Ach, diskutiert ihr nur. So lang es themenbezogen ist, ist das schon ok. Als Meister des Offtopics darf ich mich nun wirklich nicht beschweren, wenn rege diskutiert wird.
So, und wie versprochen auch mal wieder ein Update für euch!
Thema 3: Die drei häufigsten Figurenarten und ihre Besonderheiten - Mit Zusammenfassung
Übersicht/Vorwort
Das erste Mal, als ich eine Figur bemalen musste, war ich ungefähr 10. Was heißt musste, ich wollte. Ein Flugzeug ohne Pilot? Unvorstellbar! Eine Airfix-Figur war es und Verwendet habe ich zwei Farben: Grün für den Anzug, und beige für den Kopf. Beim zweiten Flugzeug kam dann braun für die Mütze dazu usw. usw.
Modellbau ist ein ständiger Lernprozess, der i.m.a.o. nie ein Ende finden kann. In den vergangenen Jahren habe ich beim Figurenbau immer wieder Fehler gemacht die mir später leid taten. Meißt hatte das in der Tat damit zu tun, dass ich für das Grundmaterial der Figur eine falsche Technik angewandt hatte. Heute möchte ich mich mal mit den einzelnen Grundmaterialien einer Figur beschäftigen, und natürlich ist mir bewusst, dass es weitaus mehr gibt. So z.B. Tonfiguren, Keramikfiguren, Glasfiguren usw. Hier soll es nun einmal um diejenigen welchen gehen, die uns im Plastikmodellbau am Häufigsten begegnen werden.
Die Themen des Updates:
1. Keine Figur ohne was drunter / das Base
2 .Plastikfiguren / wenns wie ein Bausatz sein soll
3. Metallfiguren / Warum klebt das nicht? Ist doch Nutella!
-break-
4. Resinfiguren / Detailtiefe trifft Fehlgüsse
5. Übersicht für die Lesefaulen unter uns
6. Fragen in die Runde
1. Das Base
Bevor man eine Figur bemalt gehört auch zumeist das passende Umfeld dazu. Dies kann ein Diorama sein, ein Modell (z.B. ein Flugzeug), ein Base oder oder oder. Besonders das Wort Base wird euch sicherlich auch dann öfters begegnen, wenn ihr kein Tabletop-Spieler seid. Daher auch mal ein paar Worte dazu.
Das hier sind verschiedene Bases oder auch Grundplatten:
Es gibt sie in dick und dünn, rund und eckig, oval, sternförmig, bestimmt sogar in Hello Kitty-Form.
In der Regel werden diese Bases im Gaming-Bereich genutzt, seltener zum Standmodellbau. Dafür nehmen die meißten dann lieber Sockel:
Die gibts in jedem gut sortierten Figurenshop. Aus Holz (unbehandelt, lackiert) in allen erdenklichen Größen, Farben, Formen. Natürlich auch aus Glas, Metall usw.
Darauf gehen wir nochmal sehr detailliert ein, wenns um das Thema Basegestaltung geht.
2. Plastikfiguren
Plastikfiguren sind häufig Bausätze oder ein Teil davon. Das erfreut uns, denn wir sind ja Modellbauer und keine Modellfertigzumbemalendastehenhaber. Und so ist es nicht selten, dass eine derartige Ausgangssituation herrscht:
Das kann natürlich auch ein Figurenset aus dem Militärbereich sein oder oder oder... Jedenfalls sieht es zumeist so aus, dass wir uns über heraustrennen, entgraten, kleben, schleifen und grundieren freuen dürfen. Hier haben wir es diesbezüglich sehr einfach, denn:
+ der Kunststoff ist leicht schneidbar, ähnlich wie der Rest des Modells auch
+ der Kunststoff ist problemlos auch mit stinknormalem Plastikkleber fixierbar
+ Grate sind vergleichsweise schnell geschliffen
+ Eine normale, dünne Acryl-Grundierung richt völlig aus
+ Standmodellbauer sind auf "bekanntem Terrain"
...aber...
