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Montag, 6. September 2010, 17:30

Ein Stück Ruhrgebiet der 50er/60er Jahre im Maßstab 1:18

Hallo liebe Diorama- und Modellautogemeinde,

das Thema dieses Dioramas lautet:

„Ein Stück Ruhrgebiet in der 50er/60er Jahren, des letzten Jahrhunderts.“

und wird uns eine Zeit lang beschäftigen.

Dargestellt wird es durch eine alte, mit Kopfsteinpflastern versehene, Straße, einen Gehweg sowie einer Mauer, die eine Fabrik vom Rest der Welt abschottet. Natürlich werden die wichtigsten Utensilien, die ein Diorama erst zu einem solchen machen, nicht fehlen Da es zur damaligen Zeit im Ruhrgebiet, im Gegensatz zu Heute, ziemlich schmutzig auf den Straßen und der Umgebung war, wird auch diesem Umstand ein hohes Augenmerk gewidmet.

Los geht’s mit einer 420x340mm großen Hartfaserplatte (Schrankrückwand), die man sich für ein paar Cent im Baumarkt zurechtsägen lässt, oder man greift auf Opas Kellerfund zurück. Ein paar Rechteck- oder Quadrathölzer, werden unter die Platte geleimt und dienen der Stabilisierung des Untergrunds.





Es gibt Modellbauer, die sich eine Straße oder einen Gehweg, mittels Modellbaugips, gießen. Mir persönlich ist das zu Umständlich. Ich benutze für solche Dinge vorzugsweise eine Rigipsplatte. Wie in diesem Fall, ebenfalls 420x340mm groß. Gibt es im Baumarkt für ca. 5€ oder aber mal durch die Straßen fahren, ob nicht irgendwo ein Baucontainer mit ein paar Reststücken herum steht. Aber bitte vorher den Mieter des Containers, um Erlaubnis bitten.



Entlang der 420 Linie, wird ein 10cm breiter Streifen von der Platte abgetrennt. Rigips trennt man am besten, in dem man mit einem Cutter die Bruckkante anritzt und anschließend entlang der Kante abbricht.









Danach das Papier, welches die beiden Teile zusammenhält, mit dem Cutter durchtrennen.





Nun werden die beiden Stücke anständig gewässert, um das Schutzpapier leichter von den Stücken zu entfernen.









Da eine alte Kopfsteinpflasterstraße nach ein paar Jahrzehnten selten eben bleibt, wird unsere Straße mit einem Spachtel und einem Schleifpad drangsaliert, bis sie so richtig krumm und schief ist.







Falls man im Eifer des Gefechts (wieder so eine militärische Flöskel) und der Euphorie, zu tief oder zuviel Material entferntz hat, einfach mit Spachrtel ausbessern. Aber bitte immer sehr genau krumm, schief und hässlich arbeiten.





Nun bekommt die Starße ihre Drainage. Dazu 10mm von einer Kante, mit einem Bleistift, eine Linie ziehen...



...und mit einem Nagel oder besser mit einer Reißnadel, die Linie UNBEDINGT FREIHÄNDIG, nachziehen...





...und im Abstand von 10 bis 12mm, die einzelnen Platten nachbilden.



Auch hier immer schön ungenau arbeiten.



Jetzt kommt der Teil, der sehr viel Geduld und Zeit erfordert. Auch sei auf die Gefahren hingewiesen, die nach zweieinhalbstündiger ununterbrochenen Kopfsteinpflasterritzerei, durch optische Täuschungen entstehen können. Bitte schön: Nachmachen!









Bitte nun den Nagel oder die Reißnadel ganz behutsam aus der zittrigen Hand entfernen, zur Seite legen und eine Pause einlegen.

Das gute Stück wird nun mit Tiefengrund behandelt. Dieser sorgt dafür, dass die Rigipsplatte knüppelhart wird und sich die Farbpartikel, die unsere Straße noch bekommt, sich nicht im Kern der Platte verirren. Frei nach dem Motto: Ein halben Liter schwarz aber immer noch grau.





Während der eintägigen Trockenphase, geht es an den Gehweg.



Auch hier wieder zunächst mit einem Spachtel, den Gehweg verunstalten und danach höchst ungenau, die Randsteine und Gehwegplatten mit einigen Bruchlinien, einritzen.







Der Gehweg wird nun ebenfalls mit Tiefengrund vor behandelt.

