Methode 1: Kreuzweise tauschen.
Diese Arbeitsweise bietet sich für Modelle an, die im großen Maßstab
zu dicke und ineinander vergossene Speichen aufweisen. Beispiele: BMW / Zündapp von REVELL / ESCI in 1:9, Jaguar E von REVELL / MONOGRAM in 1:8 usw. .
Der Vorteil dieser Methode ist, daß die Anfertigung von Lehren und Zentrierhilfen hierbei nicht nötig ist.
Ausgangsform ist die erste Hälfte eines Speichenrades, hier die BMW in 1:9 (danke Junkman!):
Zuerst werden die rot markierten Speichen mit einer scharfen Klinge entfernt. Es sollte sauber bis zum Rand gearbeitet werden; man sollte allerdings so grade noch sehen, wo die alten Speichen saßen.
Die verbleibenden Speichen reichen aus, das Rad in Form zu halten. Nun wird mit dem Maß der neuen Speiche gebohrt:
In meinem Fall waren das 0,6 mm. Berücksichtigt bei dem Maß der Speiche den späteren Lackauftrag. Je nach Gewohnheit kommen da nochmal locker 0,05 bis 0,1 mm zu...
Fertigt ausreichend Speichen an. Sie sollten keine bis wenig Überlänge haben wenn sie in die Bohrungen gesteckt werden. Ich habe Klaviersaiten verwendet, als Speichennippel etwas Vinylschlauch. Sieht dann so aus:
Setzt jetzt ringsum in die Bohrungen die neuen Speichen ein.
Beachtet dabei gewissenhaft die Lage der Speichen: oben - unten - oben - unten!
Teilweise, je nach Härte des Drahtes, braucht Ihr etwas Kraft bis alles an der richtigen Stelle sitzt. Wenn Ihr präzise gebohrt habt halten die Speichen jetzt schon sehr fest durch die Klemmung.
Nun sichert jede Speiche in allen Bohrungen mit ausreichend Sekundenkleber.
Es sollte bei Euch jetzt so aussehen:
Um die Erklärung zu verstehen und die Lage der Speichennippel zu sehen studiert das Bild des fertigen Rades:
Jetzt gaaanz wichtig: Aushärten lassen! Eure neuen Speichen müssen sehr fest sitzen, denn danach folgt die Entfernung der anderen Hälfte der Speichen:
Auch hier wieder die schon bekannten Schritte: Entfernen, bohren, neu einsetzen,
Lage beachten, verkleben.
Wenn Ihr sauber gearbeitet habt ist immer noch alles zentrisch, denn die neuen Speichen fixieren die Position genauso stabil wie die alten.
Der wichtigste Punkt ist hierbei wirklich die Aushärtung des Sekundenklebers, sonst kann man nicht allzuviel falsch machen. Entfernt eventuelle Überstände der Speichen im Felgenbett ganz zum Schluß.
Noch zwei Bilder zum besseren Verständnis:
Diese Methode ist die einfachste mir bekannte. Sicher gibt es noch Fragen, aber wer es einmal probiert hat sollte die Arbeitsweise schnell verinnerlichen.
Gruß Frank