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Dienstag, 26. Januar 2010, 22:51

La "Santissima Madre" - Spanische Galeone von Lee in 1:100

Hallo! :wink:
Hiermit möchte ich hier meinen dritten Baubericht eröffnen, eine, wie ich finde, gelungene Rekonstruktion einer spanischen Galeone aus der zeitlichen Epoche der Armadainvasion a. d. 1588 - jedenfalls soll sie das mal werden, denn:
Zu meiner Vorabrecherche: Ich habe in meiner Literatur tatsächlich sehr ähnliche Entwürfe, die diesem Bausatz wohl vermutlich zu Grunde lagen, gefunden: Zum einen sieht sie der "Santissima Madre" sehr ähnlich, einer venezianischen Galeone späteren Datums, nämlich aus dem Jahre 1607- und eben diese Jahreszahl befindet sich auch auf der vorgesehenen Displayplatte! Ich datiere das Modell, das aufgrund seiner Bauart sowie seiner Details, wie Rumpfformausgestaltung und speziell auch hinsichtlich seiner Artillerie durchaus älteren Datums zu entstammen scheint, jetzt einfach mal um ein paar Jahre zurück. In eben besagte Epoche der englisch-spanischen Auseinandersetzungen, historisch passt das, wie gesagt, durchaus.
Außerdem habe ich ein weiteres sehr, ähnliches Holzmodell in V. Luscis Buch "Der Schiffsmodellbau nach historischen Vorbildern" entdeckt:
Hier waren einige absolut identische Bauplandetails abgebildet, er betitelt sie hier jedoch einfach schlicht und einfach als "Spanische Galeone aus dem Jahre 1607". Kann das alles Zufall sein??? (Modellbaurecherche kann durchaus so spannend sein, wie "CSI- die mysteriösen Fälle des FBI", finde ich immer wieder, oder?!! ;) )
Wie dem auch sei- hier haben wir, so sie denn irgendwann und -wie mal fertig sein wird, das Gegenstück zu meinem letzten Bauprojekt: Die spanische Offensive mit ihren zwar oftmals sehr ähnlichen Konstruktionen wie ihre englischen Kontrahenten, allerdings oftmals sehr viel größer, schwerfälliger und hochbordiger, da Spanien damals weniger auf Artillerie als vielmehr auf Enterkampf stand, und eine Überlegenheit an Höhe einen effektiven strategischen Vorteil darstellte.

Ich nenne sie jetzt mal "Santissima Madre", da sie an ihrem späteren Oberspiegel eine Madonnenfigurendarstellung abbildet und der spanische Begriff hierfür identisch mit dem italienischen ist- allerdings hat eine reale "Santissima Madre" nie in der Seeschlacht von 1588 gekämpft, dies ist meine "künstlerische" Freiheit! :und:
Zum Modell: Jürgen hat den Bausatz hier bereits ausgiebig vorgestellt, deshalb spare ich mir mal weitere Ausführungen.
Ich werde den Bausatz hier und da versuchen, ein bisschen abzuändern, ein bisschen was zu verändern (und hoffentlich auch zu verbessern?!?), wie beispielsweise Wanten, Segel und- mal schauen. Wenn ich nicht weiter komm, frag ich Euch eben...

Aber nun ab auf die Werft!
In den letzten Tagen und freien Stunden habe ich aus Spaß einfach mal ein bißchen den Bausatz "auf mich wirken lassen". Und dabei fiel mir gleich ein vielleicht ziemlich unbedeutendes Detail auf, mit dem ich diesen Baubericht eröffnen möchte, aber nicht lachen!! Nämlich: Die Laterne am Heck! Sicherlich etwas unkonventionell, ausgerechnet am letzten hinteren Ende des Schiffes den Bericht zu beginnen, aber ich mach das jetzt mal einfach! (Andererseits wäre die Spitze des Bugspriets hier jetzt auch nicht wirklich spannend, oder die Spitze des Bonaventuramastes...! :abhau: ) Viele Wege führen eben nach Rom!

Die Laterne bestand eigentlich aus zwei gegossenen massiven
Hälften, die ich nach eingehender Untersuchung entschlossen habe, aufzudremeln und mit "Bleiverbundglasatrappen" auszustatten. Das war zwar 'ne ziemliche Friemelei, hat aber schon jetzt wieder ne Menge Spaß gemacht und mich "mental wieder zurück aufe Werft" gebracht.
TaTaTa (Tusch!)!!! und dies ist nun das allererste Bild:



Und da die Halterung einen so schönen langen Zapfen zum Befestigen der Latüchte hatte und man eben diesen durch das "Glas" eher störend nun sehen konnte, hab ich mir überlegt, dass ich daraus ja gleich 'ne Kerze machen könnte! Historisch weiß ich zwar nicht, was da im Inneren genau vor sich hin brannte, wahrscheinlich war's sogar 'ne Öllampe, aber egal, Kerze ist cooler:



Und nach dem Trocknen des Dochtes sah das Ganze dann vormontiert für's Foto so aus:



Irgendwie sind das immer die kleinen "Spaßideen" in die ich mich beim Bauen spontan verliebe und die letztendlich motivieren, auch den nicht unerheblichen Rest, also den, an den letztendlich die Laterne dranmontiert wird (das Schiff), auch noch zu bauen. Und das soll nun in der nächsten Zeit Gegenstand dieses Bauberichtes werden. Ich hoffe natürlich, ihr könnt meine Galeonen noch sehen?! (Vielleicht wird sich's diesmal ein bisschen hinziehen, man hat ja auch noch einen Beruf...)
Soweit also zum "Baufortschritt"! Sobald's was nennenswertes an Neuigkeiten zu berichten gibt, halte ich Euch selbstverständlich auf dem Laufenden!

Schön, endlich wieder zu bauen!!! Der alte, suchtfördernde Virus eben...