Nach dem Trocknen, wird die Straße, als auch der Gehweg schon mal mit einer ekeliger Acrylfarbmischung versehen, um zu sehen, wie es wirkt. Am besten tastet man sich langsam hervor. Hier ist viel künstlerische Ungenauigkeit gefragt. Für die Straße, Weiß mit wirklich nur einem Tropfen Schwarz, zwei Tropfen Braun und etwas Grün. Für den Gehweg eine Mischung aus Schwarz, Weiß und ganz ganz wenig Gelb.





Während die Farbe so vor sich hintrocknet, entsteht ein aus 1mm Sperrholz und etwas Balsaholz, ein Gully.







Da Gullys vorwiegend in feuchten Gebieten leben, haben sie die Eigenschaft ab und an zu rosten. Ein wenig Rot und ein wenig Braun wirkt in solchen Fällen wunder. Hier wird nun die Trockenmaltechnik neudeutsch Drybrushing eingesetzt. Dazu wird der Pinsel in die Farbmischung getaucht und anschließend die Farbpartikel am Pinsel, mit einem Papiertuch wieder fast entfernt. Danach den Pinsel gaaanz vorsichtig über das Objekt der Begierde streichen. So werden nur die erhabenen Stellen des Werkstücks mit Farbpartikel versehen.







Hier gut in einer Aufnahme mit Blitz, daher sind die Farben etwas überzeichnet, zu sehen.


2

Montag, 6. September 2010, 17:31

Nun wird der Gully implantiert.





Die Straße und der Gehweg, bekommen nun ihr Fett weg. Dazu benötigt man: Pril, Wasserfarbe, einen oder zwei Pinsel und Wasser, daher Wasserfarbe.



Aus Pril, Wassr, viel schwarz und viel Braun sowie mittelviel Grün, entsteht diese ekelige Brühe.



Auf den Gehweg,



wird diese Brühe, selbstverständlich aus versehen, gekippt.



Das Missgeschick wird mit einem Papiertuch aus der Welt geräumt.



Die gleiche Portion Pech wird mit der Straße übergeben.



und revidiert



Hier ein paar Bilder geblitzt, daher die strahlenden Farben. Gute Bilder folgen noch.








Hiermit:



also Pril, Sand, Leim, Gras also das Grüne meine ich, Dekomaterial aus dem Ein €-Shop bzw, NanuNaNa sowie etwas Flüssigkeit des letzten Arbeitsschritt, entsteht dies:







Die letzten Bilder sind nach einer erneuten Ritzsession entstanden. Davon und von mehr, erfahrt ihr in der nächsten Sendung, wenn es wieder heißt. „Immer schön genau ungenau oder wie mache ich eine richtige Sauerei“

3

Montag, 6. September 2010, 17:47

Hi,

schön "geritzt" :ok: :ok: :ok: , zur Zeit sind mir die "farbigen" Steine der Strasse zu präsent und der Gulli zu "unrostig", aber da kommt bestimmt noch was. :) , ich bleib in jedem Fall dran.
:wink:
Gruß Andreas

4

Montag, 6. September 2010, 17:52

Hi,

zur Zeit sind mir die "farbigen" Steine der Strasse zu präsent und der Gulli zu "unrostig",

Vollkommen richtig. Liegt aber tatsächlich an der (Nah-)Aufnahme mit Blitz. Einige rote Steine wurden bereits wieder entfernt. Bessere Fotos kommen noch.

Gruß
Reinhold

5

Montag, 6. September 2010, 19:03

Ein Stück Ruhrgebiet in den 50er/60er Jahren im Maßstab 1:18

Hallo Reinhold,
Ich bin gerade auf deinen Baubericht gestoßen. Es gefällt mir außerordentlich gut, :ok: was ich bisher von der Entstehung des Dioramas gesehen habe, im Hinblick auf die Thematik, den Materialeinsatz und den damit verbundenen Kosten. Eine Frage habe ich allerdings dennoch. Wie kommst du auf den Maßstab 1/18?

Gruß Karsten
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Kurt Tucholsky)

6

Mittwoch, 8. September 2010, 16:13

Wie kommst du auf den Maßstab 1/18?

Ich habe eine ziemlich große Modellautosammlun im Maßstab 1:18 u.A. einige Modelle von Vorbildern aus den 50/60/70er Jahren. Gogo, Messerschmitt, Streifentaunus, Isetta usw.

7

Mittwoch, 8. September 2010, 16:14

Weiter geht’s.

