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  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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Mittwoch, 15. Juni 2011, 19:56

TRIX Hafenschlepper Bugsier 19

Bausatzvorstellung:
TRIX Hafenschlepper Bugsier 19




Modell: TRIX Hafenschlepper Bugsier 19
Hersteller: TRIX
Modellnr.: 66155
Masstab: H0 (1/87)
Teile: ca. 90
Spritzlinge: 7 inkl. Rumpfschalen und Klarsichtteilen
Preis: 100 bis 120 Euro, sank Anfang 2007 auf 50 Euro (vorgestellter Bausatz wurde für knapp 100 EUR erworben)
Herstellungsjahr: Produktion ca. 2004 - 2007
Verfügbarkeit: Produktion eingestellt, mittlerweile recht selten, vereinzelt über Auktionen zu erwerben, stets sehr teuer
Besonderheiten: Sehr gute Eignung für RC-Ausbau


Original:

Das Original repräsentiert einen etwa 27 Meter langen Hafenschlepper aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Dieser Schiffstyp genoss eine weite Verbreitung in ganz Europa bis hin nach Übersee. Bei grundsätzlich ähnlichem Erscheinungsbild gab es zahllose Varianten mit jeweils eigenen Interpretationen von Rumpfdetails, Aufbau und Maschinen/Einrichtung.
Dieser Schiffstyp prägte beispielsweise über Jahrzehnte die Kais im Hamburger Hafen. Zahlreiche dieser Schiffe sind noch immer erhalten und im Einsatz.
Liebhaber der zivilen Schifffahrt finden hier ein Schiff im Sinne eines typischen Arbeitstiers, welches mit ausgeprägtem Charakter zu überzeugen weiß.

Modell und Hersteller:



TRIX ist ein primär im Bereich Modelleisenbahnen bekannter und aktiver Hersteller von Modellbausätzen. In Zusammenarbeit mit dem vth-Verlag entstand der vorliegende Exkurs in den Schiffsbereich.
Das Modell bietet mit einer Länge von 307 mm und einer Breite von 75 mm bei Maßstab 1/87 eine überdurchschnittlich imposante Erscheinung für Plastikschiffsmodelle.
Der Spritzgussbausatz ist von exzellenter Spritzgussqualität, was sicherlich auf die Qualität der Werkzeuge ebenso wie auf die durch den mäßigen Verkauserfolg geringe Produktionsstückzahl zurückzuführen ist. Das Original ist mit einer erfreulich hohen Detailtreue exakt wiedergegeben. Lediglich im Bereich der Schleppbügel weicht das Modell stark vom Original ab. Hier empfiehlt sich der Eigenbau von Bauteilen mit korrekter Formgebung.
Aufgrund des im Modelleisenbahnbereich weit verbreiteten Maßstabs finden sich zahllose Figuren und Zubehörteile, mit denen das Modell noch weiter aufgewertet werden kann.
Die Modellgröße und die Rumpfform geben dem Modell eine hervorragende Eignung als ferngesteuertes RC-Boot. Die resultierende Verdrängung liegt bei etwa 300 bis 450 Gramm.
Konzeptionell ist der Bausatz sowohl für die Realisierung eines Vollrumpfmodells, als auch eines Wasserlinienschiffes ausgelegt.

Rumpf:
Der Rumpf ist zweischalig ausgeführt und aus schwarzem, vergleichsweise mitteldickem Polystrol gespritzt. Die Oberfläche ist einwandfrei.
Auf Anhieb erkennt man keine sonst oftmals auffindbaren radikalen Abweichungen vom Original.
Der Rumpf verfügt über ein angespritztes Schanzkleid mit sauberen Schlitzen. Zudem finden sich eine Nut für eine saubere Fixierung des Decks sowie eine Nut zur einfachen Rumpftrennung, im Falle eines gewünschten Wasserlinienmodells.





Deck:
Das Deck ist lobenswerterweise einteilig ohne Öffnung für den Aufbau ausgeführt und in rotem Kunststoff gespritzt. Auf der Oberseite befinden sich eine feine Deckstruktur und diverse kleine Anbauteile.
Die Passform im Rumpf ist hervorragend.




Aufbauteile:
Die Aufbauteile sind zum Teil in weißem und zum Teil in rotem Kunststoff ausgeführt. Alle Fenster sind geöffnet. Viele Details wie Türen etc. wurden ansprechend realisiert.




