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  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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1

Samstag, 9. April 2011, 13:12

Nanotechnologie im Plastikmodellbau: Ein funktionsfähiger Mini-Schlepper von Lindberg

Ein herzliches Hallo an alle "Mit-Wahnsinnigen",

nach dreimonatiger Abstinenz vom aktiven Modellbau wird es nun Zeit endlich einmal wieder etwas "zu schaffe", wie der Schwabe so treffend sagt.
Den sehr reißerischen Titeldes Threads bitte ich mir nachzusehen - hier schlägt halt doch die fünfzigjährige Mitarbeit bei der Bildzeitung durch. Aber es war in meinen Augen der beste Garant, um in Zeiten der völligen Wahrnehmungsüberfrachtung, den werten Leser zum Anklicken des Beitrags zu animieren...
Und immerhin - ein bisschen Wahrheit verbirgt sich ja schon dahinter.

Beim vorliegenden Modell geht es um den Aufbau eines winzigen Hafenschlepper-Bausatzes des amerikanischen Herstellers Lindberg aus den 50er Jahren.
Die genaue Bausatzvorstellung findet Ihr <hier>.



Wie man sieht ist das fertige Böötchen (im Bild sind die Hauptbauteile nur lose zusammengesteckt) wirklich winzig. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal ein kleineres Plastikmodellbausatz-Boot gesehen zu haben.

Soweit wäre das alles ja ganz nett, aber noch nicht wirklich umwerfend.
Das Besondere liegt in dem Ziel diesen winzigen Schlepper voll funktionstüchtig mit Fernsteuerung auszurüsten. Kein Quatsch - ich bin beim Schreiben dieser Zeilen stocknüchtern!
Mein Wunsch ist also allen Ernstes einen steuerbaren Antrieb und eine Ruderbetätigung zu installieren.
Wie "lütt" der Kleine tatsächlich ist, sieht man im Folgenden beim Vergleich mit bekannten Schlepper-Bausätzen:



Von links nach rechts haben wir da:
1. LINDBERG Tug boat im Maßstab 1/82 mit einer Rumpflänge von 340 mm
2. REVELL Harbour tug im Maßstab 1/108 mit einer Rumpflänge von 220 mm (siehe meinen Baubericht)
3. REVELL Hafenschlepper Smit Frankrijk im Maßstab 1/200 mit einer Rumpflänge von 140 mm
4. LINDBERG Tug boat im Maßstab 1/180 mit einer Rumpflänge von 115 mm

Der weltweit kleinste mir bekannte RC-Aufbau eines Schleppers basiert auf der Smit Frankrijk, die im direkten Vergleich noch immer gigantisch groß erscheint.
Nun ja - schaun wir mal, ob wir nicht einen Eintrag ins Guiness Buch schaffen...

In jedem Fall wünsche ich Euch ganz viel Freude beim Mitlesen, Mitfiebern und Mitdenken.
Lobeshymnen und konstruktive Vorschläge sind wie immer herzlich willkommen - Kritik und Motzen bitte ich als extremes Sensibelchen andernorts abzuladen.

Und nun viel Spaß wünscht Euch
Johannes

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2

Samstag, 9. April 2011, 14:08

Willkommen zum Schlachtfest!

Man muss bereit sein Opfer zu bringen...

Speziell diese Phase des Bauberichts fällt recht ausführlich aus, da sie möglicherweise für Viele unter Euch einen Anreiz gibt es selber einmal mit funktionstüchtigen Modellen zu versuchen. Prinzipiell ist alles auch 1 zu 1 auf Fahrzeuge zu übertragen. Gerade Nicht-Elektroniker finden sämtliche erforderliche Informationen, mit denen ein Nachbau möglich sein sollte.

Die ganze Story beginnt mit einem ferngesteuerten Miniaturböötchen, natürlich aus China, so wie es im Online-Handel problemlos unter 10 Euro zu erwerben ist:



Für kleines Geld erhält man die folgenden Teile:



Das ist zunächst einmal links im Bild ein kleiner zweikanaliger Sender mit 2 x 2 Tasten, die die beiden Schiffsmotoren vergleichbar zu einem Kettenfahrzeug steuern. Es gibt also keine klassische Ruderfunktion. Auch beschränkt sich die Ansteuerung auf simples Einschalten der Motoren. Im Sender stecken zwei Mignon-Batterien.
In der Mitte sieht man die Ladestation für das Boot, bestückt mit 4 Mignon-Batterien. Über das Ladekabel (oben im Bild gezeigt) kann man das Böötchen innerhalb weniger Minuten aufladen. Die Energie reicht dann für ca. 10 Minuten Fahrspaß.
Diese Sets gibt es mit unterschiedlichen Sendefrequenzen, so dass auch mehrere Boote gleichzeitig betrieben werden können.

Beim Blick auf die Unterseite des Bootes erkennt man die zwei eingeklebten zylindrischen Gondeln, in welchen zwei sehr kleine Elektromotoren sitzen.



Auf die Achsen der Motoren werden einfach die beiden Kunststoffschiffsschrauben aufgesteckt. Diese haben in ihrem Wellenstumpf eine kleine Bohrung, die auf der Motorachse einen Klemmsitz erlaubt.
Das Interessante bei der Lösung ist die Tatsache, dass das Motorlager selber die Dichtfunktion übernimmt. Es existiert also keine externe Wellendichtung oder Vergleichbares.
Die beschriebenen Sets enthalten übrigens meist noch 2 Reserveschiffsschrauben.



