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  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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31

Mittwoch, 20. Juli 2011, 16:59

Hi Stef,

den Kupferlackdraht kannst Du völlig bedenkenlos verwenden. Bei 9 mA ginge auch problemlos 0,1 mm dicker Lackdraht. Heiß wird da bei 9 mA gar nichts.

Bei der Verdrahtung kannst Du im Falle von 8 LEDs beispielsweise jeweils 4 Stück in Reihe schalten und diese zwei Stränge dann parallel mit dem Netzteil verbinden:


In obigem Beispiel, unter der Annahme von 2,4 Volt LED-Vorwärtsspannung, wäre der Widerstand: R=U/I, also R = ( 12 V - 9,6 V ) / 10 mA = 2,4 V / 10 mA = 240 Ohm.
Die Leistung der Widerstände wäre P = U * I = 2,4 V * 10 mA = 24 mW.
Du kannst also wunderbar zwei handelsübliche Kohlewiderstände 240 Ohm / 0,25 Watt nehmen (Stück 5 Cent).

Dein Netzteil reicht grob überschlagen in diesem Fall für 200 Leuchtidioden...

Viel Erfolg,
Johannes

32

Mittwoch, 20. Juli 2011, 17:45

Hallo JO,
ich bin ja doof (und gehört ja auch eigentlich nicht in diesen tThread),
aber passen deine LED´s mit den Vorgaben von Stef überein? Er schreibt was von ... eingebautem Vorwiderstand ?

Zitat von Stef:
> Dazu habe ich folgende LED´s:

> Mit eingebautem Vorwiderstand
> Technische Daten
> Gehäuse 3 mm
> Farbe Gelb
> Betriebsspannung 12 V
> IF 9 mA
> Abm. (Ø x L) 3 mm x 8.6 mm


Lieber Gruss
Dieter
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
... einfach tief Luft holen...

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33

Mittwoch, 20. Juli 2011, 18:19

Gut aufgepasst, Dieter - DANKE!

ACHTUNG: Stef

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich Schussel hab nicht genau hingeschaut. Wenn Du tatsächlich Leuchten, bestehend aus einer LED und zusätzlichem Widerstand, verwendest, dann gilt das Gemalte natürlich nicht. In diesem Fall müsstest Du alle 7 oder 8 Leuchten parallel schalten.
Bei den Leitung fließt dennoch ein sehr geringer Strom von 9 mA, so dass Du mit 0,3 mm Kupferlackdraht perfekt hinkommst.

Gruß und sorry für die Verwirrung,
Johannes

Toretto

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34

Mittwoch, 20. Juli 2011, 21:14

Hallo Johannes,

Hast du schon mal daran gedacht, den Rumpf an der Längsachse zu verbreitern ?
Müsste man mal ausrechnen was eine Verbreiterung um 2-3 mm an Auftrieb bringt.
Und es würde nicht auffallen.

Freue mich schon auf weitere Updates vom schönsten Seenot Rettungskreuzer.
Seid ich Sie vor Indienststellung auf einer Testfahrt gesehen habe, habe ich mich in das Teil verliebt.

Gruß Kai

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35

Mittwoch, 20. Juli 2011, 22:43

@ Kai:

Ja- hatte ich ganz zu Beginn als eine der Optionen betrachtet (vertkale Aufstockung um wenige Millimeter oder Vebreiterung).
Dagegen sprach in meinen Augen zweierlei: Erstens ist der Rumpf wirklich wunderbar gespritzt - man würde enorm viel Arbeit generieren und eine tolle Oberfläche "versauen". Und das Shape ist in der vorderen Hälfte derart spitz am Kiel, dass man vermutlich den Charakter verlöre.

Da ich eine mittelgroße Chance sehe durch die extremen Abspeckmaßnahmen ins Ziel zu kommen, wollte ich es erst einmal so probieren ohne Rumpfänderung.

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36

Mittwoch, 20. Juli 2011, 23:07

Entspannung pur...

Hallo zusammen zur nächsten Schicht,

heute hab ich mir mal eine Runde reinsten Modellbau gegönnt. Moi - tat das gut. Ich bin völlig fasziniert, wie schnell Modellbau gehen kann, wenn man auf all den Schmarrn verzichtet wie Fotoätzteile, scratchen, Fernsteuerung, Alterung usw.
Wer weiß - vielleicht baue ich ja auch mal irgendwan ein Modell einfach ganz brav OOB.

Das heutige Menü beinhaltete den Aufbau der Brücke. Zugegeben - es hat ja schon ein wenig den Charme von Hieronymus Bosch. Obwohl schwer verhasst, hab ich mich zwischenzeitlich mächtig nach ein paar filigranen PE-Teilen gesehnt. Aber ansonsten ein wirklich feiner Bausatz. Jedes Teil erfordert nur minimale Säuberungsarbeiten, alles passt perfekt:



Und weil es so schön ist, noch einmal von achtern. Das tolle an der Marwede ist die Tatsache, dass nahezu alles in weißer Farbe gehalten ist. Da kann man wunderbar erst bauen und später lackieren:



Tja - und richtiggehend verliebt hab ich mich in das kleine Schlauchboot. Wenn ich das mal nicht stibitze und auf den kleinen Schlepper baue...:



Olala - genau - ich hab noch ein geniales neues Spiel entdeckt! Jeder, der über einen Hermann Marwede Bausatz in 1/200 verfügt kann mitmachen. Ist sehr ähnlich zu TWENGA, wo man Klötzchen aus einem hohen Turm rausziehen muss, ohne, dass er einstürzt:
Also - gewonnen hat, wer die meisten Bausatzteile ohne einen Tropfen Kleber zusammengesteckt bekommt, ohne dass die Kiste einbricht. Mittlerweile bin ich schon richtig gut...:



Dies war mal ein wenig völlig normaler Modellbau. Jetzt geh ich wieder einsam in mein Kämmerlein und schrubbe monoton stundenlang Bauteile dünner...
Vom Gesamtgewicht bin ich aktuell übrigens noch immer bei 60 Gramm.

