Das Wettringer Modellbauforum

Seit den späten 50-ern, als kanadische und amerikanische Sabres im Rheintal kurbelten, hat es mir dieser Vogel angetan.
Als mir kürzlich jemand ein arg zerzaustes Exemplar vorbeibrachte, war sofort klar, dem Vogel muss wieder auf die Flügel geholfen werden.



Bei Squadron Signal fand ich zwei Fotos einer Maschine, die offensichtlich in verschiedenen Einheiten geflogen war.
Zuerst "Cliford D. Jolley" von der 335th, der für die Piratenflagge (Jolley Roger) verantwortlich war.
1953 fand sich die 834 dann plötzlich in der 336th wieder und wurde unter anderem von "Jolting Joe Romack" geflogen.



Der Indianerkopf war weg dafür kam das Rocketeers - Symbol. Auch die Namen änderten sich. Aus Jolley Roger wurde Patricia II und auf der rechten Seite kam noch Joanne hinzu (Vielweiberei oder was?)



Wann kriegt man schon mal Farbfotos von beiden Seiten in die Finger? Ob man dafür Abziehbilder kriegt war mir egal. Wozu gibt es den Tintenstrahler und Decalfolien.

Aber mein lieber Schwan die Hasegawakiste ist über dreißig Jahre alt!
Zunächst die Schleiforgie. herunter mit dem erhabenen Zeug und danach die Gravurorgie. Weiß nicht mehr wieviel Tuben Superkleber für Fehlgravuren draufgingen, nicht weil der so gut ist, aber er trocknet halt schnell!
Den Schleudersitz muss man wegschmeißen ganz weit und auch sonst verträgt das Cockpit einiges an Detailarbeit.
Kommt hinzu, dass Hase eine F-40 Type herstellt. Der Flügel muss gestutzt werden. Eigentlich müsste noch ein Keil aus dem Flügel geschnitten werden. Was man nach dem Einkürzen der Randbögen erhält ist ein prima Flügel für die MK6 der Bundeswehr. Ein 6-3er mit Slats. Aus Faulheit beließ ichs bei diesem Flügel.



Am Rumpfrücken muss ein erhabener Einlauf weg, dafür dann an den Seiten vorn 2 neue viereckige Öffnungen anbringen. Es soll ja ne E werden.



Nun zum Schleudersitz:
Man könnte jetzt zu einem Vernichtungsfeldzug gegen das eigene Haushaltsbudget aufbrechen indem man sichMunition bei Verlinden, Eduard & CO holt oder man schaut sich um und findet Ketchuptubenblech etwas Evergreen, die metallene Abdeckung nicht mehr benötigter 1.44 Disketten.... die Liste ist endlos.
Beim Bastian gibts für wenig Geld Zubehörteile für HO-LkW, seht mal in Mainz-Kastell vorbei.
Das soll hier ein Hobby bleiben und kein verbissener Wettkampf der Geldbeutel!
Kurzum der hier gezeigte Sitz ist aus oben genanntem Kram entstanden. Wer erkennt die Ohrenputzer?



Eingefärbt siehts doch ganz gut aus? Die schwarze Farbe wurde bei den Jägern der USAF während des ganzen Koreakrieges verwendet. Grau kam erst später in Mode.



Erste Anprobe:



Das Fahrwerk war arg spröde und so bastelte ich aus Messingrohren und Kupferdraht stabileren Ersatz.Die Details wurden mit Sekundenkleber draufgeklebt.



Das Ganze etwas näher. Die Gurte sind wie immer Malerkrepp mit Drahtschlössern.



Der Rest des Modells wurde dann einfach nach Bauanleitung zusammengebaut. Zum Glück hatte ich mir die von einem früheren Projekt aufgehoben.
Grundiert wurde mit einer wasserverdünnbaren Kunststoffgrundierung aus dem Baumarkt.
Für alle meine Akrylfarben egal welcher Hersteller verwende ich seit Jahren Ajax Glasrein oder Sidolin. Die Haube wurde mit Folie beklebt.



Diese Grundierung hat sich gut bewährt.



Nun sind wir schon einen Riesenschritt weiter. Zuerst wurden die Bänder lackiert danach ein Grundsilber aufgetragen über Nacht getrocknet und mit einem flusenfreien Tuch abgerieben, Hernach kamen verschiedene Polierfarben von Gunze, die ich womöglich nicht flächig sonder nur so am Rande auftrage. Das ist jetzt nicht gerade das beste Beispiel dafür.



Leider bleibt dieser Zustand nicht ganz so toll, wenn der abschließende Klarlacküberzug drauf ist. Aber mal ehrlich die Kisten aus dem Koreakrieg sehen ja auch nicht gerade "highpolished" aus oder?
Die Schriftzüge der Damen das Roketeers-symbol und der "Jolley Roger" entstanden auf dem Tintenstrahler. Ein netter Kollege hatte gute Vorlagen. In Corel Draw lassen sich Schriften in alle erdenklichen Richtungen biegen.



Von dieser Seite heiße ich Joanne. Die vielen Beschriftungen nerven. Einige aber besonders die Kleinen mach ich selbst freihand mit Tusche. Das hab ich mir vor Jahren beim Sabre-Pabst "Doll" abgeguckt.



Bleibt nur noch, das gesundete Vögelchen vorzustellen.
Zum Ersten:



Zum Zweiten:



Zum Dritten:



Nach dem gleichen Strickmuster enstanden diese beiden Vögel
Ab 1997 jedes Jahr eine. Jolly-Roger war die letzte in 2000.





Ich hab mir ne Kinetic geholt. Auf den ersten Blick ein hervorragender Bausatz für ne 32-er F-30 mit Hardedge. Wollte es mal leichter haben. Aber irgendein hinterhältiger Kerl, der sich auch noch Freund nennt, hat mir noch nen alten Hasegawabausatz geschenkt. Same procedure as every year.

Hi,
das Gravieren war halb do schlimm. Ich mach das gern im Urlaub an verregneten Tagen. Hab da extra eine flache Plastikkiste mit Schablonen, Schleifpapier, 3X0 Stahlwolle und wie Du richtig vermutest jede Menge Sekundenkleber und Natron, damit der Kleber schneller abbindet und besser füllt.
Poliert wird mit der Stahlwolle.

Ich hatte irgenwann mal versprochen noch ein paar Bilder meiner Sabresammlung nachzuliefern.

Hallo bf 109 fan, hallo mopf,
vielen Dank für die Blumen.
Freut mich ganz besonders, dass man von Dir auch wieder mal hört Sven, dachte schon Du bist nicht mehr aktiv. Was macht die F105? ich warte noch auf ein paar Gesamtaufnahmen des Vogels.