...und schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (26. Januar 2010, 22:56)


2

Dienstag, 26. Januar 2010, 23:03

hi chris, superschöne laterne!!! das habe ich ja noch vor mir. meine laternen sind noch am spritzast. magst du noch ein paar fotos vom bausatz einstellen. dir weiter gutes gelingen, es grüsst, der roland

3

Dienstag, 26. Januar 2010, 23:11

Hi Roland! :wink:
Kommt natürlich noch! Bin im Moment am Lackieren der Rumpfhälften und des Spiegels! Wenn die soweit fertig sind, zeig ich sie hier!

Danke für das Laternenlob!

p.s.: Die "Bleiverglasungen" hab ich übrigens auch aus lackiertem Tüll hergestellt, hatte ich vergessen zu sagen...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (26. Januar 2010, 23:13)


4

Mittwoch, 27. Januar 2010, 00:27

Hi Chris
Die Laterne hast Du echt schön hinbekommen. Gefällt mir ausnehmend gut.
Das übrige Schiff wird dem sicher nicht nachstehen :)

Gruss
Günther
You never know where the edge is............`til you step over

5

Mittwoch, 27. Januar 2010, 11:14

hi chris, den tüll habe ich erkannt!!! :abhau: besitze da ja noch nen ganzen meter von (thema finknetze). hab mir inzwischen auch die bausatzvorstellung von jürgen angschaut. da ist ja noch ne ganze menge zu tun, wenn du das alles in dieser detailtreue (wie die funzel) machen willst. mir erscheint der bausatz etwas 'grob'. die stückpforten wirst du ja sicher aufmachen...oder? na ich denke auf jeden fall ein reiches betätigungsfeld mit viel schönen (kommenden) bildern. schön auch, dass du dich anscheinend auf die schiffe des 16. jahrh. spezialisiert hast. meine baustelle und lieblingsepoche ist eher 1670 (hms prince - 1805 (hms victory) aber vielleicht fange ich ja noch feuer, bei so schönen bildern fällt's nicht schwer. bis bald, grüsse, der roland :wink:

6

Mittwoch, 27. Januar 2010, 19:00

Hi Chris,

ein Baubericht muß ja nicht immer mit dem Rumpf anfangen, oder?.
So lange du den nicht vergisst. :abhau: :abhau: :abhau:

Die Laterne sieht ja schon sehr vielversprechend aus.
Da entsteht sicher wieder ein kleines Meisterwerk.
Ich bleib auf alle Fälle dran.

Gruß Timo
:ahoi:
"Ihr seid verrückt!" - "Gott sei's gedankt. Sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren."

7

Mittwoch, 27. Januar 2010, 19:25

Nabend Roland und alle anderen! :wink:
Ja, es stimmt- Meine Liebe gehörte eigentlich schon immer den Schiffen des 16. Jahrhunderts, wobei ich mich allerdings nicht komplett darauf versteife. Spätestens seit dem Bau der "Endeavour" bin ich da etwas offener geworden. Aber mit der Galeonenhochzeit habe ich hier auch so ein bisschen meine Nische gefunden bei all den Victory's und Conny's, so großartig ich die auch alle finde. :D

Zu Deinen Fragen: Stimmt- der Bausatz wirkt nicht nur etwas "grob", er ist es leider auch. Allerdings, und das sei als Vorteil genannt, sind die Strukturierungen nicht erhaben, sondern haben Tiefe, was beim Altern echt besser ist. Ausserdem hat er eine ziemlich schöne Holzstruktur, eben irgendwie nur anders, als man es von Heller oder auch Revell kennt: Irgendwie japanisch eben (was schreib ich hier eigentlich für einen schrott?? :verrückt: ).

Nachteile: Die anfänglich gute Passgenauigkeit relativiert sich beim ersten probeweisen Zusammensetzen etwas, manche Aussparungen sind deutlich größer als die dafür vorgesehenen späteren Teile.

Vorteile: Alle Teile sind sehr stabil und relativ sauber gegossen. auch die Rumpfhälften wirken richtig stabil, was jedoch bei mangelhafter Passgenauigkeit wieder zum Nachteil wird. :roll: Der Bausatz hat auch relativ wenig Teile, da die Masten beispielsweise allesamt aus einem Stück gegossen sind. Das ist aber nicht sonderlich schlimm, dafür sind auch diese sehr massiv, ebenso die Rahen und Ruten. :ok:

Was richtig gut ist, ist die Tatsache, dass Nippons Söhne richtig viele und sinnvoll konstruierte Nagelbänke spendiert haben- mit brauchbaren und stabilen Nägeln! Wichtig für die spätere Takelage! Dass dafür nur eine handvoll Blöcke dabei sind, die auch den Namen eigentlich nicht verdienen, ist dann auch egal, da sie eh ersetzt werden.

Zum Thema Geschützpforten: Da hab ich auch lang gegrübelt, ob ich das machen soll...
Ich habe mich allerdings dagegen entschieden, weil

a) das Modell mit einer Rumpflänge von ca. 37 cm doch relativ klein ist, wobei das Ausfräsen gar nicht so das Problem wäre nach meiner Laternenübung. Aber

b) müsste ich zwei untere Decks einziehen, was nicht grad einfach wäre, da die vor dem Zusammenfügen der Rumpfhälften perfekt einseitig eingepasst werden müssten und bei der Montage gleich 100%ig sitzen müssten, da aufgrund der Verjüngung des Rumofes nach oben hin gleich das Oberdeck mit montiert werden muss, da es anschliessend nicht mehr einzusetzen ist und man an die unteren Etagen nicht mehr rankommt.

