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1

Mittwoch, 15. September 2010, 12:52

HRD Vincent Rapide Serie C, Matchbox/Revell, 1:12




Liebe Gemeinde,

hier mal zur Abwechslung ein älteres Modell. Obwohl fertig, deklariere es mal als "im Bau", weil ich den
Baubericht in einzelnen Etappen einstelle, so wie ich es zeitlich schaffe.

Ich hatte mich dafür entschieden, statt der Black Shadow ihre "kleine Schwester" Rapide zu bauen - die
ist soweit baugleich, hat aber etwas weniger Leistung und einen alufarbenen Motor, was mir persönlich
besser gefällt, zudem lassen sich bei silberfarbenen Zylindern durch altern die nicht sehr tiefen Kühlrippen
besser zur Geltung bringen.

Im ersten Teil geht es um die Gabel, und hier sollte man, auch wenn man das Modell OOB baut, eine
Korrektur vornehmen:



Die Gabelscheiden haben aussen eine angegossene Mutter und auf der Innenseite einen Zapfen, welcher vom
unteren Trapezlenker aufgenommen wird. Dieser hat, wie man ganz rechts im Bild sieht, einen deutlichen Versatz
zur Mutter, sollte aber mit dieser fluchten. Am einfachsten ist, man durchbohrt die Mutter mit einem 0,5er Bohrer,
setzt ein Drahtstück ein und entfernt den Zapfen, dann passen plötzlich alle Gabelteile präzise zusammen.

Zur weiteren Detaillierung der Gabel war ein Angebot in der Bucht hilfreich, dort bot jemand eine Girdraulic-Gabel
in Teilen an, die er super fotografiert hat. Ich stelle das Foto einfach mal hier rein, vielleicht kann der eine oder
andere diese fabelhafte Referenz auch gebrauchen:




Hier ein paar Fotos vom Bau:















Und fertig:



Im nächsten Teil geht es dann mit den Rädern weiter.

Viele Grüße,
Martin

2

Mittwoch, 15. September 2010, 18:39

Hallo Martin,

beim ersten flüchtigen Blick auf die Bilder hatte ich den Eindruck, dass Du in Wirklichkeit den 1/8-Bausatz der Vincent realisierst, den "Big 8 Scale" in den Siebzigern auf den Markt gebracht hat. Ganz große Klasse, was Du uns hier "ex post" vorstellst.

Bitte beschreib doch mal, wie Du den Umbau auf Metall vorgenommen hast. Es liegt nahe, dass Du hierzu Negativformen der Bauteile abgenommen und diese dann nachgegossen hast. Mich interessiert, ob Du die Gießäste als Ganzes oder vormontierte Bauteile genommen hast und woraus die "Speise" für die Füllung der Formen bestand.

Ich freue mich auf die Fortsetzung.

PS und bitte nicht als Kritik auffassen: Links am Getriebegehäuse oberhalb des Schalthebels fehlt noch der Ganganzeiger. Hast Du diesen nachträglich montiert?
Beste Grüße vom Plastinator

3

Mittwoch, 15. September 2010, 23:14

Vincent Teil 2



Liebes Forum,

zunächst mal möchte ich das Lob, das ich hier von vielen erhalte, uneingeschränkt erwidern. Ich verfolge schon
länger eure Bauberichte mit grosser Begeisterung und stelle fest, daß hier Motorradmodellbau auf höchstem
Niveau stattfindet - auch ich lerne hier noch eine Menge.

Die Fragen vom Plastinator haben mich fast vom Hocker gehauen, sowas merkt nur ein Vollprofi. Ja, der
Schaltanzeiger: beim Hochladen des Bildes fiel mir auf, daß der fehlt, den werde ich noch machen. Ebenso
die Tankdeckel.

Zu den Metallteilen: Die Gehäusedeckel habe ich tatsächlich abgeformt und in Zinn gegossen, da ich keine
Ahnung von der Existenz von Polierfarben hatte. Die Deckel machen das Modell auch schön schwer.





Das Bauteil Kette/Kettenschutz ist völlig unbrauchbar und wurde neu aufgebaut. Kette und Kettenblatt
entstanden aus dem Mittelstück des Bausatzkettenblatts und dem Außenteil einer Kette aus der Grabbel-
kiste (ich glaube, die war von einer Aoshima YAMAHA SR400 Tracker, aus der ich mal angefangen habe,
eine XT500 zu skrätschen - leider unvollendet, werde sie hier aber gelegentlich mal einstellen).



Der Kettenschutz ist aus Alublech gebogen.









Auch viele andere Teile, die OOB nicht begeistern konnten, wurden aus Aludraht und Alublech geknurpselt.







Lampen- und Tachoring hatten einen deutlichen Formversatz und entstanden auf der Drehbank neu,
Schutzblech- und Lampenstreben sind aus dünnem Messingrohr.



