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Mittwoch, 11. März 2009, 17:04

Trumpeter Me 262 A-1a 1/32

Nachdem ich aus Zeitmangel längere Zeit nicht mehr hier war und im Baubericht die Bilderlinks wegen Umparken der Bilder nicht mehr funktionieren, habe ich gerade festgestellt, dass sich die Postings nicht mehr editieren lassen, der Thread ist schon zu alt. Deshalb poste ich den ganzen Bericht samt einigen neuen Bildern noch einmal, der alte kann dann gelöscht werden.

Zum Bausatz selbst sprechen schon die Eckdaten für sich: 355 Teile, darunter auch PE-Teile und Metallteile fürs Fahrwerk. Die Meinungen über den Bausatz sind recht einstimmig, er gilt als das Beste, was Trumpeter bisher in diesem Maßstab auf den Markt brachte, es wurde sogar auf die sonst leider üblichen Klöpse bei der Authenzität "verzichtet".



Naja, fast......dass sich die Schwalbe auf dem Deckelbild im Luftkampf mit Lancaster Bombern am Tage befindet ist noch zu vernachlässigen, dass die Decaloption der "roten 4" des JG 7 aber völlig daneben ist, leider nicht. Denn die "rote 4" war in Wirklichkeit eine "schwarze 4" und sah auch anders aus, die Nasensektion wurde gegen ein von Avia gebautes Ersatzteil ausgetauscht, das in einer bläulichen Grundierung belassen wurde und die Maschine recht einzigartig machte (nachzulesen im Osprey Buch aus der Aviation Elite Units Reihe über das JG 7 von Robert Forsyth, ist auch ein schönes Farbprofil der Maschine dabei). Zugegeben, man kann das schwarz der 4 auf den s/w-Fotos auch als rot deuten, aber verglichen mit dem roten Bereich des Rumpfbandes fällt schnell auf, dass das nie und nimmer rot ist. Hier hat Trumpeter bei der Recherche geschlampt.

Die andere Decaloption ist die "weiße 8" von Nowotny, die aber auch recht umstritten ist. Dies nur der Vollständigkeit halber erwähnt, da ich sowieso Aftermarket Decals verwenden werde.

Ich habe mir für mein Projekt die "gelbe 3" vom 3./JG 7 mit der Wk-Nr. 501221 herausgesucht. Die Maschine entstand unter der Leitung von Messerschmitt Regensburg. Der Pilot ist unbekannt. Die Maschine wurde beim Angriff auf alliierte Truppen am 21. April 1944 durch Flak-Beschuss vom Boden abgeschossen, der Pilot überlebte und geriet in Kriegsgefangenschaft. Die Bedienungsmannschaft der Flak erhielt laut Forsyth als Belohnung für den Jet-Abschuss eine Flasche Whisky.

Fotos zeigen, dass die Amerikaner dem Wrack den oberen Teil des Leitwerks mit dem Hakenkreuz absägten und als Trophäe mitnahmen (es gibt auch ein interessantes Foto, wie ein GI die Trophäe für einen Schnappschuss sauber macht).

Die Decals kommen von Eagle Cals. Da sie von Micrsocale gedruckt werden, ist gute Qualität zu erwarten.



Leider beinhaltet der Bogen keine stencils, ich werde diese entweder dem Bausatz entnehmen, nachdem ich die Qualität getestet habe oder den Decalbogen von TallyHo! ordern, der mit stencils sehr gut ausgestattet ist. Aber da bis zum Aufbringen der Decals noch jede Menge Zeit vergehen wird, eilt es mir nicht mit dieser Entscheidung.

Was auch noch ein kleines Manko ist, dass dem Bausatz diese unsäglichen Vinylreifen ohne eine Alternative in Plastik beiliegen. Da diese erfahrungsgemäß nur Scherereien bereiten, musste Ersatz her. Man sollte es kaum glauben, aber das ist nicht so einfach. Aires bietet zwar Alternativen aus Resin an, aber kundenfreundlicherweise nicht einzeln, sondern nur in Verbindung mit einem Cockpitset aus Resin für ca. 40 Euro…angesichts des Preises und des wirklich tollen Bausatzcockpits schied diese Möglichkeit aus.

Zur Hilfe kamen mir die Landsleute meiner Frau, in Person des französischen Kleinserienherstellers Signifer. Absolut sauber und detailreich gegossene Resinräder, zwei Räder für das Hauptfahrwerk, zwei verschiedene Räder fürs Bugfahrwerk, als Dreingabe noch Bleidraht für die Bremsleitungen, das alles für unter 10 Euro incl. Briefversand aus Frankreich. Herz, was willst du mehr, zumal die Abwicklung mit EU-Überweisung äußerst schnell ging, ca. eine Woche nach Überweisung waren die Räder da.



Wie schon weiter oben angedeutet, ein Resincockpit oder ähnliches ist angesichts der Detaillierung des Bausatzes überflüssig. Aber für den gewissen Kick können ein paar Ätzteile nicht schaden, ich werde beim Bau das Big Ed Set von Eduard verwenden, bestehen aus zwei umfangreichen Ätzteilsets für das Cockpit und für den Rest (Fahrwerksschächte, Waffenschacht usw.) sowie gebrauchsfertig zugeschnittener Maskierfolie für die Kanzelhaube.

"I like pigs. Dogs look up to us. Cats look down on us. Pigs treat us as equals." - Winston Churchill

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Mittwoch, 11. März 2009, 17:06

Ich weiche beim Bau von Flugzeugen ja immer gerne mal von der ehernen Regel ab, dass der Bau mit dem Cockpit beginnt. Hier erschien es mir aber ganz sinnvoll, mit dem Cockpit zu beginnen, da andere Bereiche, z. B. das Rumpfinnere das man durch den Fahrwerksschacht sieht, durch die ganzen Verkabelungen recht kompliziert wird (vom Triebwerk ganz zu schweigen) und daher das Cockpit für den Einstieg ganz geeignet schien: anspruchsvoll, aber nicht das schwierigste am ganzen Bau.

Zum warm werden werden erstmal ein paar PE-Teile gebogen, die Ruderpedale, ein echter Klassiker für das Ersetzen von Bausatzteilen durch PE-Teile. Ruderpedale an Maschinen der ehemaligen deutschen Luftwaffe sind eines meiner Lieblingsthemen, alle Ätzteilhersteller die mir bisher untergekommen sind, sehen die Schlaufen der Pedale starr vor (dementsprechend sieht man das auch so an den meisten Modellen). Im Original waren diese Schlaufen aber aus Leder oder einem groben Textilmaterial (evtl. Leinen), auf Fotos hängen sie jedenfalls immer schlaff herunter. Dies habe ich bei meinen Ruderpedalen durch vorsichtiges Biegen realisiert.



