von Dir als technische Grenze angesetzten dreifachen Durchmesser des Rohres. Zudem verjüngte sich das Rohr auch noch. Bei nächster Gelegenheit werde ich Deine Technik aber gerne ausprobieren.

Nobbel, Beschriftungen auf Propellerblättern der Bf 109 sind mir in verschiedenen Variationen bekannt. Auf den meisten historischen Fotos und auf Museumsflugzeugen sind sie jedoch kaum zu finden. Ich werde sie daher wahrscheinlich auch bei meinem Modell weglassen. Es wird jedoch noch eine ganze Zeit dauern bis ich zur Lackierung komme. Vielleicht überlege ich es mir bis dahin noch anders.
Die Anregung mit dem gänzlich unlackierten Flugzeug finde ich interessant aber auch etwas extrem. Ich habe mir vor meinem geistigen Auge schon eine Tarnung in diversen RLM-Farben zurechtgelegt. Ganz losgelassen hat mich Deine Idee aber doch nicht. Ich denke, zumindest partiell werde ich das gute Duraluminium durchblitzen lassen. Auch neu angebaute Bleche und Ersatzteile könnten z.B. noch unbehandelt und in Metallfarben dargestellt werden.

Hati39´s Frage nach den eingesetzten Werkzeugen lässt sich leicht beantworten. Ich nutze in erster Linie Bastelmesser mit unterschiedlichen Klingen. Einen Feinbohrer von Proxxon besitze ich zwar auch, jedoch kommt dieser nur äußerst selten zum Einsatz. Löcher u.Ä. bohre ich in der Regel per Hand. Viel zu groß ist die Angst, einmal mit dem Gerät oder dem Bauteil abzurutschen und die bisherige Arbeit zu vernichten. Am wichtigsten ist mir Genauigkeit bei der Ausführung. Mir kommt es nicht auf Geschwindigkeit an. Ich nutze daher möglichst feine Klingen, setze mir eine Kopfbandlupe auf und arbeite bei dreifacher Vergrößerung alle Details per Hand aus. Zeit spielt keine Rolle. Heute brauche ich für eine Wartungsklappe länger als früher für ein ganzes Modell. Wenn ich einen ganzen Tag für ein Loch brauche, dann soll es so sein, werden es zwei Tage, ist es auch Okay. Für mich ist der Weg des Modellbaus das Ziel. Ich habe keine Eile bei der Fertigstellung und somit liegt in der Ruhe die Kraft.




Der letzte vorgestellte Arbeitsschritt war der Flügelholm. Dort knüpfte ich in den vergangenen Tagen an und fertigte aus Plastik-Sheet die einzelnen Hauptrippen. Üblicherweise schnitt ich mir dafür zunächst ein in der Größe ungefähr passendes Stück aus dem Sheet-Bogen. Eine Seite schliff ich gerade und passte es an den Holm an. Anschließend schnitt und schliff ich die Unterseite passend zur inneren Flügelseite. Das Rippenstück sollte 100%ig auf dem Flügel sitzen und gleichzeitig mit dem Holm abschließen. Wenn beide Bedingungen erfüllt waren, wurde die zukünftige Rippe angeklebt.





Nach der entsprechenden Trockenzeit des Klebers passte ich nun die Oberseite der Rippe an die Innenseite des Flügeloberteils an. Dafür legte ich den oberen Teil vorsichtige auf und beobachtete durch div. Spalten an den Flügelrändern, welche Bereiche der Rippe überstanden. So stutzte und schliff ich die Rippe Millimeter für Millimeter so zurecht, dass die Flügeloberseite zum Schluss plan auf der Rippe auflag.





Nach diesem Arbeitsschritt folgte die nächste Rippe. Das Verfahren blieb gleich. Erst Unterseite anpassen, dann Festkleben und abschließend die Oberseite schleifen. Dabei war nur wichtig, die Arbeitsschritte von den inneren zu den äußeren Flügelrippen durchzuführen. Somit befanden sich bei einer Betrachtung durch die Spalten an der Flügelspitze keine fertig angeklebten Rippen im Sichtfeldvor der aktuell zu bearbeitenden Rippe.





Nachdem die vorderen Rippen fertig waren erfolgten die Rippen auf der Rückseite des Holmes. Auch hier blieb die Arbeitsweise gleich - von innen nach außen.