Zunächst wird der Straßenabschnitt und der Gehweg, auf die Hartfaserplatte geklebt. Hierzu kreisförmig Weißleim aufbringen ...



...gleichmäßig verteilen und die Straßenplatte fest auflegen.



Da ein Gehweg in der Regel etwas höher als die Straße angeordnet ist, wird unter die Gehwegplatte, mit 4mm Pappelholzreststücken, unterfüttert und darauf die Gehwegplatte fest verleimt.



Nun singen wir das hohe Lied der Pink Floyd. Dazu wird ein 420 x 150mm großes Stück Rigips missbraucht. Bitte möglichst eine 12er Platte benutzen, da sonst die Mauer zu dünn aussieht. Hinter die Mauer wird später, zur Stabilisierung, ein oder mehr geeignete große Pappelholzbrettchen geklebt. Das Holzbrett, wird an der unteren Kante, etwa 8mm, vorgebohrt. Hier wird später die Mauer an das Diorama geschraubt.

Das Brett auf keinen Fall schon jetzt ankleben. Wenn etwas schief geht, reicht es, sich nur eine neue Rigipsplatte anzufertigen. Ansonsten wäre das Holz auch verloren.


.
Auf Höhe des Gehwegs beginnt die Maurerarbeit. Ich habe Standardziegel mit den Maßen 24x12x6cm benutzt. Umgerechnet also 13,3 x 3,3mm (Breite x Höhe). Zunächst die horizontalen Mauerfugen, im Abstand von 3,3mm, ritzen. Auch hierbei wieder darauf achten, dass die Mauerfugen nicht super gerade gezogen sind.

Unter Umständen mit einem flachen Schraubendreher, die Kanten brechen.





Nun die Mauer, im Verband mauern, dazu alle 13,3 mm eine senkrechte Fuge ritzen. Am rechten Rand, jede zweite Fuge im Abstand von 6,6mm ritzen.





Anschließend ein paar Brüche und „Einschüsse“ einbauen.





Nun die Platte wie üblich, mit Tiefengrund vor behandeln. Und anschließend, nach der Trockenphase, den Untergrund, mittels Acrylfarbe, aufbringen. Ich benutze für Ziegelmauern ein dunkles Braun mit einem Stich Rot. Kommt aber auch nicht so drauf an, da die Mauer ohnehin noch starken Ruhrgebietsschmutz bekommt.





Der Schmog besteht aus Braun, Schwarz und Dunkelgrün. Auf keinen Fall flächig aufbringen sondern nur partiell, nur so wirkt der Feuchtigkeitseinfall realistisch.



Da eine alte Mauer am unteren Rand, durch bauartbedingte Feuchtigkeitsansammlungen Moos ansetzt, wird dieser mittels dunklem Grün und etwas braun, aufgebracht.





Weiterhin wird ein wenig Grünzeug aus der Mauer wachsen, hierzu wieder das Billig-Dekomaterial benutzen.





Ist alles zur Zufriedenheit, wird das vorbereitete Brett auf die Rückseite der Mauer, geleimt und die komplette Konstruktion an das Diorama mittels 6 Schrauben, 3x20mm geschraubt.



Den Abschluss der Mauer bildet eine Brüstung, bestehend aus einem Stück Restholz



Anschließend mit Schnellspachtel, die Brüstung verputzen und mit Mittelgrau einfärben. Bilder dazu gibt es später.



So nun noch ein paar Impressionen. Bis zur Fertigstellung dauert es ja noch ein Weilchen und man möchte ja schon im Vorfeld was sehen. Das was zu sehen ist, wird noch einige Änderungen erfahren.

Und nun alle: „All in all it's just another brick in the wall. „













Gruß
Reinhold

8

Donnerstag, 9. September 2010, 12:29

Hi Reinhold,

:respekt: , sieht echt g* aus, einzig die Gullideckelstreben, da sieht man das Holz noch seitlich :pfeif:
:wink:
Gruß Andreas

9

Donnerstag, 9. September 2010, 13:02

Ja, ja, das waren noch Zeiten, als man die saubere Wäsche nicht raushängen durfte. Aus strahlend weiß wurde kohlenschwarz. Oder wie man sacht: Aus weisss wird schwatt!