Nachdem das ganz gut klappte, habe ich mich dem Sitz zugewandt. Bei der Me 262 waren die Schultergurte mittels kleiner Ösen auf der Sitzoberseite befestigt. Beim Bausatzteil waren diese durch kleine Knubbel angedeutet, auf die die Gurtenden geklebt werden sollen. Ok, in Plastik nicht anders möglich. Aber ich wollte es gerade in diesem Maßstab etwas detaillierter. Also habe ich erstmal pro Seite mit einem 0,3 mm Bohrer zwei kleine Löcher gebohrt, dann mit 0,3 mm Kupferdraht die Ösen geformt und dem Lochabstand angepasst. Das Ergebnis sieht recht ansprechend aus wie ich finde:



Die Ösen sind erstmal nur eingesteckt, da nach der Lackierung des Sitzes ja noch die Gurte eingefädelt werden müssen. Halten übrigens auch prima ohne Kleber, erspart einem später das nervenaufreibende Hantieren mit Sekundenkleber für Kleinteile an einem fertig lackierten und gealterten Sitz.

Was tut man wenn die beiden ersten fummligeren Angelegenheiten gut funktionierten? Richtig, man wendet sich der nächstanspruchsvolleren Stufe zu. :grins:

Bei den Gurten hat sich Eduard etwas besonderes einfallen lassen. Die Gurte bestehen wie beim Original aus Gurtmaterial (in dem Fall auch Ätzteile) und diversen Schnallen. Schöne Idee, die aber irgendwie ausgeartet ist…allein für das Gurtzeug sind insgesamt 28 Ätzteile zu verarbeiten…. Aber kneifen gilt nicht, Herausforderungen sind dazu da, um bewältigt zu werden. Also ran an den Feind, bzw. die Schultergurte, pro Gurt sechs Ätzteile, also winkt bei Erfolg die Reduzierung der zu bewältigenden Ätzteile um 12. :grins:

Hier die Teile für einen Schultergurt. Normalerweise bin ich ja kein Freund von diesen bedruckten Ätzteilen, aber bei den Gurten scheint es mir ganz sinnvoll, da durch die Biegerei und das durch die Schlaufen fädeln normale Modellbaufarbe Probleme bei der Haftung machen könnte. Außerdem ist es ganz nett gemacht, mit angedeuteten Nähten.



Die Befürchtung, dass das ein furchtbares Gefluche mit umherfliegenden Mini-PE-Teilen und auf dem Boden herumkriechen wird, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht. Hat zwar für beide Gurte fast eine Stunde gedauert, begleitet von hämischen Kommentaren meiner besseren Hälfte (O-Ton als sie mich mit den Mini-Teilen herumpuzzeln sah: „Dir muss echt langweilig sein!“…..Frechheit :grins: ), aber ansonsten lief es echt glatt.

Eine andere Befürchtung, dass sich bei der Biegerei die Farbe der Bedruckung ablösen könnte, hat sich nur an zwei Mini-Stellen bewahrheitet, also nichts dramatisches, kann man mit einem feinen Pinsel und etwas im entsprechenden Ton angemischter Farbe ausbessern. Und hier die Gurte mal zur Probe in die Ösen eingefädelt, das weiße unter dem rechten Gurt ist übrigens ein Stückchen Patafix, das den Gurt fürs Foto in Position halten soll.



Die Ösen stehen auf dem Foto ziemlich heraus, da ich sie nicht ganz hineingedrückt habe, da das Ganze ja nur provisorisch fürs Foto zusammengesetzt ist, um sie später wieder leicht herausziehen zu können. Im endgültigen Zustand werden sie tiefer sitzen.

Mit den Beckengurten wurde das Gurtzeug komplettiert. Den Schwierigkeitsgrad würde ich etwas höher als bei den Schultergurten einstufen, da das Gurtzeug wesentlich kleiner ist und mehr Teile (acht) pro Gurt zu verbauen sind.



Aber da es ja dank der gestrigen Arbeit nichts vollkommen neues mehr ist, war auch diese Hürde ohne größere Probleme (evtl. mit temporären Anflügen leichter Genervtheit) zu bewältigen. Das dunkle auf dem rechten Beckengurt ist übrigens kein Farbaplatzer, sondern ein Teil der Bedruckung (soll wohl eine Aufschrift oder ähnliches darstellen).



Das Kapitel Sitz ist jetzt erstmal bis zur Lackierung gegessen, als nächstes werde ich mich der Cockpitwanne zuwenden. Ein paar Ideen was man da noch an Details ergänzen kann habe ich schon, muss mir nur noch überlegen, wie das am besten umzusetzen ist.
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Uhu« (14. März 2009, 11:06)


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Mittwoch, 11. März 2009, 17:10

Weiter geht es mit einem kleinen, aber wie ich finde ganz netten Detail.

Auf der rechten Seite im Cockpit war bei der Me 262 ein Kartenhalter angebracht, in den der Pilot Karten zur Navigation klemmen konnte. Hier ein Originalfoto, auf dem das entsprechende Teil gut zu sehen ist:



Trumpeter hat das Teil auch berücksichtigt, sogar in recht ansprechender Detaillierung, so soll das Teil laut Trumpeter eingebaut werden:



Da das Original Teil aber aus einem recht dünnen Material (vermutlich Blech) besteht, ist es eigentlich zur Darstellung durch ein Ätzteil prädestiniert. Sieht Eduard genauso und hat das Teil beim Ätzteilset berücksichtigt. Problem ist nur, wie verklebt man das Teil. Hier mal eine kleine Skizze, die das verdeutlicht:



Die Klebefläche ist also so gering, dass selbst wenn man das Ganze zum halten überreden könnte, die Klebung absolut instabil wäre (und sich, auch wenn man noch so vorsichtig mit dem Modell hantiert, vermutlich pünktlich nach dem zusammenkleben des Rumpfes lösen würde).

Auf dem Originalfoto fällt auf, dass der Kartenhalter auf der Unterseite durch zwei kleine Streben befestigt ist. Also entschloss ich mich, das Ätzteil etwas aufzumotzen und zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: stabiler Halt und mehr Nähe zum Original.

Als erstes habe ich das Plastikteil an der entsprechenden Stelle angeklebt und nach trocknen des Klebers sogleich wieder abgesäbelt, so war der Spalt verschlossen, ein Klecks Spachtelmasse und anschließendes überschleifen taten ihr übriges. Dann habe ich Kupferdraht in entsprechender Stärke (0,3 mm erschien mir der beste Kompromiss zwischen Stabilität und nicht zu großer Materialstärke) in Form gebogen und an das Ätzteil geklebt, nach trocknen des Klebers noch auf die entsprechende Länge gebracht und zwei Löcher zur Befestigung in die Seitenwand vom Cockpit gebohrt.

