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Samstag, 14. August 2010, 12:29

Modellbauanfänger sucht Rat

Halli Hallo!

Ich bin neu hier und habe ein zwei Fragen:

Ich habe in meiner Kindheit schon so 2-3 Modelle von Revell angefangen und auch mehr schlecht als recht fertig gestellt.
Ich habe noch einen angefangenen Bausatz der HMS Victory von Revell in1:146 hier liegen. Der ist bis jetzt nur halb versaut :-)
Naja wie auch immer. Ich wollte jetzt richtig einsteigen und mein Ziel sind große Segelschiff-Modelle.

1)Jetzt weiß ich nicht so recht wie ich anfangen soll. Bevor ich so teure Bausätze versaue wollte ich erstmal üben. Kann mir jemand hier gute Bausätze für den Anfang empfehlen. Müssen nicht zwangsweise Segelschiffe sein.

2) Habe als Ziel die tollen Bausätze von Heller in 1:100. Was meint ihr wann man sich an so einen Bausatz rantrauen kann? Oder findet ihr Modelle anderer Anbieter besser? Die von Heller sind auch nicht grad billig!

3) Muss man sich bei Schiffsbau wenn es nach was aussehen soll auch eine Airbrush zulegen? Denke, dass es bei autolack etc wichtiger ist, oder? Im Moment ist das Budget für eine Airbrush nämlich nicht wirklich vorhanden.

So, das wars fürs erste. Wäre super wenn mir der ein oder andere ein paar Empfehlungen geben könnte.

Danke schonmal,
lg jojoko

2

Samstag, 14. August 2010, 13:20

Hallo Jojo,

vielleicht achtest du beim Kauf der Bausätze auf den Skill-Level. Level 5 ist für Profis und Anfänger sind mit Level 3 eigentlich gut bedient.
An einem einfachen - und nicht zu teurem - Bausatz übt man dann verschiedene Klebetechniken und macht sich mit der Materie vertraut.
Ich kenne persönliche keinen Modellbauer, dessen erstes Modell perfekt geworden ist. Die meisten haben ihre Jugendsünden im Keller versteckt.
Ein weiterer Tipp, fang nicht gleich mit ganz kleinen Modellen an. Ein Bausatz in 1/18 oder 1/24 finde ich da persönlich vorteilhafter.
An die kleinen traut man sich dann ran, wenn die großen gut von der Hand gegangen sind.

Ab wann solltest du dich an ein hochwertiges Projekt trauen? Wie bitte soll man diese Frage beantworten.
Es gibt Modellbauer die sind nach 10 Jahren Bastellzeit noch immer mit einfachen Modellen überfordert - die werden es dann aber auch nicht mehr lernen.
Andere Modellbauer sind nach einem Jahr schon fast "Meisterreif"
Wie gesagt, beim Modellbau kann man nicht alles lernen. Eine gewisses "angeborenes" Talent sollte schon da sein.
Also kannst du für dich am besten selbst abschätzen wann du soweit bist.
Eine Faustformel gibt es da nicht.

Airbrush?
Kommt drauf an, wie intensiv und langfristig du dies Hobby betreiben willst.
Für den Anfang sollten Pinsel und Sprühdosen eigentlich ausreichen. Mit den Sprühdosen aus dem Baumarkt lackierst du nicht viel schlechter wie mit einer Gun.
Also würde ich persönlich die Airbrush erst einmal hinten anstellen. Ist am Anfang nicht unbedingt zwingend erforderlich.

Ich hoffe das ich einige Fragen beantworten konnte.


Ach ja, bevor ich es vergesse.
Du bist ja Neu.

Herzlich Willkommen und viel Spaß hier im Forum. Da hast du eine gute Wahl getroffen.

Vielleicht schaust du dir mal folgenden Link an.
Dort ist die Vorstellungsrunde. Ein kurzer Dreizeiler zu deiner Person wäre nicht schlecht.
Diplomatie ist, mit dem Schwein freundlich aber zielorientiert über die Notwendigkeit des Sonntagsbratens zu verhandeln.

3

Samstag, 14. August 2010, 13:25

Hey,
danke schonmal für die schnelle Antwort.
Das mit dem Skill-Level weiß ich. Habe ich damals geschenkt bekommen. Aber ist es nicht so, dass es da nur um die Anzahl an Teilen geht? Ich sehe nicht unbedingt, dass ein Modell mit 300 Teilen zwangsweise schwieriger ist als eines mit 100 Teilen?
Und zugegebenerweise ist die zweite Frage bißchen doof :-)
Gibt es denn Bausätze wo ihr sagt, dass die besonders für Anfänger geeignet sind, weil sie besonders gut zusammenpassen, wenig grat aufweise etc..