Kurz: Ich hätte effektiv ein dreistöckiges halbes "Puppenhaus" zu bauen mit allen Geschützen bereits an Ort und Stelle, bevor ich den Rumpf verschliesse. Takelung wäre dann auch unmöglich. Klingt jetzt kompliziert, ist aber an sich ganz logisch, oder? Außerdem

c) habe ich keine passenden Kanonen, da der Handel keine spanischen Lafetten aus dem 16. Jahrhundert führt, soweit ich weiß. Klar könnte man die selber bauen, ebenso, wie die beim Aufdremeln zerstörten Pfortendeckel und die Scharniere, aber dafür bin ich dann doch zu faul... ;)

Aber als Entschädigung werde ich dafür die Fenster der Heckgallerie rausdremeln und auch dort Bleiverbundglasatrappen einsetzen. Leider schmilzt das Material beim Fräsen sehr schnell weg, so das man dabei sehr vorsichtig und mit wenig U/min vorgehen und anschliessend viel per Hand feilen muss. Aber das geht ja noch!
Mal schauen, ob ich Dich auch für diese Epoche begeistern kann..?!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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Mittwoch, 27. Januar 2010, 19:32

Nabend Timo! :wink:

Zitat

ein Baubericht muß ja nicht immer mit dem Rumpf anfangen, oder?.

Ebend!! Man muss auch mal neue Wege gehen, oder?!? :abhau:

Zitat

So lange du den nicht vergisst.

Spätestens beim Mastensetzen hätte ich mich wohl wieder dran erinnert! :baeh:

Danke dir!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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Freitag, 29. Januar 2010, 19:07

Nabend! :wink:
Es gibt zum Ende der Woche ein kleines aber nicht unwesentliches Update, was ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Zitat

Aber als Entschädigung werde ich dafür die Fenster der Heckgallerie rausdremeln
:

Gesägt, getan!!

Hier seht ihr erstmal den Heckspiegel im Original mit seinen schönen, wenngleich doch nicht wegzudiskutierenden eher wenig dursichtigen Originalfenstern...



... und hier selbigen nach von der Mitte der jeweiligen Fenster ausgehender Dremelfräsbehandlung, die ich dann im Nachhinein ziemlich lange mit diversen Schlüsselfeilen nachbearbeiten musste. Ziel des Spieles war hierbei, nicht in die äußeren Fensterrahmen reinzuschroten und nach Möglichkeit die doch ziemlich dünnen Mittelstege zwischen den Fenstern stehenzulassen und nicht ein einzelnes Panoramafenster bzw. zwei Spiegelhälften zu hinterlassen. Hier macht sich die Dickwandigkeit des Materials bezahlt:



Von hinten bzw. innen werden dann nach dem Lackieren die Fensterscheiben eingesetzt. Diese mach ich aus dünnem transparentem Kunststoff, den es im Bastelgeschäft für ein paar Cent gibt. Vor dem Einsetzen klebe ich auf diesen den rautenförmigen und zuvor mit meiner "Bleiverglasung"-farbe, die ich aus Revell Antrazith, Eisen und abgeschmeckt mit etwas Dunkelgrau selbst gemischt habe, eingefärbten Tüll. Aber erst, nachdem der Spiegel soweit fertig ist, sonst versaut man die Fenster wieder durch das Altern.

Soweit also- Viel ist es nicht aber immerhin. Vielleicht geht's ja am Wochenende noch ein bisschen weiter- bei dem Sch...wetter!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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Samstag, 30. Januar 2010, 17:08

ich weiss, ich mache mich jetzt evtl unbeliebt bei dir. ok ich riskier das. die fenster(löcher) hast du sehr geil hinbekommen, ich schätze das sieht hinterher genauso grossartig aus, wie deine premium funzel. aber irgendwas musst du mit den geschützpforten machen. wenn du die nicht aufmachst, dann wenigstens den spalt schärfer, tiefer, glaubwürdiger gestalten. ich denke, nur schwärzen reicht nicht aus.
der unterschied zwischen 'gepimpt' und nicht gepimpt ist sonst evtl. zu stark. was moinscht????
:wink:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »LTgarp« (30. Januar 2010, 17:09)


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Samstag, 30. Januar 2010, 17:33

Keine Sorge! Mit sowas machst Du Dich keinesfalls unbeliebt. Ich bin immer offen für kritische Nachfragen bzw. Anregungen. Außerdem bist Du hier der Grafik-Designer von uns beiden, und ich denke, was Optik/Effekte etc. anbelangt, können hier viele noch von Dir lernen! Also bitte immer ehrlich sagen, okay? :five:
Aber nun zu Deinem Einspruch: Ich werde drüber nachdenken, versprochen! Aber: meiner meinung nach sieht das in natura gar nicht mal so scheiße aus, naja, finde ich zumindest.Hab ja schon die ein oder ander Pforte an Bausätzen im Rohzustand gesehen... Vielleicht, falls meine Alterungsmethode nicht den gewünschten Effekt erzielt, fahre ich die Vertiefungen nochmal mit irgendwas Scharfem nach, um die Linie deutlicher einzuschneiden. :idee: Mal sehen! Hast Du denn verstanden, warum ich die nicht ganz öffnen kann? Hatte mich da vielleicht etwas kompliziert ausgedrückt. Ich hoffe, Du kannst in meinem Baubericht damit leben, alter Geschützpfortenfetischist! ;) :abhau:

Chris :ahoi:
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Samstag, 30. Januar 2010, 17:45

klar, öffnen wäre ne lebensaufgabe, wobei ich dir zutraue, dass du das hinbekommst!! ABER das führt ganz klar zu weit. ich denke, wenn du die rille einfach mal VORSICHTIG mit ner spitzen nadel nachfährst, kommst du optisch schon ein stück weiter. schade, ich habe jetzt nix da um das selber auszuprobieren und zu dokumentieren. bei meiner vic am heck der gleiche gleiche fehler( na ja is ja keiner - aber du weisst, was ich meine) . da sind die pforten auch geschlossen und sehen kacke aus...ich werde das noch ändern aber momentan sind ja noch die wanten dran.....
wie auch immer, deine santissima wird ne wucht.....
:wink: grüsse, der roland. WOW....hab schon zwei reihen webleinen
PS: hast du ne ahnung, wie man seinen baubericht auch noch nach
den ominösen 14400 minuten editieren kann. bei mir im baubericht verabschieden sich nämlich bilder und ich müsste neue links reinkloppen....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »LTgarp« (30. Januar 2010, 17:47)