Stellte sich wegen der Form der Cockpitwanne schwierig dar, da mit dem Bohrer ranzukommen. Wegen des schrägen Winkels funktionierte das mit dem Handbohrer nicht so recht, also habe ich gemacht, was man normalerweise nicht tut, die Löcher vorsichtig mit der Skalpellspitze gebohrt.

Und so sieht das der gepimpte Kartenhalter dann an seine Position geklebt aus, ich bin zufrieden.





Mal sehen, lädt eigentlich dazu ein, als kleinen Gimmick eine entsprechend verkleinert ausgedruckte und gefaltete Karte in den Halter zu klemmen. Aber sich mit solchen Spielereien zu beschäftigen, dafür ist noch genügend Zeit, wenn das Cockpit soweit fertig, also auch lackiert und gealtert ist.

Das soll´s für heute gewesen sein. Ist der Vorteil, wenn man sowas schon von vornherein als Langzeitprojekt deklariert, da kann man sich mit solchen Spielereien aufhalten winke (die übrigens einen Mordsspaß machen).
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Mittwoch, 11. März 2009, 17:13

Weiter geht´s mit Detailarbeit, die den Bauszustand zwar insgesamt nicht viel nach vorne bringt, aber einen wertvollen Beitrag leistet, dem Modell das gewisse Etwas zu geben. Detaillierung des Steuerknüppels.

Zunächst ein Originalbild, man beachte den recht dicken Kabelbaum und die Schelle, die ihn hält.



Für den Kabelbaum habe ich den dünnsten Kupferdraht verwendet, den ich hier habe (0,16 mm, aus dem Anglerbedarf, Hersteller ist Exori Flyfishing) und aus mehreren Stücken einen Kabelbaum geflochten bzw. gezwirbelt. Der erste Versuch bestand aus fünf Stücken Kupferdraht, war aber angesichts des im Original recht dicken Kabelbaums zu dünn, der nächste Versuch, bestehend aus 8 Stücken, entsprach weitaus mehr meinen Vorstellungen und wurde für gut befunden.

Für die Schelle hatte ich mir überlegt, einen schmalen Streifen aus Ätzteilresten zu schneiden, aber selbst das wäre zu dick gewesen. Nächste Idee war Masking Tape, die Idee war gut, das Material ist schön dünn, lässt sich da selbstklebend angenehm verarbeiten und für mehr Stabilität nach dem anbringen vorsichtig mit Sekundenkleber tränken.

Und so sieht das Ergebnis aus:



Zufrieden mit meiner Arbeit, wandte ich mich heute sogleich dem nächsten Schritt zu, den Seitenkonsolen im Cockpit. Beginnen wollte ich mit der rechten Seite, hier wieder ein Originalfoto, die Teile, denen folgend besondere Aufmerksamkeit zuteil wird, habe ich mal zur besseren Identifikation beschriftet:



Man beachte, dass beim hinteren Anlaßschalter die Abdeckung fehlt, ich beschloß, das an meinem Modell auch so umzusetzen, da es ein Modell irgendwie lebendiger macht, wenn nicht alles heile ist. Bei der Anschlußsteckdose für die Fliegerhaube (ich nehme an für den Sprechfunk gedacht) ist auf dem Bild das Gegenstück samt Kabel, das eigentlich zur Fliegerhaube gehört, mit angesteckt, das wollte ich so nicht übernehmen, sondern nur den Anschluss vom Flugzeug darstellen.

Hier das entsprechende Bausatzteil, gar nicht mal schlecht, aber wie sagt der Bajuware, a bisserl wos geht allawei. :zwinker:



Ginge es nach Eduard, würde man die Seitenkonsolen vollständig abschleifen und mit Ätzteilen neu aufbauen. Da aber die Basis, die Trumpeter bietet nicht übel ist und nur mit Ätzteilen einige Details zu flach sein würden, habe ich mich entschlossen, nur wo es meiner Ansicht nach wirklich Sinn macht nachzubessern. Zuerst einmal habe ich die markierten Details vorsichtig mit dem Skalpell abgetragen und plangeschliffen.



Anlaßschalter und Abdeckung wurden durch die Eduard Ätzteile ersetzt (besonders die Anlaßschalter waren fummelig und sorgten für Nervenkitzel beim ankleben), das Kabel für die Anschlußsteckdose habe ich mit weiter oben bereits erwähnten 0,16 mm Kupferdraht nachgebildet. Für die Steckdose selbst habe ich etwas ausprobiert, wovon ich vor einiger Zeit nicht ernsthaft geglaubt hätte, dass das funktioniert, nämlich ein etwas dickeres Stück gezogenen Gußast (knapp unter 1 mm im Durchmesser) durchbohrt, entsprechend abgelängt und auf den Kupferdraht aufgefädelt. Man sollte es nicht glauben, es klappte bereits beim 2. Versuch. :grins:



Hier noch zwei Bilder von der fertigen Seitenkonsole





In den Schlitz weiter vorne gehört noch das Teil für die Deviationstabelle, da diese aber vor dem Einbau erst lackiert und mit drei bedruckten Ätzteilen (die da wirklich mal Sinn machen) versehen werden muss, kommt dieses Teil erst später hinzu.

Ich habe die Cockpitteile schon mal fürs Foto lose zusammengesteckt, um einen besseren Eindruck des Bereichs für den Vergleich zum Originalfoto zu haben. Ich denke man kann es so lassen. smile Der rote Hebel ist übrigens wieder mal ein bedrucktes Ätzteil, mit dem ich auch gut unbedruckt hätte leben können, da ich solche Teile lieber selbst am Schluss detailbemale.



Ich denke es ist verständlich, dass ich nach dieser Fummelei heute erstmal keinen großen Drang mehr nach der linken Seitenkonsole verspüre, diese somit erst morgen in Angriff nehmen werde. ;)
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Uhu« (11. März 2009, 19:46)


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Mittwoch, 11. März 2009, 19:49

Man sollte es kaum glauben, aber seit dem letzten Update habe ich mich die ganze Zeit nur mit der linken Seitenkonsole aufgehalten! Aber an den Feiertagen mehr Zeit mit der Familie und damit, sich vollzustopfen zu verbringen und der Tatsache, dass das eine echte Frustbaustelle war, macht es möglich.

Wie bei der rechten Konsole das Plastikteil mit Ätzteilen aufzumöbeln anstatt es abzuschleifen und aus Ätzteilen neu aufzubauen war hier nicht ohne weiteres möglich. Das Plastikteil war für die dicken Plastikhebel ausgelegt und somit für die geätzten Hebel unbrauchbar, außerdem sind Instrumente in dieser Konsole, die man am besten mit Hilfe der Ätzteile darstellt.