Die Räder sind dann auf den nächsten Teil verschoben.

Vielen Dank für euer reges Interesse,
Martin

keramh

Moderator

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4

Donnerstag, 16. September 2010, 07:58

moin,

echt leckere Sache, das mit dem Metallguß begeistert mich, im Hinterkopf schwebt mir diese Technik auch für viele Teile vor.
An das Finish kommt so schnell kein Lack rann, Metall ist und bleibt Metall.
Dazu habe ich mich schon mit diesem Aloy 70 beschäftigt da hier der Schmelzpunkt bei nur 70 Grad liegt.
Und eine Drehbank ja das wärs... wenn das Wort wenn nicht wär...

Freue mich sehr hier wieder so einen tollen Baubericht mitverfolgen zu können.

5

Donnerstag, 16. September 2010, 10:37

Da bleibt nicht viel zu kommentieren, es macht etwas sprachlos, weil die Kinnlade nicht mehr richtig hoch fährt. Ganz großes Tennis, was Martin uns hier zeigt. Nochmals Dank an Martin für die ausführliche Beschreibung und die wirklich tollen Fotos.
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6

Donnerstag, 16. September 2010, 15:07

Hallo Martin,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen.

Ganz grossen :respekt: !

Ich glaube ich lege meinen Bausatz noch einmal in den Schrank.
Bei diesen vielen Anregungen würde ich mich schwarz ärgern, wenn ich nicht möglichst viel übernehme, was man im Massstab 1/12 übernehmen kann.

Habe mich heute vormittag schon mit einem Freund getroffen, der versucht meine vordere Felge, etwas modifiziert, aus Alu zu drehen.
Er dreht mir auch gleich eine Zentrierhilfe für Felgenhorn und Nabe.

Wenn es klappt, macht er mir auch noch das Hinterrad mit Zentrierhilfe und ich muss dann 0,5mm Silberdraht für die Speichen besorgen und eine "Löthilfe"
bauen. ausserdem muss ich dann noch Kabelisolationen abtrennen und farbig machen und dann die Speichen einbauen.

Wird natürlich alles fotografiert und wenn wirklich alles klappen sollte, als Baubericht "Speichenfelgen im Massstab 1/12 bauen" hinterher im Forum erscheinen.

Erscheinungsdatum weiss ich allerdings noch nicht. Hängt vor allem an der Zeit von meinem Freund und vom Erfolg ab.
___________________________________________________
Wünsche immer eine ruhige Hand beim Modellbau :ok:

Lothar

7

Donnerstag, 16. September 2010, 20:08

Hallo Martin,

das ist alles sehr beeindruckend.
Vor jahren hatte ich den Revell Bausatz auch mal zusammengepfuscht. Da freu ich mich natürlich, wenn jemand
diese Maschine baut, der offensichtlich weiß was er tut.

Gruß, B.B.

8

Donnerstag, 16. September 2010, 22:15

Wenn es klappt, macht er mir auch noch das Hinterrad mit Zentrierhilfe
und ich muss dann 0,5mm Silberdraht für die Speichen besorgen und eine "Löthilfe"bauen.
Ausserdem muss ich dann noch Kabelisolationen abtrennen und farbig machen und dann die Speichen einbauen.

@Lothar:
Also 0.5mm Silberdraht ist zu dick für den Maßstab 1/12. Suche lieber bei Google nach Insektennadeln in Größe oo, das sind so 0.3mm.
Die sind aus rostfreiem Edelstahl und auch stabiler als der weiche Silberdraht.
0,5mm wären ok für Maßstab 1/8. Ich nehme immer Insektennadeln Größe 0 (0.45mm) mit Speichennippeln aus Messingrohr innen 0,5mm, außen 0.8mm.

@Martin:
Ganz großes Kino, was Du uns hier zeigst! Mir kribbelt es in den Fingern, an meinen diversen Moppedbaustellen weiter zu arbeiten- allerdings wenig Zeit!
Die Vincent habe ich vor einiger Zeit auch gebaut und etwas verfeinert. Dein Modell ist allerdings um Klassen besser.
Freue mich auf die Honda! Liegt auch noch bei mir auf Halde.
Du kennst ja bestimmt auch die Website von Kinich Karube, der hat die Honda auch mal gebaut und sein Freund
Koji Sugita hatte die Vincent in der Mangel.
Grüße
Rivera

Beiträge: 113

Realname: Lothar Ollmetzer

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9

Freitag, 17. September 2010, 10:32

Hallo rivera,

danke für den Tipp !
:D

Mal sehen, ob ich etwas finde !
___________________________________________________
Wünsche immer eine ruhige Hand beim Modellbau :ok:

Lothar

10

Freitag, 17. September 2010, 15:15


Du kennst ja bestimmt auch die Website von Kinich Karube, der hat die Honda auch mal gebaut und sein Freund
Koji Sugita hatte die Vincent in der Mangel.