Die Idee mit den Rigipsplatten finde ich ganz gut, lässt sich aber im kleineren Maßstab schlecht umsetzen, da sie viel zu dick ist. Deshalb hatte ich für die Platte meines Batmobil dann doch selber eine Platte gegossen. Zum versiegeln hatte ich bisher allerdings immer nur Leim mit Wasser genommen. Hier werde ich wohl mal auf den Tiefengrund zurückkommen, der scheint da besser geeignet zu sein (so von wegen viel schwattz und doch immer noch grau).
Die Arbeit mit dem Ritzen stelle ich mir bei der Größe auch ge** vor. Bei meiner kleinen Platte war das ja schon anstrengend.

Mir gefällt die Platte auf jeden Fall richtig gut und die Idee, die dahinter steht. Muss mir noch dieses Grünzeugs kaufen und mal damit hantieren. Das überzeugt doch im Ergebnis.

Grüße

Gregor

10

Donnerstag, 9. September 2010, 14:10

Mir gefällt's absolut super.
Toller Baubericht.....jetzt weiß ich wenigstens, wie man die Pappe vom Rigips entfernen kann.
Sieht richtig gut aus und kommt auf meinen Merkzettel!!!!!!!

LG und Danke für den ausführlichen Bericht

Frank (lappes)

11

Donnerstag, 9. September 2010, 17:40


einzig die Gullideckelstreben, da sieht man das Holz noch seitlich :pfeif:

Danke Andreas, ist mir bisher nicht aufgefallen. Werde mich demnächst an die Arbeit machen und diesen Makel beheben.

Danke für den ausführlichen Bericht

Gern geschehen. Wird auch in dieser Form weiter geführt.

12

Donnerstag, 9. September 2010, 17:42

Wie sicherlich schon einige bemerkt haben, fehlt zwischen Mauer und Gehweg sowie zwischen Gehweg und Straße, die allseits bekannte Unkrautrinne. Die Materialien hierzu: Farben, Sand, Dekogrün, Streurasen und verdünnter Weißleim. Was noch fehlt sind ein paar Grashalme, die zwischendurch mal aus der Erde wachsen. Bei DM gibt es zur Zeit zum Preis von 0,99€, ein Bündel Kunstgras, vorwiegend zur Dekoration von mehr oder weniger gelungenen Herbstthemen im Haushalt gedacht.



Da die Grashalme eine unnatürliche Farbgebung aufweisen, werden sie von hell- nach dunkelgrün gefärbt. Im Modellbau die Farbe für Gras, grundsätzlich immer eine Spur dunkler wählen. In dieses Bad, verbleiben die Grashalme ein ganze Nacht. Am folgenden Tag, werden die zusammengepappten Halme auseinander gerissen..



Nun ein paar edele Stücke auswählen und am Ende ein Punkt Weißleim aufbringen.





Zusätzlich kommen noch ein paar Einzelhalme zur Verwendung



Nun gilt es, die Farbbrühe anzurühren. Diesmal ein wenig mehr Weißleim als sonst üblich, ansetzen, damit die Brühe sich nicht in die Spalten verewigt. Jedoch darauf achten, dass das Farbgemisch noch fließfähig ist.



Als nächstes ein wenig Abdeckarbeit, um den Rest von der folgenden Sauerei fern zu halten.



Nun die Brühe, langsam in die Spalten laufen lassen.

Dann kommt als erstes das Unkraut, in Form des bereits bekannten 1€ Dekozeugs, ins Spiel



Anschließend Sand und Streugras aufbringen und die Grashalme einpflanzen.







Das gleiche Prozedere wird mit dem Streifen zwischen Fahrbahn und Gehweg durchgeführt.



Immer mal wieder hinschauen und wahllos an irgendeiner Stelle Unkraut und Grashalme säen.



Tja, das war es im wesentlichen. Schalten auch sie demnächst wieder ein, wenn es heißt:“Das Für und Wider von Werbung im Dioramenbau“

Gruß
Reinhold












13

Donnerstag, 9. September 2010, 19:35

Einfach nur schön, was Du da machst.
LG

Frank (lappes)

14

Donnerstag, 9. September 2010, 19:37

Hi Reinhold,

...aaaach es geht noch weiter :cracy: , war so schon super, jetzt natürlich "natürlich", echt klasse Arbeit, favorisiert, war es schon nach meinem ersten post. :ok: :ok: :ok: :ok: :ok:
:wink:
Gruß Andreas

15

Donnerstag, 16. September 2010, 15:03

ACHTUNG: Werbung

Ein Stück 1mm dickes Sperrholz, diesmal korrekt und winkelig auf die Größe von 100x70mm zugesägt, etwas Balsaholz, 5mm quadratisches Holz, vier Stecknadeln, Farbe und Google, weren benötigt um die folgende Werbewand herzustellen.