Vom Ätzteil mussste ich aber erst einmal die Bedruckung herunterbekommen, da die Cockpitfarbe an die Bedruckung anzupassen ein K(r)ampf wäre und außerdem mir der Farbton für RLM 66 irgendwie komisch erschien. Also die Entlackungsflüssigkeit meines Vertrauens geschnappt, Airbrush Clean von Revell und das Teil eingelegt. Nur ließ sich die Bedruckung davon nicht wirklich beeindrucken, auch eine Nacht in der Flüssigkeit änderte nichts daran. Gut, also muss das nächstschärfere, Universalverdünnung, ran. Aber auch über die Nacht darin konnte die Bedruckung nur müde lächeln.

Was nun? Nächster logischer Schritt wäre Aceton gewesen, aber da Chemie-Experimente oder Bomben bauen nicht zu meinen Freizeitaktivitäten zählen, war das natürlich nicht im Haus. Die Rettung kam in Person von Raptor, der mir im Chat zu Flüssigkleber riet. Da ich Angst vor Rückständen hatte, griff ich zum Plastic Weld Kleber (verdunstet rückstandsfrei, ist sowas ähnliches wie dieser superdünne Kleber von Tamiya) und strich das Teil satt damit ein. Leider wurde das schnell verdunsten hier zum Nachteil, der Kleber verdunstete, bevor er richtig einwirken konnte, aber zumindest tat sich etwas, die Oberfläche fing an, sich leicht zu "schuppen" (ich denke mal auf der Bedruckung ist eine dünne Schutzschicht aus einem plastikähnlichen Material).

Also das Ätzteil in ein Stückchen Küchenpapier eingeschlagen und kräftig mit Plastic Weld getränkt. Nach ca. 5 Minuten blätterte die Bedruckung in lauter kleinen Schuppen rückstandsfrei ab. Zur Kontrolle noch eine dünne Schicht Tamiya Grundierung drüber gesprüht, alles schön glatt. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Raptor für den Kleber-Tipp!

Nächster Schritt war, das Plastikteil plan zu schleifen und das erste Ätzteil (mit der Bedruckung für die Instrumente) und das zweite, nun entlackte Ätzteil (mit den Aussparungen für die Instrumente und dem Rest aufgeklebt). Natürlich hatte das zur Folge, dass diese "Sandwich-Bauweise" an den Kanten deutlich sichtbar war, zumal alles nicht perfekt passte. So weit, so schlecht.

Da die Ätzteile an den Kanten etwas über das Plastikteil überstanden, musste hier mit einer Diamantfeile geschliffen werden, was bei dem harten Material und der Tatsache, dass sich die Klebung trotz vorsichtiger Vorgehensweise immer wieder löste. Das anschließende verspachteln war auch kein großes Vergnügen, da Spachtel zwar mit Plastik, aber nicht mit Metall eine Verbindung eingeht, beim verschleifen bröckelte immer irgendwo der Spachtel ab.

Sekundenkleber erwies sich im nächsten Versuch als geeigneter, wenn auch schlechter zu schleifen. Aber nun ist es glatt. Da der Sekundenkleber stellenweise recht transparent ausgehärtet ist, sieht es aus, als wäre immer noch ein Spalt da, aber vorsichtiges darüber streichen mit der Skalpellspitze macht den Eindruck, als wäre alles glatt. Gewissheit wird die Grundierung schaffen.

Nachdem endlich die Basis geschaffen war, konnte der Spaß endlich richtig losgehen, die Details wollten verbaut werden.

Natürlich war der alte Nörgler mal wieder nicht gänzlich zufriedenzustellen, mit dem was Eduard vorsah. Das Handrad für die Seitenrudertrimmung war ein winziges, naturgemäß flaches Ätzteil, das mit einem 0,5 mm Rundmaterial als Griff ausgestatt werden sollte. Dass dieses Mini-Teil von einem Griff mit 0,5 mm Durchmesser absolut nicht aussehen würde war das eine, das andere war ein Originalfoto, auf dem zu erkennen ist, dass das Teil im Original größer und vor allem dicker war:



Auf der Suche nach geeignetem Ersatz wurde ich in der Restekiste fündig, woher das Teil genau stammt, kann ich nicht sagen, könnte ein Blaulicht, eine Linse oder etwas ähnliches sein, jedenfalls gibt es etwas dünner geschliffen und mit einem Stückchen 0,4 mm Kupferdraht als Griff ein prima Handrad ab.

Der Rest der Details stammt aus dem Ätzteilsatz, die Hebel für die Leistungssteuerung der Jumo 004 Triebwerke sind wie auf dem Originalfoto zu sehen noch mit einem dickeren Kabel versehen, also haben die geätzten Pendants diesen Look mit 0,16 mm Kupferdraht verpasst bekommen (elende Fummelei, wie die ganzen Hebel, hat mich mehrere Male an den Rand eines Wutausbruchs gebracht, die ganze Seitenkonsole wie sie hier zu sehen ist besteht aus 15 teils winzigen Teilen).

Hier zum Vergleich das Originalfoto:



Und die Interpretation ins Modell (die Hebel mal wieder mit den ungeliebten und unnötigen Bedruckungen, die sowieso überlackiert werden):



Zu 100 % bin ich nicht zufrieden, aber angesichts der Tatsache dass mir diese kleine Baustelle so viel Stress und Kopfzerbrechen bereitete und man selbst mit seiner eigenen Arbeit meist am wenigsten zufrieden ist, denke ich, man kann es so lassen. ;)
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6

Mittwoch, 11. März 2009, 19:53

Kleinvieh macht auch Mist........

.....oder mächtig Ärger. Wie man´s nimmt.

Die Arbeiten der einzelnen Baugruppen fürs Cockpit neigen sich langsam dem Ende zu, als letztes steht das Instrumentenboard an, zu dem auch das Reflexvisier (Revi) gehört.

Da es im Original ein recht komplexes Teil ist, das in Plastik nur unzureichend detailliert darstellbar ist, habe ich mich hinreissen lassen, dieses Mini-Teil aus einem Ätzteil zu falten und mit noch kleineren Ätzteilen zu garnieren. Da hatte ich mir was eingebrockt. Augenroll

Eigentlich ging das Falten relativ gut, unter Zuhilfenahme der Kapillarwirkung noch ein Tröpfchen Sekundenkleber mittels eines Zahnstochers in die Spalte laufen lassen, alles hätte wunderbar sein können. Nur gibt es da einen gewissen Mr. Murphy.... :roll:

Beim Aufkleben des letzten Teils wollte das nicht so recht halten, also vorsichtig mit einem Zahnstocher nachgedrückt...das war zuviel des Guten, die Oberseite dieses Miniteils war nach innen gedrückt... :bang:

Bei der folgenden Beseitigung des Malheurs, Klebepunkte mit der Skalpellspitze lösen, teilweise auseinanderfalten, das Oberteil wieder in Form biegen und alles wieder in Form falten und verkleben, muss mein Nervensystem unbemerkt irgendwie in den Zen-Modus geschaltet haben, denn das Ganze lief ohne höllisches Wutgeschrei oder andere lautstärkeintensive Emotionen ab.