Nun heißt es mit einem Cuttermesser mehrfach an der Kante zwischen Deck und Schiffsrumpf entlang zu fahren, bis die dünne Kunststoffhaut durchschnitten ist.
Vorsichtig lässt sich das Deck vom Rumpf abheben und das Innenleben kommt zum Vorschein:



In der Mitte des Decks ist auf der Unterseite die kleine Empfängerplatine aufgeklebt, also das elektronische Herz des Ganzen.
Hinten sieht man mit 2 Leitungen den Miniatur-Ein/Ausschalter, vorne sietzt die Ladebuchse.
Alles ist recht grobschlächtig mit einer Art Heißkleber abgedichtet und fixiert.



Hier noch einmal die Empfängerplatine, später das zentrale Bauteil für die Verdrahtungsarbeiten:



Zentral im Rumpf befindet sich, eingeklebt zwischen kleinen Führungsnasen, der zweizellige Mini-Akku:



Beginnen wir nun alle Leitungsverbindungen fein säuberlich zu dokumentieren, damit wir später alles richtig anschließen.
Achtung: Klassisch verwendet man bei Gleichstrom stets Schwarz für Minus und Rot für Plus - in China sieht man das wohl etwas lockerer.
Zunächst einmal die Ladebuchse, die direkt mit dem Akku verbunden ist:



Als nächstes dann die Anschlüsse an der Empfängerplatine. Es sind ein paar mehr - ist aber nicht tragisch:



Jetzt heißt es mit gutem Licht, am besten einer Leuchtlupe, ordentlich Geduld und Fingerspitzengefühl alle benötigten Bauteile aus dem Böötchen herauszupuhlen. Shrimps-Liebhaber werden sich leicht tun. Speziell bei den hauchdünnen Motorleitungen ist ausreichende Vorsicht geboten - sie reißen recht leicht.
Nach zehnminütigem Sezieren liegt die Müllhalde vor einem:



Räumen wir zur Orientierung mal ein wenig auf:



Man weiß ja nie, was noch kommt, also schießen wir rasch je ein Bild von beiden Seiten des Empfängers:



Dazu noch die Ansicht des Antriebsakkus mit seinen zwei Anschlussleitungen:



Und dann haben wir da noch den Schalter. Bei diesem verwenden wir den mittleren und einen der beiden äußeren Anschlüsse:



Ach ja - jetzt hätten wir beinahe das Wichtigste vergessen: Unseren Antriebsmotor mit aufgesteckter Schiffsschraube:



Zur Zusammenfassung hier noch einmal die Lieferung eines anderen Organspenders. In diesem Fall war es Ziel die kompletten Motorgondeln im zukünftigen Schiffsrumpf einzusetzen:



Jetzt haben wir freilich noch immer keine Lösung zur mechanischen Ansteuerung des Ruderblattes.
Dafür eignet sich ein Micro-Linear-Servo, so wie man es im Online-Handel für 2 Euro in China bekommt.
Der am oberen Rand erkennbare Schieber verfährt je nach Signal des Senders in einem Breich von etwa 15 mm.



Zur Standortbestimmung haben im nächsten Schritt mal alle Komponenten Einzug in den Schlepper-Schiffsrumpf gehalten.
Wie man sieht ist reichlich viel Platz vorhanden, so dass seitens Bauraum einer sauberen Installation nichts im Wege steht:



Soweit einmal der Bericht zum Schlachtfest. Wie Ihr seht, beschränkt sich alles auf feinmechanische Arbeiten. Außer dem grundsätzlichen Verständnis, wozu die einzelnen Komponenten gut sind, ist keinerlei elektronisches Fachwissen erforderlich.
Ab dem nächsten Schritt bewegen wir uns dann vorwärts, sprich: es geht los mit unserem eigentlichen Zielobjekt, dem kleinen Schlepper.

Ich hoffe es macht Euch ein wenig Spaß,
viele Grüße,
Johannes

3

Samstag, 9. April 2011, 14:29

Hallo Johannes :wink:

Das ist mal wieder ein Original jo-loom Projekt :ok: :ok: :ok: , ich bin zwar etwas unsicher, ob sich der Rumpf mit all den Teilen noch über Wasser halten kann,
aber wenn einer das Ding zum Schwimmen bringt, dann Du. :D

LG
Sergio
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4

Samstag, 9. April 2011, 14:36

Jungfernfahrt auf hoher See...

Ahoi! Leinen los und ablegen...

Kommen wir nun zur ersten aufregenden Szene unseres Spektakels:
Die Erstwasserung zur Klärung der simplen Frage: "Kann das überhaupt alles so funktionieren???"

Also - zunächst ein riesiges Gewässer vorbereitet, dann alle Komponenten für die Fernsteuerung in den Rumpf gepackt und vorsichtig mit zittrigen Fingern die Nussschale zu Wasser gelassen.
Erfreuliches Resultat: Das Ding schwimmt und zeigt gute 3 mm Freibord:



Spätestens seit dem Bau des Revell Hafenschleppers weiß ich jedoch, wie schrecklich schwer so Polystyrol ist. Darf man auf keinen Fall unterschätzen.
Also vorsichtig alle großen Bauteile des Platik-Bausatzes mit draufgepackt (Deck und Kajütteile) und einen erneuten Schwimmversuch durchgeführt.
Klasse! Es schwimmt noch immer! Zudem fühl es sich gar nicht mal allzu kippelig an:



Bei genauem Hinsehen stellt man fest, dass nun am Heck die Rumpfoberkante noch etwa 1 mm über dem Wasser ragt:



Fazit: Prinzipiell scheint ein RC-Ausbau des Mini-Schleppers vorstellbar, auch wenn da sicherlich noch einige Hürden kommen werden.
In jedem Fall empfiehlt sich eine geringfügige Erhöhung der Rumpfwände um beispielsweise 3 oder 4 mm.
Im allerschwimsten Fall fülle ich einige Zentner Salz in unseren Pool, getreu Totem Meer. Damit bringt man beinahe alles zum Schwimmen...

