Moin ihr Lieben,
heute Vormittag hatte ich wieder einmal Ruhe und -überraschenderweise- keine dringenden Wegekreuz-Dateien zu bearbeiten und so konnte ich mich der 72er Airacobra widmen.
Nachdem ich am Sonntag die weißen Flächen am Leitwerk und an den Tragflächenvorderkanten so weit fertig hatte, fiel mir bei der Klolektüre auf, dass eine der Maschinen, die Lt. Shomo flog, die allererste "Snook", auch ein weißes Band am Rumpfbug trug. Und da ich mir einerseits nicht sicher bin, ob nicht auch "Snook 2nd" ein weißes Rumpfband hatte und andererseits dieses Rumpfband "according to regulations" da eigentlich hingehört, holte ich nochmal die weiße Farbe raus und habe dieses Band noch eben auflackiert.
Gestern Abend dann war der "Neutral Grey"-Auftrag (Gunze H53) dran und nach dessen Durchtrocknen heute Morgen dann "Olive Drab".
Die OD-Lackierung verlief in mehreren Schritten - teils geplant, teils unfreiwillig:
1. Schritt: Auflackieren von "Olive Drab" (Gunze H52) auf den Rumpf und die Tragflächen über der Vorschattierung - viel zu viel Kontrast!
Das sieht nicht aus!
Erster unfreiwilliger Lackierschritt: Was tun?
2. Schritt: Überlackieren aller Panellinien mit Olive Drab 2 (Gunze H304)
(vielleicht erkennbar am Glanz)
Jetzt sieht das Ganze noch kontrastreicher aus - aber "Gemach, Gemach, Herr Studienrat!"
Denn nun folgt der
3. Schritt: Das gesamte Modell wird nochmals mit Olive Drab (Gunze H52) übergenebelt und sieht danach SO aus:
Jetzt sieht das Ganze wieder zuuu eintönig aus!
Hmpf!
"Hier und da" nochmal Gunze H304 an einigen Blechen "nachgenebelt" - aber nur gaaanz vorsichtig, um mir die Vorarbeit nicht wieder zu versauen - hat nicht viel gebracht!
Deshalb nun der
5. Schritt: Man mische Olive Drab 1 (Gunze H52) mit einer Spatelspitze Matt Weiß und gaaanz viel Spiritus. Diese Mischung gebe man in den Farbbecher des Farbspritzapparates und spritze mit dieser lasierenden Plempe alle Blechmitten wolkig. Das Ergebnis:
Schon besser!
6. Schritt: Nun musste ich jedoch beim Erstellen von Lichtbildern für diesen Beitrag feststellen, dass ich es auf der Steuerbordseite ein wenig übertrieben hatte (siehe die hellen Flecken am Heck, kurz vor der Taschentuch-Maske).
Grrr....
Also nochmal die betreffenden Stellen (Rumpfheck stbd. und Tragfächenenden bkbd.) mehrmals mit Gunze H52 übergenebelt.
Passt!
Und nun kommt der (eigentlich überflüssige)
7. Schritt: Mit einem stark abgedunkelten Weiß (und zwar mit den Resten des Olive drab, die noch in der Farbmischschale waren! Man ist ja Geizhals) habe ich die Umrisse der Abgasfahne auflackiert und danach mit dunkelgrau und Tamiya "Smoke" die Abgasfahne vollendet:
Dann die Ernüchterung beim Photographieren:
Das sieht nicht aus! Viel zu unnatürlich und viel zu kontrastreich...
Also das Ganze wieder mit Gunze H52 übergenebelt (mehrmals); dabei dann den einheitlichen Eindruck zerstört; nochmals Gunze H304 auf die betroffenen Panellinien; wieder mit Gunze H52 übernebelt...
Feddich.
Und so sieht das Fliegerlein jetzt aus:
Die noch immer sichtbaren Reste der Abgasfahne sollen nicht weiter stören, da sie ja nach dem Auflackieren der endgültigen Abgasfahne verschwinden!
Der Gag an diesem letzten überflüssigen Lackierschritt: Ich hätte mir die ganze Arbeit schenken können, da die Abgasfahne sinnvollerweise erst NACH dem Aufbringen der Abziehbilder auflackiert werden sollte: Die Auspuffabgase haben nämlich, glaubt man den Bilder, die "Stars´n´Bars" ganz ordentlich verdreckt...
Man lernt nie aus und wie sagte schon mein Urahn, der gefürchtete Nordsee-Pirat "Klaus-ich-klau-mir-was":
"Versuch macht kluch und verlier den Kopf nicht!"
In diesem Sinne
Michael