Hier nun das Ergebnis, vor dem Malheur war ich zufriedener mit dem Teil, aber die Rettung ist trotzdem geglückt, wie ich meine.



Fehlen noch zwei Teile, die aus dünnem Klarsichtmaterial bzw. Folie zugeschnitten und jeweils zwischen den beiden "Zacken" befestigt werden. Aber das geschieht sinnigerweise erst nach der Lackierung.

Die bedruckten Gurte wollten mir noch nicht so 100%ig gefallen, wirkten etwas sehr sauber. Werde mich zwar angesichts der kurzen Einsatzzeit und der Pflege, die den wertvollen Me 262 zuteil wurde, mit Alterung sehr zurückhalten, aber hellbeiges Gurtmaterial blieb bestimmt nicht lange sauber. Darum habe ich den Gurten ein Washing mit stark verdünnter Ölfarbe (umbra gebrannt) verpasst. Auf der Nahaufnahme wirkt die Verschmutzung übrigens heftiger als in natura. Auch die Schnallen sehen teilweise sehr bräunlich, fast rostig aus, das wurde aber nach dem Foto mit einem feinen Pinsel und etwas Verdünner behoben, die Schnallen sind wieder blank.



Die Rückseite des Instrumentenboards (ein Bereich, den man am fertigen Modell durch die Frontscheibe noch recht gut einsehen kann, gerade in diesem Maßstab) wurde mit 0,3 mm Kupferdraht verkabelt. Sieht spektakulärer aus als es war, 20 Bohrungen, 20 Stücke Kupferdraht abgelängt, in Sekundenkleber gedippt und eingesteckt, nach ausreichend Zeit für den Kleber zum härten vorsichtig mithilfe der Tamiya Zange für Fotoätzteile (die nichts anderes als eine feinere Flachzange ist) und einer Pinzette vorsichtig gebündelt und mit einem Tropfen Sekundenkleber am Ende fixiert. Am Schluß noch an den entsprechenden Stellen Öffnungen für die Kabelbündel in der Cockpitrückwand angebracht.
So sieht das am (nur fürs Foto zusammengesteckten) Bestimmungsort aus, sorry für die Bildqualität, Kunstlicht und der reflektierende Kupferdraht sind eine doofe Kombination. :roll:



Zum Abschluss noch etwas, das mich einerseits einige Nerven gekostet, andererseits die Anschaffung der daVinci Nova Synthetic Pinsel in einem ganz hellen Licht erscheinen ließ: die Detailbemalung des Instrumentenboards.

Eduard hat die entsprechenden PE-Teile wunderschön mehrfarbig bedruckt, richtig schön detailliert und ich hätte so etwas perfektes liebend gerne verbaut.......nur ist wie angesprochen das, was RLM 66 sein soll einerseits ziemlich daneben, andererseits verspüre ich auch keinen großen Drang, die ganz gut getroffenen, fertigen RLM-Töne von Gunze durch Mischen auf die Bedruckung von PE-Teilen anzupassen. Also war die Idee, entlacken, grundieren, Farbe drauf und detailbemalen.

Mooooment.......so einfach war es dann doch nicht, schließlich ist auf dem Teil für das Instrumentenboard noch die Bedruckung für einen Bereich mit höherliegenden Instrumenten, auf dem dann noch ein Extra-Ätzteil mit den Einfassungen für diese platziert wird. Diese Bedruckung zu entfernen, wäre höchst kontraproduktiv.
Also wurde dieser Bereich abgkelebt und gehofft, dass die übrige Bedruckung keinen Ärger macht, wenn Tamiya Grundierung draufkommt (was mir aber angesichts der enormen Widerstandsfähigkeit vorher entlackter PE-Teile unwahrscheinlich schien, klappte dann auch gut). Die Bedruckung darunter, ein kleines schwarzes Panel mit weißer Beschriftung, erschien mir auch erhaltenswert, also wurde das ebenfalls abgeklebt.
Grundierung drauf, mit RLM 66 von Gunze lackiert, soweit so gut.

Zeit für ein bißchen Nervenkitzel. Bei der Me 262 waren die Instrumente zusätzlich zu den schwarzen Einfassungen noch mit farbigen Skalen umrandet, ich nehme an, um z. B. für gewisse Anzeigen den normalen und den roten Bereich zu markieren oder blau für Anzeigen, die mit dem Sauerstoff zu tun haben. Da ich das bei der Bedruckung der Ätzteile so schön gemacht fand, wollte ich nicht darauf verzichten und habe mich daran gemacht, das alles von Hand zu malen. Ich sage nur soviel, gerade für jemanden, der lieber baut als sich um die Bemalung kümmert, eine echte Strafarbeit. Augenroll Aber mit den wunderbaren daVinci Pinseln und den ebenso tollen Farben von Vallejo (die wegen ihrer hohen Pigmentdichte auch stark verdünnt noch prima decken) war es zu schaffen.

Zuerst habe ich die schwarzen Einfassungen gemalt, dann die entsprechenden Instrumente weiß umrandet (das ganze Instrument, da gerade gelb und rot auf weiß ungleich besser decken als auf anderen Farben) und dann gaaaanz vorsichtig die gelben und roten Bereiche. Ich habe mich bei den Farben an einem Farbfoto eines Nachbaus des Instrumentenboards der Me 262 orientiert, das im 2. Band des Aircraft Monograph zur Me 262 abgebildet ist.

Zum Bild sei noch zu sagen, dass die Einfassung der Borduhr (ganz links) am Rand nochmal nachbearbeitet wird und der gelb eingefärbte Fussel mittlerweile auch verschwunden ist (Makro-Aufnahmen sind auch immer ganz gut zur internen Qualitätskontrolle). Die besagten Instrumente, auf das am Schluß noch ein Ätzteil mit den Einfassungen kommt, sind noch abgeklebt, darunter das bedruckte schwarze Panel, das ich durch abkleben erhalten habe.
Die etwas speckige Oberfläche und der unterschiedliche Glanzgrad kommt von Ausbesserungen mit dem Pinsel (da hat man bei Gunze Farben immer Unterschiede zwischen Airbrush und gepinselten Ausbesserungen), wird aber noch durch matten Klarlack egalisiert.
Die ganz leicht krisselige Oberfläche kommt von der Struktur der darunterliegenden Bedruckung (aus den weiter oben genannten Gründen konnte diese ja nicht entfernt werden), ist aber nur bei der extremen Nahaufnahme sichtbar.



