Hallo allerseits,
für den "What-if" Wettbewerb des Hamburger Modellbaustammtisch hatte ich die Idee, eine Bf-109 mit der Farbgebung und den Markierungen einer ersten Weltkriegsmaschine zu bauen und zwar einer Naturholzmaschine. Nach einigem Suchen kam ich dann auf eine Seite, auf der mich aufgrund der Obskurität eine Tarnung/Farbgebung sofort ansprach, die Wirbeltarnung oder auf englisch "Swirl"-oder manchmal auch "Sworl?" Tarnung. Es handelt sich dabei um eine Albatros, die nach dem Krieg für die polnische Luftwaffe flog.
Das Ganze aufgrund eines Profils von Robert Craig Johnson, das hier zu finden ist:
https://worldatwar.net/chandelle/v2/v2n2/whitpole.html
Genauer sollte es das dritte von oben sein (auch der "Einfachkeit" halber).
Da das Ganze ja OOB sein sollte, habe ich einen bereits aus der Box prima detaillierten Bausatz, die Bf-109 F2 von Zvezda in 1/48 verwendet. Sogar die Decals für die Wirbeltarnung konnte ich (vermeintlich) organisieren, bei jadarhobby, vom Hersteller Mirage. Das war allerdings ein Desaster, aber mehr dazu später.
Nach recht kurzer Zeit war schon so Einiges des (sehr guten) Innenlebens zusammengeklebt.Da OOB konnte und wollte ich keine Gurte verwenden und dem Bausatz liegen auch keine bei, auch nicht als Decal. Also beschloß ich die beiliegende Pilotenfigur zu verwenden - und die Auswerferstelle in der Sitzfläche einfach so zu lassen.
Bodenplatte mit Sitz und allem drumrum und das Instrumentenbrett waren dann auch bald fertigbemalt und warteten aufs Finish. Hatte versucht mit angedeuteten "Beschriftungen bzw. Wart-Notizen" etwas Leben reinzubringen.
Das ganze Innenleben, die Cockpitseiten usw. erhielten noch eine Schicht Mattlack, Drybrush, Verschmutzung, Kratzer und ein paar Pigmente in die Vertiefungen vor dem Pilotensitz, da sich da wohl am ehesten Dreck sammelt.Und dann konnte sich mein zwischenzeitlich bemalter Pilot auch schonmal auf sein Flugzeug freuen und schonmal Platz nehmen.
Leider sieht man jetzt vom Innenleben kaum noch was, finde es ganz gut gelungen.
Es folgte Standardkram, Zusammenkleben der Rumpfhälften, Cockpit einkleben etc... und dann machte ich einen knalldummen Fehler beim Einbau des Brandschott-Ensembles. Und zwar hab ich es aus reiner Blödheit einige Millimeter zu hoch eingebaut. Das führte dazu, das vorne absolut nichts mehr passte. Musste also wieder rausgebohrt und geschnitten und wieder aufgebaut werden. Das dauerte und nervte und führte zu viel eigentlich unnötiger Spachtelei.
Irgendwann war das dann aber doch fertig und die Kiste erhielt erstmal Grundierung (wegen Alclad auf er Motorhaube) und dann eine Grundlackierung aus aufgehelltem Gunze HobbyColor "Sail Colour". Dann kamen erstmal zurechtgeschnittene "Uschi van der Rosten" Decals in verschiedener Maserungsrichtung auf den Rumpf. Die sind zwar prima dünn und stabil, rollen sich aber sofort ein. Hatte daher streckenweise etwas Probleme, habe das Problem dann durch aufstreichen von Decal-Film von Microscale vermindert. Führte aber evtl. zu einem anderen Problem, dazu später. So sah das dann aus:
Dann habe ich noch ein Preshading der Panel-Lines gemacht mit Gunze Mahagony und das ganze noch mit Tamiya XF-55 Deck Tan übernebelt um den Kontrast der Maserung abzuschwächen. Es folgte dann die halbtransparente Bemalung mit Ölfarbe. Genauer, da bei der Bemalung mit "normaler" Ölfarbe, die Zeit nie mehr gereicht hätte, mit Winsor & Newton "Griffin" Alkydharzfarbe, im Ton "Burned Sienna". Der Rumpf wurde komplett mit Parafilm maskiert.
Die Versuche, die Mirage-Decals mit der Wirbeltarnung zu verwenden, hatten mich ca. einen Monat gekostet und waren zum Scheitern verurteilt. Die Dinger sind einfach wirklich komplett und absolut unbrauchbar. In der Not fiel mir dann ein, das in einem Konvolut Doppeldecker, das ich vor geraumer Zeit von jemand hier im Forum gekauft hatte, auch Sworl Decals von Mike Grant dabeigewesen waren.
Für die Verwendung musste ich dann nochmal alle mit der Wirbeltarnung zu beziehenden Flächen umspritzen (die Mirage sind komplett deckend, bei den Mike Grant sind die hellen Flächen durchsichtig), dafür klappte das "beziehen" mit einzelnen Bahnen dann aber prima.
In ziemlicher Hektik folgten dann die üblichen Schritte, Mattlack, Finish, noch Alclad für den oberen Bereich der Motorhaube etc, etc. etc. und mit dem Ankleben der Antenne, am Wettbewerbstag, ca. 17:00 war die Kiste dann auch fertig. In der Eile gegen Ende hab ich noch viele Schlampigkeiten und Murks reingebaut, wirklich peinlich. Aber nunja. Wenigstens ist die Mühle fertiggeworden und bei allem Ärger - vor allem über meine eigene Dummheit und die miesen Mirage-Decals, hats doch viel Spass gemacht ...und ich hab etliches gelernt. Und irgendwann mach ich auch noch ein paar der vergessenen Sachen, wie die Positionslichter, fertig...
So... dann mal die Bilder von der fertigen Maschine, mit allen Macken und Hängern... :