Nachdem der Shelby Mustang seine Kreise erstmal in der Frustschleife dreht und darauf wartet, komplett dowanolt zu werden
, habe ich mich kurzerhand auf den Chevy Fleetline gestürzt, den ich erst kürzlich hier im Forum erstanden habe.
Ein Baubericht hätte es eigentlich nicht werden sollen, weil ein einfacher OOB-Bau meines Erachtens nicht soooo prickelnd ist. Tja, dann kam der Gedanke mit der Motorverkabelung, der Gedanke mit dem Gestalten des Motorraums überhaupt, die Sache mit der Airbrush und dem Abkleben, die Weißwandreifen, ...
Also habe ich mich doch dazu entschieden, in loser Folge Bilder vom Bau einzustellen. Hinzu kommt, dass ich einige (für mich) neue Techniken ausprobieren möchte und eure Meinungen und Verbesserungsvorschläge dazu hören möchte. Immerhin geht es mir diesmal darum, ein SCHÖNES Modell auf die Beine (bzw. die Räder) zu stellen, und nicht wieder eines, das halt nur was taugt.
Ich finde, dass der Fleetline eine richtig scharfe Gangsterlimousine ist. Ich dachte an Robert Mitchum - der küsst die Frau, gibt ihr das Geld, und fährt mit dem Wagen fort. Dann dachte ich an Sterling Hayden - der küsst die Frau und haut MIT dem Geld ab. Und dann Richard Widmark - der lächelt, erschießt die Frau und haut mit der Kohle ab.
Die Richtung ist also klar, ein Gangsterauto. Und da diese schönen alten Filme schwarz-weiß sind, muss das Auto natürlich dunkelgrau werden.Der erste Versuch mit XF-24 von Tamiya hat gezeigt, dass das zwar eine nette Farbe für Panzer ist, aber nicht für Autos. Die Farbe ist so finster und schluckt so viel Licht, die hebe ich mir für die Bearbeitung meiner Nazgul-Figuren auf
Mittlerweile hatte ich außerdem im Internet ein Bild eines Fleetlines in dunkelgrün gefunden, das mich nicht mehr loslies. Also dunkelgrün. Tamiya XF-11. Schaut zwar immer noch nach Tarnfarbe aus, aber nicht mehr so nach Panzer. Das Armaturenbrett ist das erste Bauteil, das mit dem neuen Look in Berührung gekommen ist.
Ja, der Innenraum wird mit Tamiya XF-20 abgesetzt, was angenehmerweise nicht nur zu dunkelgrau sondern auch zu dunkelgrün passt.
Hier fangen auch bereits die Problemchen an - ich trau mich nämlich nicht, die Sitze zu schattieren. Ein wenig Abwechslung sollte rein, ich würde aber gerne auf Nummer sicher gehen, damit ich die Sitze nicht noch mal lackieren muss ... Hat da jemand vielleicht eine Idee?
Der Motor ist dann eine hervorragende Darstellung meiner Arbeitsweise: erst kleben, dann malen, dann ärgern, dann schleifen ...
Na gut, irgendwann war die Farbe deckend drauf, die Details waren bemalt, und DANN kam die Entscheidung, die nicht vorhandenen Zündkerzen selber zu gestalten, indem ich die merkwürdigen Löcher unterhalb der Zylinderköpfe(?) zuspachtle, dann dort Löcher bohre und Kabel hineinstecke.
Wie ich die Zündkerzen herstelle weiß ich noch nicht. Da fehlt gewissermaßen der zündende Gedanke
Zumindest der Unterboden hat bisher ganz gut gefunzt: Grundierung mit TS-6 aus der Dose, den Rahmen mit TS-29 aus der Dose, den Tank mit Gun Metal, die kleinen Kabelchen mit einem Faserschreiber.
Ja ja, unscharf, ich weiß ... Kameras sind manchmal wie Frauen. Man macht was, und das Ergebnis ist überhaupt nicht vorhersehbar ...
Wie man Weißwandreifen bemalt ist mir definitiv NICHT klar
Der erste Versuch mit einer Acryl-Grundierung und mehrfachem Überstrich mit Tamiya-Weiß hat so scheiße ausgesehen, dass die Reifen heute kurzerhand Bekanntschaft mit Dowanol gemacht haben *hier bitte ein kotzendes Smiley vorstellen*.
Für Tipps, wie man vernünftige Weißwandreifen herstellt, wäre ich sehr dankbar. Das beinhaltet das regelmäßige Aufnehmen desjenigen in mein Abendgebet und ein allmorgendliches Verbeugen in die Richtung seines Wohnortes
Die Karo wurde bislang mit MR Base grundiert (vielen Dank an dieser Stelle an Junkman, der in seinem Thread über
Ghosting genau die Probleme vorgestellt hat, über die ich ein paar Tage später gestolpert bin - Junkman, wenn ich mal wieder in GB bin spendiere ich Dir ein Stout!
).
Die Innenseite wurde mit dunkelgrau gebrusht, für zu dunkel befunden, und mit dunkelgrün übersprüht. Dazwischen gab es einen kurzen Versuch mit Smaragdgrün von Schmincke, aber ich komme mit Schmincke-Farben irgendwie nicht zurecht.
Immerhin war ich so klug, die Verkleidungen der hinteren Radkästen VOR der Lackierung anzubringen und von hinten zu verspachteln, damit keine Zwischenräume sondern stattdessen eine Sicke entsteht.
Die Passgenauigkeit allgemein ist erschreckend - ich habe es nicht einmal geschafft, eine vernünftige Passprobe zu machen, und vor der Hochzeit graut es mich (womit wir wieder bei den Frauen wären ...
)
Ich bin hochmotiviert, hab allerdings relativ wenig Zeit (Sommerzeit = Kletter- und Wanderzeit). Aber ich finde das Auto so schick, da will ich unbedingt weitermachen. Schaun mer mal wie es weitergeht ...