Macht gut und bis bald,
Johannes

37

Mittwoch, 20. Juli 2011, 23:31

Hallo Johannes,

Beim Twenga werd ich wohl nicht alt...

Und wer zuviel wegschleift, den bestraft das Leben...
- oder kommt das gut. wenn die Marwede Rostlöcher bekommt?

.... bin ich froh, das der Bausatz nicht teuer ist... so kann ich noch was üben...

Ganz ehrlich entweder bist du verrückt - oder ein Gott! - Wahrscheinlich beides...
So wie du mit dem Plastik umgehst könnte ich nur noch mehr Gewicht reduzieren, wenn ich es anzünde...

Gruß, Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
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38

Donnerstag, 21. Juli 2011, 00:07

So wie du mit dem Plastik umgehst könnte ich nur noch mehr Gewicht reduzieren, wenn ich es anzünde...

Glaub mir - ich hab hier so einen herrlichen Steinel-Heißluftfön und ne Metabo-Flex liegen. Ab und zu ist die Verlockung schon arg groß... :!!

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39

Donnerstag, 21. Juli 2011, 00:07

No Spanten forever...

Da hat sich Revell so herrlich hübsche Spanten ausgedacht - und da komm ich...

Hinweg mit dem Ballast. Spanten braucht es nicht, hab ich beschlossen. Das einzige, was mich interessiert, sind Lateralstreben, die die Rumpfwände im korrekten Abstand fixieren. Also kurzerhand 3 mm breite Streifen an der Oberkante der Spanten abgetrennt:




Der Lohn des Mutes: jetzt hat das Schiffchen die 60er Schallmauer durchbrochen und ist bereits bei 59 Gramm angekommen. Juhuu!

Ciao,
Johannes

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40

Donnerstag, 21. Juli 2011, 14:45

Danke Johannes

lg
Stef

"Nur lächeln und winken, Männer."

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41

Freitag, 22. Juli 2011, 00:44

Volle Kraft voraus!

Herzlich willkommen zum Vollgasbericht - heute ging nämlich mal richtig was voran...

Beginnen wir mal mit den Bauteilvorbereitungen für den unteren Teil des Aufbaus. Wie gewohnt zeigt das jeweils erste Bild den Originalzustand der Bauteile und das folgende dann die überarbeitete Version:







Diese paar Bauteilchen waren ein Haufen Arbeit. Schaun wir mal im Detail bei den Seitenwänden:




Auch das Oberdeck wurde massiven Erleichterungen unterzogen:




Nun der Zusammenbau der unteren Kajütenbaugruppe. In Summe passt alles wirklich gut zusammen - da hab ich schon viel üblere Bausätze erlebt. Einzig die Umrandung des Freiluft-Fahrstands erfordert ein kräftiges Spannen während des Aushärtens:



Nach Trocknung des Klebers hab ich mit Hilfe von Dremel und Diamantschleifköpfen das Innere nochmals komplett gesäubert und die letzten Reste überschüssiges Material rausgeholt:



Rasch zusammengesteckt sieht man schon mal die Form des gesamten Aufbaus:



Damit kommen wir zur Zwischenwand, die vorderes und hinteres Deckteil miteinander verbindet. Meine Planung sieht vor beide Deckteile nicht etwa im Rumpf zu verkleben, sondern lediglich lose einzulegen. Damit kann ich im Notfall optimalen Zugang zu den Innereien erhalten. Die besagte kleine Zwischenwand wird dann von unten ans vordere Deckteil geklebt. Beim Aufsetzen dieses Deckteil greifen die zwei unteren Zapfen in die entsprechenden Ausschnitte des hinteren Deckteile und fixieren beide Baugruppen gegeneinander:



Am Beispiel der Zwischenwand sieht man mal eines der typischen Schabwerkzeuge, die ich recht flott mithilfe einer Dremel-Flexscheibe herstelle:



Auch diese Zwischenwand erhielt geöffnete Fenster:



Hier mal ein Überblick zu den aktuellen Baugruppen, die vor weiteren Montageschritten lackiert werden.
Die obere Brücke plane ich fest mit dem unteren Aufbau zu verkleben. Der gesamte Aufbau soll dann ebenso wie das Helideckgebäude steckbar auf kleinen Rahmen sitzen. Die Decks hatte ich ja schon erläutert:



Weiter ging es mit der Montage des Heliport-Aufbaus. Das Leben könnte so einfach sein, wenn man diese Teile getreu Revell verbaut. Da ich aber den Aufbau abnehmbar gestalte, musste ich quasi kopfüber verkleben, immer genau drauf achtend, dass auch am unteren Ende alle Maße stimmen:



Die Bauteile des Heliport-Aufbaus hatte ich nicht vorbehandelt, da nahezu alle Oberflächen Sichtflächen sind. Erst nach der kompletten Montage habe ich dann mit Fräsern möglichst viel Material aus den zwei Türmcheen geholt:




Zur Motivation gibts dann mal wieder ein Bild des aktuellen Stands, alles nur lose zusammen gesteckt. Mir gefällts schon richtig gut:



Der letzte Schritt heute betraf dann das Spachteln aller unsauberen Klebeverbindungen und das Füllen sämtlicher Schlitze / Ausschnitte in den Decks. Ich habe beschlossen auf all diese formschlüssigen Verbindungen zu verzichten und stattdessen blitzsaubere glatte Deckflächen mit glatten Aufbauunterkanten zu kombinieren. Für die Verbindung werden dann Rosetten eingeklebt. Für die Spachtelei habe ich übrigens Tamiya Putty mit eiin klein wenig Universalverdünnung gemischt und dann mittels feinstem Pinsel in etlichen dünnen Lagen aufgetragen:



Fertig lustig - das wars mal wieder. Ich denke die lustigen Passagen hab ich abgehakt. Jetzt wird es dann zunehmend ätzender. Als nächstes kommt das Schleifen aller Spachtelstellen, das Ausscchleifen der Rumpfschalen, der Einbau der Aufnahme-Rosetten und dann: die Technik...
Ich hoffe der Bericht macht Euch ein bisschen Freude und Ihr schaut mal wieder rein.
Noch ein Tag, dann ist Wochenende!

