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  • »_Renegade_« ist der Autor dieses Themas

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1

Mittwoch, 20. Juli 2011, 19:53

Das "Nach-den-Sternen-greif-Projekt

Hallo...

Ich baue auch seit vielen Jahren verschiedenste Modelle. zwar lange nicht in der Quallität die hier sehr oft an den Tag gelegt wird aber für mich einiger maßen gut genug. Ich habe in Jüngeren tagen auch Segelschiffe gebaut, aber auch eher so lala. (mit 14 und wenig erfahrung mit solchen sachen :) )... dann bin ich auch mal im Warhammer hängen geblieben, blieb aber dem Modellbau immer, wenn auch nur sporadisch, treu.

Nach dem mir aber nun das Plastik ein wenig auf die Nerven geht und ich ein absoluter Fan von Seglern des 17.-18. Jahrhunderts bin, schoss mir ne mutige Idee in den Kopf.

-=Bitte nicht nur solche Antworten Posten wie fang klein an und so – Ihr wisst schon. Ob ich so ein Projekt umsetze , umsetzen kann oder ob irgendwann ein halbfertiger Rumpf in der Werkstatt liegt weil ich weder Ahnung noch Zeit habe, ist das dann erst einmal mein Problem. =–

Ich sammle seit einigen Tagen viele Informationen , Bücher die ich lesen will, hab das Forum hier gefunden, auch schon ein Skript in dem wichtige physikalische Zusammenhänge von alten Seglern aus der Zeit beschrieben werden und so weiter. Natürlich steh ich erst am Anfang und suche Rat wo ich kann.

Also ich möchte evt. ein Segelschiff bauen, dass im Maßstab ein wenig größer ist als so üblich. Es soll steuerbar sein und schwimmen (letzteres erscheint mir wichtig um es fahren zu können.) Der wichtigste Fakt es soll in Traditioneller Bauweise entstehen. – Keine Sperrholzspanten, Kein Harzspachteln und so weiter. Das Wissen wie man Spannten biegt ist mir in Theorie klar allerdings muss ich natürlich erst nach einer Technologie forschen mit den mir gegebenen Mitteln Spannten nach Maß zu fertigen. (da beginnt natürlich erst die reise J.) An Werkzeug, Platz und Werkstatt soll‘s nicht liegen, davon hab ich einiges. Auch eine Dickenhobelmaschine zum Plankenhobeln ist vorhanden.

So wichtige Grundvoraussetzungen, die ich für meine Entscheidung ob oder ob nicht gebaut wird, brauche ich auf jeden Fall noch abgeklärt.
- Wie zB. Bekomme ich den Rumpf dicht. (Kalfatern) – kann ich das mit Hanf oder wolle und teer machen, ist das bei einer solchen Größe möglich. Wobei mir gleich die nächste Sache einfällt: Da das Schiff ja nicht so klein sein soll muss sicher auch die Beplankung vorgebogen werden da sonst die Spannung zu groß wird.

Ich hör erst mal auf an dieser Stelle und lese erst mal eure Kommentare. Ich hoffe das ich ein wenig Zuspruch erhalte und nicht total Größenwahnsinnig bin.

Als meine Motivationshilfe dient mir ein Tribock von 3m höher mit einer Reichweite von ca 40m. Ein Tribock muss aber auch nicht schwimmen … ich bin für alles Hilfreichen kommentare sehr dankbar.


Liebe Grüße

Lars
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2

Mittwoch, 20. Juli 2011, 20:22

Hallo Lars,

erst einmal ein ganz herzliches Willkommen im Forum, verbunden mit dem Wunsch nach viel Freude bei zukünftigen Diskussionen und hoffentlich Bauberichten.
Ich persönlich finde Träumereien (nicht Spinnereien) absolut klasse. Träume sind der Beginn von Visionen - beides zeugt von Kreativität und ist nunmal stets der Beginn von Großem.
Alle Bedenkenträgerei ist meist destruktiv und bremst nur aus. Allerdings hilft es Zeit und Ärger zu sparen, wenn man zu Beginn mal Lösungen und Risiken betrachtet.

Du hast Dir gleich ein paar Klöpse ausgesucht:
Schiffe der genannten Gattung, insbesondere in größeren Maßstäben, erfordern Bauzeiten von locker 1 bis 3 Jahren.
Diese Schiffe schwimmtüchtig (und steuerbar) zu bekommen ist schon arg aufwendig.
Zudem einen reinen Holzrumpf ohne Polyester/Epoxy dicht und haltbar zu bekommen ist schon richtig hohe Bootsbaukunst.

Zu allen historischen Aspekten gibt es hier ein knappes Dutzend extremer Cracks.
Ich beschränke mich mal auf das Thema Schwimmfähigkeit und Steuerung.

Der genannte Schiffstyp hat das Problem extrem hoher Aufbauten (Masten, Takelage, Bauten), welche den Schwerpunkt an sehr ungünstige hohe Stelle legen.
Bei gezoomten 3D-Körpern gilt: Die Oberfläche verhält sich quadratisch zur Länge, das Volumen kubisch. Übersetzt: Halb so großes Modell => ein Viertel so große Oberfläche und ein Achtel so große Verdrängung,
Das wieder in die Praxis übersetzt: Will man solch ein Modell schwimmfähig bekommen, so dass es halbwegs stabil im Wasser liegt, so darf es nicht zu klein werden. Realistisch würde ich Minimum 1 Meter Wasserlinie anpeilen, eher etwas mehr. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Du einen unschönen Bleikiel anbauen musst.