Danke schonmal

4

Samstag, 14. August 2010, 13:42

Mit den Skill-Level hast du natürlich recht. Ein Bausatz mit 300 Teilen muss natürlich nicht zwangsläufig schwieriger sein, wie ein Bausatz mit 100 Teilen.

In Sachen Passgenauigkeit schaust du dir am besten mal unsere Bausatzvorstellungen und Bauberichte an.
Da werden die Stärken und Schwächen eines Modells immer schön beschrieben.
Es ist in meinen Augen auch nicht möglich das man sagt "Revell ist besser wie XY" Jeder Hersteller hat gute und weniger gute Bausätze im Angebot.

Zum Beispiel baue ich im Moment den T3 Camper von Revell und muss sagen, - einen schlechteren Bausatz habe ich noch nicht gesehen.
Auf der anderen Seite habe ich aber auch Revellbausätze die sind in meinen Augen einfach perfekt.

Ich weiß, das hilft dir alles nicht so wirklich weiter. Das beste ist wenn du dich wirklich mal durch die Bauberichte liest.
Diplomatie ist, mit dem Schwein freundlich aber zielorientiert über die Notwendigkeit des Sonntagsbratens zu verhandeln.

5

Samstag, 14. August 2010, 13:47

Danke dir für die Hilfe.
Dann fang ich gleich mal an zu lesen.
Falls einem noch etwas einfällt immer her damit :-)

lg jojoko

6

Sonntag, 15. August 2010, 00:19

Hallo Jojo

Zu allererst - willkommen im Forum

Das mit dem Skill-Level hat natürlich auch mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun. Bei 300 Teilen kannst Du zwangsläufig mehr versauen als mit 100.
Ich denke mal, wenn Du bei Level 3 einsteigst, bist Du als Anfänger, der sich vielleicht an einigen scratch - Details versuchen möchte, gut bedient.
Über die Qualität diverser Plastikbausatzhersteller kann ich Dir als Holzmodellbauer leider nicht viel raten. Da wird es wohl das Beste sein, Du liest Dich
durch div. Bausatzvorstellungen und Bauberichte.
Lass Dich aber bitte nicht durch die Arbeit von unseren :verrückt: entmutigen. Auch Du kommst dort hin. Man wächst ja bekanntlich mit der Aufgabe.
Fachliteratur zum Thema wäre ratsam. Mondfeld, Curti und dgl.
Eine Airbrushausrüstung ist nicht zwingend erforderlich. Die kannst Du Dir, wenn Du sattelfest bist immer noch besorgen.
Und lass Dich nicht von einigen Mitgliedern durch Deren Fachausdrücken verwirren - die hab ich auch nicht drauf :cracy:

Wenn Du mal nicht weiter kannst - Fragen, Fragen und nochmal Fragen
Irgendjemand von den Kapazundern in unserer Schiffchenecke hat immer eine Lösung zur Hand - sind echt fähige Leutchen da :ok:
Ja, und natürlich Bilder, Bilder, Bilder......

Grüsse aus Wien

Günther
You never know where the edge is............`til you step over

7

Sonntag, 15. August 2010, 09:21

Hi jojoko,

schön dass du den Schritt in dieses schöne Hobby wagen möchtest. :) Hier mal meine Gedanken zu deinen 3 Punkten.

zu 1) das mit dem Skill-Level halte ich zum großen Teil nicht zielführend, da er sich ausschließlich an der Anzahl der Bauteile orientiert. Das ist für die Beurteilung der Einsteigerfreundlichkeit aber ziemlicher Krampf, da ein Bausatz mit mittlerer Teileanzahl und Skill-Level 3 viele Filigranst-Teile haben kann, die Teile einfach von mieser Qualität sein können und eine Menge Nacharbeit erfordern können, die Passgenauigkeit völlig daneben sein kann, das Vorbild eine extrem aufwändige Lackierung voraussetzen kann, kurzum, alles Sachen die einen Einsteiger schnell frustrieren können und über die der Skill-Level rein gar nichts aussagt.

Auf der anderen Seite kann ein Bausatz auf Skill-Level 4 oder gar 5 mit vielen passgenauen, gut gearbeiteten Teilen, die nicht zu filigran sind und bei dem die vorgegebene Lackierung auch einsteigerfreundlich ist, durchaus für einen Einsteiger zu bewältigen sein, auf alle Fälle besser als das erste Beispiel.