In diesem Sinne,
Johannes

P.S.: Das Wichtigste zum Schluss - ich bin jetzt bei 57 Gramm(!!!) - von anfänglich 68. Wenn der Rumpf gut klappt, dann wäre das Traumziel 45...

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42

Freitag, 22. Juli 2011, 17:32

Hallo Johannes :wink:

Mach nicht zu viele Löcher rein, sonnst Sinkt dein Schiff noch :D .
Tolle Arbeit bis jetzt, mit dem "Abkratzen" hasst Du es gut drauf.
Jetzt aber eine Private Frage an Dich, wenn ich darf.
Du Arbeitest als Inscheniör, bist scheinbar pausenlos am Basteln und Du bist zu jeder Tages und Nachtzeit hier im Forum.
Wann Schläfst Du Eigentlich? ?(
Gruß Thomas :wink:
"Das ist eine richtig nette "Ich scheiß dich nicht an, du scheißt mich nicht an"-Vereinbarung."

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43

Freitag, 22. Juli 2011, 19:33

Hi Thomas,

das mit dem Schlafmangel hast Du schon prima erkannt. Ist halt mein einziger erfolgreicher Ansatz bislang, um noch ein wenig mehr aus jedem viel zu kurzen Tag rauszuquetschen.
Aber ansonsten liegts es einfach daran, dass mein "Modellbau-Rechner" immer am Netz ist, auch wenn ich mir die Zehen puhle. Ich fahr die Kiste halt nie runter.
Sehr zu meinem Bedauern täuscht aber der Eindruck, dass ich den ganzen Tag Modellbau betriebe, auch wenn ich das liebend gerne machen würde. Allerdings hab ich beruflich 100% Freiheit und nutze immer wieder mal gerne zwischendrin einen Abstecher ins Forum zum Relaxen - so ne Art intellektuelles Zigarettenpäuschen.

Gruß,
Johannes

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44

Freitag, 22. Juli 2011, 20:15

Auf die Dauer hilft nur Power!

Hallo zur heutigen Power-Session, natürlich nur Miniatur-Power...

Wer den Bau des kleinen Schlepperchens aufmerksam mitverfolgt hat und noch nicht zu sehr an Alzheimer laboriert, der wird sich erinnern, dass ich dort anfänglich die chinesischen Miniatur-Linearservos eingesetzt habe:



Und bestimmt erinnert Ihr Euch auch noch all des Ärgers, den ich hatte. Die kleinen Linearpotentiometer verreckten ja alle. Nach mehreren Fehlversuchen hatte ich ja dann komplett die Strategie gewechselt. Aber, welch Glückes Geschick - nun lagen da vier verreckte kleine Servos, das Stück für 4 Euro, rum. Nun - jetzt kommt die Rache, dachte ich mir!
Schlimmer als Guantanamo, grausamer als Waterboarding - doch seht selbst:



Man nehme sich ein solches Servo (1), drehe es kopfüber und heble die 3 kleinen Blechlaschen hoch (2):



Nun kann man mit einem feinen Schlitzschraubendreher die Blechkappe des Potis abheben (3):



Wenn man jetzt noch die beiden Lötstellen der Motor-Anschlusspins öffnet (4), dann kann man den Kunststoffrahmen inklusive Motor abheben (5):



Das größere Nylonzahnrad lässt sich ebenfalls mit einem feinen Schlitzschraubendreher von der Achse hebeln. Die Achse brauchen wir nicht mehr.
Nun habe ich sehr vorsichtig in kleinen Stufen die beiden koppseitigen Löcher im Nylon-Chassis von 1,1 mm auf 2,0 mm aufgebohrt:



In diese Löcher kommt jetzt das Stevenrohr. Dieses besteht aus Carbon mit 2,0 mm Außen- und 1,0 mm Innendurchmesser. Ich hab es innen auf 1,1 mm aufgebohrt, damit der Messingrundstab (Antriebswelle) mit 1,0 mm leicht läuft.
Da das Zahnrad ehemals auf einer 1,1 mm Achse saß, musste ich den Messingstab leicht aufdicken. Ich hab ihn dafür am Ende leicht angeschliffen und kurz in Sekundenkleber getaucht - das ergab nach Trocknung einen wunderbaren Klemmsitz fürs Zahnrad:



Nach ersten begeisternden Versuchen hab ich ein langes Stevenrohr installiert und für erste Versuche eine Schiffsschraube aus nem China-Low-Cost-Böötchen adaptiert.
Das kleine markierte Polystyrolstück dient übrigens dazu den Motor leicht anzuwinkeln und somit das kleine Ritzel ans große Zahnrad zu drücken:



Dann hab ich mal ausprobiert, ob sich das Carbon-Stevenrohr im Außendurchmesser verkleinern lässt. Die beiden äußeren Antriebe der Marwede haben ja freilaufende Wellen - ich überlege dies nachzubilden, indem ich die Stevenrohre ein Stück weit dünner schleife. Ergebnis des Versuchs: ich komme so etwa auf 1,6 mm Außendurchmesser runter, bevor das Rohr zu fransen beginnt:



Hier mal für Euch eine Anschauung, wie der Antrieb so ungefähr im Rumpf installiert würde. Alle Bauteile sind aber bislang nur Versuchsmuster:



Tja - und ausprobiert hab ich das Power-Monster natürlich auch. Gewaltig!!! Ein Cappuccino-Quirl ist da gar nichts gegen. Der Kleine hatte so viel Dampf, dass das Wasser gar aus der Tupperware-Box rausgedrückt wurde. Hmmm - jetzt stelle ich mir das Ganze dreifach vor... Fürs Foto war Sohnemann so nett mal das Teil zu halten (daher der vergleichsweise kleine Finger):



Soweit mal die ersten Technik-Versuche zur Marwede. Nach all dem Krampf beim Schlepper war das einee richtige Wohltat!
Noch nicht so ganz überzeugt bin ich von dem Zusammenspiel Carbon/ Messing. Bei architeturbedarf.de hab ich Messingrohre (außen 1,5 mm, innen 1,1 mm) entdeckt. Werd mir mal was bestellen und vergleichen.
Und dann gehts an die Serienfertigung.

Bis zum nächsten Mal, ciao,
Johannes

Ach ja: der gesamte Antrieb, so wie im Bild gezeigt, wiegt unter 2 Gramm.

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45

Samstag, 23. Juli 2011, 00:54

Die graue Theorie der Schiffsantriebe im Maßstab 1/200...

Nochmals hallo - diesmal zu ner Runde grauer Theorie:

Ich hab noch ein bisschen rumgetüftelt mit meinem Prototypenantrieb - und siehe da:
Nach einer Weile Betrieb im Wasser steigt die Reibung massiv und der Motor geht fest. Ich vermute, dass das eindringende Wasser die einzelnen Fasern des Kohlefaserrohrs zum Aufquellen bringt.



(1) zeigt die jetziige Lösung: Welle 1,0 Messing. Rohr Carbon 2,0 außen / 1,0 innen (leicht aufgeschliffen) - das Ganze ist etwa 70 mm lang

(2) wäre die einfachste nächste Lösung. Ich hab ein Messingrohr 1,5 außen und 1,1 innen bestellt. Nachteil: Die Welle reibt über die gesamte Länge.

(3) wäre das Optimum für den mittleren Antrieb. Welle 1,0 Messing. Laufbuchsen Messing 1,5 außen / 1,03 innen. Stevenrohr Alu 2,0 außen / 1,5 innen.

(4) wäre die vorbildgetreue Lösung für die freilaufenden Außenwellen. Nachteil: die lackierten Wellen werden sich vermutlich abschaben und sind wenig geschützt. Material wie bei (4)

(5) ist aus meiner Sicht das Optimum für die Außenwellen. Nachteil: Die Welle läuft über etwa 30 mm in dem sehr eng tolerierten Innenrohr

Ein herzlicher Dank an Dich, Martin, fürs Mitgrübeln per PN. Was hältst Du für das Sinnvollste? Die kurzen Lagerbuchsen könnten aus meiner Sicht 3 mm lang sein. Meine Sorge gilt der langen 30 mm Hülse. Vermutlich wäre das Beste, bei (5) die kurze Buchse aus 1,03er und die lange aus 1,1er Rohr zu fertigen.

Gruß,
Johannes

46

Samstag, 23. Juli 2011, 01:14

Hallo Jo,

oder so:



Vorne und hinten 1,03er, hinten ein Stück weit aufgebohrt auf 1,2 mm.

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47

Samstag, 23. Juli 2011, 22:10

Aufräumen ist angesagt...

Willkommen beim Messi-Award - doch heute bringen wir Ordnung in die Marwede!

Modellbau beschränkte sich heute bei meinem eigenen Projekt auf penibles Schleifen aller gespachtelten Bereiche und...
Richtig! Unser Ältester nervt schon seit Tagen. Heut hab ich dann nachgegeben und den halben Nachmittag mich mit ihm hingesetzt und Hermänn'sche II gebaut. Zwar ordentlich, aber stur OOB ohne jeden Schnickschnack. Als Achtjähriger konnte er 100% bislang alleine bewältigen. Mein Job war lediglich Consultant und Motivator, sprich: Kekse reichen und Kako anrühren... In eineinhalb Stunden waren Rumpf, Decks und Ständer komplett fertig.
Der große Vorteil dieser Aktion: mir steht nun ein verklebter und dichter Rumpf zum Testen zur Verfügung, juhuu!

Also hab ich an der hauchdünn auf den Rumpfschalen angespritzten Wasserlinienmarkierung 3 kleine Tape-Streifen mit 6 mm Breite angebracht. Anschließend das Schiff mit Ballast auf 100 Gramm gebracht und sauber austarriert:



Wie man halbwegs sieht, schwimmt die Marwede etwa 4 mm tiefer als KWL (Konstruktionswasserlinie. Noch völlig akzeptabel und vom Gefühl her ausreichend rollstabil:



Hier sieht man das extrem weit achtern sitzende Gewicht, welches praktisch die Summe aller Fernsteuerkomponenten verkörpert:



Nun nochmal das Gesamtgewicht auf 80 Gramm gesenkt. Damit schwimmt das Boot lediglich 2 mm tiefer als KWL:



Hier kann man die Wasserkante erkennen, die in etwa unten an die erste Scheuerleiste stößt:



Rechnen wir mal kurz:
Das gesamte Schiff (kompletter Bausatz) sollte nach massivem Abspecken auf 45 bis 50 Gramm kommen.
Die gesamte Technik inkl. dreier Antriebe, Akku, Empfänger etc. wird je nach Bauteilwahl 35 bis 50 Gramm ergeben.
Damit liege ich im günstigsten Fall in Summe bei 80 Gramm, im ungünstigsten bei 100 Gramm. Beides erscheint zu einem fahrtüchtigen Tiiefgang zu führen.