Die Ausstattung mit Fernsteuerung ist in Punkto Ruderanlenkung einfach (Standard-Installation eines Ruder-Servos). Einzig denkbare Schwierigkeit: reicht die Ruderfläche?
Hinsichtlich Segelanlenkung wird es anspruchsvoll. Sportsegler verwenden im Modell Segelwinden, die die Hauptschoten im Sinne von Endlosschleifen ziehen.
Bei historischen Seglern gäbe es die Möglichkeit die Rahen am Mast zu drehen und dies mit Segelwinden zu kombinieren.
Im Netz findet man mit viel Suchen einzelne sehr professionelle Lösungen - ist aber schon absolute Expertenarbeit.

Beim Rumpf gibts folgende Empfehlung: Man kann ja mit originalen Werkstoffen bauen und sich dennoch die Errungenschaften moderner echnik zu Nutze machen. Ich selber hab schon öfter CAD-Zeichnungen erstellt und mir diese dann auf einer CNC-Flachbettfräse zuschneiden lassen. Diese Fräsen schneiden Polystyrol, GFK, Holz und alles weitere nicht zu harte Material. Selbst Beplankungsleisten ließen sich damit auf genauer als 0,1 mm zuschneiden.
Kaffaltern im Sinne von funktionierender Abdichtung hab ich bei Modellen noch nie gesehen - ich kenne es nur als optischen Ersatz. Als Abdichtung kenne ich nur Lack, Öl und Kunststoffe.

Soweit mal für den Anfang - bestimmt kommt von den Kllegen noch mehr.

Gruß,
Johannes

3

Mittwoch, 20. Juli 2011, 21:55

Hallo Lars,

herzlich willkommen auch von mir. Grundsätzlich sehe ich das ganze genauso wie Johannes von wegen
Visionen etc, wollte aber nur zum besseren Verständnis nochmal nachfragen:
Es soll steuerbar sein und schwimmen (letzteres erscheint mir wichtig um es fahren zu können.)
Du willst dich selbst in das Schiff setzen und damit fahren, oder?

Viele Grüße,
Martin

4

Mittwoch, 20. Juli 2011, 22:16

Hallo Lars

Erstmal - willkommen im Forum.
Ich werde mich der Frage von Martin anschließen - WIE GROSS SOLL DAS DING WERDEN ?????
Ich denke, Du bist gedanklich bei weit mehr als einem Meter Wasserlinie, oder ??
Allein der beabsichtigte Einsatz einer Dickenhobelmaschine lässt auf ein Reisenteil schließen.
Da bin ich aber mehr als gespannt.

liebe Grüsse
Günther
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5

Mittwoch, 20. Juli 2011, 23:02

Öhmm... ok reinsetzen war nie mein gedanke ... aber jetzt wo ihr das anschneidet :D...

nein spaß beiseite. also es soll definitiv ferngesteuert sein. Und bis jetzt soll es auch reines sammeln von Wissen sein. Ich bin natürlich nicht sooo blauäugig das ich bei einem solchen unternehmen keine Risiken auftreten. Letztendlich ist das auch wirklich auf längere frist geplant. Dass ich von heut auf morgen beginne und hoffe das in einem Jahr ruterzureißen wäre dann auch aus meiner Sicht reine Fantasie. Um wenigstens den größten fallen aus dem wege zu gehen. Und eventuel, wenn ich erkenne das es doch unlösbar für mich ist, dann kann ich noch aufhören bevor ich angefangen habe. Und wenn dem so ist wäre ich trotzdem mit mir im Reinen :)...

momentan ist also mein Wunsch natürlich entsprechen hoch ... mit 3masten aber ich muss auch den Transport in betracht ziehen und das ist nicht ganz unproblematisch... ich werde mal rummmessen und sehen was möglich wäre. wenn ich noch mit ablegbaren masten arbeiten muss dann, joar wirds noch "lustiger" aber wenn ich euch richtig verstanden habe ist ja die Wasserlinie die Gesamtbreite des Rumpfes. Und ganz ganz so groß hatte ich das Schiff für den Anfang auch nicht angesetzt. Die Rumpflänge sollte so bei 3m liegen. (wenn mehr drin ist dann kanns ruhig größer werden.
Da fängt nun eben das Rechnen an... wie groß muss die verdrängung sein wie schwer wird das schiff an sich, Bei der masse an angesteuerten seilen müssen viele Winden ran und ein paar extrafunktionen könnten ja auch noch rein wenn reserven da sind. ich bin sehr erfahren in Auto CAD und würde auch gen meiner kreativität frein lauf lassen. und vieleicht gibts ja ne MS Renegade als eigenem Entwurf. Gibt es Bücher in denen man "gewisse Grundlagen" studieren kann. z.B solche Formeln "Halbe SChifflänge 1/8 verdrängung sind für mich sehr wichtig und Nützlich um wenigstens erst mal einen Überblick zu erhalten... Wie gesagt. Mein Wissen steht noch irgen wo auf "Level-keller"


und vielen dank schon einmal für die recht Flinken Antworten.
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6

Donnerstag, 21. Juli 2011, 00:16

@ Günther:
Es gibt, so ich mich recht entsinne, auch eine ganz hübsche winzige Dickenhobelmaschine mit Abrichthobel von Proxxon.

