Hallo Thorsten,
Yakana hat Recht, hier gerne noch einige Hinweise zur besseren Deutlichkeit:
In den meisten Museumsschiffen und Modellen wird die Ankertrosse immer nur um die Beting geschlungen dargestellt. Zum richtigen Ankern war dies aber noch nicht genug, da hier die Trosse langsam aber sicher von der Beting rutschen würde. Deswegen wurden mehrere Stopper eingebunden, die den eigentlichen Rückhalt der Trosse garantierten. Scheinbar waren die sogar noch wichtiger als die große Schlaufe!
Ganz zuhinterst waren die Ringstpopper.
Dabei war der Stopper mittels einem Ring (1) am Deck befestigt. Der Stopper war ein ca. 5 Fuß langes starkes Tau. Vorne hatte er einen Türkenkopf und einen eingespleißten Zeisig (2). In der alten und falschen Ausführung wurde er dadurch an der Trosse befestigt, dass er der Zeisig sich durch die Keep (die Rille zwischen den Einzeltauen der Trosse) nach vorne wurmte um dort belegt zu werden (3). Dabei hätte der ganze Zug nur auf dem dünnen Zeisig gelastet. Dieses Sicherheitsrisiko hatte mein kleiner Werftarbeiter gerade selber gemerkt, da wurde es dem Werftleiter in einem anderen Forum zu recht von einem richtigen Seemann bös um die Ohren gehauen ...
Deshalb die neue Fassung, in der der Stopper unterhalb des Türkenkopfs mit dem Zeisig sauber direkt an der Trosse angelascht wurde (4). Der Restzeisig wurmt sich dann wieder wie gehabt die Keep entlang und wird festgemacht (5). So überträgt sich die Kraft sauber von der Trosse auf den Stopper.
Und damit sich auch modellbautechnisch was weiterbewegt, hier der Vergleich der Version 1 - ein Blopp - und V2, ein sauber ausdafiniertes Modellteil, bei dem auch wieder wie beschrieben der Stopper mittels Zeisig am Türkenkopf angeschlagen ist(schräger Pfeil, halb unter der Beting) sich nach vorne zum Belegen wurmt :-)
Und damit man das Ganze vor lauter Details nicht aus den Augen verliert anbei noch ein Blick auf den Tatort.
Lieber Gruß, DAniel
*unverschämthohenbetragausbastelskontoabziehend*