Anbauteile / Kleinteile:
Ein roter und ein schwarzer Spritzgussast tragen die übrigen Anbauteile und Kleinteile, die wiederum von hervorragender Qualität sind. Hierbei finden sich auch äußerst filigrane Komponenten.




Ständer und Ankerkette:
Im Bausatz befindet sich weder ein Ständer noch sonst zuweilen vorkommendes Zubehör wie Ankerkette oder Takellagefaden. Dies ist in Anbetracht des Bausatzpreises schon bedauerlich.


Fenster:
Ein transparenter Spritzgussast gänzlich ohne Schlieren oder deplazierte Auswurfmarken beherbergt die Fensterscheiben, welche überlappend von der Innenseite der Kajütwände verklebt werden.



Fender:
Eine Tüte mit Autoreifen liefert die Gummifender. Diese müssen nach eigenem Wunsch mit Tauwerk o. äh. am Rumpf befestigt werden.



Decals:
Der Bausatz beinhaltet zwei Decalbögen mit einer Auswahl an Flaggen und einer beindruckenden Vielzahl möglicher Schiffsnamen / Heimathäfen.



Bauanleitung:
Die Bauanleitung besteht aus einem achtseitigen, gefaltenen DIN A4 Heft. Sie glänzt mit zahllosen Abbildung und spart dafür an Text. Für den Aufbau ist die Dokumentation völlig ausreichend.






  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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Mittwoch, 15. Juni 2011, 19:57

Fortsetzung

Interessante Links:
https://www.modellbau-wiki.de/wiki/Schle…ugsier_19_(1:87)


Farbnummern der Reederei Bugsier:
RAL 9005 (Tiefschwarz) für die Außenbordwand
RAL 7001 (Silbergrau) für die Verschanzung
RAL 8004 (Kupferbraun) für die Aufbauten
RAL 9010 (Reinweiss) für die Brücke
RAL 6002 (Laubgrün) für das Bootsdeck
RAL 3024 (Leuchtrot) für die Oberkante der Brücke
RAL 1002 (Sandgelb) für den Mast


Fazit:
Der Bausatz erlaubt wahlweise den raschen und einfachen Bau eines ansprechenden Schlepper-Standmodells, die Realsierung eines ferngesteuerten Bootes oder die Umsetzung einer ausgesprochen detaillierten Version unter Verwendung diverser Zubehörteile. Hierbei kann der Erbauer entscheiden, ob er ein Vollrumpf- oder Wasserlinienmodell erstellt.
Im Falle einer RC-Version empfiehlt sich der Einsatz einer vernünftigen Schiffsschraube. Als weitere Änderungen sind beispielsweise die Ergänzung eines Bugstrahlruders und der Einbau eines Becker-Ruders sowie eine Beleuchtungsanlage nebst Dampfgenerator denkbar.
Die Bausatzqualität in punkto Spritzguss, Auswurfmarken, Fischhäute, Passform und Verzug ist exzellent und repräsentiert das oberste Ende im Plastikmodellbau. Bedauerlicherweise fehlen einige Kleinteile wie Ankerkette oder Tauwerk, die bei deutlich günstigeren Bausätzen bereits Standard sind.
Umfangreiches, im Netz verfügbares Bild- und Textmaterial erlaubt die Umsetzung einer nahezu beliebigen Detaillierungstiefe beim Bau.
Aufgrund der Größe aller Bauteile ist der Bausatz auch für Einsteiger geeignet. Experten können sich mit zahllosen Ergänzungen und Alterungseffekten verwirklichen.
Somit ist der Bausatz als absolut empfehlenswert zu bewerten.

Eine Absurdität freilich ist die Preisgestaltung des Herstellers. Mit einem ehemals regulären VK von etwa 120 Euro liegt der Bausatz beim Vierfachen bis Fünffachen dessen, was gängige Plastikmodellbausatz-Hersteller ansetzen würden. Mit Sicherheit hat diese Marktpositionierung eine weitere Verbreitung verhindert.


Zum Baubericht: Wird in ferner Zukunft folgen....

Zur Bildergalerie: Wird bestenfalls im Anschluss folgen....

Gruß und viel Spaß,
Johannes

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