@ Lars:
So schrecklich viel gibt es da gar nicht zu rechnen. Im Grunde genommen reicht es völlig, wenn Du im Maßstab Dimensionen umrechnen kannst.
Mit 3 Meter Rumpflänge bist Du am extremen oberen Ende aller RC-Modelle. Transport iist da nur noch mit VW-Bus oder Hänger möglich. Viel schwerwiegender ist allerdings die Tatsache, dass das Boot dann geschätzte 50 bis 100 kg Verdrängung haben wird. Man muss also stets ne Vorrichtung und einen zweiten Mann zum Wassern dabei haben. Schlussendlich ist ein 3 Meter langer Segler auch grob 3 Meter hoch. Das alles sind gewaltige Dimensionen.
Technisch bedeutet es, dass Du immense Kräfte an allen Schoten / Rahen und am Ruder haben wirst. Damit brauchst Du wahlweise sehr, sehr teure RC-Komponenten, oder Du muss enorm viel selber bauen (Motoren mit Getrieben und Seiltrommeln etc.).
Lange Rede kurzer Sinn - Ohne Deine Träume zu kennen halte ich die Zielgröße 1,20 m bis 1,80 für deutlich "glücklich machender".

Die zu erwartende Verdrängung kannst Du recht flott grob abschätzen: Einfach Wasserlinienlänge (in Dezimeter) mal Rumpfbreite (in Dezimeter) mal Tiefgang (in Dezimeter) mal Füllfaktor => Ergebnis ist Verdrängung in Kilogramm.
Den Füllfaktor musst Du grob abschätzen. Ein Quader läge bei 1,0 - ein Dickschiff bei geschätzten 65%.

7

Donnerstag, 21. Juli 2011, 00:20

Hallo Lars! :wink:
Auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich weiß nicht, ob Dir das was hilft, aber ich bin mal vor über 20 Jahren für einen Monat auf einem "traditionell" gebauten Holzschiff gefahren, dem Dreimast-Topsegelschoner S.S. Amphitrite von 1887. Ich weiß, dass dieses Schiff seit vielen Jahren auf einer sehr traditionellen Werft gewartet und restauriert wird. Diese genießt einen sehr guten Ruf und als ich vor Ort war, war ich beeindruckt, in erster Line allerdings wegen der Atmosphäre. Ich hatte das Gefühl "Tradition und Geschichte" regelrecht spüren zu können. Das war in Dänemark, und zwar hier . Ich könnte mir vorstellen, dass die Jungs dort durchaus aufgeschlossen für alle Fragen sind, da sie mit Leidenschaft ans Werk gehen.
Ansonsten fällt mir noch die Museeumswerft in Lübeck ein. Das mag jetzt etwas weithergeholt erscheinen, aber ich denke, wenn irgendjemand Interesse für Handwerkstradition zeigt, wird man dort sehr hilfsbereit und handzahm sein. Eventuell auch das Deutsche Schiffahrtsmuseeum in Bremerhaven.

Versuch macht kluch! :ok:

Viel Erfolg !

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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8

Donnerstag, 21. Juli 2011, 09:45

Vielen Dank noch mal... ich habe schon eine weile hier im Forum gelesen und bin sehr angetan von den schnellen Antworten. Ich fühl mich jetzt schon wohl :) . Dass ist schon mal ein sehr guter Start.

Transport habe ich mir mit Hänger gedacht. Und zum Wassern werde ich sicher immer hilfsbereite Freunde finden. Ich werde wohl vorerst mit den 3 Metern arbeiten. Da dadurch die Arbeit nicht zu sehr in eine Friemelorgie abdriftet.

Ich werde auch sicher einen Mast mit den tatsächlichen Maßen vorab als Test bauen um daran zu lernen was schon einmal garnicht funktioniert. Die Kraft von Winden könnte man ja eröhen, wenn man mit ner Art Flaschenzug (unter Deck) arbeitet, OB sowas Sinn macht oder man sich um ein Getriebe bemüht ist glaube ich an einem Testmodell gut zu erkennen, wenn ich einschätzen kann welche Kräfte wirken und wie schnell die segel und masten bewegt werden können.

Ich werde auch nicht allein an dem Modell bauen. (Edit: ich habe bei 3m und 0.6m breite 0.3 ca 350l Verdrängung... aber beim tiefgang habe ich das Verhältnis Breite/Tiefgang von einem Original übernommen weis nicht ob das so bleiben kann. Mit dem gewicht kann ich bissher schon mal gut leben. Hoffe, dass ich mich nicht irre :) )

So dann muss erst mal meiner Arbeit nachgehen... wird nicht lange dauern bis Fragen aufkommen...
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9

Montag, 25. Juli 2011, 22:48

Hallo

Es gibt erste Neuigkeiten...