Damit des "Beplankungsblech" der Flügel an den Enden nicht zu massiv erscheint wurde hier wieder etwas geschnitten und geschliffen.







Die weitere Bearbeitung begann mit der Endrippe des linken Flügels. Wie weiter oben beschrieben fehlt an dieser Stelle die Flügelrandkappe. Somit wird man von hieraus einen Blick in die innere Flügelstruktur werfen können. Besonders zu beachten ist an dieser Rippe ein Überstand über die Flügelvorderkante. Diese Rippe ist von der Länge an der Flügelrandkappe bzw. am Vorflügel orientiert. Hier darf also nicht zu viel abgeschliffen werden!







Als nächstes wurde die Struktur der Rippen ausgeschnitten. Hier orientierte ich mich an div. Originalfotos. Für einen eventuellen Nachbau sollte beachtet werden, dass die Versionen der Bf 109 und Buchon auch unterschiedliche Flügelstrukturen aufweisen. Nachdem die äußere Flügelrippe fertig war arbeitete ich mich nach innen vor. Für die Arbeiten nutzte ich eine spitze Klinge sowie eine dünne Rundfeile.



Die aktuelle Ansicht der inneren Flügelstruktur. Die Arbeit geht weiter!
"Als Reichsluftfahrtminister habe ich mich persönlich von den Maßnahmen überzeugt, die zum Schutz des Ruhrgebiets getroffen worden sind. In Zukunft werde ich mich persönlich um jede Batterie kümmern, denn wir werden nicht zulassen, dass auch nur eine einzige Bombe auf das Ruhrgebiet fällt... Wenn je ein einziger feindlicher Bomber so weit gelangen sollte, dann will ich nicht mehr Göring heissen - dann könnt ich mich Maier nennen!"
Hermann Göring

20

Dienstag, 6. März 2012, 21:50

Hi,

Je mehr Bilder des Baufortschritts ich sehe, desto mehr bin auf das Endergebnis gespannt.
Auch wenn es noch ein wenig dauert . . .

Tolle Arbeit, weiter so :ok:

Gruß Joe
- Die Wahrscheinlichkeit das ein Teil runterfällt ist umgekehrt Proportional zu seiner Größe! -

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21

Samstag, 14. April 2012, 23:01

Hallo und liebe Grüße!

Ich denke, nach über einem Monat ist es an der Zeit für ein weiteres Lebenszeichen von mir. Zunächst hätte ich gerne einige Bilder in meine vorherigen Beiträge eingefügt, dies ist jedoch nicht möglich. Änderungen an älteren Posts sind in diesem Forum scheinbar nur eine gewisse Zeit erlaubt. Schade, somit beginnt mein heutiger Beitrag für regelmäßige Leser mit ollen Kamellen.



Das erste Bild zeigt nochmal die ursprüngliche Darstellung der Propellerhaube. Zunächst habe ich diese von innen glatt geschliffen und im Anschluss an den äußeren Enden der Innenseite leichte Vertiefungen eingeritzt. Diese geben den in den oberen Aufnahmen gezeigten Sheet-Ergänzungen einen besseren Halt.



Was ich bisher nicht ansprach war die fehlerhafte Darstellung der Durchlässe für die Propellerblätter. Wie auf dem Teilbild rechts unten gezeigt, verlaufen die Kanten beim Original nicht gerade nach hinten. Zum Vergleich liefere ich Euch ein paar Fotos von der Propellerhaube der Bf109 des Luftfahrtmuseums in Berlin Gatow. Zugegeben, ein winziges und vielleicht überflüssiges Detail.



Weiter oben habe ich von der geplanten Darstellung der Motorhaube inkl. Lufteinlass berichtet. Hier nun nochmals der ursprüngliche Zustand der Trumpeter-Haube sowie das Foto, welches mir als Inspiration galt.



Das vierte Bild zeigt im oberen linken Teil nochmals die Ausgangsbasis für den weiter oben beschriebenen Umbau des Turboladers.