Soweit einmal zu allen Vorbereitungen und Erprobungen. Nun kann es im nächsten Kapitel mit den ersten Bauaktivitäten beginnen.

Ich hoffe Ihr seid ähnlich gespannt wie ich.
Gruß,
Johannes

5

Samstag, 9. April 2011, 15:07

:verrückt: :verrückt: :verrückt:
Meine Frau hat irgendwie Recht mit ihrer Charakterisierung unserer Spezies, glaube ich... :D
lieben Gruß
Frank

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6

Samstag, 9. April 2011, 15:47

Meine Frau hat irgendwie Recht mit ihrer Charakterisierung unserer Spezies, glaube ich...

Hi Frank,
jetzt musst Du uns aber auch - sofern Jugendfrei - wissen lassen, wie die Charakterisierung Deiner Person seitens Deiner Frau ausschaut.
Danach schaun wir mal, in wieweit wir uns damit identifizieren könnnen...
Ich selber hab ja den Riesenvorteil einer Generalabsolution. Alles, was ich an Verrücktem anstelle, mache ich ja einzig wegen dem Hund, pardon - wegen der Kids. Niemals aus eigenem Interesse... :pfeif:

Gruß,
Jo.

7

Samstag, 9. April 2011, 20:05

+++liveticker+++

An unsere Schlepper-Leute: Heute toller Tagesartikel auf Modellmarine.

https://www.modellmarine.de/index.php?op…-oslo&Itemid=55

+++liveticker+++
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

8

Sonntag, 10. April 2011, 11:52

...ist das deine generalprobe für den dampfkutter der kearsarge???

LG

der roland

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9

Sonntag, 10. April 2011, 12:00

Frank: Irre....

Ich hatte einmal das Gleiche mit einer Great Western (Airfix) gemacht.... Die hat 2 Schaufelräder und bietet Luken, die man öffnen kann- wg. Batterien. Da war das Steuern sehr einfach. Und Platz für Akkus hätts auch gegeben... (Aber meine waren damals nix...)

Wegen des Gewichtes:
1.Bei mir liefen die Motoren mit Microzellen. Die sind leichter wie die Akkus. Prüf mal die Laufzeit...
2. Prüf mal, wie schnell die Motoren drehen... eventuell kannst Du da sparen? Denn die drehen sehr schnell. Geht nicht ein Motor- in einer Gondel unterhalb des Rumpfes- so wie bei dem
Speed-Boot, bloß als Single? Die "echte" Modellschraube des Lindberg-Tugs ist off scale, da hast du ohnehin wenig Platz für funktionsfähige Schrauben- brauchst also ohnehin eine
Modifikation.

Es gibt kleine Autos- ( Mini-Speeder), die sehr kleine Motoren- und eine kluge Steuerung haben mit zwei Micromagneten - da kannst Du sogar eine reale Ruderanlage bauen. Ich kann dir
eines schenken...
Akkus Durchmesser 5 mm, Länge 1,2 cm
Motor: Durchmesser: 6,2 mm Länge: 1,2 mm
Ruderanlage: Breite 7 mm, Tiefe maximal 1 cm (mit Halterung für die Magnete) Eine Feder stellt die Anlage auf 0- und die Steuerung geht BB /STBD.
Diese Anlage kann man technisch noch etwas verkleinern: Siehe Bild:


3. Den Schornstein aus Alublech- und die "Pfeife" als Schalter? ( Herausziehen= Aus? )
4. Wie groß ist die Reichweite der Steuerung? Braucht der Empfänger den Saft der Akkus? In der Regel fressen bei den Speedboten eher die Motoren...
5. Der Schalter ist sehr groß- den kann man mininieren- siehe 3

Liebe Grüße
Bibi
Let go your shank painter, let go your cat stopper!
Haul up your clewgarnets, let tacks and sheets fly!

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10

Sonntag, 10. April 2011, 13:21

Alle Klarheiten beseitigt...

Herzlichen Dank, Bibi, für Deine Vorschläge und Gedanken!

Mal zu den einzelnen Punkten:

Der Schlepper ist ideal geeignet, um den Aufbau als Ganzes vom Deck abzunehmen. Damit hat man Zugang zu einer vergleichsweise großen Service-Öffnung.
Ich werde also wie bei dem Revell Harbour Tug in den Decksausschnitt eine ca. 5 mm hohe Sicke einkleben, bis zu deren Oberkante das Boot dann abgedichtet ist.
In dieses Fenster kann ich dann sehr einfach Schalter und Ladeanschluss positionieren.
Spart im Vergleich zum Revell Harbour Tug, bei dem ich eine aufwendige Lösung im Schornstein untergebracht habe, viel Arbeit und etwas Gewicht, da die Leitungen sehr kurz ausfallen (Kupfer = schwer).



Der Schalter als solcher ist bereits extrem klein. Bislang verwendete ich immer einen zweipoligen Pfostensteckverbinder mit Steckbrücke - in diesem Fall wäre das aber kein Vorteil gegenüber dem Micro Switch.