Guter Bausatz für den Anfang...mal sehen, welche Kriterien sollten erfüllt sein...relativ niedriges Frustpotential, also gute Passgenauigkeit, ordentliche Qualität der Teile, möglichst wenige Kleinstteile, Lackierung nicht zu aufwändig...und möglichst thematisch in der gewünschten Richtung, wenn große Segelschiffe das Ziel sind, wird man die notwendigen, für für diesen Bereich spezifischen Techniken (z. B. Holzdarstellung mittels Ölfarbe usw.) nicht unbedingt an Auto-, Flugzeugmodellen etc. erlernen. Von daher würde ich dir zu einem etwas einfacheren historischen Schiff raten, bei dem nicht arg viel mit Takelage und co. ansteht, einfach um mal den Einstieg zu finden und in absehbarer Zeit zum ersten Erfolgserlebnis zu kommen.

Aus eigener Erfahrung könnte ich dir das "Medieval Life Boat" von Zvezda in 1/72 empfehlen, dass ich gerade in der Mache habe. Passt alles gut zusammen, prima Qualität der Teile, kleiner, übersichtlicher Bausatz, der einsteigerfreundlich genug sein dürfte. Bietet auch gleich die Möglichkeit, die Holzdarstellung mit Farbe auszuprobieren. Kostenpunkt ab ca. 5 Euro, ist also auch kein zu großer wirtschaftlicher Schaden, falls es am Anfang in die Hose geht.


zu 2) kann man so pauschal nicht beantworten. Die 1/100er Schiffe von Heller sind schon wirklich sehr anspruchsvoll und nicht gerade was für den Einsteiger. Ab wann man sich bereit fühlt, so ein Projekt anzugehen, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Der eine lernt sehr schnell und traut sich nach wenigen Projekten an so ein Großprojekt, der andere lässt es eben lieber etwas gemütlicher angehen. Auch ist zu bedenken, dass so ein Großprojekt seine Zeit dauert und daher einiges an Langzeit-Motivation erfordert. Von daher sollte man sich, nachdem man einige kleinere Projekte fertiggestellt hat, auch sicher sein, bei diesem Hobby bleiben zu wollen, diese großen Heller Schiffe sind schließlich nicht ganz billig.

Auf jeden Fall müssen dafür die Basics stimmen (z. B. richtig kleben, spachteln, schleifen, Bemalung und insbesondere auch Detailbemalung, insgesamt sauber arbeiten) und auch fortgeschrittene Techniken (wie z. B. Takelage). Wie schon von LI´L GÜ erwähnt, ist auch Fachliteratur auf jeden Fall zu empfehlen.


zu 3) ich denke eine Airbrush ist in anderen Modellbaubereichen zwingender erforderlich als bei den historischen Schiffen. Die Holzdarstellung z. B. mit Ölfarbe geschieht mit dem Pinsel und Details malt man auch nicht mit der Airbrush. Trotzdem kann eine Airbrush auch hier nützlich sein, z. B. zum aufbringen flächiger Grundfarben. Aber da muss man nichts überstürzen, eine vernünftige Airbrushausrüstung kostet schließlich auch ihr Geld und da sollte man schon eine Weile warten, bis man sich sicher ist, bei dem Hobby bleiben zu wollen.
Grüße aus Berlin
______________________________________________________________

"Setze den unerschockensten Seemann, den kühnsten Flieger und den tapfersten Soldaten an einen Tisch, und was kommt dabei heraus? Die Summe Ihrer Ängste." - Winston Churchill

8

Dienstag, 17. August 2010, 22:03

Hallo,

erstmal vielen Dank für die vielen ausführlichen und hilfreichen Ratschläge.
Habe viele Bauberichte gelesn und bin begeistert von dem was manche hier aus den Modellen rausholen. Wahnsinn!
Naja, das wird bei mir wohl noch ein bißchen dauern :-)
Daher noch ein paar Fragen:
1) Was haltet ihr von der Santa Maria 1:90 von Revell? Denke, dass die für mich als Anfänger evtl. ganz gut zu meistern wäre, oder?
2) Habe bis jetzt nicht direkt was gefunden. Hat jemand einen Link, wie man am besten die Decks und den Rumpf eines Segelers anmalt um den Holzeffekt zu unterstreichen?

