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Dienstag, 24. August 2010, 14:13

Formen ausgießen mit Epoxid Gießharz

Hallo zusammen,

Mein Problem betrifft zwar weniger den Modellbau sondern ein 1:1 Modell aber ich denke ich bin mit meiner frage hier richtig ;)

Ich will vom Heckcelon meines Motorrades ein Duplikat gießen allerdings in anderer Farbe.

Ich habe mir Epoxid-Gießharz und Abformmasse aus silicon besorgt und auch bereits erfolgreich eine Form erstellt.

Auch beim gießen hatte ich eigentlich keine Probleme mehrere Löcher mit kleinen röhrchen an der Oberseite der Form und bei einem eingefüllt bis es bei den anderen herausgekommen ist.

Nun mein Problem:

Egal was ich mache - ich habe entweder Lufteinschlüsse ( Was bei einem transparenten Material ungut ist ) oder das fertige Teil bleibt weich - je nach dem wieviel Härter ich dazu mische ( lt. Herstellerangaben 1 - 2,5 % )

Ich schildere noch kurz den Ablauf wie ich was mache vieleicht verbirgt sich ja hier der Fehler ...

Form mit Trennmittel einstreichen
50 g Gießharz in den Mischbehäler füllen ( genauigkeit der Waage 0,1g)
1 - 2,5 % Härter dazu geben
1 kleinen Tropfen Farbpaste dazu um eine Tönung zu erzielen
das ganze verrühre ich ca. 2 min mit einem sauberem Holzstab bis die Färbung Regelmäßig ist
das Gemisch per Trichter oder großer Spritze in die Form füllen (die form steht in einem Unterdruckkasten)
den Unterdruckkasten schließen und 0.5 Bar Unterdruck erzeugen - soll angeblich lufteinschlüsse heraus ziehen
Danach lasse ich das ganze mindestens 12 H trocknen

das verwendete Harz:

https://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid…d/OQD/anid/OQDA

Form besteht aus:

https://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid…d/ONA/anid/ONAA


Ich hoffe ihr könnt mir helfen :nixweis:

keramh

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2

Dienstag, 24. August 2010, 14:59

moin,

erstmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN,

tja, als erstes bin ich über das Einstreichen der Form mit Trennmittel gestolpert.
Bei Silikonformen mußt Du da nichts machen, an Silikon klebt nichts, garnichts.

Beim Anrühren darf man nicht zuviel Luft unterrühren, ich weiß nicht wie sehr Du die Farbe einrühren mußt.
Was für eine Unterdruck-Kammer ist das? Wenn Sie ein starkes Vakuum erzeugt reicht das um Luft aus der Form abzusaugen.
Aber das muß dann schon ein richtig starkes Vakuum sein um eventuelle Luftblasen aus der Masse ziehen zu können.
Ich denke eher das man im Vakuum also mit Handschuhen durch entsprechende Öffnungen in die Kammer greifen und die Form ausgießen sollte.

Was das Aushärten angeht, da spielen mehrere Ursachen mit. Die Temperatur, das Mischungsverhältnis, das Alter der Komponenten u.e.m.
Da Du aber bereits feste Ergebnisse erhalten hast sollten die letzten Gründe ausgeschlossen werden können.
Also die Temperatur. Alle Komponenten und auch die Form sollten Zimmertemperatur haben und die Luftfeuchte sollte gering sein
da Resin Wasseranziehend ist. Hast Du die Komponenten vor dem Mischen gut aufgerührt?

Ein weiterer Tip, es gibt flüssigen Entlüfter den man mit unterrührt, über Sinn und Erfolg läßt sich streiten,
ich hatte jedenfalls das Gefühl das weniger Bläschen drinn waren.

3

Mittwoch, 25. August 2010, 10:29

Danke für deine Antwort,

Unterdruck ist in der Box nicht extrem - wie gesagt 0.5 Bar, ich habe mal zum testen einen halb aufgeblasenen Luftballon reingelegt und Unterdruck erzeugt, da sieht man erst was 0.5 Bar ausmachen - der war dann doppelt so groß ;)

Leider kann ich die Box nur verschließen wenn das Zeug schon drinnen ist, also einfüllen im "Vakum" ist nicht möglich.

Meine "harten" Ergebnisse sind leider auch nicht richtig hart, was mich wundert den ich habe schon früher mit epoxid gearbeitet allerdings in Verbindung mit Glasfaser.
Wenn da ein trofen am boden oder Tisch gefallen ist war der nach dem aushärten wortwörtlich steinhart, das ist bei dem Giesharz leider nicht so.
Die Form lässt sich zwar nicht verziehen aber ich kann zb den Fingernagel ein wenig ins material drücken --- das sollte bei hochfestem Harz doch nicht sein !?

Nach dem durchmischen habe ich kaum Luftblasen drinnen, die Lufteinschlüsse sind auch das kleinere Problem, ich habe eher das Gefühl das beim auslösen aus der form das Material nach 12 h oder mehr noch immer zu weich ist und dadurch in der Form klebt.

Sollte ich ein anderes Harz verwenden ?
Anfoderungen sind: hochfest, glasklar nach dem aushärten - trockenzeit ist mir egal hauptsache es wird ordentlich fest.

