Nabend!
Ich möchte Euch heute ein weiteres Modell vorstellen, dass ich vor ca. fünf Jahren gebaut habe - die "BATAVIA", ein holländisches Schiff der "verenigte oostindische Kompaniej", also einen Ostindienfahrer aus dem Jahre 1628. Ich habe den Nachbau eher durch Zufall auf dem Rückweg von Amsterdam in einer Fremdenführerbroschüre "entdeckt", ohne irgendetwas über das Schiff, bzw. seine historische Vorgängerin zu wissen. Ich bin damals dann nach Lelystadt gefahren, um es mir mal aus der Nähe anzusehen: Dort befindet sich eine komplette Museeumswerft, wo derzeit mit autentischen Methoden und Werkzeugen mit Hilfe von Laien unter professioneller Anleitung eines Schiffbauers der alten Schule auch seit mehreren Jahren die "Zeven Provincien" entsteht. Absolut sehenswert!
Aber da hier im Forum bereits Bilder existieren, erzähl ich hier nix neues..?! Ansonsten einfach mal googeln!
Also zurück zum Schiff. Ich hatte mir den Bausatz mehr aus einer Laune heraus gekauft, da ich einfach "für den Winter" was um die Ohren haben wollte.
Ich hatte dann irgendwann auf arte die (Halb-) Dokumentation über den Untergang der BATAVIA gesehen, die mich sehr fasziniert (besser gesagt erschüttert) hatte und wollte das Schiff daraufhin in etwa so darstellen, wie ich es mir kurz vor seinem Untergang vor der Westküste Australiens vorgestellt habe: Von der stürmischen Überfahrt durch die Nordsee, wo sie bereits das erste mal eine auf den Sack gekriegt hatte und stark beschädigt wurde, und weiter durch den Atlantik und die mühsame und langwierige Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung
und der Weiterfahrt durch den Pazifik gezeichnet. Also alles in allem ziemlich runtergekommen und mitgenommen. Und da an Bord des überfüllten Schiffes auch noch ein Kleinkrieg zwischen unterschiedlichen Schiffsführern schwelte, sollte sie ruhig ein bißchen morbide und finster aussehen. Das vorweg, um die eher dunklen Farben zu erklären! Hier also Fotos meiner Interpretation:
Die "BATAVIA":
Sie ist weitgehend oob gebaut, inklusive teilweise geöffneter Stückpforten, was man ja eigentlich nicht macht, ich weiß es ja
. Abgesehen vom Alterungs-Washing und der für die Takelage verwendeten Holzblöcke (die's damals leider noch nicht in 2mm gab!
) hab ich mich auf den Bausatz verlassen, der wirklich für Revellverhältnisse und seine Segelschiff-"Künste" sehr gut ist und tatsächlich(?) keine recycelten Teile aus früheren Bausätzen enthält. Leider meines Wissens der letzte Bausatz der Firma zum Thema Segler. Schade eigentlich!
An der Stelle Grüße auch an Yogibär
! Ich warte, wie viele hier vielleicht auch, auf das überfällige Update seines Baus!
Und noch als abschließenden Tipp das Buch über die Tragödie, die sich dann unter den Überlebenden abgespielt hatte und beindruckend zeigt, wie dünn unser Zivilisationsdeckmäntelchen doch ist, wenn es um's Überleben geht: "Der untergang der Batavia". Dagegen ist Tarantino Augsburger Puppenkiste...
Hoffe sie gefällt auch im etwas veranzten Schmuddelgewand...?!
Gruß
Chris