Gut, nun kommen wir zu den wirklichen News. Einleiten möchte ich diese mit der kurzen Auflistung beschaffter Detailsets für dieses Modellbauvorhaben. Ich glaubte zunächst nicht, dass es für die Bf109 in 1:24 überhaupt etwas gibt (ist auch nicht gerade ein oft gekaufter Maßstab wie 1:48 ). Wenn man aber lange genug bei Google & Co sucht, findet man doch so mach interessantes Set. Die gedrehten Rohre von "Aber" habe ich schon während des Umbaus der Flügelgondeln erwähnt. Für die leichte Bewaffnung, die MG131, habe ich natürlich auch schon Ersatz. "Aber" dazu später mehr. :)



Als erstes seht Ihr abgeflachte Räder für das Hauptfahrwerk und das Spornrad von "Contact-Résin". Diese französische Firma war mir bisher nicht bekannt, die Räder sehen aber ganz vernünftig aus. Preis-Leistung ist nach meiner Ansicht auch in Ordnung. Auf jeden Fall sind hier nicht nur die Reifen sondern auch die Felgen korrekt dargestellt. Kleiner Hinweis am Rade - Das Buch "Messerschmitt Me109 - Das meistgebaute Jagdflugzeug der Welt, Entwicklung, Erprobung und Technik - Ausführung II, Alle Varianten: von Bf (Me) 109F bis 109K von Willy Radinger und Wolfgang Otto befasst sich auf den letzten Seiten auch mit der Bereifung und den Felgen der Bf109. Ein selten betrachtetes Detail.



Weiter geht´s mit Fotoätzteilen von Eduard. Vier Bögen wurden beschafft: Placards Bf109 G-6; Placards Bf109 K-4; Bf109 Instrument Bezels sowie Seatbelts Luftwaffe WWII. Für die Bf109 G-10 gibt es bisher keine Placards, daher habe ich mir die Bögen für die G-6 und K-4 zugelegt. Bei Bedarf werde ich sicher in dem einen oder anderen Satz fündig werden.



Noch will ich nicht von baldigen Airbrusharbeiten sprechen aber für den in weiter Ferne liegenden Tag der Farbgebung habe ich vorgesorgt. Für sauberes Abkleben habe ich mir diverse Masken von Montex organisiert. Was ich davon verwenden werde steht in den Sternen. Ich dachte mir aber, lieber etwas mehr Auswahl als zu wenig.



Durch einen Zufall begegnete mir in einem Online-Modellbaushop eine "Crystal Clear" - Erlahaube. Hersteller ist die Firma Squadron. Probieren geht über studieren und somit wurde das Teil unverzüglich bestellt. Na ja, meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Klar ist das Ding tatsächlich, super dünn auch - verglichen mit dem 0,5 mm starken Klarsichtteil von Trumpeter, aber die Detailtiefe lässt noch Spielraum nach oben. Ich weiß noch nicht, welches Stück ich schließlich verwenden werde.



Irgendwann wird es auch an die Gestaltung der Diorama-Base gehen. Wie bei den Maskierfolien möchte ich auch hier vorgesorgt haben. Natürlich habe ich dafür noch längst nicht alles im Haus aber wenn ich mir rechtzeitig und Stück für Stück die Materialien beschaffe, tut´s am Tag X nicht ganz so weh im Portemonnaie. Geplant ist, zur Umsetzung von Blumen, Sträuchern, Büschen und Bäumen - sofern zutreffend - für Blätter, Blüten etc. hochwertige Fotoätzteile zu verwenden.



Verlinden produzierte für die Focke Wulf FW 190 D-9 einen Rüstsatz in 1:24. Hierbei handelt es sich zwar um ein völlig anderes Flugzeug, manche Teile wurden jedoch auch in der Messerschmitt verbaut. Abgesehen hatte ich es auf den MW50-Tank in diesem Verlinden-Paket. Was ich später zusätzlich noch gebrauchen kann, keine Ahnung. Wir werden sehen.



Etwas nützlicher wird sicherlich der Verlinden-Rüstsatz für die Bf 109 sein. Zu beachten ist hier jedoch, dass dieses Set hauptsächlich für die Detaillierung des Trumpeter-Bausatzes Bf 109 G-2 (kit #02406) gedacht ist. Die Bf 109 G-10 welche vor mir liegt, unterscheidet sich in einigen Punkten erheblich von der Variante G-2. Aufführen kann ich beispielsweise die abweichende Bewaffnung - die daraus resultierende Änderung bei den Magazinen der Sekundärwaffen versteht sich von selbst. Wie ich dieses Detail der MG131-Bewaffnung lösen soll weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich wird es wieder ein kompletter Eigenbau aus Sheet werden. Aus dem Verlinden-Updateset zur 109 kommen aber sicher viele Fotoätzteile wie Seitenruderpedale, Rädchen und Ketten der Trimmanlage zur Verwendung. Auch der Detaillierungsgrad der Cockpitbauteile aus Resin ist höher als bei den Plastikstücken von Trumpeter.
"Als Reichsluftfahrtminister habe ich mich persönlich von den Maßnahmen überzeugt, die zum Schutz des Ruhrgebiets getroffen worden sind. In Zukunft werde ich mich persönlich um jede Batterie kümmern, denn wir werden nicht zulassen, dass auch nur eine einzige Bombe auf das Ruhrgebiet fällt... Wenn je ein einziger feindlicher Bomber so weit gelangen sollte, dann will ich nicht mehr Göring heissen - dann könnt ich mich Maier nennen!"
Hermann Göring