Ich habe mich erstmals an Schnitte und Draufsicht gewagt. Detail vom Heck und Buk muss ich mir noch aneigenen. Im Ganzen sind das auch nur erste Linien und die werden sich sicher noch ändern. Ich hoffe nur, dass das überhaupt ne kleine chanse hat überhaupt zu schwimmen. Richtig lustig wird dann erst noch der Spantenriss... Wenn Ihr bedenken habt dann bitte raus damit. In der jetzigen Phase kann ich recht einfach noch sachen Ändern wenn ich mich irgendwann an den Spantenriss setze kann ich nicht einfach die Linie ändern. evt setz ich das hintere Deck etwas tiefer und verpasse dem Entwurf noch ein kleines Sonnendeck. Sollte aber nicht so zur Fregatte passen. Die Wasserlinie stimmt noch nicht. Der Kiel ist horizontal was so nicht ganz korrekt ist. Das Heck wird später tiefer im Wasser liegen, jetzt lässt sich das Schif aber besser zeichnen.

Am Ende soll es ne kleinere Fregatte mit einem Kanonendeck werden.(Wenn auch Fragetten eher ein durchgehendes Oberes Deck hatten aber das ist "künstlerische Freiheit. Evt. findet ja jemand eine bessere Bezeichnung.) Der Entwurf ist komplett von mir. (Was die Chanse des nichtschwimmens trastisch erhöt.) Aber mit richtigem Gwicht im Kiel sollte es wenigstens ohne Masten nicht kentern. :)... Ich wusste nicht ob ich die Zeichnung nur verlinken sollte oder nicht. wenn es zu groß ist dann ändere ich das noch.

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10

Dienstag, 26. Juli 2011, 11:17

Hallo Lars :wink:

Erstmal herzlich Willkommen bei uns Schifflebauern :hand: . Ein sehr komplexes Projekt das Du dir ausgesucht hast, basiert deine Zeichnung auf einer Vorlage, oder ist sie eine Eigenkreation. Die Frage stellt sich mir, weil mich der Tiefgang des Schiffes als etwas zu optimistisch erscheint. Für so ein Projekt würde ich Dir empfehlen, Kopien von Original Schiffsplänen zu besorgen und die entsprechend auf deine Schiffsmasse umzurechnen und neu zu zeichnen. Somit wäre die Gefahr des Vasa-Effektes etwas geringer. :D

LG
Sergio
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11

Dienstag, 26. Juli 2011, 12:16

Hi Lars,

nochmal ein paar Gedanken von meiner Seite:

  1. Wenn Du beruflich mit CAD schaffst, dann hast Du ja evtl. Zugriff auf Equipment zur photometrischen Abtastung oder zum klassischen mechanischen Scannen von Körpern.
    In diesem Fall könntest Du Dir Dein "Traumschiff" als Bausatz besorgen (oder ausleihen) und den Rumpf (plus beliebige weitere Teile) einscannen.
    Aus der resultierenden Punktewolke kannst Du dann entweder manuell oder über fertige Softwaretools Freiform-Oberflächen erstellen. Von diesen wiederum lässt sich das Spantengerüst ableiten.

  2. In Sachen Verdrängung hätte ich jetzt bei 3 Meter Rumpflänge keine Sorgen, so Du nicht zu verschwenderisch schwer baust. Ein externer Kiel wäre in meinen Augen eine Katastrophe. Achte lediglich in der Konzeption und der Materialwahl darauf, dass alle oberhalb der Wasserlinie sitzende Teile halbwegs leicht sind. Beispiel: Carbonrohre für die Masten / Rahen, Balsaholz mit Furnierbeplankung für Decks und Aufbauten.

  3. Beim Spantengerüst unbedingt die Ausschnitte mit einzeichnen / vorsehen. Es ist extrem mühsam, diese später, nach Verleimung des Spantensatzes einzubringen.

  4. Wenn Du eh schon in CAD arbeitest, dann kannst Du Dir leicht für kleines Geld den Spanten-/ Kielsatz von Jemandem per CNC-Fräse erstellen lassen. Spart ne Menge Arbeitszeit und wird auf ein Zehntel genau. Geht locker bis 6 mm Sperrholz. Gegebenenfalls Spanten aufdoppeln.

Gruß,
Johannes

12

Dienstag, 26. Juli 2011, 12:36

Hallo Lars :wink:

Vielleicht hilft Dir dieser Link etwas. Dies sind Unterlagen aus dem Buch "Architectura Navalis Mercatoria von Chapman " ich bin sicher Du findest hier eine hübsche Fregatte für dein Projekt.

LG
Sergio
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13

Dienstag, 26. Juli 2011, 22:35

So ich habe jetz den Rumpf überarbeitet. er ist nun deutlich breiter und besitzt mehr Tiefgang. Der Schnitt mit der Ansicht auf das Heck zeigt das Boot mit 17° Schräglage ohne das Wasser in die kanonenluken läuft.(Wellengang mal außen vor) Das erste Deck über dem Wasserspiegel muss ich dann wohl dicht machen damit eindringendes Wasser nicht unter Deck läuft sondern über die Beordwand wieder abfließen kann... Im Untersten Deck ist auch die Technik und ich denke einiges an gewichten da ich nun fast 400L Verdrängung habe... Ich hoffe, dass ich die Größe durchziehen kann. das wäre echt cool. Transport... öhm ich hab nen Traktor und Gewichte kann man ja Außerhalb vom Schiff transportieren, dann sollte wenigstens das Verladen einigermaßen möglich sein. :) Das im Schnitt gezeichnete Heck und Segel sind nur skizziert. Mein Sonnendeck bleibt aber :)

@ Johannes...