Den Antrieb will ich ganz bewusst so klassisch wie nur möglich unterbringen, also nicht etwa mit einer von außen angeklebten Gondel. Vielmehr wird der "nackte" Motor im Rumpfinneren sitzen, so dass die Optik außen bestmöglich dem Original entspricht.
Aufgrund der erforderlichen Schiffsschraubengröße bedeutet dies aber, dass ich im Heck des Rumpfs eine kleine Wanne formen muss.



Zu den restlichen Punkten:

Eine Great Western liegt hier auch noch rum. Steht aber auf Platz 5 hinter den Raddampfer-Zukunftsprojeten Goethe, Sirius, Missisippi und Kearsage...

Bei dem Akku bin ich gar nicht mal unglücklich übers Gewicht (sagenhafte 7 Gramm), da ich wegen der Kipp-Stabilität ja einen tiefen Schwerpunkt benötige. Notfalls wechsle ich auf Lithium Polymer - ungeschlagen in Sachen Gewicht und Größe. Wenn der Rumpf fahrbereit ist, werde ich mal ein paar Vergleichsversuche anstellen.

Bei der Schiffsschraube ist die Planung zunächst mit dem Übernahmeteil des Sportbootes zu beginnen, dabei aber die einzelnen Flügel nachzubearbeiten. Option 2 ist der Eigenbau einer effizienteren Schraube, so wie andernorts hier vorgestellt.

Die Micro-RC-Autos kenne ich ganz gut, hab sie natürlich auch schon zerlegt. Da liegen hier noch zwei rum. Der Nachteil gegenüber der echten analogen Servolösung liegt halt darin, dass es nur digital voll Steuerbord / voll Backbord funktioniert. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass die Elektromagneten im Micro-Auto sehr schwach sind. Ich verwende aber im Böötchen zur sicheren Abdichtung der Ruderachse eine relativ schwergängigen Klemmpassung zwischen Achse und Rohr. Und mit den 1,5 Gramm Servogewicht komme ich gut hin. Ich werd aber am Abend nochmal eines der Autos öffnen - man weiß ja nie...

Die Reichweite der gezeigten RC-Anlagen habe ich noch nie ausgetestet. In unserem Pool mit ca. 8 Meter Länge gabs, gemütlich nebenan beim Käffchen im Liegestuhl sitzend, noch nie Empfangsprobleme. Ich glaub der Hersteller gibt 10 Meter an.

Und jetzt die schwere Frage: Mittagsschlaf? Modellbau? Käffchen in der Sonne? ...

Gruß,
Johannes

11

Sonntag, 10. April 2011, 20:13

Ich glaube die radioaktive Wolke aus Japan hat alle Bausätze schrumpfen lassen und uns zu Freaks werden lassen...
Cooles Projekt, Johannes. Ich werde absofort mir auch Absolution bei meiner Freundin einholen und nur noch für den "Junior" bauen :D

Gruß Jan

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12

Sonntag, 10. April 2011, 22:45

Einmal Kiel-holen...

Hallo zur nächsten Runde,

am Wochenende stand der Bau eines Segelfliegers für den Jüngsten auf dem Programm - Mitbringsel von der letzten Geschäftsreise.
Es ist schon Wahnsinn, was man für 5 Euro in Asien bekommt. Hiesige Firmen würden das Fünffache berechnen.
Da das Fluggerät aber ne Mischung aus Holz-Bastelei und Origami-Kunst darstellt, passt es schwerlich ins Plastikmodellbau-Forum.
Ich denke Eure Nerven mit meinen Bau-Eskapaden schon genügend zu strapazieren...

Nun denn - am Abend war dann mal Zeit für die ersten Rohbauschritte meines eigenen Projektes.
Als erstes wollte ich den Kiel vergrößern. Zum einen verspreche ich mir davon eine stabilere Geradeausfahrt, zum anderen brauche ich den Platz schlichtweg für die Wellendurchführung.
Also zwei 1 mm dicke und 3 mm breite Polystyrolleisten zugeschnitten, diese aufeinander geklebt und dann auf den vorhandenen Kielleistenstumpf befestigt.
Zuvor hatte ich noch die 2 Löcher im Rumpf, die für den Ständer vorgesehen waren, zugespachtelt.



Achtern am Steven habe ich die Leiste etwas überstehen lassen und schon mal grob die gewünschte Form modelliert. Vermutlich kommt noch eine leichte Aufdickung hinzu im Bereich des Stevenrohr-Austritts.
Morgen, wenn alles gut durchgetrocknet ist, gehts ans Schleifen und Feinspachteln.



Die Klebekante hab ich mit einer rasch angenixten Pampe, bestehend aus Revell-Spachtelmasse und dünnflüssigem Revell-Kleber, nachgezogen. Um die Rumpfoberfläche nicht zu vermatschen, dienten 2 Tesastreifen als Maskierung.
Ich habe die Erfahrung gemacht (zumindest bilde ich es mir ein), dass diese Pampe die Oberfflächen im Bereich der Fugen und Stöße regelrecht verschweißt. Beim Schleifen vermeidet man die winzigen Stoßfugen, die man sonst schon mal erhält, wenn man Bauteile lediglich verklebt.



Mit der Dremel ging es dann noch den 4 überflüssigen Nöppeln auf der Rumpfinnenseite an die Wäsche. Zwei dieser Nöppel stammen von der Ständeraufnahme, die anderen beiden bleiben ein Rätsel.



