Das Wettringer Modellbauforum

zum Original:

Der italienischer 8-Rad Spähpanzer "Centauro" wird seit 1991 für das italienische Heer gefertigt.
Mit seinen voluminösen 8 angetriebenen 14.00-20" Rädern verfügt der Centauro über eine beachtliche Geländegängigkeit, sein aufgeladener Dieselmotor verleiht ihm eine hohe Beweglichkeit und Reichweite.
Alle Räder, bis auf die der 3. Achse, sind lenkbar, der Reifendruck wird zentral geregelt.

Die geschweißte Wanne besteht aus Stahl, anders als bekannte Radpanzer ist der Centauro aber nicht schwimmfähig.
Ab 1995 wird der Centauro mit einem um um 450 mm verlängerten Heck produziert. In dieser verlängerten Wanne können 4 zusätzliche Grenadiere mitgeführt werden, die wie beim israelischen "Merkava" das Fahrzeug durch eine Hecktür verlassen können.
Und wie der Merkava so verfügt auch der Centauro über eine Klimaanlage, außerdem ist er ABC-geschützt.

Mit seiner vom italienischen Kampfpanzer Ariete übernommenen Feuerleitanlage sowie dem Laser Entfernungsmesser ist der Centauro voll nachtkampffähig.
Für die omanische Armee wurde sogar eine Version mit einer 120 mm Kanone entwickelt.

Ab Oktober 2000 wird der Centauro auch von der spanischen Armee eingesetzt. Die spanischen Fahrzeuge sind mit einer Zusatzpanzerung an Wanne und Turm versehen, mein Modell zeigt einen solchen spanischen Centauro.

Technische Daten:
Typ: Spähpanzer und Escorter
Gewicht : 28 t
Panzerung : ? mm
Bewaffnung : 105 mm Kanone
+ 1 MG 7,62 mm koaxial
+ 1 FlA-MG 7,62 mm
+ 8 Nebelwerfer
Länge : 7,85 m ( mit Kanone )
6,59 (Wanne )
Breite : 2,94 m
Höhe : 2,73 m
Antrieb : wassergekühlter V6 ATL Dieselmotor, 520 PS
Geschwindigkeit : 110 km/h
Fahrbereich : 800 km
Besatzung : 4 Mann

zum Modell:
Bei der Inflation an Berichterstattung über die ähnlich konzipierten Piranha und Stryker Radpanzer führt der Centauro trotz seiner herausragenden Qualitäten in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer ein Schattendasein, desto erfreulicher daß Trumpeter sich jetzt mit dem heiß erwarteten hochqualitativen Spritzgußbausatz des Centauro einmischt !
Endlich ein bezahlbares Modell des Centauro mit zeitgemäßem Qualitätsstand !

Geliefert werden in einem stabilen Karton und sorgfältig verpackt die vorzüglich passenden Großteile der Wanne und des Turmes, sowie separat verpackte Ätzteile, Klarsichtteile für die Optiken und Leuchten, ein Stückchen Kupferdraht als Abschleppseil, und 8 Vinyl-Reifen mit gefälligem Profil. Hinzu kommen noch die von Tamiya bekannten Poly-Caps für die Räder und ein kleiner Bogen Abziehilder für die allerdings nicht sehr zahlreichen Markierungen, leider aber kein gedrehtes Kanonenrohr.

Bis auf einige kleinere Fehler kann man getrost der verständlichen Bauanleitung folgen um ein gefälliges Modell zu erstellen, die nahezu perfekte Passung der Bauteile, besonders lobenswert der großen Teile für Wanne und Turm, trägt ihren Teil dazu bei.
Auch wenn sich die Gratbildung in sehr engen Grenzen hält, so müssen dennoch für ein sauber gebautes Modell die minimalen Grate an den Formtrennungen der Bauteile versäubert werden, das erfordert wegen des zähen Materials etwas Sorgfalt und Zeit.

