Hab herzlichen Dank, Frank, für Deine erste rege Mitwirkung - wird hoffentlich nicht Dein letzter Eintrag bleiben.
Ich hoffe halt immer, dass derartige Threads dazu dienen Know How zu zirkulieren und möglichst vielen Gleichbetroffenen zu helfen.
Irgendwie steigert es aus meiner Sicht auch den Wert des Wettringer Forums, wenn sich hier möglichst viele Lösungen sammeln, die dann ja wieder über Google etc. aufgefunden werden.
Zu den einzelnen Punkten:
1. Fast alle Fahrtregler aus dem CAR-Bereich haben "Bremsen" und sind für Schiffe eigentlich nicht tauglich.
Allein die Umschaltzeit, bis man in den Rückwärtsgang schalten kann ist dann ein riesen Problem beim Manövrieren.
Und das Ausschalten ging bei einigen Reglern nicht, obwohl angegeben...
Völlig richtig - Bootsregler brauchen gegenüber Autoreglern neben dem Rückwärtsgang eine deaktivierbare Bremse. Bei allen mir bekannten und explizit für Bootsbetrieb deklarierten Reglern ist dies aber der Fall.
Ich hab bei meinem Schlickrutscher einen 2 Gramm Micro-Brushless-Motor im Einsatz mit einem 0,4 Gramm Brushless-Regler. Hier ließen sich wunderbar alle Einstellungen über ein reichlich viel piependes Setup-Menü vornehmen.
Brushless ist nur gut für große Leistung - und oft enorme Drehzahlen. Da hat man bei den Schiffen oft Probleme...
Nach meiner beschränkten Erfahrung lassen sich Brushless-Motoren hervorragend regeln. Allerdings bevorzuge ich bei "langsamen" Schiffen auch klassische Bürstenmotorantriebe. Dies hat seinen grund aber primär in geringeren Kosten und niedrigerer Komplexität.
Beruflich hab ich viel im Bereich Elektromobilität / Radnabenmotoren operiert - was letzten Endes auch Brushless-Applikationen sind. Dort lernt man, dass die Systeme klassischen Gleichstrimantrieben weit überlegen sind.
Bei den mir vorschwebenden Bootsprojekten handelt es sich allesamt um Rennbootartige Geschichten mit dem Wunsch nach "extremer" Gleitfahrt.
3. Meist wird behauptet, dass das gros der Fahrtregler sich auf viele Motoren einstellen lässt, bei mir hat das eigentlich selten geklappt!
Andere (die meist die größeren Motoren verwenden) haben andere Erfahrungen gemacht...
In diesem Fall gehöre ich auch zu den "Anderen". Brushless-Motoren werden über nur sehr wenige Parameter definiert (Polzahl, Wicklungswiderstand etc.). Eine Inkompatibilität zwischen Regler und Motor ist eigentlich nur schwer möglich. Das gesamte Regelverhalten wird eigentlich ausnahmslos vom Regler bestimmt. Sollte dieser beispielsweise Kommutierungs-Ströme nicht fein genug messen, so kann es natürlich passieren, dass ein "kleiner" Motor nicht gescheit läuft.
Schau dir erst genau an, was zusammenpasst und brauchbar ist.
Bei mir ist da schon zu viel schiefgegangen...
Aus genau diesem Grund frage ich ja neugierig nach vorhandenen Erfahrungen. Man will ja nicht sinnlos Geld verprassen und alle bekannten Fehler wiederholen...
Wenn du mehrere Motoren einsetzt, dann kannst du mit einem Fahrtregler und zwei Flugreglern arbeiten.
Die gibts billiger und die sind auch oft für kleine Motoren gedacht (Parkflyer)
Richtig - diese Low cost Regler (ab 4,50 EUR) hab ich bereits ins Visier genommen - allerdings mit einerm externen Umschaltrelais für Rückwärtsfahrt. Verzichten möchte ich zumindest bei den Außenmotoren nicht auf Rückwärtsregelung, damit eine aktive Bootsdrehung über gegenläufige Schrauben möglich bleibt. Beim Mittelmotor ist eine reine Vorwärtsregelung denkbar - macht wirtschaftlich aber auch keine Rieseneinsparung aus.
Prinzipiell habe ich in den letzten Monaten und Jahren schon reichlich viel im Netz gewühlt. Man trifft aber enorm selten auf Brushless-Anwendungen im Mini-Bereich, ganz zu schweigen von dem Einsatz mehrerer Brushless-Motoren in Mikromodellen. Aber wer weiß - vielleicht finden sich ja noch Leser, die selbiges bereits erfolgreich exerziert haben.
Gruß,
Johannes