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22

Samstag, 14. April 2012, 23:15

Bis hierhin zunächst genug Informationen zu den Detailsets und Rüstsätzen. Schreiten wir weiter im Bau der Bf 109.



Das vorliegende Bild zeigt die vorbereiteten Steuerflächen. Sie bestanden jeweils aus zwei Hauptbauteilen (Ober- und Unterseite) sowie einem Metallstab und zwei Fotoätzteilen welche als Scharniere fungieren sollen.



Nachdem die Flügel bereits die Holme und Hauptrippen erhielten war es nun an der Zeit für die Nebenrippen im Bereich der offenen Flügelstruktur. Ich passte Rohlinge aus Plastik-Sheet in ihrer Länge so an, dass sie zwischen den Hauptholm und die Flügelvorderkante passten, und verklebte sie (Teilbild oben links). Anschließend schliff ich die Oberseite der Nebenrippe passend zur Innenseite des Flügeloberteils. Es folgten die nächsten Nebenrippe nach dem gleichen Prinzip.





Als alle Nebenrippen verklebt und mit ihrer Oberseite angepasst waren folgte die Feinarbeit - das Zehntelmillimeter für Zehntelmillimeter weise Schleifen der unteren Rippenform. Peinlichst darauf bedacht, die zarten Verklebungen am Holm nicht wieder abzureißen schliff ich mir einen Wolf. Das Ergebnis gefiel und somit entschied ich, auf der Rückseite des Holmes nach gleicher Art zu verfahren.





Für Nachahmer empfehle ich Geduld und gebe den Hinweis, dass auf der hinteren Seite des Holmes nur die drei mittleren Nebenrippen zu modellieren sind. Bestätigt wird diese Aussage durch das obere Foto.



Nach der Schleiferei mit den Rippen war mir nun nach einer anderen Tätigkeit zumute. Kurz entschlossen wagte ich mich an die Munition der Motorkanone. Das Magazin für diese Waffe befindet sich in der linken Fläche nahe der Flügelwurzel. Bereits beim Schnitzen der Öffnungen auf der Flügeloberseite und besonders beim Basteln der Tragstruktur machte ich mir Gedanken über das weitere Innenleben des Flügels. Ich entschied mich, auch das Magazin für die Motorkanone darzustellen. Hierbei wollte ich aber nicht einfachen einen leeren Kasten zeigen. In ein Magazin gehören schließlich Patronen - diese waren nun an der Reihe. Ich überlegte zunächst welche Waffe als Motorkanone zum Einsatz kommen sollte (MG 151/20 entspr. 20 mm Munition oder MK108 entspr. 30 mm Munition). Na klar, Wir nehmen die dicke Wumme! Die MK108 soll rein! Nachdem dieser Punkt geklärt war ging es an die Recherche zur 30 mm - Patrone. Wie lang war das Teil insgesamt, wie lang der konische Gefechtskopf, wie Groß die Hülse usw. (alles entspr. natürlich im Maßstab 1:24). Ein paar Verhältnisgleichungen später lagen die nackten Zahlen vor und es ging ans Werk. Aus Messingrohr mit 1,25 mm Durchmesser (30 mm / 24 = 1,25 mm) schnitt ich kurze Teilstücke welche der maßstäblichen 30mm-Hülsenlänge entsprechen. An das linke und rechte Ende dieser kurzen Röhrchen klebte ich ein Rundstab aus Plastik-Sheet in entsprechender Stärke. Das linke Sheet-Rohr wurde sehr kurz geschliffen und stellt zukünftig den Hülsenboden dar. Die rechte Seite wurde in ihrer Länge angepasst und vorne spitz geschliffen. Fertig war der Geschosskopf.