Das Quadratholz, wird mächtig mit einem Cutter bearbeitet.





Am oberen und unteren Ende, werden 0,8mm Löcher gebohrt.



Nun die Einzelteile zusammenkleben und mit wässriger brauner Brühe lasieren. Danach das Holz mit schwarz, grau und weiß, mittels der schon bekannten Drybrush-Methode, altern.



Die vier Steckndel werden mit einem Saitenschneider auf 4mm gekürzt...



... und mit Sekundenkleber in die Löcher versenkt.



Mit Revell Rost (83) die Nadelköpfe „einrosten“ und unter die Nägelkäpfe eine Rostspur andeuten.





So siehst aus:











Werbung Ende.

NACHTRAG:





Bis demnächst, wenn es wieder heißt: Es ist Bundeswahlkampf

Gruß
Reinhold

keramh

Moderator

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Wohnort: Bln-Friedrichsfelde

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16

Donnerstag, 16. September 2010, 15:38

moin,

Klasse Arbeit bis jetzt, das mit den GK Platten ist eine tolle Idee.
Bei Deinen letzten Bildern mußte ich sofort daran denken.


Diese Fähnchen stecken in Berlin leider ziehmlich oft...

DominiksBruder

unregistriert

17

Donnerstag, 16. September 2010, 17:47

Super Arbeit!

18

Donnerstag, 16. September 2010, 21:31

Klasse Arbeit!

Das mit den Gipsplatten hab ich auch schon mal gemacht. Ist zwar eine ganz schöne Arbeit das Papier runterzukriegen aber dann kann man immer gut Muster einritzen.

Die Plakatwand mit den gealterten Holtbalken gefällt mir wirrklich am Besten! :ok:

MfG Ludwig

19

Sonntag, 19. September 2010, 09:45

Hallo Reinhold,

erstklassige Anleitung deiner "sauberen" Arbeit. Auch die Textbeiträge lesen sich gut durch einen Schuss Humor und Ironie. Was mir persönlich nicht so gefällt ist die Anordnung der einzelnen Elemente, sprich die rechtwinklige Darstellung, ich finde es besser wenn man die Elemente wie Mauern, Straßen, Gebäude etc. Diagonal zur Grundplatte aufbaut, gibt der Sache mehr Dynamik bzw. ein interessanteres Erscheinungsbild. Soll deine Arbeit aber in keinster Art schmälern, weil die Ausarbeitung absolut Top ist.

Gruß
Christian
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann...
...gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann...
...und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden

Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommst du geschenkt

20

Sonntag, 19. September 2010, 15:05

Danke Marek, Ludwig und Christian.

Hallo Reinhold,
Was mir persönlich nicht so gefällt ist die Anordnung der einzelnen Elemente, sprich die rechtwinklige Darstellung, ich finde es besser wenn man die Elemente wie Mauern, Straßen, Gebäude etc. Diagonal zur Grundplatte aufbaut, gibt der Sache mehr Dynamik bzw. ein interessanteres Erscheinungsbild.

Da gebe ich dir durchaus recht und werde ich bei meinen nächsten Arbeiten berücksichtigen. Im Maßstab 1:18 ist sowas nicht ganz so leicht durchzuführen, da die Aufbaumaße nicht gerade gering sind. Schließlich sollen noch Modellautos vor dem Hintergrund des Dioramas abgelichtet werden, das wiederum gelingt nur ab einer gewissen Basisgröße um die Linien des Dioramas noch im Bild zu haben. Trotzdem oder gerade deswegen, danke für dein Hinweis.

Gruß Reinhold

21

Sonntag, 19. September 2010, 15:07

1957 fand die dritte Bundeswahl statt. Konrad Adenauer wurde in seinem Amt bestätigt und die CDU gewann ihren bisher größten Wahlerfolg.

So um diese Zeit herum, wahrscheinlich eher später, entstand die Vorlage für mein Diorama.

Flux nach Bundestagswahl gegoogelt und prompt ein paar Wahlplakate des Jahres 1957 gefunden und ausgedruckt. Ich glaube, ihr habt Verständniss dafür, dass ich mich auf die drei großen jener Zeit beschränke und absurde Parteien außen vor lasse.

Nach dem Drucken der Plakate, wurden sie einer Kaffee- und Teeschlacht unterzogen. Mit frischem warmen Kaffeeprütt wurde die Oberfläche veredelt. Anschließend, mit einer halben Tasse schwarzen Tee und Kaffee, veredelt. Hier das Ergebnis:



Die SPD wird vor die Wand gefahren und angeklebt.