Als letzte Aktion wurden dann die geschliffenen Bereiche auch noch mit der beschriebenen Pampe eingepinselt. Damit will ich absolut sichergehen, dass der Rumpf dicht ist.



Das war es leider schon für heute. Nicht rasend viel, aber mal ein Anfang. Demnächst gibts mehr.

Gruß,
Johannes

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13

Montag, 11. April 2011, 01:02

Platz da! Jetzt kommt der Propeller...

Statt Tiefschlaf hab ich mich entschieden doch noch etwas weiter zu bauen.

In den vorangegangenen Bildern konnte man ja schon sehen, dass der Schiffsrumpf achtern keinen Platz für eine funktionstüchtige Schifssschraube bietet.
Jetzt könnte man entweder die Schraubenachse sehr weit runter setzen, so dass die Schraube unterhalb des Kiels weit rausschaut, oder man schafft Platz im Rumpf oberhalb der Schraube. Ich habe mich für Letzteres entschieden, da es einer originalen Rumpfoptik am nächsten kommt.
Hier erst einmal ein Überblick zu den etwas ungewöhnlichen Werkzeugen der aktuellen Etappe:



Ich hab mir überlegt den Rumpf thermisch zu verformen, anstelle im Rumpfinneren Material aufzutragen und in dieses dann die gewünschte Wanne zu schleifen. Hauptargumente waren Gewichts- und Arbeitsersparnis.
Also her mit dem guten Toaster und einen gekröpften 8er Ringschlüssel auf Temperatur gebracht:



Das gleiche Spiel anschließend mit einem 5,0er Bohrer. Nach dreimaligen Verbrennen der Griffel bin ich dann doch zu Handschuhen übergegangen.
Ach ja: Ein bisschen Fett am Werkzeug hilft, dass dieses nicht festpappt.



Nach einigen Trockenversuchen an einem Joghurtbecher habe ich zunächst mit dem Rungschlüssel vorsichtig die Schiffsschraubenwanne geformt. Im Anschluss folgten mit dem Bohrerschaft die beiden Wasserzuführungen direkt seitlich des Kiels.
Was auf dem Foto in starker Vergrößerung grauselig ausschaut, kommt im Originalmaßstab wirklich gut rüber.



Mein Hauptziel war damit erreicht: Die gewünschte Formgebung der Rumpfwanne ohne größeres Loch. An der Innenseite schaut es so aus:



In der Seitenansicht erkennt man mit der lose drangehaltenen Schiffsschraube die spätere Positionierung:



Hier nochmals in der Heckansicht:



Zur Verstärkung und Abdichtung sitzen 4 zurechtgeschnittene Polystyrolstreifchen mit 0,3 mm Dicke über dem gesamten Wannenbereich. Diese habe ich absichtlich mit einem Kleber-/Spachtelgemisch befestigt, damit alle Hohlräume gefüllt werden. Abschließend kam auch noch eine Lage dieser Mischung über die Streifen.



Auch außen wurde der gesamte umgestaltete Bereich mit der Kleber-/Spachtelmischung eingehüllt. Im kommenden Arbeitschritt kann ich dann den Grobschliff vornehmen.



Alle, denen das Gezeigte fürchterlich grobschlächtig vorkommt, seien mit folgendem Größenvegleich noch einmal dran erinnert, in welcher Dimension wir hier im Sinne Scratch build unterwegs sind:



Dies wars dann aber auch für heute. Die nächsten Arbeiten beinhalten voraussichtlich die Installation der Wellenführung und die Aufstockung der Bordwand am Rumpf.

Ich hoffe es gefällt Euch ein bisschen - gute Nacht,
Johannes

14

Montag, 11. April 2011, 01:08

jetzt musst Du uns aber auch - sofern Jugendfrei - wissen lassen, wie die Charakterisierung Deiner Person seitens Deiner Frau ausschaut.

Na, steht doch drüber: :verrückt: :verrückt: :verrückt:
lieben Gruß
Frank

15

Montag, 11. April 2011, 15:20

vor allem deine toast-aktion werde ich mir merken!!!

ich föne ja immer gerne.....aber toasten ist glaube ich wirklich besser

grüsse

der roland

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16

Dienstag, 12. April 2011, 01:20

Vorbereitungen zum Gas geben

Über zwei Stunden Frickelei - und man sieht kaum Fortschritte. Ätzend, aber keine Seltenheit bei Scratch build Aktivitäten.

Auch wenn sich die Ergebnisse arg in Grenzen halten, so will ich sie Euch dennoch nicht vorenthalten.
Los gings mit meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Schleifen. Am Ende sieht der vergrößerte Kiel doch schon ganz ansehnlich aus:



Im nächsten Schritt hab ich mir in der Heckmulde nen halben Wolf geschliffen. Danach ging es super vorsichtig ans Öffnen der Stevenrohrbohrung. Versucht mal ein 2,5er Loch in 2 mm dickes Material zu bekommen - genau das war erforderlich...
Sieht wüst aus - ist aber prächtig gelungen. Weil: mein Ziel ist es, das Stevenrohr in idealer Flucht mit dem Motor und exakter Positionierung der Schiffsschraubelose im Führungsloch zu arretieren und anschließend die Hohlräume mit Kleber-/ Spachtelgemisch aufzufüllen. Halt so ähnlich, als wenn man Pfeiler in Beton setzt. Erst ganz am Ende wird dann verputzt.