- die Details sind hier vergleichsweise grob, leider!
So oder so ähnlich schaut ein Figurenbausatz aus:
Und auch hier gibts wieder unterschiedliche Qualitäten beginnend bei deluxe absteigend bis chinaflohmarkt!
In diesem Falle seht ihr eine Unterstützungseinheit auf größerem Base, und so schaut das dann zusammengebaut aus:
Diese Figurenart ist leicht umbaubar oder zu supern, z.B. durc Drahtantennen, Ätzteile etc:
Die Bemalung selbst ist eigentlich (abgesehen von Grundierung und Versiegelung) wie bei Metall und Resin auch:
links: Rohfigur
mitte: Prepaint
rechts: finish
Und hier mal ein Tipp für alle Freunde der Gleichmäßigkeit! Ich schreibe mir grundsätlich jedes Farbschema, jedes Mischverhältnis usw. auf, besonders bei Uniformen:
Der Vorteil? Auch nach Monaten Pause (z.B. weil ich wieder Autos baue wie blöde) habe ich immernoch alles parat und keine Farbe ist verfälscht! Ich spiele eine imperiale Armee, das bedeutet im Schnitt etwa. 250 Infanteristen. Säh doch doof aus, wenn die alle unterschiedliche Hosen hätten, oder?
3. Metallfiguren
Wer kennt nicht den Zinnsoldaten? Du? Setzen, 6!
Nein mal im Ernst, Zinn oder ähnliche Metalle sind schon Figurengrundmaterial gewesen, da waren wir alle noch hoffnungsvolle Gedanken. Aber in den letzten Jahren (besonders bei Tabletop-Spielern) geht dies leider zurück. Zinnfiguren z.B. sind vergleichsweise teuer in der Produktion. Inwiefern das auch Figurenhersteller wie etwa Andrea usw. betrifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht mag sich dazu ja noch jemand äußern, quasi als Ergänzung zu meinem Redeschwall.
Hier mal eine Zinnfigur im Rohzustand:
Übrigens nicht wundern, ich sage eigentlich immer ZINNfigur, obwohls oft Legierungen etc. sind. Das ist bei mir wie mit Nutella. Auch Nusspli heißt bei mir Nutella, generell alles davon. Ich meine ich setz mich doch nicht an den Tisch und sag: "Schatz, reich mir bitte mal den Nussnougat-Brotaufstrich, ja? Danke!"
Also, Zinnfigur... nennts wie ihr wollt...
Bei einer Zinnfigur gibt es ein paar Dinge, die ihr beachten solltet:
1. Klebt größere Teile einer Zinnfigur niemals einfach so zusammen, auch nicht mit Sekundenkleber. Es würde nicht lange halten. Das Bohren und Stiften ist besonders bei Köpfen, Armen etc. meißt ein Muss. Ich zeige euch das mal separat wenns an die Bemalung geht.
2. Reinigt die Figur vorab und grundiert sie mehrmals, die Farbe haftet sonst nicht sehr gut bis garnicht.
3. Säubert eure Metallfiguren am Besten mit feinen Feilen, davon gibts die unterschiedlichsten Größen und Formen, speziell auch für Ecken etc. Vorsicht, Zinnspreißel können höllisch weh tun unterm Fingernagel!!!!!
4. Versiegelt euer Werk mit Klarlack, es sei denn es steht nur in der Vitrine. Durch das Fett an den Grapschefingern löst sich auf Dauer die Farbe, besonders auf glattem Metall. Auch Grundierung hilft da auf Dauer nix.
Im Plastikmodellbau werden euch Zinnfiguren übrigens ohnehin nur sehr selten begegnen, Glück gehabt?!?
Hier mal eine Zinnfigur, die ich mit 16 bemalt habe:
Schattierungen würden dem Jung gut stehen, aber irgendwie hats was nostalgisches...
So, Ende Teil eins dieses Updates!