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Plastik: De Zwarte Parel

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211

Mittwoch, 14. Februar 2018, 11:26

Ich bin mir momentan nicht so ganz sicher, ob der Schmidt noch da ist. Himmel! Wenn ich gewusst hätte, auf was mich mich da eingelassen habe! Jedes noch so kleine Teil muss neu konstruiert, was in meinem Falle oft genug heißt: von anderen Modellen geklaut und dann ein-und zugerichtet werden. Nichts passt auf Anhieb. Nichts! Wäre ich nicht schon so weit gekommen und würden mir die kleinen Perlen nicht so gut gefallen, das alles würde sicher in die Tonne wandern, und ich würde „frei, endlich frei!“ rufen.
Nach den Perlchen werde ich die Vasa von Revell bauen. Absolut kompromisslos ohne jede Einschränkung out of the box!! Vor zwei Jahren habe ich auf die Art und Weise die Kogge von Artitec gebaut und dabei in einem fort gelacht, weil ich mir überhaupt gar nichts ausdenken musste. Das hat richtig Spaß gemacht.
Schmidt :verrückt:
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Realname: Franz Holzhauser

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212

Mittwoch, 14. Februar 2018, 11:47

Jedes noch so kleine Teil muss neu konstruiert,
"komponiert" müsste es wohl eher heißen...
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





213

Mittwoch, 14. Februar 2018, 12:00

Zitat

Nach den Perlchen werde ich die Vasa von Revell bauen
Da freut sich aber schon Einer... :thumbsup:

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

214

Mittwoch, 14. Februar 2018, 12:47

Auch die Hinterfront des Zwillings beginnt sich zu runden.



Das namensspendende Ornament vom Heckspiegel der Vasa habe ich aus dem Originalteil heraus geschnitten, flach gefeilt und eingeklebt. Der Abguss, hergestellt in einer Form aus Knetsilikon, erschien mir doch zu verwischt; womöglich wären die einzelnen Bestandteile bei der Bemalung nicht deutlich genug zu trennen gewesen.

Schmidt
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215

Mittwoch, 14. Februar 2018, 13:10

Moin Schmidt! :wink:
Ich werde Dich fortan umbenennen in "Grandmaster MC funky Schmidt" :thumbup: - Das was Du hier ablieferst ist der Hammer: Du "sampelst" Modelldetails wie ein DJ seine Soundfiles und fügst wie dieser alles zu einem "Remix" neu zusammen. Und zwar so, das alles wieder ein harmonisches Gesamtbild ohne Lücken und Schnittstellen ergibt. Bin zwar überhaupt kein Freund von derartiger Musik, aber handwerklich ist es Deinem Vorgehen sehr ähnlich. Aber: Dein Ergebnis gefällt mir um Längen besser! :grins: Kompliment!! :respekt: :respekt:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



216

Donnerstag, 15. Februar 2018, 10:12

Chris, der Vergleich ist wirklich gut. Danke. (Allerdings mag auch ich diese Art Musik nicht so besonders.)
Das mit Abstand Schwierigste an der Art Modellbau, wie ich sie gerade betreibe: Dass ich mich permanent fragen muss, ob ich alles in der richtigen Reihenfolge fertigstelle. Dauernd droht die Angst davor, irgendetwas an der falschen Stelle angebohrt oder zu früh angeklebt zu haben, sodass man später nicht mehr korrigieren kann oder kein Platz zum Öldraken mehr ist. Manchmal wünschte ich mir einen Plan, aber bei mir diktiert ja das vorhandene (geklaute) Material sehr stark das Ergebnis. Nun ja.
Ein Bereich, der sowieso sehr heikel ist, zusätzlich noch böse konstruktive Fallen birgt, ist das Galion. Die Bilder unten zeigen, wie ich vorgehen möchte. Das (der?) Galionsscheg ist angebracht und bekommt noch seine liegenden Knie. Aus gegossenen Resin-Streifen forme ich die Galionsregeln, indem ich die Streifen mit dem Föhn erhitze, so lange, bis mir ihre Form richtig zu sein scheint. Ist eine Seite fertig, werde ich die Teile wieder abnehmen und abgießen, da ich ja insgesamt vier Seiten brauche. Nach dem Anbringen will ich auf der Rückseite mit ebensolchen Streifen die Galionsspanten anbringen, also in der falschen Reihenfolge, denn eigentlich würden ja zuerst die Spanten gebaut und dann die Regeln angeschlagen. Im fertigen Zustand wird, so hoffe ich, die Galion widerstandsfähig genug sein, um sie zu lackieren und zu öldraken. Danach will ich die Galionsgräting einlegen.
Eine Variante wäre, die Galionsregeln und -spanten erst nach dem Lackieren und Draken anzubauen. Aber das hieße, Farbe wieder wegkratzen zu müssen. Außerdem verbaue ich mir dadurch womöglich die Chance, nach dem Zusammenkleben im unlackierten Zustand misslungene Übergänge etc. noch mit Spachtel und Farbe ausbessern zu können. Man wird sehen.
Den Bugsprit möchte ich übrigens mittig platzieren, vor allem, um mir weitere konstruktive Probleme zu ersparen.

Und jetzt die Bilder. Vorgesehen ist übrigens noch eine dritte Galionsregel.





Was sagt ihr?
Schmidt
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217

Donnerstag, 15. Februar 2018, 12:19

Nach den Perlchen werde ich die Vasa von Revell bauen. Absolut kompromisslos ohne jede Einschränkung out of the box!!
Ich gebe dir 5 sekunden! Also bis deine Finger die Packung offen haben. Das ist so als würde ein Hobbymaler sagen er malt ein Bild ala Malen nach Zahlen. :abhau:

Darf man ein Bier dagegen setzen? :prost:

218

Donnerstag, 15. Februar 2018, 14:39

Schmidt, Du und oob bauen; ....der war gut!