Diese Arbeitsgänge wurden anschließend X mal wiederholt. Ich war froh, mich für die MK108 als Kanone entschieden zu haben. Das Magazin dieser Waffe fasst glücklicherweise nur 60 Schuss, bei der MG 151/20 wäre der doppelte Arbeitsaufwand für ein volles Magazin nötig gewesen. Spaß beiseite! Ich habe nicht vor, alle Patronen im Magazinkasten zu verstecken. Der besseren Optik wegen werden sicher einige in das Magazin kommen aber nach dieser Fummelarbeit wäre es eine Sünde, diese kleinen Dinger nicht zu zeigen. Es wird wohl auf einen auf der Flügeloberseite abgelegten Munitionsgurt hinauslaufen.





Nächster Schritt: Die Trommelmagazine der Flügelgondelbewaffnung. Wie bereits bei meinem Post vom 24. Februar beschrieben, sind Trumpeters-Ausführungen der Gondelbewaffnung - und somit auch die Magazine - (sorry) völlig für´n Arsch. Die Magazine von Trumpeter sind nicht nur zu groß, sondern wären nach Befolgung der Bauanleitung, ebenso wie die ursprünglichen Öffnungen für die Munitions-Zuführhälse an falscher Stelle untergebracht. Meine Arbeiten bestanden zunächst wieder in der Recherche. Auf den beiden Abbildungen seht ihr nun den weitgehend korrekten Eigenbau.
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23

Samstag, 14. April 2012, 23:23

Zu der umfangreichen Modelldarstellung der Bordausrüstung, Bewaffnung und Motorisierung gehört bei meiner Bf109 die komplexe Kühlanlage. Die Gehäuse der unter den Flügeln angebrachten Glykol-Kühler trennte ich zunächst vom Flügel. Nach Zeichnungen aus der Bf109-Ersatzteilliste sowie nach Fotos aus Buffies Sammlung fertigte ich die Struktur der aerodynamisch wirkenden Kühlerverkleidung. Besonderes Augenmerk legte ich hierbei auf die Anbindung der vorderen Kühlklappe. Durch sie kann bei der Bf 109 die Menge der einströmenden Luft in den Kühler reguliert werden.



Verbunden sind Kühlergehäuse und Kühlklappe durch ein Scharnier. Dieses stellte ich folgendermaßen dar. Ich wählte zunächst einen dünnen Rundstab aus Sheet und klebte ein Teil auf die Innenseite der Kühlklappe sowie auf die Außenseite der Kühlerverkleidung. Nachdem beide Stäbe angetrocknet waren, unterteilte ich die Stäbe in 17 Abschnitte und feilte jeden zweiten Abschnitt heraus. Das Ergebnis sieht aus als hätte ich neun kleine Scharnierabschnitte an die Kühlklappe geklebt. Da es jedoch ursprünglich nur ein Stab war, liegen die kleinen Abschnitte alle auf einer Höhe und sind absolut gerade.



Auf die Innenseite der Kühlerverkleidung klebte ich noch ein sehr dünnes Stück (0,3 mm) Plastik-Sheet. Nachdem ich die Rückseite der Kühlerverkleidung etwas dünner geschliffen hatte und das erwähnte Sheet-Stück aufbrachte, verglich ich das Ergebnis mit dem Teilbild unten rechts. Das Ergebnis ist ein doppelwandiger Boden, wie beim Original.



Den krönenden Abschluss bilden die beiden Glykol-Kühler. Leider befanden sich im Trumpeter-Bausatz nur vier schmucklose Plättchen welche jeweils auf die Vorder- (Lufteinlass) und Rückseite (Luftauslass) der Kühlerverkleidung geklebt werden sollten. Diese erschienen mir nicht standesgemäß und somit wurde ein weiteres Mal nach dem Sheet gegriffen. Mehrere Lagen wurden übereinander geklebt und anschließend zur rechten Größe geschliffen. Da ein massiver Sheet-Klotz natürlich nicht sonderlich toll aussieht, klebte ich auf die Vorder- und Rückseite einen passenden Streifen feinsten Metallgewebes. Die Oberseite des Klotzes erhielt eine Deckplatte - die an den Rändern leicht über die Kanten ragte. An den Ecken des Klotzes schob ich Winkelprofile gegen die Deckplatte. Die Fronten mit ihren Metallgittern gliederte ich - wie beim Vorbild - durch vertikale Streben in vier Felder. Abschließend bohrte ich zwei feine Löcher in eine Seite der Kühler (Vor- und Rücklauf der Kühlflüssigkeit) und schob kurze Messingrohrstücke hinein. Fertig waren die Kühler!
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24

Samstag, 14. April 2012, 23:46

Moin Bendwick

Modellbau vom Feinsten :ok: .Und man lernt auch noch jede menge dabei, klasse. Ich bleibe weiter dran.