Photometrisches Abtasten ist mir zwar bekant aber ich hab kein Plan davon und wüsste nicht wo ichdas machen könnte.

Der Gag mit den Spanten sollte sein, dass die gebogene Echtholzspanten werden sollen. Momentan sind 30x30mm Hölzer angedacht das sollte machbar sein. (Ich habe wie gesagt nicht vor das Schiff schnell fertig zu bekommen sonder iwie... besonders :)

@ DaviJones... Danke die Links haben schon mal sehr geholfen... danke

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Dienstag, 26. Juli 2011, 23:09

In Sachen Ballast:

Großmodellbauer fertigen Modellschiffe bewusst leicht (ohne Zugeständnisse an die Stabilität) und setzen Fluttanks ein. Sobald das Modell im Wasser ist, werden diese von einer Modelleigenen Pumpe gefüllt. Wichtig sind dichte Kammern, damit das Wasser nicht schwappen kann. Und ebenso wichtig ist es die Ansaugung zum Entleeren wirklich am tiefsten Punkt anzubringen, damit das Wasser völlig rauskommt und nicht zu schimmeln beginnt.

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15

Dienstag, 13. September 2011, 17:10

Hallo...

Also ich hatte die letzen 2 Tage mal wieder ein bisschen mehr Zeit mich um meine Planug hier zu kümmern... So habe ich mich an die Zeichnungen des Hecks gewagt und finde das es soooo schlecht nicht aussieht. Ich bin für Verbesserungen immer zu haben schließlich bin ich n neuling auf dem Gebiet und zeichne so wie es mir schlüssig erscheint.

(Wenn da wer nen "Hecksteven findet ... dass hab ich schon in Achtersteven geändert. hatte da nen schwachen Moment. Wenn jemand Lust hat kann er mir gerne beibringen wie die ganzen Teile so heisen die ich da gemalt habe :huh:
Ich stelle die bilder als Thumbnail rein da ich sonst nie die 800x600pixel einhalte. Ich wollte mal noch ne Frage an die Admins stellen, ob ich die Bilder auch direkt verlinken darf? das mit dem Thumpnail ist i wie blöd wegen Werbung und so... wenn ich die Bilder skalliere ist nix mehr zu erkennen

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Hubra

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16

Dienstag, 13. September 2011, 20:02

Hallo Lars.

Verlinkungen zum anklicken sind hier nicht erlaubt.

Lade dir das Programm JPGcompressor mal runter, damit lassen sich die Bilder ganz leicht in die passende Größe umwandeln.
Stell das Programm dann so ein wie es auf dem Bild zu sehen ist.


Ich hatte damit dann noch nie Probleme mit der Größe.

Gruß Micha.


Das richtige einstellen der Bilder in eure Beiträge wird hier gezeigt. Mehr darüber erfahrt ihr hier!

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17

Donnerstag, 15. September 2011, 15:41

Soooo...

Da man auf dem Bild da oben nix mehr erkennt hier noch ma eins nachgereicht. Und weils so schön ist noch ein bisschen 3D Visualisierung...

Viele Grüße

Lars...







Meinungen sind erwünscht
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18

Mittwoch, 21. September 2011, 14:35

Tacho...

Nachdem ich mir noch mal einige Konstruktionen angesehen habe habe ich festgestellt das ich doch eher "Mist" zusammen gmalt habe, und habe nun noch mal das Heck komplett übern Haufen geworfen. Mit dem Ergebnis bin ich nach bisherigen Erkenntnisstand schon eher zufrieden.





Das wars schon wieder...

Lars
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19

Freitag, 23. September 2011, 15:15

Es geht voran mit dem Rumgesteve...

nun der Vorsteven... Entwurf (an der Form kann sich Konstruktionsbedingt noch was ändern je nach dem wie sich die Form des Schiffes noch verändert. Auch die Bohrungen für das Wasserstag sind unter Vorbehalt dort.)





Schöne Grüße ausm Ostn
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20

Dienstag, 4. Oktober 2011, 15:15

Hallo...