Ein fettes Problem kann man jedoch erkennen: Der Schwerpunkt der Technik (rote Querlinie im Rumpf) liegt exakt auf Höhe der Mittelachse aller Motoren. Übersetzt bedeutet dies, der Akku müsste auf den Motoren liegen - nicht gearde förderlich füür den Schwerpunkt und schlecht für die Rollstabilität:



Als Lösung werde ich wohl statt einem 7,4 Volt LiPo zwei einzelne 3,7 Volt Akkus einsetzen, einer ganz im Heck, der andere direkt vor den Motoren. Das Verrückte dabei: Zwei einzelne Akkus zu je 400 mAh wiegen zusammen weniger als der große Akku mit gleicher Kapazität.
Was mir gerade auffällt: so geht's auch nicht, da der hintere Akku mit der Beibootwanne kollidieren würde. Ich könnte ihn allerdings ein Stückchen nach vorne schieben:



Soweit mal ein paar Packaging-Überlegungen. Bislang hab ich ein gutes Gefühl sowohl hinsichtlich Gewicht, Schwerpunkt und Antriebskraft.
Jetzt muss ich mal die Stromaufnahme von so einem Antrieb unter Last messen, dann kann ich ausrechnen, wie lange eine Akkuladung reichen wird.
Je nach Ergebnis kann ich mich dann für unterschiedlich große LiPo-Akkus entscheiden (420 MAh / 500 mAh / 600 mAh).

Demnächst wieder mehr aktiver Modellbau. Ich wünsch Euch einen schönen Sonntag,
Gruß,
Johannes

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48

Sonntag, 24. Juli 2011, 02:45

Hut ab...

Nochmals hallo - ich hab nun doch noch mal ein wenig weitergebastelt.

Auf dem Programm stand die Steckverbindung zwischen Vorderdeck und Hauptkabine. Das ganze ist über eine Rosette aus 0,3er Sheetmaterial gelöst. Am Anfang stand aber mal endloses schleifen, um den Ausschnitt exakt an die Innenkontur des Aufbaus anzupassen. Eine Wissenschaft ohne Ende war dann die teils gebogene Form der Rosette, die sich an die stark schräge Vorderwand des Aufbaus anschmiegt:



Die Rosette steht 3 mm über der Deckoberkante empor. Nun kann man wunderbar den Aufbau draustecken:



Und hier noch einmal ein direkter Vergleich des stark modifizierten Decks im Vergleich zum originalen Baukastenteil. Die gezeigte Lösung ist eine ganz typische Umsetung für Schiffe mit Fernsteuerung, die Zugang zu den technischen Innereien erlaubt und zugleich einen Spritzschutz beinhaltet:



In diesem kleinen Arbeitsschritt stecken mal wieder 2,5 Stunden Rumfriemelei...

Gut's Nächtle und Gruß,
Johannes

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49

Montag, 25. Juli 2011, 00:40

Ein kleines Töchterchen...

Hallo und willkommen zur Geburt des kleinen Töchterchen namens Verena,

nachdem ich mir heut zwei Stunden an der ersten Rumpfhälfte nen Wolf geschliffen habe, wollte ich mir dann noch mal was Spaßigeres gönnen. Also die Unmenge von 2 Bauteilen für das Tochterboot geschnappt, dazu die Dremel nebst zahlloser Diamantfräser und ein geschlagenes Stündchen die Hälfte des Materials herausgefräst. Wie bei all diesen Gewichtserleichterungsaktionen gilt es höllisch aufzupassen. Ruckzuck ist man durch das Material durch oder erzeugt so viel Wärme, dass sich die Oberfläche verzieht:



Nach kompletten Ausdünnen beider Beiboothälften wurden dann die Fenster vorgebohrt und mit einem ganz feinen Fräser grob ausgeweitet. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger) für den Einbau von sagenhaften 19 (!) Fensteröffnungen im Beiboot. Das grobe erste Ausfeilen hat mich dann ein weiteres Stündchen gekostet:



Nun folgte natürlich noch eine Schwimmprobe. Auf dem Bild sieht man den, Dank Gewichtserleichterung, um etwa 5 Meter geringeren Tiefgang meines Magersucht-Beiboots im Vergleich zum Originalteil des Bausatzes:



Nur zur Info: Das Böötchen ist natürlich noch lang nicht fertig - jetzt folgt noch der übliche Feinschliff mit Spachtelkorrekturen und die genaue Säuberung der Fensteröffnungen.
Bilder und Bericht zum Rumpf folgen, sobald beide Hälften fertig sind. Im Moment bin ich bei knapp 52 Gramm, hab also seit Baubeginn 17 Gramm rausholen können. Die erträumten 45 werd ich wohl nicht schaffen, aber ich werde sicher unter 50 liegen.

Euch allen einen schönen Wochenanfang und bis zum nächsten Mal,
Gruß,
Johannes

50

Montag, 25. Juli 2011, 01:33

Hallo Jo,

zu den wenigen Dingen, auf die man sich noch hundertprozentig verlassen kann, gehört
dein allabendlicher Baubericht, dessen Lektüre ihren festen Platz in meinem Tagesablauf
hat. So, genug geschleimt - wo bleibt Verenas Technik? Wenn uns der vorher/nachher-
Vergleich des Böötchens im Wasser etwas gelehrt hat, so ist es doch, daß ab einer bestimmten
Größe (bzw. Kleine) das Verhältnis von Gewicht zu Volumen keine grosse Rolle mehr spielt, da
des Wassers Oberflächenspannung die gesamte Tragfunktion übernimmt. Da wäre doch bestimmt
noch Spielraum für ein kleines Motörchen, es muß ja nicht ferngesteuert sein!