Das wars fürs erste, vieln Dank schonmal.

Grüße, jojoko

9

Mittwoch, 18. August 2010, 00:54

Hi Jojo

Ich denke, dass Du mit der Maria eine gute Wahl triffst. Die wird Dich nicht überfordern und es gibt zwei gute Bauberichte davon.
Wegen der Bemalung guckst Du in Drakes Baubericht. Wir nennen das Bemalen und Altern nicht umsonst "draken" :ok:
Also Guckst Du und dann baust Du.
Du kriegst das schon hin

Grüsse

Günther
You never know where the edge is............`til you step over

hasi

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10

Donnerstag, 19. August 2010, 10:12

Hallo! Erstmal auch von mir ein herzliches Willkommen!

Sorry, dass ich dir jetzt erst antworte, aber für eine ausführliche Antwort hab ich jetzt erst die Zeit gefunden!

Vorab freue ich mich, dass du so ehrgeizig wieder ins Hobby einsteigen möchtest. Zu deinen drei Fragen mal meine Sicht der Dinge, wohlwissend, dass sie doch im Großen und Ganzen mit meinen Vorrednern übereinstimmt:

1. Ich habe damals mit Flugzeugen in 1:72 begonnen. Die sahen auch mit Pinsel lackiert immer recht ansehnlich aus, gingen relativ schnell und leicht von der Hand, kosten nur wenige Euros, und man kann sich pro Modell steigern. Außerdem nehmen sie nicht viel Platz weg, was auf Dauer auch sehr praktisch ist! Hier ist alles dabei, was man üben kann. Nach anfänglichem einfachen Zusammenbau kann man sich an Spachtel üben oder auch den Pinsel mal ganz fein für Cockpithauben nutzen. Später ist sogar Airbrush drin, beginnen ganzflächig und schließlich mit Tarnmuster. Zum Thema Airbrush gleich noch mehr, aber vorab, ich nutze sie bis heute nicht für kleine Flugzeuge. Zugegeben, derart professionell sieht es dann nicht aus, aber es kann sich sehn lassen!

2. Generell sind große Schiffe sehr teuer. Habe letzens für meinen Vater die Constitution von Revell in 1:96 erworben, und mit Farben und dem ganzen Trallala 100 Euro bezahlt. Wann du bereit dafür bist kannst im Endeffekt nur du selber entscheiden. Ich würde zwar das Ziel im Auge behalten, aber einfach von Bausatz zu Bausatz denken, mir dazu jeweils Tipps hier einhlen, üben üben üben und dann klappt das von selber! Ich wollte früher immer direkt die Bismarck bauen, im Endeffekt habe ich mir das Modell auch irgendwann mal gekauft, heute liegt es auf Lager und wartet. Irgendwann werd ich es bauen, wohlwissen dass ich allein durch dieses Forum und die Jahre der Übung mittlerweile "fit genug" dafür bin! So wirds dir auch gehen! ;)

3. Thema Airbrush: Ich sage ganz klar NEIN. Airbrush ist eine feine Sache, wenn man den Platz das Geld und die Erfahrung damit hat. Mittlerweile gibt es super Airbrush-Geräte für kleines Geld. Allein schon Andy (anfatman) kann dir hier eine Menge erklären und letztlich auch Tipps geben. Ebenfalls professionelle Hilfe findest du bei den diversen Unterforen. So staune ich z.B. immer wieder im Flugzeug und Militärsektor über die gekonnten Tarnmuster. Die Constitution baue ich gerade mit Pinsel. Einzig die Weißen Flächen lackiere ich mit Sprühfarbe, jedoch im Moment aus der Dose. Das Thema Airbrush für Autos ist meiner Meinung nach ein Trugschluss, denn gerade hier lackieren viele Forenkollegen wunderschön aus der Dose. Ich mache da Beides, je nach Bequemlichkeit. Mein HLF z.B. ist mit Airbrush lackiert, mein Bulli und meine Trucks mit Tamiya-Sprühfarbe. Mein Tipp: Überstürz es nich, besonders zu Beginn. Klingt komisch, aber um ein Gefühl für Sprühfarben zu bekommen, sollte man eigentlich erst mal ein Gefühl für den Pinsel haben, denn den braucht man IMMER, besonders für kleine Stellen und die vielen Details.

So, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Schau dich hier einfach um, lies dir in Ruhe die vielen Bauberichte durch und dann geh mit Spaß und Freude an deine Modelle! :)

:wink:

Cute and cuddly, boys!!!

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