Die Ätzteile sind in der Bauanleitung zu winzig dargestellt, und für die geätzten Schutzbügel der Scheinwerfer wären Biegeschablonen hilfreich ! Abweichend von der Bauanleitung kann man die Schutzschirme C33 und C34 für die Scheinwerfer auch heruntergeklappt darstellen, so wie man es auf manchen Fotos des Centauro bei Geländefahrt sieht. Die Bauanleitung erwähnt das aber nicht.
Eine Inneneinrichtung gibt es nicht, es lohnt also nicht, die Luken und Klappen geöffnet darzustellen. Auch Figuren sucht man vergebens.

Vor dem Zusammenbau müssen erst nach Bauanleitung diverse Löcher für die zahlreichen Zusatzpanzerungen und einige versionsspezifische Teile in die Oberwanne und das Oberteil des Turmes gebohrt werden. Hier sollte man sehr genau hingucken um keines der zahlreichen Löcher zu übersehen !

Zu Beginn wird das Fahrwerk montiert. Trotz der recht komplexen Konstruktion kommt man hier zügig voran.
Trumpeter bietet keine eingeschlagenen Räder an, unverändert aus der Schachtel gebaut fährt der Centauro nur geradeaus.
Die Achsauslegung des Centauro mit Mc.Pherson Federbeinen ermöglicht einen ziemlich einfachen Umbau auf eingeschlagene Räder. Der Aufwand hierfür erweist sich als minimal und lohnt sich, denn mit eingeschlagenen Rädern wirkt jedes Radfahrzeug gleich wesentlich lebendiger.
Freilich kann man die Räder nicht beliebig einschlagen sondern sollte sich an im Kraftfahrzeugbau gängigen Konstruktionsmethoden orientieren !

-->Damit alle Räder in der Kurve ohne zu radieren abrollen können müssen sich alle Radachsen im gemeinsamen Kurvenmittelpunkt schneiden ! Das kurveninnere Rad der 1. Achse ist dabei am weitesten eingeschlagen und bestimmt die Lenkwinkel der restlichen Räder ! Verlängert man dessen Achse soweit daß sie sich mit der verlängerten ungelenkten 3. Achse schneidet, so erhält man den Kurvenmittelpunkt "M", durch den alle 8 Radachsen laufen müssen !



Die Räder lassen sich zum Schluß mit den Poly-Caps ganz einfach auf die Schwenklager aufstecken, leider wackeln sie aber wie ein Lämmerschwanz. Meine Mühe mit der korrekten zeichnerischen Erstellung der Radgeometrie wurde dadurch ad absurdum geführt !

Sehr erfreulich sind die gespritzten Klarsichtteile für die optischen Einrichtungen. Für die Winkelspiegel habe ich sie dennoch nicht verwendet sondern durch rosa schillernde, halb durchscheinende Pailletten ersetzt, die stellen nach meinem Empfinden die Laserschutzbeschichtung authentischer dar als jeder Transparentlack:



Das beigelegte gedrillte Kupferkabel für die Abschleppseile habe ich nicht verwendet, obwohl es schön flexibel ist. Für Abschleppseile benutze ich viel lieber Bowdenzüge für Fahrradschaltungen, die wirken wesentlich authentischer, und das ohne jegliche Bemalung. Man sollte sie aber ausglühen wenn man sie in Form biegen will, denn von Natur aus sind sie sehr störrisch und federn elastisch in ihre Ausgangsform zurück.
Als wirklich nützlich erweist sich dabei die maßgerechte Biegeskizze in der Bauanleitung.

Jetzt die Fotos vom fertigen Modell:











Hier weitere Bilder und Beschreibung meines Modells.

Ich bitte zu entschuldigen wenn die Fotos zeitweilig nicht zu sehen sind, denn mein Provider spinnt in letzter Zeit häufiger !
Und ich will nicht schon wieder umziehen !

1:35, steht im Titel