Viele Grüße,
Martin

51

Montag, 25. Juli 2011, 02:59

noch Spielraum für ein kleines Motörchen


. . . und Licht - da muss unbedingt Licht rein, sonst fürchten sich die ja Nachts auf dem großen Meer mehr als nötig. :lol:

Gruß
Dieter
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52

Montag, 25. Juli 2011, 22:37

Zu ein paar offenen Punkten:


@ Martin:
Ich hab mir mal ernsthaft Gedanken zum Antrieb des kleinen Tochterboots gemacht. Allerdings hab ich arge Zweifel, ob die Motoren über ausreichen Leistung verfügen:



Doch dann fand ich noch gewaltig kraftvolle Vertreter in meinen Bastelbeständen. Der dünne lange (4 mm Durchmesser) ist übrigens der angedachte Antrieb für das Mutterschiff). Die Gondel und die zwei dickeren Typen stammen alle aus Low-Cost-China-Speedboats.



Jetzt bin ich nur noch am Grübeln, wie ich das Stevenrohr am besten einbaue. Kann aber nicht so schwer sein.



@ Dieter:
Zur Beleuchtung kann ich noch nichts Vernünftiges sagen. Bin ernsthaft am überlegen das Mutterschiff auszustatten. Eine andere Idee ist aber das Schiff später noch einmal zu bauen. Dann mit einem selbst gezeichneten PE-Satz und massiver Beleuchtung. Mal schauen...

Und hier noch ein Bild zur offenen Frage betreffend Heckklappe. Man sieht, wie das zweite Bauteil rechtwinklig an der Kopfseite befestigt wird. Vermutlich ist es eh klar - die beiden seitlichen Arme führen das Tochterboot bei der Aufnahme, wenn die Heckklappe komplett runtergeklappt ist:



Hoffe die Antworten waren dienlich...
Gruß,
Johannes

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53

Dienstag, 26. Juli 2011, 18:23

Aber Johannes "Stell Dich nicht so an".
Die Kleinen Motoren bekommst Du doch Locker rein
:D .

Gruß Thomas :wink:
"Das ist eine richtig nette "Ich scheiß dich nicht an, du scheißt mich nicht an"-Vereinbarung."

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54

Dienstag, 26. Juli 2011, 23:45

hallo johannes...

ich freu mich jedes mal nach einem langen tag,deine(n) baubericht(e) zu lesen....
was du mit den "kleinen" anstellst ist der hammer...letztlich sind die "kleinen" doch RIESENGROSS... :respekt:
bin immer wieder beeindruckt...weiter so;)

LG Torsten :ahoi:
Die Zeit ist eine gute Lehrmeisterin. Schade nur, dass sie alle ihre Lehrlinge umbringt.

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55

Mittwoch, 27. Juli 2011, 01:21

Dank Dir Torsten, tut verflixt gut und ist Balsam auf die geschundene Seele! (siehe folgenden Tagesbericht)

Aber glaub mir - irgendwan bin ich groß und reich und schön und überhaupt... Daaaaaann bau ich auch mal was richtig Großes!!! Ich dachte so an knapp 30 cm Rumpflänge... :lol:

Mach's gut,
Jo.

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56

Mittwoch, 27. Juli 2011, 01:50

Ausgeschrubbt!

Herzlich willkommen zur jüngsten Runde in Sachen Selbstkasteiung,

Die Backbord-Rumpfhälfte hatte ich ja schon vor wenigen Tagen ausgedünnt - im Bild sieht man sie im Vergleich zum Steuerbord-Originalbauteil:



Und dann hieß es knappe 3 Stunden dremeln, kratzen, schleifen und schrubben. Doch irgendwann war es soweit und auch die rechte Rumpfhälfte erstrahlte in XXS-Figur.
Kurz zum Vorgehen: Am Anfang nutze ich die Dremel mit einem recht groben Schleifkopf und einigen weiteren Schleifstäben. Dann folgen lange Runden mit 180er Naßschleifpapier. Zwischendrin immer wieder Schaben mit angeschliffenen Cuttermesserklingen. Bei der ganzen Aktion muss man höllisch aufpassen. Einmal besteht die Gefahr durch das dünne Material durchzuschleifen, viel gravierender ist aber das Risiko, dass die Oberfläche durch die Schleifkopfreibung heiß wird und sich verformt.
Die beste Nachricht zum Dank: Nie wieder schrubben!



Dadurch, dass der Rumpf das mit Abstand größte Teil am Boot ist, war es mir wichtig hier besonders viel Material abzutragen. Die Rumpfschalen schwanden von 1,2 mm Dicke auf nunmehr 0,5 bis 0,7 mm. Ich habs mal versucht im Bild darzustellen:



Jetzt ging es mit dem ganzen Gelump auf die Waage. 48 Gramm sind genau 20 weniger als zu Baubeginn. Rechnerisch sind das 30% abgespeckt. Mehr ist leider einfach nicht drin, da zum einen die Teile sonst zu labberig werden und ich zum anderen gestrichen die Schnauze voll hab!



Zum Abschluss hab ich mir dann noch ein wenig Basteln gegönnt. In mehreren Phasen wurde der Rumpf verklebt. Das ist durchaus fummelig, da ja mittlerweile alle Führungsnasen fehlten. Stellt Euch vor Ihr klebt zwei 0,5er Platten mit 25 cm Breite an der Stirnseite genau passend zusammen - voll ätzend. Ich habs so gemacht, dass ich zunächst die Bugspitze verklebte, exakt ausrichtete und dann trocknen ließ. Anschließend ging es in kleinen Passagen in Richtung Heck. Ich konnte den Rumpf am Kiel leicht aufbiegen, so dass der auf der Innenseite aufgetragene Kleber prima in den schmalen Spalt lief. Als Vorletztes kam dann noch die Heckklappe drauf.
Es folgten die zwei Lateralversteifungen anstelle der originalen Spanten:



Alleine in dem Drecksrumpf stecken in Summe 6 Stunden Arbeit. Davon sieht man absolut nichts. Und noch immer fehlt das Spachteln / Schleifen und der Einbau der Antriebe.
Als kleiner Trick zur Eigenmotivation ging es deshalb gleich noch einmal auf die Waage - und siehe da: keine wundersame Gewichtszunahme:



Ich bin heilfroh diesen nervenden Teil des Baus abgeschlossen zu haben. Ab jetzt macht es bestimmt wieder richtig Spaß.
Heute kamen die bestellten Photoätzteil-Schiffsschrauben. Für morgen/übermorgen erwarte ich die Alu-/Messingrohre, aus denen dann die Antriebsanlagen entstehen können.
Oooops - und dann sehe ich gerade, dass ich vergessen hab die Rumpfbullaugen zu öffnen. Das geht aber ruckzuck.

