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3 511

Dienstag, 15. Januar 2019, 20:45

Hallo Johann ,Danke für die Antwort. Das kommt auf mich ja auch mal zu, deswegen kann und werde ich Deine Ausführungen immer zu Rate ziehen.
Lieben Gruß Frank

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3 512

Dienstag, 15. Januar 2019, 21:33

Servus Johann
Sorry, hab schon länger nichts mehr bei Dir gepostet... lese aber ständig mit!!
Man könnte fast denken Du werkst hauptberuflich als Modellbauer :respekt:
Bezüglich Deiner hervorragenden Seile solltest Du einen WebShop aufmachen.. der Ab/Umsatz ist Dir garantiert :five:
Freu mich schon auf weitere Updates :)
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

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3 513

Mittwoch, 16. Januar 2019, 20:12

Länger nichts bei mir gepostet … ?
hallo, das geht aber überhaupt nicht …. :D

Ob es nach 8 Stunden täglich noch so viel Spaß macht ?

Verdien mir meine Brötchen lieber mit ehrlicher Arbeit …. :ok:

Vielen Dank für Dein Interesse!

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

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3 514

Freitag, 18. Januar 2019, 17:09

Fortsetzung: Bekleiden von Tauen
In einem anderen Forum wurde an mich die Frage gerichtet, ob ich vor dem Kleiden der Taue diese auch noch Trensen werde.
Tatsächlich sieht das gekleidete Tau etwas wellig aus und offene Fragen sollten beantwortet werden.
Wer mich kennt, wird verstehen, dass ich es nicht lassen konnte einen entsprechenden Versuch zu machen.
Nach mehreren Anläufen und einer Anregung aus dem MSW gelang mir ein Taustück zu Trensen. Wenn man weiß wie es funktioniert, dann geht es sehr leicht mit maschineller Unterstützung von der Hand.
Auf dem folgenden Bild ist oben in der Mitte das getrenste und links daneben das bekleidete Tau zu sehen. Darunter ist ein bekleidetes Tau ohne Trensen zu sehen. Somit ist festzustellen,
dass das getrenste Tau weniger wellig aussieht. Ob es den Aufwand rechtfertigt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.


Bild demnächst …

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3 515

Freitag, 18. Januar 2019, 18:18

was bitte ist denn "Trensen" - etwa strecken? :whistling:
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3 516

Freitag, 18. Januar 2019, 19:44

Hallo Hans Juergen,

guckst Du HIER

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Realname: Hans Juergen

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3 517

Samstag, 19. Januar 2019, 09:13

hört sich bezogen auf Deine Miniatur gruselig an ;(
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3 518

Samstag, 19. Januar 2019, 11:17

Hallo Hans Juergen,

gesmartet wird wahrscheinlich nicht ... :D

Und hier geht es weiter:

Verwendung von Leder in der Takelage
Neben dem Bekleiden von Tauen mit Schiemannsgarn wurde in der Takelage der La Crèole, wie damals und auch bereits früher üblich, auch Leder zum Schutz gegen Schamfilen und Scheuern eingesetzt.
So sind z. B. Wasserstage mit einem Lederschlauch ummantelt. Auch bei den Brooktauen für die Karronaden wurde als Scheuerschutz Leder verwendet.

Um echtes Leder im Modellbaumaßstab 1:48 einsetzen zu können, sollte es eine möglichst feine Oberflächenstruktur aufweisen und möglichst dünn sein. Nach Recherchen fand ich heraus, dass die dünnsten Leder, die oft als Ziegenleder angeboten werden, eine Dicke zwischen 0,4 und 0,5 mm haben. Dies ist für den Maßstab 1:48 wesentlich zu dick. Insofern machte ich mich auf die Suche nach einer Möglichkeit das Leder auf eine Dicke zwischen 0,15 und 0,2 mm zu bringen. In der Lederbearbeitung gibt es eine Technik wie ich herausfand, die Lederdicke zu bearbeiten. Man spricht hier vom Spalten. Hierzu gibt es entsprechende Maschinen und Geräte. Dementsprechend bastelte ich mir eine Vorrichtung, die nach einigen Versuchen brauchbare Ergebnisse brachte. So kann ich das Ziegenleder auf eine Dicke zwischen 0,15 und 0,2 mm bringen. Es ginge auch noch etwas dünner, aber dann wird das Leder an manchen Stellen zu dünn und beginnt zu reißen.