Als nächstes mal ein Bild der für den Antrieb vorgesehenen Komponenten.
Neben dem Motor findet sich da eine Antriebswelle aus 1,5er Carbon, das umgebende Stevenrohr aus Alu, ein geraubter Schlauch vom Fahrradflickzeug für die Kupplung, der Motor und schlussendlich die Schiffsschraube, die noch zerlegt wird.



Zur Orientierung hab ich mal Motor und Stevenrohr lose in den Rumpf gelegt:



Und zum guten Schluss nochmals eine Ansicht der ungefähren Lage der zukünftigen Schiffsschraube.
Ach ja - falls Fragen aufkommen: Nein! Ich bin nicht Jeti und hab auch keine Bauarbeiterpranken, sondern eher zarte Hände. Das Böötchen ist nunmal so winzig.



Das war nicht viel für heute - aber vielleicht hats ja doch ein bisschen unterhalten,
machts gut,
Johannes

17

Dienstag, 12. April 2011, 07:21

*mitoffenemmundwieimmerdasitzend*

*aufpassenddassichnichtversehentlichwichtigeteileeinatme*

WOW!!!

Kurze Frage: bei der nach schräg unten zeigenden Schraube und dem kleinen Schiff, besteht da nicht die Gefahr, dass es beim Anfahren um die Querachse nickt und der Bug abtaucht?

Lieber Gruß, DAniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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18

Dienstag, 12. April 2011, 08:41

:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Johannes, wahnsinn..... einfach wahnsinn.....
wenn mich nicht alles täuscht dürfte das die von dir empfohlene Größe für Poollose Menschen sein, oder??? ;)

Baust DU mir auch so ein kleines Ding, dass ich endlich die Badewanne unsicher machen kann? büüüüüüüüdde :hey:

Freu mich schon auf die nächsten Schritte....

Viele Grüße
Christian
Im Bau:
Walter Rose in Aktion (hoffentlich :) )
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Lebensaufgabe:
SRB Neuharlingersiel :)

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19

Dienstag, 12. April 2011, 09:43

Kurze Frage: bei der nach schräg unten zeigenden Schraube und dem kleinen Schiff, besteht da nicht die Gefahr, dass es beim Anfahren um die Querachse nickt und der Bug abtaucht?

Moin Daniel,
Du hast völlig Recht mit Deiner Sorge hinsichtlich vertikalem Schrauben-Winkel. Aus genau diesem Grund hab ich mich ja entschieden doch ein Stevenrohr einzusetzen, anstatt die Schraube wie beim Ursprungsböötchen direkt auf die Motorachse zu stecken. Damit kann ich den Motor relativ weit in Richtung Bug schieben, dorthin, wo der Bauch im Rumpf am weitesten runter geht.
Das Foto mit den Wurstfingern zeigt die Schiffsschraube nur lose aufgelegt, aber nicht in der richtigen Position. Das wird schon noch horizontaler. Es war aber schon ein Akt der Verzweifelung - in einer Hand den Rumpf mit dem winzigen Schräubchen haltend, in der anderen die Kamera...
Ansonsten gilt: was wir hier machen ist reine Grundlagenforschung... Kein Mensch kann voraussagen, ob das am Ende alles auch so funktionieren wird.

Kaust DU mir auch so ein kleines Ding, dass ich endlich die Badewanne unsicher machen kann? büüüüüüüüdde

Servus Christian,
Der Bausatz stammt aus einem genialen Fehlkauf. Eigentlich dachte ich in UK einen Bausatz des großen (1:84) Lindberg-Schleppers ersteigert zu haben. Als er dann ankam, traute ich meinen Augen nicht. Aus anfänglichem Frust wurde dann aber rasch Begeisterung. Ich hab anschließend mal feste gegoogled - und nahezu nichts zu diesem Kit im Netz gefunden. Scheint extrem selten (und sehr alt) zu sein.
Ich denke die hohe Kunst ist ein geeignetes Böötchen zu finden - entweder als Kit oder als gut detailliertes Spielzeug. Den Umbau kannst Du dann sicherlich auch selber hinbekommen. Brauchst halt gute Nerven, eine Bomben-Lupe und ausreichend Alk / Drogen um Dich in den erforderlichen Betriebsmodus zu bringen...

Gruß,
Johannes

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20

Dienstag, 12. April 2011, 10:46

das mit den guten Nerven und dem vielen Alk, dass hab ich ja schon bei der Alex und den Wanten gelernt ;)

und zwecks dem passenden Bausatz, da bin ich schon fleißig am suchen, leider bisher noch nicht sooooo mit Erfolg, aber du wirst es sicher mitbekommen, wenn ich dann mal so was kleines gefunden habe...... und am Rande des Abgrunds stehe ( Ja das ist eine Drohung :!! )

Bis es aber soweit ist lern ich hier bei dir artig weiter.... :ok:
Im Bau:
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21

Mittwoch, 13. April 2011, 00:13

Kleine Fortschritte am Rumpf

Herzlich willkommen zur heutigen Bastelrunde!

Als erstes wurde das Alurohr, welches zur Wellenführung dient, an beiden Enden plan geschliffen und an der Außenseite aufgeraut.
Mithilfe der eingeschobenen Welle erfolgte die exakte Ausrichtung in der übergroßen Rumpf-Bohrung und danach die Fixierung mit Sekundenkleber.