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4

Mittwoch, 25. August 2010, 11:05

Du könntest auch mal versuchen, dein fertiges Gießharz, vorher in die Unterdruckkammer zu stellen, damit die eingerührte Luft raus gezogen wird und dann erst gießen.
Grüße Danny

Wie Mutti, stets sagte... Hätteste Tauben als Hobby... würdest du auch voller Freude im Dreck stehen!


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keramh

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5

Mittwoch, 25. August 2010, 11:29

moin,

0,5 bar halte ich nicht für ausreichend um aus zähflüssiger Masse Luftbläschen herauszuholen.
Die dünne weiche dehnbare Haut eines Luftballoons ist dafür kein Vergleich.

Sag doch nochmal was zu Deinem Mischungsverhältnis.
Laut Angabe ist es mit 100:0,6 bis 100:2 angegeben, was bedeutet das Du bei Deinen 50 g Harz 0,3 bis 1 g Härter zugeben müßtest.

Das ist immer das Schwierige bei solchen Produkten, daher verwende ich ausschließlich Materialien die 1:1 anzurühren sind.
Beim Silikon genau so wie beim Resin.

Hier kann ich die von BREDERMANN KUNSTHARZE empfehlen.

6

Mittwoch, 25. August 2010, 12:23

Das mit dem Mischverhältnis ist nicht das Problem wie gesagt meine Waage geht auf 0,1g genau - hätte mein Bruder früher für Autolacke in verwendung ist also sehr genau ;)

Wie ich oben schon erwähnt habe habe ich schon verschiedene Mischverhältnis in diesem angegebenen Bereich verwendet

Sicher wäre ein 1:1 Mischverhältnis leichter aber die sind dann entweder zu zähflüssig oder nicht transparent.

Ich habe jetzt nochmal durchgesehn und festgestellt das entweder Epoxid oder Polyesterharz meinem anforderungen entsprechen würde. worin genau liegt der Unterschied ?

Vieleicht sollte ich statt meines Polyesterharz Epoxid verwenden ?

keramh

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7

Mittwoch, 25. August 2010, 12:34

moin,

Polyester-Harz:

Dünstet bei der Verarbeitung Styrol-Dämpfe aus die sehr gesundheitsschädlich (krebserregend) sind. Stinkt extrem.
Am besten draussen verarbeiten, oder den Arbeitsplatz sehr gut belüften. Fehler beim Dosieren sind nicht ganz so schlimm.
Polyestherharz ist anfällig für Osmose, da bei der Härtung Lösemittel entweichen und dadurch Kapillaren entstehen.
Diese werden dann vom Wasser zum langsamen Eindringen benutzt, die Oberfläche wird matt/grau und trägt Schäden davon.
Osmose kann man mit einem sogenannten Gelcoat als obersten Anstrich verhindern.
Um eine klebfreie Oberfläche zu erreichen, muss als Deckschicht ein Gelcoat mit einer zugemischten Paraffinlösung verwendet werden.
Falls man es allerdings unter Wasser verwenden möchte, muß diese Paraffinlösung wieder abgewaschen werden.

Epoxid-Harz:
Nahezu geruchlos. Epoxi dünstet fast keine Lösungsmittel aus, da zwei Harze additiv untereinander reagieren.
Die Harze sind nur einzeln durch Kontakt schädlich, deshalb jeden Hautkontakt vermeiden, es wirkt allergieauslösend.
Das Epoxy System besteht aus einem Harz und einem Härter, wobei der Härter ein zähflüssiges Harz ist.
Die Dosierung und Mischung muss sehr genau erfolgen, da sonst ungesättigte Mischungskomponenten zurück bleiben.
Es besteht keine Gefahr der Osmose und Epoxyd hat eine bessere Haftung.
Es ist teurer als Polyester-Harz.

8

Mittwoch, 25. August 2010, 12:51

Ich glaue ich habe in deiner Beschreibung der Harze meinen Fehler gefunden ....

Zitat

Polyestherharz ist anfällig für Osmose, da bei der Härtung Lösemittel entweichen und dadurch Kapillaren entstehen.
Osmose kann man mit einem sogenannten Gelcoat als obersten Anstrich verhindern.
Um eine klebfreie Oberfläche zu erreichen, muss als Deckschicht ein Gelcoat mit einer zugemischten Paraffinlösung verwendet werden.
wenn ich das richtig verstehe würde das bedeuten das ohne Deckschicht das Teil immer klebrig bleibt, was für eine Rückleuchte nicht sinnvoll ist da bei jedem Kontakt Abdrücke an der Oberfläche entstehen.
Warscheinlich beschädige ich dadurch auch die Oberfläche beim entnehmen aus der Form.

keramh

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9

Mittwoch, 25. August 2010, 14:31

nein, so klebrig nicht aber man spürt immer eine Art Haftung.
Deshalb werden Gebilde die damit erzeug wurden meist auch endbehalndelt, Spachtel und Lackierung.
Wie sas jetzt in Deinem Fall mit einem transparenten Teil aussieht weiß ich nicht.
Allein vom Gestank her würde ich immer zu Epoxy greifen.

10

Mittwoch, 25. August 2010, 14:38

OK Ich danke schon mal im voraus für die Hilfe und werde mir jetzt eine kleine menge Epoxid Gießharz bestellen.

sobald ichs hab werde ich berichten ob es damit besser geht.

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