Fortsetzung: Schlagen von Tauen
Nach wie vor bin ich mit der Herstellung der Taue für die La Crèole befasst. Für den ein oder anderen scheint es sich zu einer endlosen Geschichte zu entwickeln. Für mich jedoch sind es Erfahrungen, die mich zum Tauwerk von Modellschiffen ein gutes Stück weitergebracht haben.
Auch das gute Gefühl, aus ein paar „Bindfäden“ ein schönes Tau zu schlagen, möchte ich nicht mehr missen.
Immer noch arbeite ich an einer Entscheidung, welche Materialien ich der Tauherstellung zu Grunde legen will. Zur Haltbarkeit von Seide konnte ich im Internet viel Interessantes und teils wissenschaftlich fundierte Informationen von Museumkonservatoren finden und dazu einiges nachlesen.
Letztlich hängt die Haltbarkeit von Seide, wie übrigens auch von Baumwolle und Leinen, von so vielen Faktoren (Umwelt, Lagerung, Ort der Aufstellung, Verarbeitung etc.) ab, dass keine konkreten Zeitangaben möglich sind. Eines kann ich allerdings für mich daraus schließen, dass eine Takelage für ein Modellschiff aus Seide zumindest mich lange überdauern wird, und darüber hinaus möglicherweise auch noch etliche Dekaden länger.
Um in meiner Entscheidungsfindung ein wenig weiter zu kommen habe ich einen direkten Vergleich eines Taues aus Leinengarn mit Tauen aus Seide gemacht. Insofern stellt sich das Leinentau etwas robuster dar, was nicht unbedingt negativ ausgelegt werden muss. Hingegen die Taue aus Seide bestechen durch ihre Gleichmäßigkeit. Die Unregelmäßig-keiten beim Leinentau sind der Flachsfaser und somit der Qualität des Fadens geschuldet.
Der Makroausschnitt zeigt den Unterschied zwischen den Seidentauen und dem Leinentau etwas deutlicher.
Mit Seide als Ausgangsmaterial hätte ich auch die Möglichkeit die Taue gleich in der gewünschten Farbtönung z. B. für das stehende Gut zu schlagen. Inwieweit die gezeigten Brauntöne zum Modell passen, muss ich noch herausfinden. Immerhin stehen z. B. bei Gütermann dafür 180 Farbtöne zur Verfügung. Da würde sich wohl was passendes finden lassen.
Fortsetzung folgt …