Im nächsten Schritt hieß es mal wieder Super-Pampe herstellen. Wie üblich kommen abgeschabte Späne eines Gussastes mit einigen wenigen Tropfen Universalverdünung zum Einsatz:



Mit dieser zähflüssigen Mischung wurde dann der Hohlraum rund um die Welle aufgefüllt und außen am Achtersteven grob die gewünschte Form modelliert:



Hier sieht man nochmals die großflächige Einfassung des Stevenrohrs:



Und hier der Zwischenstand an der Außenseite des Rumpfes:



Zwischendurch hab ich dann mal aus einem zugeschnittenen 0,3 mm Polystyrolstreifen...



... die Motoreinfassung gefertigt. Somit kann ich später den Motor über die Hülse exakt an der gewünschten Position im Rumpf einkleben:



Neue Baustelle: Nun habe ich aus 1,0er Polystyrol einen genau passenden Streifen zur Erhöhung der Bordwand zugeschnitten. Mein Plan war den Rumpf am Bug um 3 mm und am Heck um 4 mm zu erhöhen.



Diesen Streifen habe ich dann mit Hilfe eines Holzkochlöffels grob vorgeformt. Anschließend erfolgte die Verklebung in 3 Etappen, beginnend am Heck:



Ich habe versucht den Streifen so genau wie möglich an der Rumpfaußenseite auszurichten, um die späteren Schleif-/Spachtelarbeiten aufs machbare Minimum zu reduzieren.



An der Rumpfinnenseite ist über der Klebenaht noch zur Sicherheit ein 2 mm breiter und 0,3 mm dicker Streifen aufgeklebt:



Jetzt folgte noch die übliche Schleif-/Spachtel-/Schleif-Session. Hierbei musste ich schweren Herzens die dezente Rumpf-Plankenstruktur opfern.
Mal lose zusammengesteckt kann man die neuen Proportionen beurteilen. Aus meiner Sicht wirkt der Schlepper noch immer harmonisch, trotz der vergleichsweise starken Rumpfvergrößerung:



Einen Flop gabs auch - den will ich nicht verschweigen. Aus dubiosem Grund ist die Spachtelmasse am Stevenrohrende über Stunden hinweg nicht ausgehärtet. Ich hab dann kurzerhand entschieden sie komplett rauszupuhlen, um morgen dann neuen Spachtel aufzubringen.

Das wars für heute - wenn's klappt gehts morgen weiter.
Ach ja - Ihr dürft ruhig Kommentare abgeben, ausdrücklich nicht nur Lobhudelei. Der ganze Bericht hat ja vor allem den Sinn Euch zu ähnlichen Verrücktheiten zu motivieren.

Gruß,
Johannes

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22

Mittwoch, 13. April 2011, 11:31

Hallo Johannes, ich Grüße Dich! :wink:

Sehr interessante Sache, die Du uns da zeigst. Schöne Schritt für Schritt-Anleitung, damit auch so Nicht-Elektrik-Freaks wie ich etwas abschauen kann, um doch mal mit Funktionsmeodellen anzufangen.
Ich wäre zum Beispiel nicht auf die Idee gekommen, ein Spielzeug zu kaufen, schlachten und dann in einen bausatz umzusetzen. Danke für diesen Tipp / Gedankenanstoß! :ok: :ok: :ok:

Der Tiefgang (ich bin da bei Schiffen ein Fachidiot :lol: ) des Schleppers wäre mit dem knappen 1mm ein heißes Eisen - deswegen die Erhöhung ausgezeichnet. Gut machst Du das! gefällt mir.

Ich schau Dir mal weiter zu.

23

Mittwoch, 13. April 2011, 20:55

Liiiieeeeber Johannes

Ich kann nur Lobhudeln, denn ich habe von RC-Einbauten und LED-Anschlüssen etc. soviel Ahnung wie die Kuh vom Boogie-tanzen.
Es fasziniert mich immer wieder, wie Du die ärgsten Konstruktionen im Micromodus erstellst.
Ich hab ja auch einen Job, der mir konzentrationsmäßig einiges abverlangt, aber hier würde ich das Handtuch werfen.
Deine Bauberichte sind stets eine Augenweide.

staunende Grüsse
Günther
You never know where the edge is............`til you step over

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24

Donnerstag, 14. April 2011, 00:59

Wow!!! Ein Besuch vom Dominik in der Schiffsecke - was ist denn da passiert??? Ich fühle mich arg geschmeichelt - die Schamesröte reicht bis zu den schütteren Haaren...

Und so nette Worte von Dir , Günther - hab herzlichen Dank!
Das wird mich aber dennoch nicht davon abhalten, Dich postwendend bei Let's dance anzumelden. Ich vertrete zwar nicht die Ansicht, dass Jeder das Tanzen erlernen kann - aber der Unterhaltungswert für uns wird genial sein, wenn wir Dich beobachten dürfen...
Ooops - jetzt sehe ich gerade dass das ne Kuh war, die Probleme mit dem Boogie hat. Das warst ja gar nicht Du...

Gleich geht's weiter!

  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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25

Donnerstag, 14. April 2011, 01:02

Brasseln, wurschteln, frickeln - und nichts geht voran...

Hallo und hereinspaziert zur heutigen Runde in Sachen Unfähigkeit...

Kennt Ihr das? Stundenlang wurschtelt man vor sich hin, hat auch die ganze Zeit über gut zu tun - und am Ende sieht das Modell im Grunde genommen genauso aus wir zu Beginn. Voll ätzend!