Soweit von hier, das nächste Mal gibt es dann die fertigen Baugruppen fürs Cockpit und dann natürlich noch das fertige Cockpit samt einer kleinen Abrechnung in puncto Teileanzahl und verwendete Materialien. ;)
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7

Mittwoch, 11. März 2009, 19:56

Weiter ging es mit den Cockpitteilen.

Zunächst der Cockpitsitz. Ich will mich ja angesichts der kurzen Einsatzzeiten und dem gepflegten Zustand der Me 262 mit Alterung zurückhalten, aber an Stellen, an denen öfter Berührung stattfindet (Sitzfläche, Sitzkanten, Bodenplatte vor den Ruderpedalen, Ruderpedale selbst) wollte ich durchaus etwas Farbabrieb haben. Ich habe mir dafür dieses, wie ich finde geniale, Zeug besorgt.



Lukas Wischmetall, Farbton silber. Ist von der Konsistenz ähnlich wie Ölfarbe und wegen der feinen Pigmentierung ideal für die Darstellung von Farbabrieb durch trockenmalen geeignet. Ist auch gar nicht mal so teuer, 20 ml (die reichen bei den zum trockenmalen benötigten Mengen ewig) kosten knapp 4 Euro.

Das Wischmetall wurde mit einem fast trockenen Flachpinsel auf die Sitzfläche aufgestupft, die Kanten trockengemalt. Das Rückenpolster wurde komplett mit Ölfarben nass in nass gemalt. Erst umbra gebrannt und siena gebrannt, dann die Vertiefungen mit umbra gebrannt, gemischt mit etwas schwarz betont und verstrichen, zum Schluss mit einer Mischung aus umbra gebrannt und siena gebrannt, aufgehellt mit lichter ocker, die höherliegenden Bereiche aufgehellt.



Die Ölfarbe ist auf dem Foto noch recht frisch, deshalb noch ziemlich glänzig, ich denke das wird sich nach ausreichender Trocknungszeit geben, da die hochwertigen Ölfarben nicht so glänzig bleiben wie die Billig-Ölfarben aus dem Discounter oder Baumarkt.

Der Steuerknüppel wurde mit Vallejo Farben bemalt (außer die alufarbenen Details, das ist Revell Aqua 99), der Kabelbaum bekam noch ein leichtes Detailwashing, um mehr Tiefe hineinzubekommen. Ganz unten am Kabelbaum habe ich ein kleines Stück abgetrennt, da der Steuerknüppel sonst nicht in die Aussparung in der Bodenplatte gepasst hätte.



Die Ruderpedale bekamen, da sie ja andauernd mit den Fliegerstiefeln in Berührung kommen, etwas mehr Farbabrieb verpasst, wieder mit Lukas Wischmetall. Die Schlaufen bekamen noch ein Detailwashing mit umbra gebrannt, um dem beige einen verschmutzteres Aussehen zu geben.



Kommen wir nun zur Cockpitwanne, auch hier nichts außergewöhnliches, Detailwashing, trockenmalen und etwas Wischmetall an der Bodenplatte vor den Ruderpedalen. Das Oberteil ist für die Fotos nur lose aufgelegt, da ja später noch das fertige Instrumentenboard samt Reflexvisier eingebaut werden muss.

Einmal die rechte Seite:



Und einmal links:



Die Instrumente in der linken Seitenkonsole wurden mit einem Tropfen Kristal Klear "verglast", der Effekt ist auf Fotos immer schwierig einzufangen, kommt aber in natura ganz gut. Die rote Plakette (bin mir nicht sicher, aber könnte eine Checkliste für den Start sein, glaube das mal irgendwo gelesen zu haben) ist ein bedrucktes Ätzteil.

Ach ja, ein kleines Gimmick habe ich noch für euch. Nachdem ich mir zu Anfang ja die Arbeit mit dem Kartentaschenhalter gemacht habe, sollte da natürlich auch was rein. Eine Kartentasche zu basteln und hineinzuklemmen wäre nicht das Problem gewesen, aber ob sie an dieser Stelle als solche zu erkennen gewesen wäre, ich weiß es nicht. Die Idee, eine entsprechend gefaltete Karte dorthin zu klemmen, gefiel mir besser.

Der Hersteller Reality in Scale bietet sehr schöne Karten in 1/35 zum Ausschneiden an, die den Vorteil haben, auf sehr dünnem Papier gedruck zu sein. Ich habe mir eine Karte ausgesucht, entsprechend zugeschnitten und gefaltet. Die Kanten habe ich etwas geknittert, um dem ganzen einen gebrauchteren Eindruck zu verleihen. Sieht dann so aus:



Und hier an Ort und Stelle:



Hier sieht man auch den Farbabrieb an der Bodenplatte vor den Ruderpedalen, ich habe mich hierbei an einem Originalfoto orientiert.

Jetzt dürfen Ölfarbe am Rückenpolster des Sitzes und der Klarlack ausgiebig trocknen bzw. härten, da ich mich erstmal der Konstruktion mit dem Instrumentenboard widmen werde. Beim nächsten Update gibt es dann das fertige Cockpit zu sehen. Bis dahin.
"I like pigs. Dogs look up to us. Cats look down on us. Pigs treat us as equals." - Winston Churchill

8

Mittwoch, 11. März 2009, 20:01

Endlich ist es soweit, nach ziemlich genau 6 Wochen ist das Cockpit fertig. Ich für meinen Teil bin zufrieden, aber die objektive Beurteilung, ob und wie sehr es gelungen ist, überlasse ich euch, daher jetzt einfach mal eine kleine Bilderflut mit paar Erläuterungen. Wink Sorry für die teilweise nicht so tolle Bildqualität, ich habe seit dem Mittagessen herumprobiert, in die Cockpitwanne vernünftig hineinzufotografieren ist gar nicht so einfach.

Hier das fertige Instrumentenboard, die Instrumente wurden mit Kristal Klear "verglast", mit Kupferdraht und Ätzteilen noch ein paar Details angebracht (Sauerstoffventil, das Ding ganz links, oder der Bremshebel für das Bufahrwerk, rechts daneben unter der Borduhr) und zwei bedruckte Ätzteile weiter unten mittig.



Anschließend bekamen die Kabel auf der Rückseite noch ein Detailwashing mit Ölfarben, um mehr Tiefe zu erzeugen und dem gelb etwas von dem grellen zu nehmen, dann endlich der große Moment, das Instrumentenboard konnte eingebaut und Cockpitober- und unterteil zusammengefügt werden.