Die CDU erfährt ähnliches Ungemach. Außerdem haben diesem Plakat Wind und Wetter mächtig zugesetzt. Zumindest ist nichts von Protestanten bekannt, die sich an diesem Plakat vergangen haben.









und hier, in trauter Zweisamkeit.



Natürlich darf die FDP nicht fehlen, doch dazu und zu anderen Plakataufhängevorrichtungen spaäter mehr, wenn es heißt: „Halt“

Gruß
Reinhold

PS: Der Klebstofftropfen, der sich an der Wand, an der der Rest der CDU klebt, befindet, ist bereits getrocknet.

22

Montag, 27. September 2010, 18:47

Nun wird ein Verkehrszeichen aufgestellt und mit einem Werbeplakat der FDP versehen. Als Pfosten habe ich bewusst Holz statt Stahl gewählt, da es zur seiner Zeit, angesichts der Haushaltslage kleiner Städte, nicht unüblich war dieses Material zu benutzen. Es ist natürlich auch möglich, ein 4mm Kupferrohr zu benutzen und mit Revell 91 (Eisen) zu bemalen.

Los geht’s:

Im Internet nach passenden Verkehrszeichen gesucht (Verkehrszeichen vor 1970) und ein schönes „Halt“ also das heutige „Stopp“, gefunden.

Die Verhehrzeichen, nun ausdrucken (bitte 2 x) und möglichst mit einem Skalpell ausschneiden.



Eins der ausgeschnittenen Teile, auf eine geeignet großes Stück Polystyrol, mittels Sprühkleber, aufkleben. Dies erleichtert das zurecht Schneiden des Polystyrols ungemein und dient gleichzeitig als Bohrschabone.



Mit einem Dremel links vom Buchstaben „H“ und rechts vom Buchstaben „t“, mit einem Dremel, ein 0,8mm oder 1mm Loch bohren.



Die Rückseite der Polystyrolplatte mit Revell 91(Eisen) unschön anmalen.



Die Pfostenhalterung wird aus einem 3mm breiten Polystyrolstreifen (0,3mm) geschnitten.



Anschließend über den Pfosten zurecht gebogen.



Und das Verkehrszeichen mitsamt der Halterung mit Sekundenkleber an den Pfosten geklebt.



Nun wie üblich das Schild altern (Schlamm, Regen,Rost)


Im nächsten Schrift wird das FDP Wahlplakat an den Pfosten mit einem 0,3mm Silberdraht, welches anständig mit Rost versehen wurde, befestigt. Für die Grundplatte des Plakats, wurde eine 1mm dicke Sperrholzplatte verwendet, die anschließend wie die Werbewand auch, gealtert wurde.
Übrigens, hier mal eine interessante Seit zu diesem Thema:





Mit einem Holzbohrer, der Dicke des Pfosten entsprechend...



an gewünschter Stelle ein Loch in den Gehweg gebohrt,



die Oberfläche quadratisch versenkt und die Baustelle, ausgesaugt.



Nun den Pfosten mit Weißleim implantieren und anschließend mit der gleichen Technik, die bei dem Gehweg verwendet wurde, die „Baustelle“ abdecken (Brühe, Sand, Gras usw.).



In die Löcher des Verkehrszeichens, jeweils eine Stecknadel in die Bohrungen mit Sekundenkleber befestigen und das hintere Ende nach der Trockenphase mit einem saitenschneider ablängen.



Da so ein Verkehrszeichen ziemlich miesen Wetterverhältnissen ausgesetzt ist (Regen, Schnee, Rost, durch Pfützen fahrende Fahrzeuge größerer Art usw.), wird diesem Umstand beigetragen, in dem das Schild entsprechend behandelt wird. Die Technik hierzu ist ja nun bekannt.



Et voilà





Bis bald.

Gruß
Reinhold

23

Montag, 27. September 2010, 21:30

...mir wird schlecht ! ...warum denn gerade die FDP ???
Einige Projekte von mir: ---KLICK MICH ---

24

Dienstag, 28. September 2010, 15:05

...mir wird schlecht ! ...warum denn gerade die FDP ???

Na ja, wenn dir dazu nicht mehr einfällt. ;)

Außerdem findest du weiter oben noch die SPD und die CDU. Wie du sicherlich weißt, gab es zu dieser Zeit noch nicht B90/Grünen. Splitterparteien und Rechtsradikales nehme ich nicht auf.