Machts mal gut und Gruß,
Johannes

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57

Mittwoch, 27. Juli 2011, 15:37

Gut aufgepasst in Physik und Mathe???

Ein leicht gequältes Hallo zur Theoriestunde im Mikromodellbau,

so langsam nähere ich mich dem Punkt, an dem es zunehmend schwieriger wird den Kids bei den Schulaufgaben zu helfen (der Älteste beschließt gerade die zweite Klasse).
Also dachte ich mir: übste mal wieder ein wenig. Anlass gab die heute eingetroffene Lieferung meiner Messing- und Aluprofile.
Mein Ziel: ich wollte herausfinden, welche konstruktive Lösung für die Stevenrohre und Antriebswellen die beste ist.

Nun denn - dann passt mal gut gut auf:

Als erstes mal das spezifische Materialgewicht, das finden wir ruckzuck im Netz:
  • Messing: 9,0 g/cm3
  • Alu: 2,7 g/cm3

Als zweites dann die Gewichte der vorliegenden Profile ausgerechnet, jeweils pro cm:
  • Messingstange 1,0 mm: 0,0707 g/cm
  • Messingrohr 1,5 mm / 1,1 mm: 0,0735 g/cm
  • Messingrohr 2,0 mm / 1,1 mm: 0,1972 g/cm
  • Alurohr 2,0 mm / 1,5 mm: 0,0371 g/cm

Zum Schluss dann die verschiedenen Bauausführungen. Als Annahme gehe ich mal davon aus, dass die Wellen ebenso wie die durchgehenden Stevenrohre 80 mm lang wären. Die seitlichen Stevenrohre bestünden aus einer 50 mm langen Hülle, in die ein 40 mm langes Messingrohr 10 mm tief eingesteckt würde.

Variante 1:
3 Außenrohre in Alu, davon 2x 5 cm und 1x 8 cm, zusammen 18 cm => 0,67 g
2 Innenrohre in Messing je 4 cm und 3 Hülsen zu je 4 mm, zusammen 5 cm => 0,367 g
3 Wellen in Messing, zusammen 24 cm => 1,7 g
In Summe: 2,737 g

Variante 2:
3 Außenrohre in Messing dünn je 8 cm, zusammen 24 cm => 1,764 g
3 Wellen in Messing, zusammen 24 cm => 1,7 g
In Summe: 3,464 g

Variante 3:
3 Außenrohre in Messing dick je 8 cm, zusammen 24 cm => 4,733 g
3 Wellen in Messing, zusammen 24 cm => 1,7 g
In Summe: 6,433 g

Variante 4:
3 Außenrohre in Alu, je 8 cm, zusammen 24 cm => 0,89 g
3 Außenrohre in Messing dünn je 8 cm, zusammen 24 cm => 1,764 g
3 Wellen in Messing, zusammen 24 cm => 1,7 g
In Summe: 4,354 g

Fazit:
Die aufwendige Lösung mit dem dünnwandigen Alu-Außenrohr mit engeklebten kurzen Messingrohr-Lagerbuchsen ist die deutlich leichteste Variante.
Jetzt haltet Ihr mich bestimmt für völlig bescheuert - aber dies war die einzig mir mögliche Lösung, um mich im Augenblick fern des Basteltisches mit Modellbau zu beschäftigen...

Gruß,
Johannes :wink:

58

Mittwoch, 27. Juli 2011, 16:48

Hallo Jo,

ich hätte da noch eine Idee: wie wäre es, wenn du die äußeren Wellen doch frei laufen ließest?
Dort, wo sie frei liegen, sollte die Farbe halten, und dort, wo sie in den Stützlagern laufen, würde
man sie gar nicht erst lackieren. Zur wartungsfreien Lagerung in den Stützen würde ich Büchsen aus
Polyamid einsetzen.

Grüße,
Martin

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59

Mittwoch, 27. Juli 2011, 17:50

Servus Martin,

natürlich wäre diese Deine Lösung genial - doch als Miesmuffel und Bedenkenträger nun meine Skepsis:

Einmal hab ich Sorge, dass die Farbe an den Berührungspunkte zwischen Wellen und Lagern abschrubbelt - dann kommt das übel glänzende Messing zum Vorschein.
Zum zweiten hab ich null Ahnung, wie ich das Dreckspolyamid befestigen soll - also müsste ich die hinteren Halter so ausführen, dass man die Polyamidbuchse quasi einpressen könnte. Dummerweise sind diese Halter nur 2,3 mm im Durchmesser...

Im Revell-Bausatz ist der Durchmesser der freiliegenden Wellen 1 mm (entspräche fetten 20 cm beim Original). Wenn ich hier nun die Rohre einsetze mit 1,5 mm Außendurchmesser, dann macht es den Braten auch nicht fett und ich bin die Sorgen hinsichtlich Lack los.

Deine Lösung wäre natürlich die bessere - aber zuweilen muss man auch mal das Limit der eigenen Möglichkeiten akzeptieren. Ich kann hier daheim weder drehen noch fräsen - und im Feinmechanikbereich schon mal gar nicht. Also hab ich den Ehrgeiz es mit meinen einfachen Mitteln über Ablängen, Schleifen und Verkleben von Halbzeug hinzubekommen.