Hier mal ein Detailfoto, auf dem die Farbe der Kabel recht gut wiedergegeben ist, auf den anderen Cockpitfotos wirkt es viel greller als in natura.



Nach dem Einbau des Instrumentenboards konnte noch das letzte Detail, das aus Ätzteilen bestehende Reflexvisier (Revi) eingebaut werden. Auf einem Originalfoto habe ich gesehen, dass das Kabel des Revis, das sonst hinter dem Instrumentenboard verschwindet, lose herunterhängt und am Ende einen kleinen Stecker hat. Dieses Detail fand ich ganz nett, zumal es eine gute Erklärung ist, warum die Me 262 auf dem Dio in ihrer Splitterbox abgestellt von den Amerikanern aufgefunden wird, sie war wegen des defekten Revis nicht einsatzbereit. :idee:

Hier das Foto, das als Anregung diente:



Und hier die Umsetzung ins Modell mittels 0,3 mm Kupferdraht und einem Stückchen gezogenem Gußast am Ende als Stecker.





Die Klarsichtteile für das Revi wurden aus dünner Folie ausgeschnitten, die Eduard den Ätzteilen beigelegt hatte. Die Linse fürs Revi, die am Original im eingeschalteten Zustand ein Fadenkreuz auf das Visier projizierte, habe ich mit Kristal Klear nachgebildet, auf dem ersten der nun folgenden beiden Fotos kann man es erkennen:





Hier noch ein Link zu einem Originalbild. Naja, fast Original, das Revi ist ein Nachbau:

https://www.me-262.de/upload/cms_bilder/img_00000018.jpg

Zum Abschluss noch zwei Impressionen vom Cockpit, einmal Blick auf die rechte Seite, das über dem Kartenhalter ist das Hauptschalterbrett, das mit bedruckten Ätzteilen und Trockenmalen der Bedienknöpfe garniert wurde. Übrigens sollte man die bedruckten Ätzteile, wenn man sie für sowas verwendet, unbedingt mattieren, da sie sonst etwas glänzig sind und sich weniger harmonisch ins Gesamtbild einfügen.



Und einmal die linke Seite:





Zum Abschluss noch das versprochene Resumee fürs Cockpit: insgesamt besteht das Cockpit aus 125 Einzelteilen, die sich wie folgt verteilen: 15 Plastikteile aus dem Bausatz, 65 PE-Teile und 45 Teile Eigeninitiative (Stücke von Kupferdraht, gezogenem Gießast, die Karte usw.). Sozusagen ein Modell für sich. ;)

Als nächstes werde ich mich wohl dem Hauptfahrwerksschacht zuwenden, wovon auch die Außenseite der Cockitwanne ein Bestandteil ist, da bei der Me 262 der Hauptfahrwerksschacht nicht vom Rumpfinneren in dem Bereich abgetrennt ist. Wird wie das Cockpit ein Modell für sich, da unheimlich viel verkabelt werden muss, außerdem wird zum ersten Mal Alclad zum Einsatz kommen, es sind also einige Hürden zu nehmen. Deshalb ist da auch eine gewissenhafte Vorbereitung vonnöten, die erstmal ein bißchen Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber langweilig wird es solange bestimmt nicht, der Firefly ist ja auch noch da. ;)
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9

Mittwoch, 11. März 2009, 20:06

Nachdem ich ein bißchen über den Tellerrand geschaut und bei den Bodentruppen gewildert habe (Bilder von den Bauabschnitten und dem aktuellen Bauzustand des Sherman Firefly VC von Tasca kann ich bei Interesse gerne im entsprechenden Bereich posten), geht´s zur Abwechslung wieder in die Luft. Ein sehr komplizierter Teil steht an, der Ausbau von Hauptfahrwerksschacht und dem Rumpfinneren im Bereich um die Cockpitwanne, was bei der Me 262 alles ein Bereich ist, da der Hauptfahrwerksschacht nicht wie bei anderen Flugzeugen vom Rumpfinneren abgetrennt ist.

Los geht es mit der Detaillierung des Bausatzteils für das Gestänge der Schubsteuerung. Hier das Teil im Urzustand:



Hauptproblem ist, dass die Stangen etwas zu massiv sind und ihre Befestigungen gar nicht dargestellt sind, sind halt einfach angegossen. Auch laufen die beiden Streben, die zum Heck hin verlaufen, parallel, auf den Fotos im Walkaround sieht man aber, dass sie nach hinten aufeinander zu verlaufen.

Also das Bausatzteil mittels Skalpell und Feile verstümmelt und die Stangen durch 0,8 mm Messingrundmaterial und Befestigungen als PE-Teile ersetzt. Sieht doch im Vergleich deutlich besser aus:



Und hier an Ort und Stelle:



Die Bilder im Walkaround zeigen, dass in diesem Bereich ein nur sehr schwer überschaubarer Wust von Leitungen, Kabeln, usw. verlegt ist. Das alles eins zu eins ins Modell umzusetzen ist utopisch, aber das wichtigste möchte man dann doch umsetzen. Heute habe ich mich dem meiner Ansicht nach schwierigsten Teil davon zugewandt, dem Kabelsalat auf der Steuerbordseite. Von mehreren Verteilerkästchen gehen wie man auf den Bildern gut sieht eine Unmenge kleiner Kabel ab, die sich zu Kabelbäumen zusammenfinden, von denen auch noch drei kleinere Kabelbäume zur Cockpitwanne hin abzweigen.

Als Grundlage dient das recht unscheinbar wirkende Bausatzteil mit den Verteilerkästchen daran, die ersten Kabel sind schon an der Unterseite angebracht. In diesem Bereich kommt 0,16 mm Kupferdraht zum Einsatz, der jeweils in Dreiergruppen in einer 0,5 mm Bohrung befestigt wird.



Da auf der Unterseite eine Unmenge kleiner Kabel herauskommen und die Anzahl unmöglich festzustellen ist, bin ich hier nach Augenmaß vorgegangen. Es wird mehr und mehr, um am Ende kein völlig heilloses Wirrwarr zu haben, habe ich mit Masking Tape bereits angefangen, beieinanderliegende Kabel zu bündeln.



Alle Kabel dran, aus den vier kleinen Verteilerkästchen kommen jeweils zwei Kabel aus 0,2 mm Kupferdraht, aus den beiden größeren jeweils zwei Kabel aus 0,3 mm Kupferdraht. Und auf der Unterseite wurden es 45 Kabel aus 0,16 mm Kupferdraht. Insgesamt ragen aus diesem relativ kleinen Teil also 57 Kabel, die korrekt verlegt werden wollen.