Ich habe nun den Linienriss des Unterwasserschiffes fertig... denke es wird daran, wenn überhaupt, nur kleiner Änderungen geben. Wenn ich die anderen Linien konstruiert habe kann ich mal ein erstes 1:10 Volumenmodell des Modells bauen und mal schauen welche Eigenschaften es so hat. Das interessiert mich ja brennend. (das Modellmodell wird dann einen Maßstab 1:100 erreichen da ja das "Original" schon 1:10 ist.) Gesamtlänger nach jetzigem Stand (ohne Bugspiet) 3,42m :huh:



Viele Grüße :kaffee:

Lars
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21

Dienstag, 4. Oktober 2011, 16:06

Hallo Lars,

damit endlich mal wieder ein wenig Feedback zu all Deinem Schaffen kommt:
Die Konstruktion des Schiffes in CAD gefällt mir ausgesprochen gut! Allerdings gehörst Du mit dieser Vorgehensweise (und den genutzten professionellen Entwicklungsmethoden) zu einer ganz kleinen Gattung hier im Wettringer. Lass Dir aber nicht den Mut nehmen - ich kann mir gut vorstellen, dass Viele Dein Wirken sehr beeindruckt verfolgen.
Auch ist die anfängliche Skepsis, ob da womöglich "ein Spinner" rumturnt nun der völligen Überzeugung gewichen, dass Du es packen kannst. (Auch wenn es sich vorraussichtlich um ein Jahrhundertbauwerk handeln wird...)

Ich selber nutze im Privaten leider nur 2,5 D Freeware-CAD-Software - ist arg mühsam, wenn man damit Spantenrisse auskonstruieren möchte. Vielleiht schicke ich Dir mal nen Datensatz von meinem Ruderboot-Projekt durch, so dass Du es in 3D konvertieren könntest. Mir gefallen natürlich Deine Holz-Texturen irre gut. Was benutzt Du eigentlich für eine Software?

Ich bin mal gespannt, ob sich bei Dir ein ähnlicher Effekt einstellt, wie bei mir (und vermutlich einzelnen anderen Mitlesern). Die Überlegungen und die Planung macht am Ende fast mehr Spaß als das eigentliche Bauen - demzufolge bleibt es zuweilen bei einem fertig durchdachten Modell - ohne letztendliche Umsetzung.

Gespannt bin ich auf Dein Bestreben in originaler Bauweise vorzugehen. Bei Kiel, Steven, Beplankung etc. sehe ich noch kein Problem. Aber das Biegen von Spanten in Massivholz wird schon eine Herausforderung. Vielleicht solltest Du Dir da mal einen auf Stühle spezialisierten Tischler besorgen - die haben doch fast nur "krumme" Teile...

Also - jetzt erst einmal weiter gutes Gelingen - ich bleibe mit Neugier dran!

Gruß,
Johannes

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22

Dienstag, 4. Oktober 2011, 16:33

Vielleiht schicke ich Dir mal nen Datensatz von meinem Ruderboot-Projekt durch, so dass Du es in 3D konvertieren könntest.
Klar schick rüber :)... könnte allerdings ne weile Dauern da ich ja im Beruf stecke und neben bei die Privatsachen mach aber das kennst du sicher.

Die Sache mit den Spanten... ich werde das so oder so erst üben müssen. Auch die Steven werden knifflig da auch dort einiges gebogen werden muss. Wenn ich mich zu doof anstelle, werde ich eben doch auf Multiplex umschwenken. Das soll also kein Ausschlussgrund sein. Ich habe auch nen Tischler in der Nachbarschaft der mich da unterstützen wird. Holz werde ich zu 1/4 des Baumarktpreises direkt ausm Nachbardorf-Sägewerk holen. Auch dort bekomme ich Rat. (Ich Fange einfach mit dem Kiel an der ist schön gerade und ich werde nicht gleich zu begin demotiviert die knarre ins feld schmeißen.

Der Spantenriss war bis hier schon echt anstrengend. Ich konstruiere den ja auch in 2D und bekomme schon Knoten ins Hirn bei den 29 Spanten und 6 Höhenlinien. Und die Überwasserseite kommt ja erst noch...

na dann bis zum Nächsten Update.

Lars
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23

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 01:04

Hallo Lars,
ich würde mir da keine großen Sorgen machen.
Sowohl die Biegung der Beplankung, wie das Anbringen stellt in deinem Bauvorhaben keine größeren Probleme dar.
Ich rate mal zur Sichtung der beim Bogenbau verwendeten Holzsorten...
Einige werden nämlich Aufgrund ihrer guten Eigenschaften (eine davon ist oft Biegsamkeit) bei kleinen Booten eingesetzt.
Außerdem musst du bei 10 cm Abstand der Spanten keine so dicken Planken bei der Beplankung einsetzen.
Die Spanten übernehmen ja einen Großteil der Stabilität.
Allerdings ist dafür eine gute Wahl der Holzsorte für die Spanten notwendig.
Also festes, verzugssteifes Holz für die Spanten und biegsames für die Beplankung.
Allerdings denke ich, das ich dir damit nicht viel neues verrate...
Der Tipp mit dem Bogenbau könnte allerdings schon nützlich sein...

lg,
Frank
P.S.: Deine Spanten waren doch in 10 cm Abstand, oder hab ich den Plan falsch gelesen?
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

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24

Donnerstag, 6. Oktober 2011, 12:57

Das Biegen von Holz ist mir in der Thorie Klar wie Kartoffelsuppe. Im Schiffbau hört man ja des öfteren von Eichenplanken Teak usw. Meine jetzige Wahl für Spanten liegt bei Eiche. Ist noch leicht zu bekommen bei uns. Wie es sich allerdings biegen lassen will, ob es reißt oder splittert das wird sich zeigen. Ich habe allerding in meinen Recherchen schon gelesen das Eiche und Teak in der Bearbeitung recht vernünftig sind. Und in der Liste bei Wiki steht auch explizit bei den beiden "Bauholz im Schiffbau", + das sollte schon ein kleines Indiz der richtigen Wahl sein :D ...