Übrigens: wenn ich mir so anschaue, wie relativ weich / flexibel sowohl der 1 mm Messingstab für die Wellen und das 1,5er Messingrohr sind, so relativieren sich alle Betrachtungen zu optimalen Lagerungen. Das endgültige Gebilde ist bestimmt mechanisch hundertfach überbestimmt. Doch nach den ersten fünzigtausend Betriebsstunden wird sich alles perfekt eingelaufen haben...

(persönlicher Tipp: schau doch mal unter: https://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie…e=STRK:MEWNX:IT - ein hammerhartes 2 Gramm Servo - auch mal das Portfolio vom Anbieter durchklicken, ich hab da gerad nen Sack voll verschiedener Servos und LiPos geordert)

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60

Donnerstag, 28. Juli 2011, 01:48

Stevenrohre und Antriebswellen

Seid gegrüßt zur heutigen Runde Feinmechanik im Plastikmodellbau. Auf dem Programm standen die 3 Stevenrohre mit Antriebswellen. Für alle Neueinsteiger im Thread: Die kleine Hermann Marwede soll ja schwimmfähig und fahrtüchtig sowie mit Fernsteuerung ausgerüstet werden. Statt fauler Kompromisse gibt es 3 Mikroantriebe, die sich so nah wie möglich am Original orientieren.
Da das heutige Thema vielleicht für einige unter Euch mal interessant sein könnte, schildere ich die einzelnen Bauabschnitte recht genau. Ich möchte Euch damit ein wenig Mut machen, dass man auch ohne umfangreichen privaten Maschinenpark das eine oder andere feinmechanische Problem lösen kann.

Als Material kommt zum Einsatz: Messing-Rundstab 1,0 mm für die Antriebswellen, Alurohr 2,0/1,5 mm für die Stevenrohre und Messingrohr 1,5/1,1 mm für die Lagerbuchsen.
Im Bild ebenfalls zu sehen sind die 3 Bausatzbauteile, die es zu ersetzen gilt:



Im ersten Schritt habe ich mal die benötigten Bauteile mit Übermaß abgelängt:



Jeweils ein Kopfende der Alurohre und der langen Innenrohre wurde plan geschliffen und entgratet. Die Innenrohre wurden leicht angeschliffen und auf 10 mm markiert. Exakt an der Markierung kamen Klebestreifen drauf:



Jetzt konnte ich die Messing-Innenrohre leicht in die äußeren Alurohre einschieben und mit einem Zahnstocher auf den noch freien Bereich etwas Sekundenkleber auftragen. Anschließend in einem Rutsch die Innenrohre bis zum Anschlag eingeschoben. Diese aufwändige Aktion ist nötig, da man null Chance hat die Bauteile auszurichten - der Sekundenkleber macht seinem Namen alle Ehre:



Das gegenüberliegende Ende der Innenrohre wurde genau auf Maß angeritzt. Wieder kamen Klebestreifen genau auf die Markierung. Nun konnte ich knapp am Klebestreifen die Rohre ablängen:



Noch ein bisschen beischleifen und schon ist das erste Ende fertig. Im Vergleich dazu das Bausatzteil:



Im nächsten Schritt hab ich recht lange rumgefeilt und geschliffen, bis die beiden äußeren Stevenrohre sauber in den Rumpf eingepasst waren. Nach losem Einstecken konnte ich den inneren Überstand ermitteln, sprich die erforderliche Gesamtlänge der Stevenrohre:



Es folgte das genaue Ablängen und planschleifen der Enden aller Alurohre:



Genau 10 mm vor dem Ende der Stevenrohre bohrte ich 1,0 mm große Löcher - diese dienen dazu später mittels Spritze und Kanüle Lagerfett nachfüllen zu können:



Der nächste Schritt betraf die kurzen Lagerbuchsen. Auch hier wurde ein Ende plangeschliffen, eine Länge von 3 mm markiert, die Oberfläche geschliffen und wieder Klebestreifen aufgebracht:



Es folgte das Einkleben der Buchsen in der gleichen Weise wie zuvor bei den langen Innenrohren. Anschließend wurden die Innenrohre entsprechend der Länge der Außenrohre bündig abgeschnitten und gesäubert:



Ein Restegussast wurde innen auf 2 mm aufgebohrt und anschließend außen mittels Dremel und Skalpellspitze auf möglichst geringe Wandstärke abgedreht. Danach wurden 3 Röllchen mit 2 mm Breite abgestochen:



Diese weißen Minihülsen sitzen nun per Klemmpassung auf den Alurohren und können zum Öffnen/Verschließen der Wartungsöffnungen verschoben werden:



Und wenn man so richtig schön bescheuert ist und mal ne Mikrosekunde nicht aufpasst, dann schaut ruckzuck ein vormals herrlich gerades Stevenrohr wie folgt aus - ist aber nunmehr ideal für Kurvenfahrt geeignet:



Als Letztes dann mal die Stevenrohre lose in den Rumpf gelegt - gibt ein erstes Gefühl, wie es später ausschauen wird. Der obligatorische Cent darf natürlich nicht fehlen. Der Prototypantrieb ist nur zur Veranschaulichung mit dargestellt:



Soweit zur Runde Feinmechanik im Mikromodellbau. In meiner grenzenlosen Naivität dachte ich zu Beginn des Abends locker die Rohre installiert zu bekommen. Aber nach gut 3 Stunden war dann Schluss beim gezeigten Stand.
Ich hoffe es macht Euch Spaß und ist vielleicht ein wenig von Interesse.

Ich freu mich aufs nächste Mal und sag tschüss,
Johannes

Nachtrag: die 3 kompletten Stevenrohre inklusive der Antriebswellen kommen zusammen auf 2,55 Gramm (rechnerisch, da meine Waage keine ausreichende Auflösung hat). Damit bin ich mehr als happy.

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