Das gespaltene Leder lässt sich dann leicht um ein Tau kleben, wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist. Im Original wurden diese Lederummantelungen an den Stößen vernäht.


Die Vorbereitungen für die Takelage, insbesondere die Tauherstellung ist eine sehr interessante Angelegenheit, aber nicht auf Dauer was mich als Modellbauer erfüllt. Daher genoss ich es zwischendurch, den noch ausstehenden Lederbelag der Gaffelklaue auszuführen. Dabei orientierte ich mich an der Gaffel dem L´Hermione-Nachbau.





Fortsetzung folgt …

3 519

Samstag, 19. Januar 2019, 23:18

Mensch Johann,

jetzt verlässt Du aber so langsam unsere Modellbaugalaxie.
Das ist schon ausserirdisch gut.
Dein Leder Zick-Zack passt sich topp in das "Holz-Fundament" ein :ok:

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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3 520

Sonntag, 20. Januar 2019, 13:02

Deine Miniaturen sind sauberer gearbeitet als die Originale. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
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Realname: Johann

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3 521

Sonntag, 27. Januar 2019, 07:13

Forstsetzung: Mastbeschläge – Kreuzmast
Den Kupferbeschlag für den Kreuzmast hatte ich doch ganz vergessen. Mit der Lederauskleidung der Gaffel erinnerte ich mich wieder daran. Diese Thematik habe ich bereits im Bericht # 3361 - LINK soweit abgehandelt.


Zwischenzeitlich entdeckte ich durch Zufall ein weiteres Detail am Pariser Modell, was noch für den Kreuzmast wichtig ist. Aus den Planunterlagen ist es nicht ersichtlich. Dabei handelt es sich um einen zweiteiligen Mastring, der steuerbord- und backbordseitig mit einem Augring ausgerüstet ist. Dieser Mastbeschlag befand sich imoberen Drittel des Kreuzmastes. Dort wurden die Fallen der Bootsdavits einghängt. Im Gegensatz zu Ausführungen aus Tauwerkringen, war dieser Beschlag bei der La Crèole aus Eisen hergestellt.



Bis demnächst …

Beiträge: 1 186

Realname: Markus

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3 522

Sonntag, 27. Januar 2019, 09:55

Hi Johann
Ohne Worte.... :ok: :sabber: :ok: :respekt:

3 523

Sonntag, 27. Januar 2019, 12:12

Hallo Johann,

sorry, wenn man hier immer bloß die gleichen Worte gebrauchen kann.
Aber es gibt eben keine Steigerung von "einfach nur schön".

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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3 524

Donnerstag, 31. Januar 2019, 20:38

Euch beiden Danke
für´s Reinschauen und die netten Kommentare.
Es freut einen halt immer wieder.


Fortsetzung: Stehendes Gut - Wanten
Vor einiger Zeit setzte ich probeweise ein Wanttau aus Leinengarn mit Taljereep, um auch zu sehen wie es farblich am Modell wirkt. Dieser Versuch überzeugte nicht so ganz. Insofern sah ich mich veranlasst einen weiteren Versuch zu starten. Dieses Mal verwendete ich ein Tau aus Seidengarn von Gütermann. Auch das Läufertau des Taljereeps ist aus Seidengarn, jedoch von Mettler.
Das Läufertau wurde auch etwas stärker gewählt.