13

Samstag, 30. Januar 2010, 18:12

Da hab ich hier mal was zu gelesen, weiß nicht mehr wo, aber es ging um "wie stelle ich fotos ins Forum rein?" Ich habe ja Photobucket, aber ich glaube z. B. bei Arcor gibt's einen sogenannten Timecode im Bildercode. Den musst Du entfernen. Schau doch mal weiter unten im Forum nach, also dort, wo immer alle hinverwiesen werden, wenn sie ratlos in Bezug auf Bilder sind oder ne Ansage kassieren wegen Bilder zu groß etc. Das Problem wurde hier jedenfalls schon mal genannt und gelöst!

Schöne Grüße und frohes Schaffen. Und wegen der Pforten werd ich mal sehen. danke für Dein Zutrauen! :ok:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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14

Samstag, 30. Januar 2010, 19:27

hi chris, wenn du in meinem baubericht das eine bild vom heck anschaust (das mit noch ordentlich spachtelzeugs dran), siehst du, dass zumindest ICH was machen muss mit den heckpforten. manche sachen sieht man leider erst, wenn sie schon verbaut sind andere hingegen fallen mir auf den fotos (wenn die online sind) auf. naja, man tastet sich langsam ran....an das zwar nicht perfekte aber vorzeigbare model.
achja....die marsplattform kommt bei mir später drauf....
dir einen schönen sonntag...ich mach weiter wanten (sicher noch die nächsten 2 wochen...es grüsst, der roland
:wink: :wink:

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Mittwoch, 3. Februar 2010, 20:26

Nabend Ihr Lieben! :wink:
Eigentlich bin ich ja in Klausurtagung, da ich mich gerade seit Tagen mit der doch recht aufwendigen Rumpflackierung beschäftige, sprich: Ich lackiere auch bei diesem Modell wieder weitgehend alles was zum Rumpf dazugehört, bevor ich die Rumpfhälften zusammensetze.
Auch altere ich schon jetzt bereits vieles das erste mal. Ich finde das einfacher, da man viel besser an hinterher schwer zugängliche Stellen herankommt.
Außerdem ist mein "Plaka-Altern" immer ein ziemlich gewalttätiger Akt, wenn ich stundenlang drauf rumrubbel, wieder nass mache wieder draufrumackere usw.. Dabei würde ich vieles gleich wieder zerrocken! :!!
aber dazu ein anderes Mal.

Heute wollte ich Euch einfach nur mal meine kleinen Fortschritte zeigen. Ich hab nämlich den Heckspiegel soweit fertig lackiert, gealtert und mit Fensterscheiben versehen. Natürlich fehlt noch die Heckgallerie, die kommt aber erst nach der Rumpfmontage. Was noch fehlt ist die Laterne, die kommt auch erst später dran, sowas reiss ich sowieso gleich mindestens vier-fünf mal wieder ab, ich kenn mich... :motz:
Und: auf den oberen Spiegel kommt noch ein Decal, wie gesagt. hab mir sogar schon Weichmacher besorgt, damit sich das schön an die Holzstruktur angleicht. Kommt aber auch erst später!

Jetzt aber zum derzeitigen Zustand:



Hier also der lackierte Heckspiegel. Unten fehlt natürlich die Wasserlinie bzw., das Unterwasserschiff. Die musste ich natürlich soweit offen lassen, bis klar war, wo die dem Rumpfverlauf entsprechend verläuft. Oben sieht man bereits einen Teil der rot-gelben Bordüre, die sich um das gesamte Poopdeckschanzkleid erstreckt. Die hab ich zwar abgeklebt, durch die vielen Unterbrechungen konnte man das jedoch gar nicht so akurat machen. Also hab ich die Klebestreifen mehr als optisches "Lineal" verwendet und anschliessend korrigiert.

Und hier dann der gealterte Heckspiegel mit hinterher eingesetzten Bleiverbundglasatrappen. Auch habe ich nun das Unterwasserschiff noch angezeichnet bzw. lackiert. Ebenso das Scharnierband für das Ruder sowie die Pfortendeckelscharniere. Wie ihr seht, hat das Heck einer Galeone aus dem 16. Jahrhundert, möchte man es historisch korrekt darstellen, kaum Zierrat, auch kein Gold etc. Das kam erst sehr viel später.

Zur Holzfarbe: Spanische Galeonen waren, wie auch Karavellen und Naos, zu großen Teilen vermutlich aus Buchenholz und nicht aus Eiche gezimmert. Deshalb hab ich mir aus diversen Revellfarben einen eher rötlichen und dukleren Farbton gemischt: wenn Buche dann (wahrscheinlich) mit Leinöl imprägniert wurde, ergab sich dann eine Farbe, ähnlich meiner im gealterten Endergebnis! Beim gezeigten Heckspiegel kommt es mir mehr darauf an, Euch meine "Buchenholzinterpretation" zu zeigen, Details gibt's ja nicht so viele...



Die Pfortenreeps (Leinen zum Öffnen der Geschützluken) hab ich einfach durch angebrachte Bohrungen gezogen und auf der Rückseite verknotet. Rolands Hinweis auf die Struktur der Pfortenränder hab ich mir zu Herzen genommen und bin nochmal alles mit einer feinen Stahlnadel "Nachgefahren". In den Vertiefungen hat sich dann die Patina gesammelt und so sind sie nun deutlich abgegrenzt zu erkennen, vielleicht sogar ein bisschen stark auf dem Bild, in Echt sieht das halb so dramatisch aus!