Hallo Rivera,

klar kenne ich die Seite. Ich hatte allerdings den Eindruck, daß "Mad" Sugita baut und Karube nur die Seite betreut, aber ich
kann mich auch irren. Die Vincent "Red Rapide" ist natürlich eine prima Referenz und war auch ein gewisser Ansporn
für mich, aber was der Mann leistet, ist unerreichbar! Die Honda, die er in der Mangel hatte, ist eine CB 72, basierend auf dem
Revell-Kit, aber auch ganz extrem gesupert und genial gealtert. Die CB 72 ist in einigen Details der 450er auf den ersten
Blick ähnlich, aber am Ende ist doch jedes Teil anders (Ausgenommen das Honda-Standardrücklicht der damaligen Zeit, das
kann ich für die 450er verwenden).

Viele Grüße,
Martin

11

Dienstag, 5. Juli 2011, 22:09

Liebe Zweiradgemeinde,

nachdem Graubär heute liebenswerterweise den Originalkit von Matchbox vorgestellt hat (ich hatte bis jetzt
nur die Revell-Neuauflage in den Händen), möchte ich mal an dieser Bauberichtbaustelle weitermachen - wie
angekündigt mit den Rädern.

Zunächst wurden die Felgenhälften mit Kerben in Richtung des Speichenverlaufs versehen.



Die Radnaben sind einfach nur runde Scheiben mit einem Rohrstück dazwischen. Um die Bausatzteile nicht mühselig von den
Speichenresten befreien zu müssen, entstanden die Naben neu. Dazu wurde 0,5er Alublech zwischen zwei Holzbrettchen geklemmt,
ein Fetzen Papier mit der Position der Löcher aufgeklebt und das Ganze mit einem 0,5er Bohrer durchlöchert.



Hier soweit fertig gebohrt...



...und ausgeschnitten.



Die Speichen entstanden aus 0,2 mm Stahldraht.



Hier die Bauvorrichtung zum Einspeichen der Felgenhälften. Die Wäscheklammerstücke wurden mithilfe einer noch vollständigen
Felgenhälfte als Schablone aufgeklebt. Die Unterlegscheiben gleichen den Höhenunterschied zwischen Nabe und Felge aus und das
Schlauchstück auf dem Bohrer drückt später die Nabe runter.



Nun wurde die Nabe mit einem Stück Tape in erhöhter Position fixiert und die Speichen eingehängt.



Jede Speiche erhielt nun zur besseren Handhabung ein Stück Tape.



Anschließend wurde die Nabe Stück für Stück heruntergelassen und dabei immer wieder die Position der Speichen korrigiert. Anzumerken
wäre an dieser Stelle noch, daß dies meine ersten Einspeichversuche waren und meine spätere Einspeichmethode mit einem dreiarmigen
Halter, der den Zugang zu den Speichen von beiden Seiten ermöglicht, für Nachahmer wesentlich empfehlenswerter ist (siehe meinen
Baubericht zur XT 500).




Die Speichenenden wurden mit Sekundenkleber gesichert und die Überstände abgezwackt. Der Abstand zwischen den Nabenscheiben
wurde der Bequemlichkeit halber mit einem Stapel Unterlegscheiben hergestellt.



Zum Verbinden der Felgenhälften diente wieder die Bauvorrichtung.



Hier mal probeweise mit Reifen und Gabelscheide...



...und im Vergleich zum Bausatzrad.



Das war's für diesmal, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Martin

12

Dienstag, 5. Juli 2011, 22:34

Hallo Martin

DAS hat Sex.
Ich neige mein Haupt in Ehrfurcht.

liebe Grüsse
Günther
You never know where the edge is............`til you step over

13

Dienstag, 5. Juli 2011, 23:54

Hätt ich blos nicht die Bausatzvorstellung gemacht :bang:

Ne, Ernst beiseite :abhau: das ist großes Kino, was du da vorstellst. Den Bausatz wird ich mal ganz nach hinten stellen, bis ich mich mal nach vielen Bausätzen daran traue. Ist es mir echt wert ihn liegen zu lassen, bis ich mal alt bin . . . .

Lieber Gruß
Dieter
PS: . . . . meine Virago liegt ja noch verkrampft da rum
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
... einfach tief Luft holen...

14

Mittwoch, 6. Juli 2011, 20:09

Hallo Martin,

Dein Nick ist - wie wir hier sehen - wirklich als Ehrentitel zu verstehen. Schön, dass Du uns weitere Details Deiner tollen Arbeit - nicht nur als Endprodukt - zeigst, sondern auch deren Entstehung erläuterst. Ich bin wieder einmal hellauf begeistert von Deinem Vorgehen und Deinem Können.

Beste Grüße - Peter
Beste Grüße vom Plastinator

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