25

Dienstag, 28. September 2010, 16:34

Einfach eine tolle Sache die Du hier vorgestellt hast, - Sauber und Perfekt.
Ich werde mal versuchen auch so etwas auf die Beine zu stellen.
Mit deinem Bericht sollte das eigentlich machbar sein.
Übrigens schreibst du genauso toll wie du baust.
Diplomatie ist, mit dem Schwein freundlich aber zielorientiert über die Notwendigkeit des Sonntagsbratens zu verhandeln.

26

Mittwoch, 29. September 2010, 10:22

Jahrzehntelang, haben sich die Hersteller von Modelleisenbahnen und Modelleisenbahnzubehör Gedanken gemacht, wie man realistische aussehende Bäume herstellen kann. Vor Jahrzehnten sahen sie aus wie die heutigen Duplo- und Lego-Bäume. Natürlich gab es Bestrebungen die Optik zu verbessern. Vernünftig gelungen ist es ihnen bis heute nicht. Nur einige Hersteller können mit beeindruckenden Ergebnissen aufwarten. Die Preise sind dann aber ebenfalls beeindruckend und rechtfertigen m.M.n. nicht den Kauf solcher überteuerten Modellbäume.

Dann kamen Modellbauer und haben den Herstellern -mal wieder- gezeigt, wie es geht. Auch die Dioramabauern, nutzten verschiedene Techniken, die zu realistisch aussehenden Bäumen führen. Was wurde nicht alles versucht: Aus Toiletten- und Flaschenbürsten wurden die Rohlinge hergestellt. Eine andere Technik befasste sich mit echten Ästen aus dem Garten etliche Kehrbesen wurden den Bäumen zuliebe geopfert usw.

Die von mir genutzte Technik geht einen ganz besonderen, unkonvetionellen Weg. Als ich zuerst darüber las, musste ich erst laut lachen und hielt diese Vorgehensweise für ein Witz oder besser für ein Wortspiel. Das Lachen verging mir, als ich die Resultate sah und mir war klar, dass es nur so gehen kann. Mein Baum ist fix und fertig und ich bin -man mag meine Überheblichkeit verzeihen- sehr glücklich mit dieser Technik und dem Ergebnis.

Für die Gestaltung ist es wichtig zu wissen, dass perfekt gewachsene Bäume so langweilig wie ... sind. Daher auf keinen Fall versuchen, die Äste und Stämme in eine korrekte Form zu biegen.

Los geht’s: Wir bauen uns ein (Kabel-)Baum.

Benötigt wird zunächst ein Kabelrest 3x1.5mm², ca 1,5 Meter lang aus dem Baumarkt für ein paar Cent. Von diesem Kabel werden drei Stücke von je ca. 35cm abgelängt und die Ummantelung entfernt. Übrig bleiben nun 9 Kabelstränge,...



...die zu einem Gerippe geformt werden. Wir haben das Gerüst des (Kabel-)Baumstamms.



Jetzt, festhalten und nicht lachen, wird mit Weißleim und Toilettenpapier der Stamm geformt. Einfach drauf damit. Keine Gedanken machen, ob es denn schön aussieht. Lediglich Papierreste, die quer zum Stamm nicht fest anliegen, sind zu vermeiden.



Nach der Trockenphase (ca. 1,5 Tage Zeit nehmen), die Rinde mit Feinspachtel ausformen. Auch hier auf keinen Fall versuchen eine perfekte Form zu finden- Sprünge und diverse Risse sind gewünscht.





Nachdem der Stamm samt Rinde ausgehärtet ist, wird das gute Stück mit hellbrauner Farbe „lasiert“. Es ist nicht schlimm, wenn die Farbe nicht überall gleich deckt.



Von Heki gibt es so genanntes Seemos, welches aussieht, wie verkleinerte Sträucher.



Allerdings haben sie auch ihren Preis. Das gleiche Seemoos, und ich meine das gleiche- gibt es u.A. bei www.architekturbedarf.de zum Preis von 5,65€ für eine DIN A4 Kiste 10 cm hoch. Im übrigen gibt es dort auch sehr sehr günstig Polystyrolplatten. Teilweise mehr als 80% günstiger als bei Co.... Achso: Die gute Tiefziehfolie Vivak von Bayer, ist dort auch extrem günstig zu haben.

Ein paar von den Seemoosästen, wird nun an einem Ast angeklebt, um die Wirkung schon mal zu bestaunen.