Und: Der Lichttest: Man kann sogar durch die Fenster durchsehen!



Das Tüllnetz hat übrigens keine Löcher, so wie das hier aussieht, das liegt auch am Licht!

Soweit also, ich meld mich, sobald es was neues zu berichten gibt!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »drake« (3. Februar 2010, 22:01)


16

Mittwoch, 3. Februar 2010, 22:25

also da gibt's nur ein wort für: VORTREFFLICH.
das 'holz' sieht aus, wie die alte schrankwand meiner eltern....
und die war noch massiv....damals. ich hoffe, ich bekomme die fenster bei meiner prince, so sie dann mal kommt, annähernd so gut hin.
:wink: greetz, der roland

17

Donnerstag, 4. Februar 2010, 08:32

Hi Chris,

wie immer große Klasse, was Du uns zeigst.
Deine Alterungs-Technik (also nicht Deine, sondern die
am Modell) ist wirklich phänomenal, sieht absolut realistisch
aus. Und die Fenster - super schön gemacht.

Ganz toller Baubericht und ganz tolles Modell :ok: :ok: :ok:

18

Samstag, 6. Februar 2010, 18:33

Hi Werftarbeiter! :wink:
Und vielen Dank Euch beiden! Wie oben bereits erwähnt, bin ich derzeit noch sehr mit der Rumpflackiererrei beschäftigt: das heißt im Klartext ohne Ende die geometrischen Elemente der Bordüren (Dreieckedreieckedreieckedreiecke und Schrägestreifenschrägestreifenschrägestreifen :cracy: ) anzeichnen mit dem Stechzirkel und Geodreieck, abkleben mit zugeschnittenem Tamiyatape, da dieses immer noch zu breit ist, und lackieren. Danach trocknen lassen, Gegenseite abkleben und lackieren zum Korrigieren.

Alles in allem zwar eine nervige aber -bei stimmigem Ergebnis- schöne Arbeit, die die Mühe lohnt (wie eigentlich fast alles langwierige im Modellbau, oder?!?).
Um mich zwischenzeitlich hiervon mal zu erholen, hab ich mich jetzt erstmal um die einzelnen Deckkomponenten gekümmert.

Dabei hab ich mir aus diversen Revellfarben einen eigenen Holzton zusammengepampt. Denn: Wie oben erwähnt, ist das Ziel des Ganzen, auch hier in etwa einen Buchenholzton zu bekommen. Und jetzt kommt's: Zuerst wusste ich nicht so recht wie der nun eigentlich in natura aussieht und hab im Haushalt nach Buchenholz zum Vergleich gesucht und gesucht...

Und- gefunden: Das Echtholzparkett, was ich letztes Frühjahr mit meiner Freundin in der Wohnung verlegt hatte, war ja "Buche sauvage", sprich: starkgemasertes und optisch sehr naturbelassenes Buchenechtholz! Daran hab ich mich dann beim Zusammenmischen orientiert:



Natürlich sieht sowas auf einem gebrauchten Schiffsdeck noch etwas anders aus, aber der Grundton dürfte dem schon recht nahe kommen.
Und dann hab ich die Decksteile damit lackiert:





...bis mir dann auch noch aufgefallen ist, dass ich ja auf einer Buchenholzarbeitsplatte aus dem schwedischen Möbelkaufhaus arbeite! Da sitzt man da fast jeden Tag dran und sieht das gar nicht( auch weil ich so 'ne alte Werftschlampe bin, die alles zumüllt!!! :abhau: ), sondern gräbt den halben Haushalt nach Mustermaterial um...
Letzteres Bild also zum Direktvergleich "Original und Fälschung"! Und?- Passt doch, oder?? Ich hab dann noch einzelne Planken mit Verdünnung und ganz wenig Ziegelrot hervorgehoben, eben so, wie mein Parkett, respektive, meine Arbeitsplatte.

Naja, und dieses im Entstehen begriffene Modell wär ja nicht meins, wenn ich das Ganze nicht wieder altern würde mit- Na??- Richtig! Plakadrüberjauchen und wieder abwischen, Wasser aufn Lappen, drüberwischen und das Ganze so oft wiederholen, bis das Ergebnis als annehmbar bewertet wird, hatte ich ja schon erklärt:





Wenn das stellenweise noch etwas "rough" aussieht- das ändert sich spätestens dann, wenn ich alles noch mit mattem Acrylsprühlack versiegele. Das mach ich immer noch, die Oberfläche wird dann homogener und die Farben kriegen irgendwie noch mehr Kontrast und Wärme.

Soweit also zu meinem heutigen Update!

Euch noch frohes Schaffen und ein schönes Wochenende!

Chris :ahoi:
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19

Samstag, 6. Februar 2010, 20:21

Hi Chris

Hast Du toll hinbekommen. Meine Hochachtung

Günther
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20

Mittwoch, 10. Februar 2010, 00:54

Hallo Schiffbauer! :wink:
Da ich glücklicherweise in den letzten Tagen relativ viel Zeit an den Abenden und am ganzen Wochenende hatte, bin ich ein gutes Stück weitergekommen:

Die beiden Rumpfhälften sind jetzt soweit erstmal akzeptabel, die Lackierung sowie die (erste) Alterung ist soweit fertig. Allerdings muss ich an letzterer immer nochmal nacharbeiten müssen, da mir immer wieder auffällt, dies muss man nochmal machen und da muss man nochmal bei usw. Zumindest bin ich aber schon mal mit den Bordüren auf den Bordwänden durch, das war das Aufwendigste und Zeit in Anspruch nehmendste. Auch die Wasserlinie / das Unterwasserschiff ist schon fertig.
Und so sieht das Ganze dann erstmal ohne Alterung aus:



Hier sieht man auch bereits das vordere Backschott mit den Geschützpforten.
Sieht natürlich alles noch ein bisschen sehr schrill aus und irgendwie nicht nach realistisch und im Gebrauch befindlichen Schiffsrumpf. Nach der Plaka-Alterung kriegt das Ganze dann noch einen ganz anderen Charakter. Aber dass die Farbgebung prinzipiell nicht so ganz an den Haaren herbeigezogen ist, sieht man auf folgendem Bild, das ich aus A. Konstam's Buch "Spanish Galleon 1530 - 1690" abfotografiert habe:



Hier sieht man die "San Mateo" aus dem Jahre 1582, also der Aera, in der ich auch ungefähr die "Santissima Madre" einkategorisieren möchte. was sehen wir? Auch hier die durchaus und für damaliges Designempfinden "sportliche/ signalhafte" Barkenbemalung in grellen Farben, wie Gelb und Rot, die heraldischen Farben des spanischen Königshauses, die wir ja heute noch aus der Landesflagge kennen!

Aber zurück zum Modell: Die Rumpfhälften habe ich dann nach dem Trocknen wieder in meiner üblichen Plakaorgie gealtert, was ziemlich aufwendig war, da der Rumpf durch seine zahlreichen Barkhölzer und Fenderbalken soviele "Kassetten" hatte, dass der Rumpf erstmal aussah, als hätte man ihn aus dem Feuer gezogen: Viel zu viele schwarze Farbnester, die erstmal aussahen, als sei der Rumpf stellenweise verkohlt :motz: . Diese hab ich dann vorsichtig mit einem nassen Poliertuch aufgehellt/ rausgewaschen.

Und so sah das Ganze danach dann aus:







Auch finde ich, dass die Geschützpfortenproblematik, die Roland angesprochen hatte, im Gesamtbild nicht mehr so sehr auffällt. Zumindest sind die Pforten klar und dunkel vom Rumpf abgehoben, ich denke, ich lass die jetzt so, sonst sehen die irgendwie auch zu sehr "wie aufgemalt" aus.

Die Pfortenreeps habe ich dann genauso hergestellt, wie beim Heckspiegel. Hier hab ich mir es allerdings ganz einfach gemacht: Ich hab einfach einen durchgehenden langen Faden durch sämtliche angebrachten Bohrungen binnen- und außenbords gefädelt und anschliessend verknotet. Von Außen sieht man dann nur die Parts, die über den Pforten liegen:



Der Purist wird nun anmerken, dass die Bohrungen oberhalb der Pforten viel zu dicht über selbigen liegen, als dass man damit die Pfortendeckel hätte in der Praxis öffnen können: Stimmt! Aber: Ich hab lange überlegt, wie ich das mache. Aber: Ich wollte die Reeps nicht durch die Barkhölzer fädeln (unrealistisch!) und auch nicht oberhalb davon, weil sie dann viel zu lang gworden wären. Auch hätte ich sie stellenweise durch die späteren Rüsten führen müssen. Das wär wohl noch unrealistischer?? Die jetzige Lösung ist also eher ein ästhetischer Kompromiss! ;)

Das letzte was ich an diesem Wochenende bzw. den letzten Abenden geschafft habe, waren die Ringbolzen für die Brooktaue sowie die Vorholtakelage an der Schanzkleidinnenseite. Ich dachte mir, dass es sehr viel praktischer ist, diese bereits jetzt anzubohren und die Bolzen (0,5mm Messingdraht über die Spitzzange gebogen) einzukleben, als später am fertigen Rumpf. Danach hab ich sie noch mit meiner selbst angerührten Revellfarbe aus Bronze und Anthrazit "geschwärzt".

Soweit also zu bisherigen Stand der Dinge!

Ich meld mich dann, wenn es Neuigkeiten gibt!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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"Mayflower"

"La Santissima Madre"


Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »drake« (10. Februar 2010, 00:59)


21

Mittwoch, 10. Februar 2010, 13:10

Hi Chris,

da sag ich nur eins: G E N I A L !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok

Mann, nu möcht ich ja schon fast wieder meine Ölfarbe in die Ecke pfeffern.
Aber egal, gibt dann ja demnächst einen direkten Vergleich in den
Alterungsvarianten. Nu rate mal, wer da wohl die Nase vorn haben wird !

Aber mal ne ganz andere Frage: Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe,
aber kannst Du mir noch mal in kurzen Worten Deine "Bleiverbundglasatrappen" erklären? Sieht super aus, und bei meiner SM
sind die Fenster auch offen dargestellt. Da würde so etwas doch auch passen.

Siehe hier:

Santa Maria 1/60 Aoshima

So und nu mach mal schön weiter, damit ich ( wir ) noch ein bischen was zum staunen haben.

Wenn Du so weiter machst, werd ich ja meine Minderwertigkeitskomlexe
nie los .

Gruß
Holger :wink:
Mit den Segelschiffen verschwand
die Romantik von der See;
aber zugleich verschwanden auch
die brüllenden, brutalen Hunde,
die sie segelten.
J. P. Soerensen

22

Mittwoch, 10. Februar 2010, 13:48

Hi Chris,

langsam wirds wieder Zeit.
und zwar um den virtuellen Hut zu ziehen. :ok:
Ich bin mal wieder hin und weg von Deiner Farbgestaltung.

Bei den Stückpforten ist mir nur eine aufgefallen die evtl. nicht geöffnet werden könnte.
Fällt aber nur bei gaaaaaanz genauem hinsehen auf.
Zum Ändern nicht der Rede Wert.

Gruß Timo
:ahoi:
"Ihr seid verrückt!" - "Gott sei's gedankt. Sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren."

23

Mittwoch, 10. Februar 2010, 15:27

Hallo! :wink:
Vielen Dank für Eure Anerkennung! Freut mich, wenn sie Euch bislang gefällt!