Als nächstes wurde die Konstruktion in die Rumpfhälfte eingeklebt und mit dem verlegen der größeren Kabel, 0,2 und 0,3 mm, begonnen. Eine ziemlich fummelige Geduldsarbeit:



Dann die 45 einzelnen 0,16 mm Kabel zu einem Kabelbaum mit drei Abzweigungen zur Cockpitwanne hin gebändigt. Gibt sicher entspannendere Tätigkeiten für den Sonntagnachmittag, aber nach längerem Kampf konnte auch hier Vollzug gemeldet werden. Nach Originalfotos wurden für die Befestigung der drei abzweigenden kleineren Kabelbäume an der Cockpitwanne Buchsen aus plastic sheet geschnitzt.



Und so sieht das Ganze dann in den Rumpf eingebaut aus. Natürlich alles erstmal nur gesteckt, geklebt wird erst nach dem lackieren (die kleineren Kabelbäume mit den Buchsen werden dann auch an die Cockpitwanne angeklebt). Oben erkennt man ein Bündel dickerer Leitungen bzw. Kabel (auf den Fotos sieht das irgendwie nach Hydraulikleitungen aus), das ich aus 0,6 mm Kupferdraht ergänzt habe.



Da von einigen Modellbaukollegen die Frage nach der späteren Sichtbarkeit von bestimmten Details in diesem Bereich kam, habe ich mal die Unterseite der Tragflächen mit der Öffnung für den Hauptfahrwerksschacht aufgelegt....lohnt sich also schon, diesem Bereich mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden.



Es fehlen noch einige Details an der Cockpitwanne und den Rumpfinnenseiten, aber da die Hürde, die mir am meisten Bauchschmerzen bereitet hat, nun genommen ist, wird es hier recht bald weitergehen.
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10

Mittwoch, 11. März 2009, 20:08

Es geht beim Hauptfahrwerksschacht so langsam auf die Zielgerade, ich habe mich nun doch noch entschlossen, im Rahmen der Plastikchirurgie einen kleinen operativen Eingriff zu wagen. Es geht um die Buchsen, in die die Stifte der Cockpitwanne gesteckt werden, um diese stabil im Rumpf zu halten, auf jeder Seite sind zwei davon:



Diese haben mit dem Original rein gar nichts zu tun, dienen lediglich der Stabilität im Modell. Eigentlich eine Sache, die man getrost vernachlässigen kann, da man sie im fertigen Rumpf nur bei ganz genauer Betrachtung des Hauptfahrwerksschachtes sieht. Da aber letzteres irgendwie Sinn macht, nachdem ich mir so viel Arbeit mit diesem Bereich mache, musste ich doch handeln. Zwar nicht der ideale Zeitpunkt, wenn schon die ganzen Details angebracht sind, in diesem Bereich mit Schlüsselfeilen, Schleifpads und -papier zu wüten, aber wenn man sich zu diesem Eingriff erst so spät entscheidet, selbst schuld, dann heißt´s halt wie Igel bei der Paarung vorzugehen: gaaaaaanz vorsichtig...

Da man beim feilen nicht im idealen Winkel in die Rumpfhälfte kommt, ist es mehr ein schaben als ein Feilen, was der Oberfläche nicht gerade förderlich ist. Wegen der vielen kleinen Riefen hatte ich den Bereich dünn mit White Putty flächig eingestrichen und glatt geschliffen. Die Spanten, die beim feilen und schleifen über den Jordan gingen, wurden mit Streifen aus 0,3 mm plastic sheet neu aufgebaut.
Was nach erfolgtem kosmetischem Eingriff folgendes Bild ergibt...rechte Rumpfhälfte, hier wurden noch zwei Leitungen mit 0,8 mm Messing Rundmaterial und ein kleiner Kasten aus 2 mm plastic sheet ergänzt, diese Details habe ich noch im Walkaround entdeckt...sozusagen der Jäger des verlorenen Details. ;)



Und die linke Rumpfseite, auch hier wurde noch detailliert. Den kleinen Verteiler mit den neun Kabeln wollte ich zuerst als Kasten machen, bis ich auf den Fotos entdeckte, dass es eine Abdeckung aus dünnem Blech ist, der eigentliche Kasten aus dem die Kabel kommen also darunter liegen muss. Deshalb die Abdeckung aus Ätzteilresten zugeschnitten und gebogen, die Kabel kommen aus einem Stückchen dickerem plastic sheet, das sich unter der Abdeckung befindet. Hier habe ich eine Buchse dran gelassen, die ist später wirklich nicht mehr sichtbar und sorgt auch allein noch für genügend Stabilität, da die ganze Konstruktion auch noch von Vorder- und Rückwand im Rumpf gehalten wird.



Interessanterweise läuft dieser Kabelbaum nicht wie die anderen an der Rumpfinnenseite entlang, sondern verläuft leicht schräg nach vorne durch den Hauptfahrwerksschacht, also wird er bei meinem Modell mitttels einer kleinen Öffnung in der vorderen Wand auch so verlegt.

Und hier das Ganze provisorisch in den Rumpf eingebaut, richtig schön vollgestopft das Ganze. Gegen Ende hin musste bei allen Details auch Rumpf und Tragflächenunterteil jedes Mal probeweise zusammengesteckt werden, bei dem ganzen Gerümpel im Inneren kommt sich sonst leicht was in die Quere, was beim endgültigen Zusammenbau dann für gehörigen Ärger sorgt. Auf der Unterseite der Cockpitwanne wurde noch das Gestänge ergänzt, das vom Steuerknüppel zu den Steuerelementen führt.



Zum Abschluss noch zwei Bilder, wie das ganze dann später sichtbar sein wird. Klar, bißchen was von den Details wird geschluckt, aber der Großteil ist, je nach Blickwinkel bzw. Perspektive aus der fotografiert wird, sichtbar.





Die baulichen Arbeiten in diesem Bereich sind nun zu 95 % abgeschlossen, hie und da fehlt noch ein bißchen Kosmetik und es stehen Überlegungen für die weitere Vorgehensweise an. Dann steht der farblichen Behandlung der Baugruppen eigentlich nichts mehr im Wege.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Uhu« (11. März 2009, 20:09)


11

Mittwoch, 11. März 2009, 20:10

Somit dürften alle Bilderlinks wieder funktionieren (falls nicht, bitte Bescheid sagen, damit ich mich drum kümmern kann) und der Bericht ist wieder auf dem aktuellen Stand. Bitte um Kommentare, Anregungen, Kritik, Lob usw. ;) :smilie:
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12

Donnerstag, 12. März 2009, 09:14

Mensch, das sind ja mächtig viel Kabel - sieht super aus bisher. Sehr akkurate Arbeit! :ok:
"Niveau" ist keine Handcreme!

FFMC
Ans modélisme

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