Die auf dem Bild zu dargestellt Methode zur Befestigung am Ast, ist nicht optimal. Ich habe nach diesen ersten Versuchen, mit einem 0,8mm Bohrer, Löcher in die Äste gebohrt und die Seemoosäste mit einem Tropfen Weißleim, in das Bohrloch versenkt.

Nun wird Sägemehl (hell- bis dunkelbraun) benötigt. Der nächste Schreiner gibt gern eine Tüte davon ab. Sollte sich kein Schreiner in der Nähe befinden, so kann das Sägemehl natürlich auch selbst hergestellt werden. Am besten mit einer Oberfräse und einem (Abfall-)Stück Buchenholz.

Nun schon mal etwas leicht wasserverdünnter Weißleim in ein Gefäß geben.



Der Stamm und die Äste werden grob mit dem Weißleim bestrichen (Achtung: Partiell vorgehen) und das Sägemehl drüber gestreut



Die nächsten Schritte sind einfach aber sehr zeitraubend. Die Seemoosäste sind nun komplett an die Ästen, wie schon erklärt, anzubringen. Danach bekommt der Baum seinen Anstrich. Mein Baum bekam die Farbe, wie sie der Baum vor meinem Schlafzimmerfenster trägt. Da (alte) Bäume selten Braun sind, sondern eher Braun-Schwarz mit ein paar Grautönen, wird auch dieser Baum mit der Airbrush (Pinsel geht auch) mit den einzelnen Farbschichten versehen. Erst die helleren Farben, nach die immer dunklerer werden Farben verwenden.







Soweit sieht der Baum ja schon prächtig aus. Allein, dass Seemoos ist beeindruckend.Dennoch fehlt das notwendige Laub. Bei der Suche nach geeignetem Material, bin ich fast verzweifelt, da die richtigen Blätter entweder nicht wie Blätter aussahen oder aber nicht Maßstabsgerecht und damit zu klein waren. Auf die richtige Idee kam ich, beim Genuss einer Peppina Bringpizza.

Was wird gebraucht?

Sprühkleber,
Einmalhandschuhe,
eine Atemmaske (gesprühter Kleber in der Lunge soll nicht sehr gesund sein)
eine Unterlage, die das Streumaterial zur Wiedernutzung auffängt,
sowie

Trommelwirbel

„Lidls bestes Oregano gerebelt“





Die Hand mit dem Einmalhandschuh hält den Stamm. Nun immer direkt von oben und unten, die Äste partiell mit dem Sprühkleber einsprühen und das Oregano sofort aufstreuen. Blätter, die auf dicken Äste kleben, mit einem Zahnstocher wieder entfernen.



Den Vorgang sooft wiederholen, bis der Baum die gewünschteDichte aufweist. Zum Abschluss den Laub nochmals mit dem Sprühkleber einsprühen. Wer mag kann zusätzlich Haarspray auftragen (ernst gemeint)

Das war es auch schon. Im übrigen hat es eine Woche gedauert, bis der Baum fertig war. Bis jetzt steht er noch zum Ablüften im Keller, der nun wie eine Pizzabude riecht. Aus einem Kabelbaum wird sozusagen, ein Pizzabaum.

Nun lasse ich Bilder wirken und hoffe, er gefällt euch genauso wie mir.

Bis bald

Gruß
Reinhold





























ksprotein

unregistriert

27

Mittwoch, 29. September 2010, 11:04

Absolut super!!!! :respekt:
Gruß Karsten

28

Mittwoch, 29. September 2010, 11:14

Absolut super!!!! :respekt:
Gruß Karsten

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :thumbsup:

Meine Frau wird mich steinigen, wenn ich jetzt auch noch ihr Gewürzregal zweckentfremde :D
Diplomatie ist, mit dem Schwein freundlich aber zielorientiert über die Notwendigkeit des Sonntagsbratens zu verhandeln.

29

Mittwoch, 29. September 2010, 11:52

raumhaft, der Hundehaufen is besoders "schön", nein im Ernst, n haufen gute Ideen, die du hier einbringst. :respekt: und das kann sich alles sehen lassen. Wunderbar.
mfG Fabian
Bis dahin..... :wink:


Ignoranz ist wunderbar......bis man selbst Hilfe braucht......... ;)

30

Donnerstag, 30. September 2010, 10:56

Danke,

freut mich, dass es euch gefällt.

Gruß
Reinhold

Verwendete Tags

1:18, Straße

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