@holiday: Bleiverbundglasatrappen stelle ich eigentlich ganz einfach aus dünner PVC-Folie her, die Du entweder im Bastelgeschäft in DIN A4 Formaten und unterschiedlichen Stärken kaufen kannst- ich glaube ich habe 0,2mm???- oder Du verwendest den Klarsichtdeckel eines Schnellhefters o.ä.. Darauf klebe ich ganz ordinären weißen Tüll, ebenfalls aus dem Bastelbedarf. Den lege ich vor der Montage auf ein Stück Papier und pinsel den vorsichtig mit einer Mischung aus Revell "Antrazith" und "Eisen" über. Aber nicht festkleben lassen! Dann klebe ich den an den hinterher hinter den Fensterrahmenteilen liegenden Flächen mit Sekundenkleber auf die Folie auf, so dass das Muster diagonal verläuft und klebe das Ganze entsprechend zugeschnitten von hinten/ innen an das Fenster. Da ich meine Modelle sowieso noch mit Acrylsprühlack "versiegele", sprüh ich auch die Scheiben bewusst über. Das hat den Vorteil, dass das ein bisschen den Glanz nimmt, da das Glas damals relativ rauh/ milchig war, zumindest nicht so hochglänzend wie unser heutiges Industrieglas.
Übrigens kann man -je nach Epoche- statt des rautenförmigen Tülls auch welchen mit Fünfeck-/Rundmuster nehmen. sieht auch schön aus, war aber erst als Fensterverbundglas sehr viel später in Mode.

Probier einfach mal ein bisschen rum und kleb nicht gleich alles fest...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



24

Mittwoch, 10. Februar 2010, 18:35

hi chris, da ich ja auch immer mehr ein fan von 'alterung' bin, gefällt mir deine lösung super gut. da gibt's aber mal GAR NIX zu meckern oder anzumerken. vor allem aber finde ich schön, dass du bei den modellen deinen GANZ eigenen stil entwickelt hast. das ist vor allem bemerkenswert! bis bald, es grüsst,der roland :wink:

25

Sonntag, 14. Februar 2010, 18:50

Nabend Freunde! :wink:
So, jetzt gibt's von mir auch nochmal ein Up-date! Aber ein eher langweiliges, da ich am Wochenende lange und ausgiebig experimentiert habe bzw. musste: Die Rumpfhälften kann ich solange nicht zusammenfügen (bei mir immer feierlich "Hochzeit" genannt!), bis ich nicht die Rüsten inklusive Rüsteisen/ Püttings und Jungfern stabil und optisch vertretbar an den Rumpf bekommen habe. Denn dafür muß ich möglicherwise noch an die Innenseite der Rumpfseiten kommen können, wegen der Befestigung der Rüsteisen.

Hier zu meinen gescheiterten Vorüberlegungen und Experimenten: Ich möchte Euch mal zeigen, welche Ideen ich diesbezüglich hatte, auch wenn diese letztlich nicht gleich zum erhofften Erfolg geführt haben.



Hier seht ihr erstmal sämtliche Rüsten, die ich (hier weiß zu sehen) erstmal mit einer Abschlussleiste aus ABS-Kunststoff (?) verschlossen und verschliffen habe. Im Original waren sie bis auf den braunen Teil vorne offen, da dort die Plastikwanten eingesetzt werden sollten, die ich ja ersetzen möchte.



Hier selbige bereits einheitlich lackiert, jedoch noch nicht gealtert und nix...

Dann habe ich lange überlegt, wie ich da nun die Rüsteisen und Jungfern stabil befestigen könnte. Erste Überlegung war, dreieckige Jungfern zu verwenden, die es ja im Zubehör gibt, ebenso Rüsteisen bzw. Püttings, allerdings gibt's letztere nur in rund und dann passen die weder von der Form, noch größenmäßig. Aber das wollte ich mit der Rund- und Spitzzange passend machen:



Nachdem ich die also entsprechend umgearbeitet hatte, wie man auf dem Bild sieht, hätte das ganze fast funktioniert. Aber: Jetzt waren die Rüsteisen mitsamt den Jungfern, die ja eh maßstäblich bereits zu groß waren, so breit, dass sie nebeneinander nicht mehr in die Rüsten gepasst haben. Scheiße! So geht's also schon mal nicht! :bang:

Nächste Überlegung: Zu große Jungfern einfach ignorieren und kleinere, wenngleich in rund verwenden. Meine Idee: Wenn ich die vorsichtig an drei Seiten abschleife, werden sie zumindest dreieckiger. Das Ergebnis sieht man auf dem Bild. Das hätte bedeutet, ca. 100 Jungfern dreieckig zu schleifen, Ausschuss nicht miteingerechnet. Und dafür war ich dann doch zu faul. ;)



Bevor ich diesen Entschluss gefällt hatte, habe ich noch mit einigen "Prototypen" für alternative Rüsteisen/ Püttings experimentiert, da ich mir nicht sicher war, wie ich die dann am unteren Ende am Rumpf befestige. Hier die Ergebnisse, ich hoffe ihr erkennt den jeweiligen Sinn dahinter:



Hier also Modell "Unten mit rundgebogener Öse und plattgehauen". Sah irgenwie interessant aus, hat aber nicht den Weg in die Serienproduktion gefunden, da ich nie ermittel konnte, wie lang letztlich der Rohmessingdraht sein musste, um hinterher mit der Zange einheitliche Püttings zu kriegen. War also auch nix. :bang:

Dann hier Modell "unten plattgehauen und mit dem Bohrer aufgebohrt". Das war's aber leider auch nicht, da ich immer wieder den platten Teil beim Bohren ausgerissen habe. War also ebenfalls nix. :bang:



Also nochmal ganz von vorne: Runde Junfern in der Kombination mit gekauften Püttings! Leider passten diese nicht am unteren Ende an die Barkhölzer, wo sie mit einem Nagel befestigt werden sollten. Also ein Stück abkekniffen und die Bohrung ein Stück weiter nach oben gesetzt! Der Erfolg: Beim Bohren riss das spröde Material ebenfalls aus. War dann auch nix. :bang:



Nach einigen Frustkaffees und Zigaretten dann der letzte und letztlich erfolgreiche Weg, wenngleich auch nicht der, den ich ursprünglich wollte, eben Metallpüttings bis an den Rumpf, so eben, wie in echt. Aber immerhin wird es jetzt eine stabile Konstruktion, die die wanten wirklich aushält und optisch vertretbar ist:

Die Püttings aus dem Zubehör plus Jungfern, dann durch die Rüste und den unteren Überstand gekürzt. Dann mit der Spitzzange den Überstand zu einer Öse eingrollt. So hält das ganze schon mal flexibel an der Rüste. Von unten wird das ganze dann mit einer eingefädelten und verdrillten Schnur mit dem Rumpf verbunden, sprich: Durch die Bordwandbohrung gefädelt und das Loch mit einem kleinen Nagel verschlossen. Wenn ich dann alles einheitlich lackiere, sieht es dann im besten Fall wieder wie eine Einheit aus. Das mach ich dann die nächsten Tage. Hier also noch ein paar Bilder vom voraussichtlichen Ergebnis meiner Experimente:





Die doppelten Ösen unter der Rüste sieht man hinterher nicht mehr so sehr, wenn das Band durchgezogen wird, hab ich schon ausprobiert! :ok:

So, ich hoffe, ich hab Euch mit diesem Mist nicht zu sehr gelangweilt?! Aber da das eine neuralgische Stelle in der Umarbeitung von Plastik auf Echtwanten ist, die für jeden Modellbauer von Segelschiffen nicht irrelevant ist, dachte ich, zeig ich Euch das alles mal in Gänze. Vielleicht erspart es ja dem einen oder anderen lange, erfolglose Experimentierphasen. Ich weiß, wovon ich spreche... :bang: :bang: :bang: :motz:

Soweit also zu diesem Try-and-Error Bauabschnitt. Wenn ich dann eingerüstet habe, geht's weiter mit dem Rumpf!

Danke für Euer Durchhaltevermögen in diesem heutigen Beitrag! :D

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (14. Februar 2010, 18:54)


26

Sonntag, 14. Februar 2010, 19:07

Hey Chris

Die Wege des Modellbauers sind nun mal beschwerlich. Ich sehe, dass Du Dich nicht kleinkriegen lässt. Die Lösung des Problems gefällt mir echt gut.
Wenn ich mit Klein-Vicky an der Stelle angekommen bin (hoffentlich) werd ich mir den Beitrag in Erinnerung rufen.

Grüsse
Günther
You never know where the edge is............`til you step over

27

Sonntag, 14. Februar 2010, 19:23

Hi Chris,
meinen Respekt für soviel Schaffenskraft.

Und schon wieder wirft sich für mich in diesem Zusammenhang eine Frage auf, die eigendlich nur Du beantworten kannst. Ab welchen Anno wurden Püttingeisen verwendet. Bei meiner SM sind in der Bauanleitung zwei Varianten beschrieben. Zum Einen sind fertige Jungfern mit Püttingeisen aus einer sagen wir mal flexieblen Gummiart beigegeben und zum Andern eine beschreibung zur Herstellung mit Püttings aus Tauwerk (weiß nicht ob ich mich jetzt korrekt ausgedrückt habe). Gab es denn zur Zeit der SM schon Püttingeisen.??? :nixweis:

In der Hoffnung auf Antworten

Holger :wink:
Mit den Segelschiffen verschwand
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die sie segelten.
J. P. Soerensen

28

Sonntag, 14. Februar 2010, 22:18

Nabend nochmal! :wink:

@Günther:
Genau deshalb hab ich das ganze Drama hier so detailiert aufgeschrieben! Möge es Dir und anderen helfen! Sagte ich bereits, dass ich Deine Mini-Vic und gerade auch Deinen Kupferplatten-Blues echt klasse finde? Auch wenn ich mich selten in Deinem Thread melde, ich bin immer dabei, wenn's was Neues gibt! Irgendwann will ich mich ja auch mal an ein Holschiff wagen!

@Holger:

Wäre ja mal interessant, die andere, nicht Gummijungfernvariante zu sehen! Weiß im Moment nicht, was damit genau gemeint ist. Aber zurück zu Deiner Frage: Jungfern wurden schon seit dem Mittelalter verwendet. Und demzufolge auch Rüsteisen bzw. Püttings, damit das Ganze auch hielt. Schau Dir mal 'ne Hansekogge an und selbst bei Wikingerschiffen gab's sowas ähnliches. Aber, wenn Du Dir die Rüsten mal auf meinen Urlaubsfotos anschaust, ich denke, so ähnlich werden sie wohl ausgesehen haben. Da gab's schon Rüsteisen, sach ich ma!

Schau mal hier:
Santa Maria, Nina und Pinta in Palos de la Frontera

Und danke Dir für Dein Zutrauen!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (14. Februar 2010, 22:23)


29

Sonntag, 14. Februar 2010, 22:46

Hi Chris,
irgendwie bin ich ja auch doof. Hab doch keine zehn Minuten von mir den Nachbau einer Hansekogge im Hafen liegen. Aber da renn ich Morgen gleich mal hin.

Mit der anderen Variante meinte ich das ersetzen der Püttingeisen durch Tauwerk. Aber das hat sich ja nun erledigt.

Dank Dir

Holger
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J. P. Soerensen

30

Sonntag, 14. Februar 2010, 22:49

hi holger, machst du von der kogge bilder und stellst sie hier ein??
:wink:

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