Dem schließe ich mich an. Viele RLM und die gängigsten Militärfarben der großen Streitmächte gibt es bereits gebrauchsfertig in der Tropfflasche (Model Air). Außer einer handvoll Metallic Farben, die Alkohol enthalten, sind alle Farben wasserbasiert und können damit auch problemlos verdünnt werden (destilliertes Wasser verwenden). Du kannst also auch alle Pinselfarben (Model Color) einfach für die Airbrush aufbereiten. Es gibt auch einen Verdünner, der die Kohäsionseigenschaften der Farben nicht ändert. Der Unterschied zu Wasser ist aber kaum zu bemerken.
Die Farbpalette ist erschlagend. Die Model Color Serie "Panzer Aces" ist in erster Linie zur authetischen Darstellung der Uniformen und Ausrüstung entstanden. Die Farben haben eine enorme Deckkraft und trocknen praktisch sofort. Daher den Druck niedrig halten, sonst ist die Farbe bereits trocken, wenn sie auftrifft. Egal, wie aufwendig deine Tarnung ist, du kannst alle Schichten in einem Rutsch durch lackieren. Wenn du abkleben musst, ist Grundierung allerdings Pflicht. Die Farben trocknen sehr homogen aus. Auch wenn du mal gepatzt und etwas großzügig aufgetragen hast, sind keine Farbnuancen zu sehen und auch Nasen sind nur mit voller Absicht zu produzieren. Alle Farben können miteinander gemischt werden, es gibt umfangreiche Equivalenztabellen für alle relevanten Standards und Modellfarben.
Der Primer aus der Dose ist nicht zu empfehlen. Entweder den aus dem normalen Farbprogramm nehmen, aber schneller und wegen der besonders deutlichen Sichtbarkeit von Unebenheiten und Fehlern benutze ich dafür den auch sehr schnell trocknenden Tamiya Fine Surface Primer. Auch die Klarlacke, insbesondere der glänzende, liefern ein eher mäßiges Ergebnis. Da fast alle Farben matt sind, benutze ich den nur, um ihn direkt in die Farbe zu mischen, z.B. für Cockpit-Elemente, wenn man Knöpfe in glänzenden Farben darstellen will. Der matte Klarlack, den du sicher öfter brauchst, ist aber durchaus benutzbar. Ist eben was anderes, ob man feinste Pigmente zu einer homogenen Fläche anorden oder eine klare, schützende Versiegelung produzieren will, zumindest wenn man nicht vom Prinzip abweichen will, alle Produkte miteinander mischbar zu machen (was übrigens auch die Spachtel, Texturen und "Wasser" gilt). Beim Klarlack sind die Klassiker wie Gunzes Topcoat einfach ungeschlagen. Und vertragen sich allesamt mit Vallejo. Zumindest ist mir niemand bekannt, der mal eine Unverträglickeit mit einen lösemittelhaltigen Lack festgestellt hat. Du kannst also deine vorhandenen Farben z.B. für Details mit dem Pinsel zu Ende verwenden, ohne dass du Risse oder Bläschen befürchten musst.
Auf der
Vallejo Homepage, die es bisher nur auf spanisch und englisch gibt, findest du alle Farben und insbesondere auch lohnende Hinweise zu Arbeitstechniken. Bei der englischen Version funktionieren leider ein paar Links nicht. Ich glaube, das liegt daran, dass der Trupp für die spanische Seite Bindestriche in den Dokumentennamen benutzt, die "Engländer" aber Unterstriche. In den gemeinsamen Bereichen kommt da dann wohl gelegentlich was durcheinander. Inzwischen führt Vallejo so ziemlich jeder größere Modellbauladen und auch im Künstlerbedarf sind zumindest die Model Color Farben selbst hier bei mir auf dem Land problemlos zu kriegen. Dort gibt es auch Farbkarten und Flyer, die eh mehr aussagen als ein PDF, das auf jedem Monitor anders aussieht und erst recht nie genauso, wie dann auf dem Drucker. Zumindest, wenn man kein Grafiker oder Designer mit kalibrierten Geräten ist.