Aber für eins bin ich dir jetzt schon dankbar @ bochumer C. :) deine Holzschichtbaumetode wird bei meinem Volumen-Versuchs-Modell zum Einsatz kommen.

Grüße Lars
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25

Donnerstag, 17. November 2011, 15:19

Ich hatte doch tatsächlich mal wieder ein bisschen Zeit geopfert den Entwurf etwas vorran zu bringen. so konnte ich die Linen des Hecks ergänzen. Hier mal ne isometrie des Ganzen.



Grüße

Lars
SdKfz 9
Swedish Regal Ship VASA von Revell
I don´t need luck, I have gun´z

26

Donnerstag, 17. November 2011, 23:15

Hallo Lars,

erst mal Hut ab! Dann aber auch gleich die Ernüchterung: Nur die Planken wurden gebogen, Spanten und Kiel wurden bei größeren Schiffen aus extra bereits im Wuchs beeinflussten - also gewachsenem Holz gearbeitet. Orazio Curti hat dazu ein paar schöne Zeichnungen in seinem Buch. Stell Dir ein paar Gärtner vor, die ein junges Bäumchen an Stamm und Ästen in eine gewünschte Position ziehen und es dort arretieren. Die Söhne dieser Gärtner setzen die Arbeit fort und irgendwann ist der Baum dann groß genug um gefällt und von Schiffszimmerleuten fachgerecht zerlegt zu werden. Danach wird das geschnittene Holz dann seiner entsprechenden Position am Schiff gewässert, getrocknet, gewässert, getrocknet usw...jahrelang (die Franzosen machten im 17. Jahrhundert eine Wissenschaft daraus, von welcher wir noch heute profitieren). Das dauerte alles ziemlich lang - damals hatte man ein anderes Zeitgefühl. Das richtige Ablagern des Holzes war wichtig, um die Schiffe feiner Ausarbeiten zu können, damit sie sowohl leichter als auch stabiler wurden. Das die Franzosen recht damit taten, beweist die Tatsache das sie fast 150 Jahre lang die besten Schiffe der Welt bauten: deutlich besser als britische, niederländische und spanische Zeitgenossen! Obacht, jetzt wird's für Dich interessant: Massivere Stücke Holz (noch dazu unterschiedliche Arten) waren damals wie heute ganz anderem Schwund und Bewegungen unterworfen wie leichtere - ganz normal also. Ein Schiff der Größenordnung um welches es hier geht, wurde von vorneherein so kalkuliert, das es nach dem Stapellauf und vor dem Kalfatern erst mal 'Wasser zog', also undicht war! erst wenn sich der Schiffsrumpf aus genau vorberechnet-getrockneten Hölzern mit der entsprechend ausgerechneten Menge Wasser wieder vollgesogen hatte, war der Schiffskörper dicht und konnte kalfatert werden. Achte auf das Detail: Massivere und leichtere! Dein Modell wird ausschließlich aus leichteren Stück(ch)en Holz gefertigt sein und dementsprechend ganz anders auf Temperatur und Feuchtigkeit reagieren wie sein großes Vorbild. Selbst wenn Du mehrere Lagen Planken auf die Spanten aufbringst, wird die Belastbarkeit des Materials in Relation zum Original viel geringer sein - und das bei höherem Gewicht (auch proportional natürlich). Darüberhinaus planst Du die Spanten zu biegen - für ein Modell vollkommen ausreichend, aber beim Original wäre das Schiff zerwunden, also gebrochen. Die Spanten und der Kiel wurden bei solchen Schiffen aus eben jenen im Wuchs beeinflussten Hölzern zusammengestückelt und mit armdicken Zapfen und zentimeterdicken Dübeln verbunden - und schließlich in Verbindung mit mehrfacher massiver Beplankung (auch gedübelt und zwar Lage über Lage nach genauem Muster, einzelne Nägel dienten nur zum Halt für das Dübeln) ergab sich erst die komplette Steifigkeit dieser Prachtstücke. Der langen Rede kurzer Sinn: Man(n) soll nie Nie sagen, möglicherweise gelingt Dir wirklich das Prachtstück, den Ehrgeiz dazu hast Du - aber dann mußt Du es auch genau wie die Vorbilder ständig pflegen, denn sonst wird es sehr originalgetreu nicht lange erhalten bleiben, und das wäre schade, denn Dein Projekt hört sich nach einen Traum an dem ich vor rund 35 Jahren hatte - nur nicht so perfekt wie Du es angehst. Wenn Du Dein Modell aber leimst und auch wachst (da gibt es gerade aus den USA sehr gutes Zeug für den Yachtbau) schadest Du der Originaltreue nicht und hast ein schön konserviertes Exponat, welches bestimmt auch in Zukunft Deine Kinder erfreuen und stolz machen wird. Und das ist mal jetzt schon klar; mit so einem Modell kommst Du garantiert in die Fachpresse.