Da ich noch ein paar Seidengarne mit verschiedenen Brauntönen besorgt habe, werde ich noch ein paar weitere Versuche in dieser Form machen, um mich dann letztlich für den passenden Farbton entscheiden zu können.
Fortsetzung folgt …

3 525

Freitag, 1. Februar 2019, 06:35

Moin Johann,

sieht einfach nur toll aus, wobei mir das linke (dunklere) besser gefällt. Auch das dickere Läufertau sieht für mich besser aus.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

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3 526

Freitag, 1. Februar 2019, 07:24

dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen --> go left :D
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3 527

Freitag, 1. Februar 2019, 14:25

Hallo Johann,

also vor Deiner Akribie und Handwerkskunst kann man wirklich nur noch in Ehrfurcht erstarren.....

Eine Frage hätte ich an Dich: da ich mich ebenfalls mit dem Selberschlagen von Tauen beschäftige, interessiert es mich, welche Farbvariante von dem Mettler-Garn Du verwendest.

Und welchen Durchmesser (ungefähr) hat das in mm?? Was wäre (auch nur ungefähr) das dünnstmögliche Tau, das man mit dem Material produzieren kann (3-kardeelig)

Ehrfurchtsvolle Grüsse

Andreas
Gern hangl´d i am Grosstoppnant, wann i mit meiner Wamp´n kannt :D

Gruss Andreas

3 528

Freitag, 1. Februar 2019, 15:50

Links bitte :dafür:
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Fertig: HMS Beagle 1:96, Gorch Fock 1:253, HMS Victory 1:225, Cutty Sark 1:350
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.


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3 529

Freitag, 1. Februar 2019, 18:22

Hallo Johann,

also vor Deiner Akribie und Handwerkskunst kann man wirklich nur noch in Ehrfurcht erstarren.....

Eine Frage hätte ich an Dich: da ich mich ebenfalls mit dem Selberschlagen von Tauen beschäftige, interessiert es mich, welche Farbvariante von dem Mettler-Garn Du verwendest.

Und welchen Durchmesser (ungefähr) hat das in mm?? Was wäre (auch nur ungefähr) das dünnstmögliche Tau, das man mit dem Material produzieren kann (3-kardeelig)

Ehrfurchtsvolle Grüsse

Andreas



Hallo Andreas,

Danke für Dein Interesse.

Also wie bereits geschrieben, das Wanttau ist aus Seidengarn von Gütermann hergestellt. Es hat einen Durchmesser von 1,15 mm (8 Fäden x 3).
Der Läufer ist aus Seidengarn von Mettler ( Col. Nr. 0267) und hat einen Durchmesser von rd. 0,6 mm (2 Fäden x 3).
Das Seidengarn von Mettler ist etwas stärker als das Seidengarn von Gütermann. Das Gütermann-Seidengarn ist von der Qualität her aber
besser.
Mit dem Mettler-Seidengarn lässt sich ein drei-kardeeliges Tau von einer Stärke mi 0,4 mm (1 Faden x 3) herstellen.

3 530

Freitag, 1. Februar 2019, 18:24

Hallo Johann,
die linke Seite sieht wesentlich besser aus! Die Farbe des dicken Taus (Ich bin mit den Fachbegriffen nicht so vertraut) gefällt mir sehr gut. Glänzt das Tau wirklich so arg, wie das auf dem Bild aussieht? Etwas matter wäre noch besser.

Das dickere Läufertau zeigt sich natürlicher. Das Dünne ist zu dünn, da hat man den Eindruck, es würde sich trotz 6-Fach-Flasche miteinander verdrillen wollen.

Edle Arbeit! Du näherst dich nicht mehr der Perfektion, du bist dabei, sie wieder einmal zu überschreiten! :ok:


Gruß Stefan
Die Intelligenz auf einem Planeten ist eine Konstante. Nur die Zahl der Bevölkerung wächst!