Gruß, Torsten

25

Sonntag, 15. April 2012, 07:37

So, mein Mund ist endlich wieder zu !

Ich bin nicht unbedingt der Propellerbegeisterte, schaue aber doch immer mal wieder in entsprechende Bauberichte. Zum Glück, denn ansonsten hätte ich diesen grandiosen Baubericht nicht gesehen.
Also handwerklich ist ja wohl kaum zu toppen, was du zustande bringst.
Und dann diese Details....unglaublich.
Ich bin unheimlich gespannt, was da noch alles kommt und wie das Endergebnis aussehen wird.

Und zum Baubericht an sich:

Es liest sich angenehm und man kann viele Infos und Tips mitnehmen.
Und die Präsentation gefällt mir ausgesprochen gut. Bild in Bild mit Informationen, wo es nötig ist, wobei es nie zu unübersichtlich ist.
Da kann man insgesamt sehr viel lernen.

Gruß, Thorsten

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26

Sonntag, 15. April 2012, 13:41

Hi ? (<- hab keinen Namen von Dir finden können...würde mich freuen, wenn man Dich mit Namen ansprechen könnte)

Ich habe Deinen BB gestern entdeckt und zu gemüte geführt. Aber nur, weil mich der Maßstab 1/24 selbst interessiert da ich eher stiller Verfolger der "fliegenden Zunft" bin. Strahlentriebwerke im Bereich der BB ist eher mein Ding.
Das was Du hier zeigst ist absolut Klasse! Thorsten hat das richtig geschrieben - besser kann ich das nicht zusammenfassen. Super!

Ich klick ganz locker auf Abo - denn das Schauspiel, das Du bietest laß ich mir nicht entgehen. Gleichzeitig lege ich mein Vorhaben at acta, einen 1/24er Flieger zu bauen ;(

27

Montag, 16. April 2012, 22:42

Als ich das erste mal in deinen Bericht geschaut hsbe dachte ich mir, dass du dir ja ne Menge vorgenommen hast. Und nun muss ich sehen, dass du das wirklich umsetzt und handwerklich auch komplett dazu in der Lage bist. Das ist echt ganz großes Kino, was du hier zeigst. Ich kann es kaum erwarten, die nächsten Fortschritte zu seben. Aber lass dich jetzt bloß nicht hetzen, damit die Qualität nicht leidet.

Martin

28

Mittwoch, 18. April 2012, 09:23

Hallo Bendwick,

habe gerade mit Spannung in Deinem Baubericht gelesen und muß sagen "Hut ab!". Was Du hier auf die Beine stellst ist allererste Kajüte. Da werde ich auf jedenfall als interessierter Leser am Ball bleiben!!!

Gruß

Gordon
Grüsse aus dem Pott

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29

Mittwoch, 9. Mai 2012, 00:01


Moin liebe Modellbaukollegen,

wiederholt herzlichen Dank für eure begeisterte Teilnahme an meinem Projekt! :) Heute mal ein paar Quick-News...



Nachdem ich den letzten Beitrag mit Details zu den Glykol-Kühlern beendet habe, heute zum Einstand ein paar Ansichten eben dieser Kühler in ihren optimierten aerodynamischen Verkleidungen. Später, wenn die Flügel mit dem Rumpf verbunden worden sind, werden an den entsprechenden Stellen - seitlich am Kühlergehäuse - noch Details der Befestigungsanlagen dargestellt. Vorerst reicht das Vorliegende aber aus, um mit den Arbeiten der Flügelkonstruktion weiter zu machen. Bevor ich dazu komme, allerdings noch ein kleiner Abstecher...