Viele Grüße und Achtung vor Deiner Zielstrebigkeit
Joachim

  • »_Renegade_« ist der Autor dieses Themas

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27

Freitag, 18. November 2011, 09:08

reusper... bin 28 jahre :)... und sehr dankbar für deinen Beitrag. Solch ein Wissen ist für mich Goldstaub.

das mit dem gewachsenen Holz ist neu für mich ich hatte mich da schon des öfteren gefragt wie die Teile gerade an den Steven gefertigt waren. Ich nahm bissher an, dass Bohlen vorgebogen und in die endgültige Form "geschnitzt" werden. Mir kam grad die Idee: Evt kann man ja gewachsene Hölzer als Brettschichtholz nachempfinden. Dünne Brettchen über eine Fotm legen, biegen kleben und mit kleinen nägeln verbinden um weiter Biegestefigkeit zu erhalten. Ich nehme nämlich stark an, dass: wenn ich heute noch ne eiche pflanze und diese beim wachsen störe damit sie krum wird, dann könnte ein eventueller Endtermin stark nach hinten wandern. 8|

Das mit dem Zuwasser lassen und warten bis das holz sich vollgesogen hat kenn ich von der Kogge in Bremerhaven. Dabei waren die schaulustigen etwas beunruhigt als der Kiel vorerst bis zur Hälfte vollief.

Grüße

Lars
SdKfz 9
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28

Freitag, 18. November 2011, 12:06

Hallo Lars,
ich hab bei meinen Erprobungen eine Möglichkeit für einen "aktiven Ballast" erforscht.
Der ließe sich in deinem Schiff als Fluttank einbauen und würde die Krängung in drastischem Maß verringern.
Das würde deinem Schiff ein ganz natürliches Segelverhalten erlauben.
Allerdings komme ich bei einer Abschätzung deiner Verdrängung eher auf etwa eine halbe Tonne...
Davon wäre allein ca. 250 kg schon dein Rumpfgewicht.
Wenn du historisch korrekt und haltbar bauen willst, dann wird das schon knapp.
Ein aktiver Ballast könnte da helfen.
(Der liegt natürlich komplett im Rumpf)

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

29

Freitag, 18. November 2011, 12:23

Oh verflixt ... übler Griff in's Fettnäpfchen :doof:

Äh ... hab da irgendwas von 14 gelesen, und dann wohl einige wichtige Zeilen übersprungen (Versuch einer Rechtfertigung = Ausrede). Aber andererseits hebt das mein Selbstwertgefühl erheblich, dachte schon ich passe nicht mehr in diese Welt und sollte mich besser zum sterben in die Berge zurückziehen.

Tja das mit dem Bäumchen wachsen lassen ist allerdings eine etwas langwierige Sache ... :rolleyes: ... aber mach es doch einfach so, wie die Schiffbauer früher auch: Da Generationen von (Schiffbau)Gärtnern ohne Unterlaß Pflanzten und Verbogen was das Zeug hielt, hatte die Schiffbauer immer genug Formholz für die Arbeit am Schiff. Gehe hin Lars, und kaufe abgelagertes Holz - aber nur ausländische Produkte und schone damit unser letztes Restchen Wald.

Es gibt übrigens tolle Lektüre über genau jene Details, um welche es hier geht - d.h. wie wurde gestückelt, wie wurde verbunden usw. Denn da gab es Normen die eingehalten werden mußten, von wegen Stabilität und so...

Ich habe mal den Kiel eines Ewers im Maßstab 1:33 genau nach Vorgabe 'zusammengestückelt' ... Viel Arbeit aber Juppiduu - toller Effekt!

Viele Grüße

Joachim

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30

Freitag, 18. November 2011, 12:52

Servus Lars,

jetzt komme ich direkt mit ner schlechten Nachricht...:
Auch wenn Du in sehr großem Maßstab planst, dann handelt es sich noch immer um ein Modell. Folgerichtig müsstest Du für absolut vorbildgetreuen Baustil das Holz von kleinen Bäumen einsetzen.
Damit kamen mir Bonsais in den Sinn. Nach grober Schätzung solltest Du für deren Wuchs allerdings ca. 200 Jahre ansetzen. Also achte gut auf Deine Gesundheit...

Ansonsten einfach mal zur Wiederholung:
Ich bin ja großer bekennender Fan von dieser (Deiner) Art planerisch und konstruktiv an ein Projekt heranzugehen. Das beinhaltet eine Menge Kreatvität und intensiven Knoff Hoff Aufbau, alleine schon durch die unzähligen Recherchen.
Betrachte Dich als Initialimpuls, dass ich auch irgendwann bei meinen privaten Hobbyprojekten von 2D bzw. 2,5 D auf 3D CAD umsteige. Deine virtuellen Modelle haben nämlich gewaltig Charme. Würde auch in meinem Fall einiges drastisch erleichtern (Rumpf-Freiformoberflächen, Packaging-Themen etc.).
Mein stiller Traum ist ja irgendwann in eine CNC-Flachbettfräse zu investieren. Halt eine, die auch die dritte Z-Achse in Grenzen bedient. Was könnte man da wunderbar direkt Konstruktionen in Hardware gießen.

Dir weiter so viel Spaß und guten Fortschritt!
Gruß,
Johannes

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