Jean-Luc Picard

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3 531

Freitag, 1. Februar 2019, 21:32

Fortsetzung: Stehendes Gut – Wanten
Heute noch ein Läufertau aus Seidengarn von Gütermann geschlagen, um auszuprobieren, wie es mit dunklerem Farbton wirkt.
Dadurch, dass nun weniger Kontrast zum Wanttau gegeben ist, erscheint das Taljereep insgesamt harmonischer am Modell.


Bis demnächst …

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3 532

Freitag, 1. Februar 2019, 23:55

Servus
So ein kleiner Ausschnitt vom Modell und findet Details über Details :love:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
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3 533

Samstag, 2. Februar 2019, 09:47

Also ich fand das hellere Läufertau zuvor farblich besser. so sieht es so aus als sei das Tau mit Teer o.ä. behandelt . Zumal es unlogisch wäre, die anderen Taue des laufenden Gutes dann farblich anders zu gestalten. Aber alle laufenden Taue in dem Farbton .....ich weiß nicht ?(
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3 534

Samstag, 2. Februar 2019, 10:33

Das helle Tau ist zu hell, das dunkle Tau jetzt irgendwie vom Farbton her nicht passend.

Aber:
Schau dir mal auf dem Bild die Planken rechts um die Kanone an, diese Planken haben einen Farbton, wie ich mir das Tau vorstelle. Das würde dann auch besser zum Farbton des stehenden Taus passen.

Mein Empfinden. Muss nicht richtig sein! ;)
Gruß Stefan
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Jean-Luc Picard

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3 535

Samstag, 2. Februar 2019, 11:04

Hallo Hans Juergen,

in der Regel war das Taljereep auch geteert. Insofern wählte ich einen dunkleren Ton
für das Läufertau.
Selbstverständlich wird das laufende Gut in einem helleren und wärmeren Ton ausgeführt.
Die Webleinen waren auch leicht geteert, dementsprechend werde ich hier den gleichen Ton wie
beim Taljereep wählen.



Hallo Stefan,


… mein Empfinden muss auch nicht richtig sein!

Ein gewisser Kontrast des geteerten Läufertaues finde ich jetzt nicht so schlimm. M. E. muss es auch nicht
Ton in Ton sein.
Ich muss mich vielleicht nochmals mit der Farbkarte von Gütermann beschäftigen, ob da noch etwas anderes
zu finden ist.
Vom Färben habe ich mich verabschiedet. Zum einen wird dabei die Faserstruktur negativ verändert, zum anderen
wird mir das ganze zu fleckig.
Insofern muss ich mich den vorhandenen Farben, in der es die Garne zu kaufen gibt, arrangieren.

3 536

Samstag, 2. Februar 2019, 12:19

Achtung, jetzt kommt mein Lieblingsmonolog.

Es gibt im Leben des Tauwerks mehr als nur Black and White :-)

Lasst eure bisheriges mondfeldsches Schwarz-Weiß-Denken hinter euch und begebt euch in die lustvolle Welt der 50-thousand Shades of Brown :-)

Alle Taue waren in der Regel geteert, nur die Frage ist wie viel und wie oft schon drübergeteert wurde. Auch das laufende Gut. Selbst die Webleinen wurden laut Literatur geteert.

Anbei ein Bild der Hermione als sie "frisch" war.



Und jetzt ein bunter Mix der verschiedensten Taue und wer da zwei im selben Farbton findet hat was gut :-)

Schön zu sehen, wie auch die Wanten inkl. Webleinen sind durch nachpönen dunkler geworden. Und deswegen so dunkel, da da noch ein Schild hing: "Frisch gestrichen!"





















... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

3 537

Samstag, 2. Februar 2019, 12:54

Das ist einer meiner Lieblingsmonologe! Es gibt nichts, was es nicht gibt. (Rheinische Weisheit).
Allerdings baut Johann eine Superabstraktion des Vorbildschiffes, die von Abnutzung, Varietät und dergleichen nichts weiß und nichts wissen will. Wäre er ganz konsequent, müsste er eigentlich alle seine Taue so darstellen, wie sie aus der Reeperbahn gekommen sind, denn Farbe und Färbung sind ihm abhold.
Dennoch kann man jetzt bemerken, wie sich ästhetische Kriterien in die handwerklichen mischen. Manches Tau sieht irgendwie „schöner“ aus als anderes. Er kann natürlich tun, was er will. Es ist sein wunderschönes Modell, und er wird es in diesem Leben nicht mehr verhunzen. Ich finde es nur schade, wenn sich die verschiedenen Kriterien unreflektiert mischen. Ich würde daher eigentlich dafür plädieren, alles Tauwerk so darzustellen, wie es bei der Erstausstattung des Schiffes ausgesehen hat. Bleibt natürlich die Gretchenfrage, ob der Teer Farbe ist? Wenn ja, müssten auch die Wanten hell sein; wenn er in dieselbe Kategorie fällt wie der Kupferbeschlag, müssten die Taue mit etwas Teerähnlichem behandelt werden. Vielleicht mal einen Blick in den Baubericht des Hohenzollernmodells im Nachbarforum werfen. Da wird dieser Gegenstand momentan auch diskutiert.
Sicherlich habe ich damit zur Lösung der Frage enorm beigetragen. :rolleyes:
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

3 538

Samstag, 2. Februar 2019, 14:25

Bei der Vielfalt der Farben fällt mir spontan ein: Das kann keine Frau designed haben... :abhau:
Die Intelligenz auf einem Planeten ist eine Konstante. Nur die Zahl der Bevölkerung wächst!

Jean-Luc Picard

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Realname: Johann

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3 539

Samstag, 2. Februar 2019, 20:45

@Schmid

Du hast es genau erfasst und beschrieben.
Aber wider aller Konsequenz werde ich der ästhetischen Gesamtdarstellung des Modells den
Vorzug geben.
Gedanklich bin ich viele Möglichkeiten zur Darstellung der Takelage durchgegangen. Auch die Darstellung
der Takelage rein aus Leinengarn im Originalton wurde dabei überlegt. Letztlich konnte ich mich nicht
mit der Vorstellung einer hellen Takelage, ohne Kontrast zwischen dem laufenden und stehenden Gut,
anfreunden.
Auch das Färben und Konservieren der Taue wurde versucht und wieder verworfen, da die ansonsten
sehr schöne und gewollte Taustruktur durch Beizen und Öle, Wachse etc. teilweise bis zur Unkenntlichkeit
nachteilig verändert wird.
Was macht ein schönes/originales Tau aus?
Die Oberflächenstruktur der einzelnen Garnfäden und Kardeele, Keepen, die sich scharf
abzeichnen und erkennen lassen, ob das Tau links oder rechts geschlagen ist. Das sind Kriterien die für mich wichtig und
entscheidend sind. Aus diesem Grund habe ich mich mittlerweile auch für Seidengarn zur Tauherstellung entschieden.
Da ich damit die besten Ergebnisse erziele.

Letztlich hat hier die Farbe auch die Funktion, die der Unterscheidung des laufenden und stehenden Gutes (Kontrast -
hell und dunkel) dient. Das folgende schwarz-weiß Bild soll diesen Gedanken verdeutlichen:



Mir liegt natürlich auch sehr an einem harmonischen Gesamterscheinungsbild der Takelage,
wie eingangs erwähnt, und insofern versuche ich schon nach meinem Empfinden eine Festlegung
der Farben zu treffen.

3 540

Sonntag, 3. Februar 2019, 11:46

...wieder schleicht sich der Gedanke ein, dass es dieses Modell mehr als verdient hätte seine Entstehungsgeschichte in einem Buch zu erzählen!
Ganz große klasse...auch wenn ich mich und andere damit wiederhole.

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