Bei genauer Betrachtung fällt dem aufmerksamen Beobachter bei der Bf 109 im hinteren Teil des Fahrwerksschachtes eine Stoffverkleidung auf. Diese scheint bei allen 109´ern unterschiedlich ausgeführt worden zu sein. Zumindest die Flugzeuge, zu denen ich bislang Zugang hatte, verfügen sämtlich über andersartige Verkleidungen. Zum besseren Verständnis habe ich euch zwei Beispiele als Teilbilder in die obere Darstellung eingefügt. Das linke Mini-Bild gehört zu einer Bf 109 G-6 ("Schwarze 6" des RAF-Museums in London-Hendon), das rechte zur "Schwarzen 2" (Bf 109 G-10 der Messerschmitt-Stiftung). Wie ihr schon allein an diesen beiden Bildern seht, unterscheiden sie sich nicht nur die Farbe, sondern auch Materialität und Art der Befestigung. In der Mitte des Textilstreifens befindet sich ein Schlitz, durch den ein einfacher Zugriff in Richtung Flügelhauptholm und der dort verlaufenden Leitungen etc. gewährleistet werden soll. Zum Schließen dieses Schlitzes wurde im linken Bild ein Reißverschluss verwendet, rechts eine Schlaufentechnik ähnlich der von Schnürsenkeln bei Schuhen.



Ich entschied mich, diese textilartige Verkleidung beim rechten Flügel meiner Bf 109 mit der Schlaufentechnik darzustellen. Dafür schnitt ich mir zunächst ein zum Fahrwerksschacht passendes Stück Bleifolie zurecht. In dessen Mitte ritzte ich mit einem Cutter den angesprochenen Zugangsschlitz. Links und rechts dieses Schlitzes stach ich mit einer Kartiernadel in regelmäßigem Abstand Löcher. Gleiches wiederholte ich am oberen und unteren Rand des Folienstreifens. Im nächsten Arbeitsschritt suchte ich mir feinen Draht und schnitt diesen in kurze - ca. 5 mm messende - Abschnitte. Aus diesen Drähtchen fertigte ich kleine U-förmigen Bögen, steckte diese Bögen jeweils durch zwei Löcher der Folie und bog den Draht auf der Rückseite des Bleistreifens um. Somit bleibt der Draht an der gewünschten Stelle und ich benötige keinen Kleber. Statt alles mit Klebstoff zu vergatschen, bleibt die Folie so flexibel und sieht zugleich sehr authentisch aus. Endgültig angepasst, im Fahrwerksschacht fixiert und entsprechend lackiert wird das Stück aber erst nach der Verklebung von Flügelober- und Unterseite. Bisher habe ich das Detail nur zur vorläufigen Anprobe an seinen späteren Platz gelegt.





Um diesen Punkt irgendwann zu erreichen, ging es auch mit der Flügelkonstruktion weiter. Der letzte beschriebene Arbeitsstand war die Fertigung der Nebenrippen. Heute folgt der nächste Teil und eine weitere Stufe auf der Detailscala. Wie die Werksunterlagen der Messerschmitt AG und Flügelfotos von Buffie´s zeigen, verlaufen drei zusätzliche Versteifungen parallel zum Hauptholm. Um diese zu modellieren habe ich mir kleine U-Profile aus Plastiksheet in diversen Größen beschafft. Meine Wahl fiel maßstabsbedingt auf das Profil mit den Kantenlängen von ca. 0,7 mm zu 1,2 mm. Anhand der vorliegenden Unterlagen ermittelte ich die genaue Lage und Länge der Profile und ritzte in die Oberseite der Haupt- und Nebenrippen rechteckige Einkerbungen in der Größe der gewählten U-Profile. Dabei ist zu beachten, dass das vordere U-Profil die äußerste Hauptrippe nicht durchdringt (Beachte den roten Kreis!). Nur das mittlere und hintere Profil sind später von außen sichtbar.



Auf der Innenseite ließ ich die U-Profile zunächst in den Bereich des Fahrwerkschachtes hineinragen. Das Teilbild oben links zeigt, auf welche Länge diese Profile später gekürzt werden sollten. Zur finalen Passprobe legte ich alle Sheet-Profile in die Einkerbungen der Haupt- und Nebenrippen und legte die obere Flügelseite auf. Als ich mit dem Ergebnis zufrieden war, wiederholte ich die genannten Arbeitsschritte für den rechten Flügel.



Mehr in den nächsten Tagen.

Gruß Steffen!
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30

Mittwoch, 9. Mai 2012, 22:26

Wow!

Hallo Steffen, :wink:
der Flügel ist jetzt schon eine Augenweide. :sabber: Waaaahnsinn!

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