Los ging es heute mit Fleißarbeit, dem peniblen Säubern verschiedener Kleinteile. Permanent musste ich an den tollen Footer-Spruch denken "behandle jedes Bauteil wie ein eigenes Modell...". Glücklicherweise hat mein Bausatz gerade mal 20 Bauteile. Das kann ich also bis zu meinem Lebensabschied schaffen.
Da offensichtlich beide Spritzgusswerkzeughälften einen leichten Versatz hatten, war doch mehr Nacharbeit erforderlich als anfänglich gedacht. Das Kajütdach hab ich deutlich ausgedünnt und mit einer umlaufenden Fase versehen, damit es filigraner wirkt.



Dann ging es ans Säubern des Decks. Das Bild zeigt einen Zwischenstand, bei dem an der umlaufenden Scheierkante noch Reste des Spritzversatzes zu sehen sind.



Am Schornstein habe ich vorsichtig mit einer Skalpellklinge die Dampffeife abgetrennt. Diese wird noch säuberlich verputzt, separat lackiert und dann erst wieder angebaut.



Dann ging es an den Aufbau. Ich habe alle Bullaugen und die Türfenster geöffnet:



Na - wer hats bemerkt?
Irrtum - bin nicht so blöd wie es ausschaut. Es sei angemerkt, dass ich wohl schon einen Rettungsring von einem Bullauge unterscheiden kann. Aber wieso die Löcher in den beiden Rettungsringen?



Aha - jetzt sieht man es. Die Teile der Kajütwand, auf der die Rettungsringe aufgespritzt waren, wurden beidseitig herausgetrennt.



Ergebnis sind zwei kleine Rettungsring-Plättchen, bei denen immerhin schon mal die Innenseite stimmt. Wofür das Ganze? Mein Ziel ist es, das Boot zumindest mit ein paar Feinheiten aufzuwerten. Dazu gehören vernünftig lackierte Rettungsringe, die natürlich als echte Körper viel besser wirken.



Suchspiel: Wer findet das Bauteil? Oh wei - war das eine Fummelei...



Hier noch mal in Einklang mit meinem gesamten Barvermögen:



Nun konnte ich die Ausschnitte in der Kajüte mit 0,3er Polystyrol unterfüttern und jeweils einem kleinen Stückchen 0,5er Material auffüllen. Anschließend wurde es auf beiden Seiten verspachtelt.



Beim Rumpf habe ich im Bereich des Stevens neue Pampe aufgetragen - diesmal eine Mischung aus Gießastspänen mit dünnflüssigem Revelkleber.



Am Abend sah es recht fest aus. Zur Sicherheit habe ich mich diesmal für mehrere dünne Aufträge entschieden. Es wird also noch ein bisschen dauern, bis ich die Form herausschleifen kann:



Als letzte Aktion habe ich begonnen den Decksausschnitt für das Passpartout zur Aufnahme des Aufbaus herauszuarbeiten.



Nun denn - wie Ihr seht war das heute wenig attraktiver Kleinkram. Aber ich bin mir sicher, dass sich die Akribie bei der Teilevorbereitung später auszahlen wird.
Zudem geben einem die Fotos immer wieder Hinweise auf notwendige Nacharbeiten, die ich trotz Leuchtlupe in echt schlichtweg nicht erkennen kann.
Herzlichen Dank für Euer Interesse (und Mitfiebern) - haltet durch! Bald gibt es wieder begeisternde Inhalte...

Ciao,
Johannes

Hubra

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26

Donnerstag, 14. April 2011, 01:17

Hallo Johannes.

Du bist schon ein armes Kerlchen. :trost:
Mir geht es aber auch nicht anders beim Ausbau meiner Geräteräume für die DLK.
Alleine schon der Umbau der kleinen Teile nimmt viel Zeit in Anspruch.
Aber ich denke mal das sich der Aufwand am Ende bestimmt lohnt, die Rettungsringe würden mich so auch stören.
Deshalb ändere ich ja auch alles um. :hand:

Gruß Micha.


Ab sofort könnt ihr Euch für die Wettringer-Modellbautage 2011 anmelden

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27

Donnerstag, 14. April 2011, 08:27

Soso Johannes...Deine Rettungsringe...die gehen ja soooo einfach weg...dann kann der Sommer ja kommen und der Sixpack sich zeigen :abhau:

Ich bin von der Größe des Schleppers begeistert. Und Du machst noch die Tröte davon weg? Eijeijei...und ich dachte, ich bin leicht verrückt mit den kleinen, feinen Details :ok: :ok: :ok:

28

Donnerstag, 14. April 2011, 15:57

hi johannes, absolut goiles projekt.....

ich schick dir dann meinen dampfkutter für die kearsarge vorbei...ok???
grüsse

der roland

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29

Donnerstag, 14. April 2011, 16:04

Taach Roland,

ich wüsste da eine tolle Lösung:
Du baust mir meinen Kearsage-Bausatz halbwegs so traumhaft wie den Deinen und ich mach, dass Deine Wanne fährt, dampft, leuchtet und gegebenenfalls trötet.
Die gute Nachricht: Segel kann man sich sparen, sonst kippt das Schiff eh um.

Vorschlag: Verhandlung bei 2 bis 7 Fläschchen Rotwein und wir werden uns schon einig...

Gruß,
Johannes

30

Donnerstag, 14. April 2011, 16:10

johannes....ich habe rotweine da......da hauts dich um!!!

da ich selber kaum was trinke, wird der keller immer voller.

edelste tröpfchen.

da kann ich schon was rüberwachsen lassen ;-)

cheers

der roland

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