Zu Deinen Bilder: Was ich sehe gefällt mir und zwar ausgesprochen gut. :love:
Eine dritte Gallionsregel würde meiner Meinung nach gut passen.

Leider kann ich bei Deinen Kunstwerken aus Plastik nichts förderliches beitragen
weil ich davon nichts verstehe, deshalb meistens nur staunen was alles machbar ist.

LG Heinz
Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)


Fertig: Golden Star, Seehexe,

219

Donnerstag, 15. Februar 2018, 20:19

Ich bin der Meinung, daß Du auf dem richtigen Weg bist ... und zwar auch in der historisch richtigen Reihenfolge ...
im Grunde bleibt Dir gar nichts anderes übrig als im Schnellverfahren den gleichen Gestaltungsweg zu gehen ...
zuerst muß man festlegen wie es werden soll ... egal in welchem Jahrhundert.

Das haben die damals nie und nimmer vom Reißbrett als von den Spanten ausgehende Fertigteile geplant einfach nur montiert.
Jedes Schiff war doch im Grunde trotz aller Ähnlichkeiten ein wunderbares Einzelstück.

Auch früher wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zuerst das Gesamtkonzept bzw die Gesamterscheinung festgelegt ...
also in welchem Schwung die Regeln verlaufen sollen ...
erst danach anhand der so ermittelten Größen und Kurvendimensionen die erforderliche Höhe und Breite der Spanten festgelegt.

Dann vermute ich, daß beide Elementgruppen wieder demontiert wurden und Stück für Stück in feiner Zimmermannsarbeit aufeinander "eingeschliffen" wurden ...
vermutlich mit mehrfachem Ansetzen, Abmessen, Anpassen, wieder Ansetzen ... als Gruppe von Einzelteile wr das ja wirklich relativ leicht demontierbar ...
bis das Ganze dreidimensionional ineinander eine räumliche Tragstruktur bildete ... schließlich wirken dort am Bug reichlich rohe Kräfte ...

und obendrein auch noch schlank und ausgesprochen schmuck aussah ... vermute die komplette Schmuckverzierung / Schnitzerei wurde erst im (vor)letzten Montageschritt ausgeführt.
Ganz zum Schluß setze ich eine farbliche Gestaltung.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

220

Samstag, 17. Februar 2018, 11:51

Der Stand der Dinge:
Der Scheg ist mit dem Rumpf verbunden, die horizontalen Knie sind angebracht. Ich verwende als Knie etwas überdimensionierte Gussteile, die angeklebt und dann vor Ort in Form geschliffen werden. Die Bordwand ist im vorderen Bereich in zwei Schritten verlängert worden, bis sie jetzt beinahe so aussieht, wie Markus das vorgeschlagen hatte.
Der Heckspiegel ist ebenfalls eingeklebt und an den Übergängen mit dem Rumpf verbunden worden, teils durch spachteln, teils in Gestalt von kleinen Magic Sculp-Elementen. In diesem kleinen Maßstab kann man unordentliche kleine Würste ja noch gut als Ornamente verkaufen.
Ich werde jetzt eine dünne Bemalung in der braunen Grundfarbe aufbringen, um in dem Durcheinander von im Original verschiedenfarbigen Materialien die Stellen oder Bereiche besser ausmachen zu können, an denen ich vielleicht noch spachteln und schleifen muss. Und natürlich, um zu sehen, was gefällt und was nicht.













Schmidt
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221

Samstag, 17. Februar 2018, 13:05

Hi Schmidt,

Klasse! Ich bin gespannt wie es mit Farbe aussieht!

Grüße
Dany
Im Bau: Halve Maen

222

Sonntag, 18. Februar 2018, 08:18

Zunächst die guten Nachrichten:
1. Wenn man wirklich nur ganz ganz wenig Farbe auflegen will, ist der Luftpinsel einfach unschlagbar. Und da ich nun endlich einen neuen, stärkeren Kompressor habe, funktioniert auch das ganze Ensemble mit Humbrol-Farbe, jedenfalls wenn sie gut verdünnt ist.
2. Mit dem Heckspiegel, in den ja ein Großteil der Arbeit gegangen ist, bin ich sehr zufrieden. Das könnte eigentlich so bleiben.



Und jetzt die schlechte Nachricht:
da der Rumpf nun eine einigermaßen einheitliche Farbe hat, springt doch sehr deutlich hervor, dass die Bordwand zu steil abfällt. Die für die Zeit und speziell für die holländischen Schiffe typische Bauchung ist meines Erachtens nicht ausgeprägt genug.



Natürlich hätte ich das vorher prüfen und bedenken müssen. Aber die Ambitionen in Bezug auf dieses kleine Projekt sind dummerweise erst mit der Arbeit daran gewachsen; und geschrumpft ist gleichzeitig die Toleranz gegenüber Abweichungen vom Ideal. Das ist jetzt ein Punkt, an dem so ein Projekt, so traurig das sein mag, kurz vor der Tonne steht. Mir ist das zuletzt vor vier Jahren passiert, übrigens auch bei der sehr freien Gestaltung eines Rumpfes mit Kunststoffmaterial.
Nun habe ich aber noch den wesentlich unfertigeren Zwilling, und der darf sich jetzt womöglich für das große Ganze opfern. Mit Resin-Streifen, die ich zum Teil unter Heißluft gebogen habe, habe ich ihm das Gerüst eines Bauches aufgeklebt. Die Zwischenräume zwischen den Streifen werde ich jetzt mit Spachtelmasse füllen und dann sehen, ob sie als Anhaltspunkt reichen, um einen gleichmäßigen Bauch schleifen zu können.
Entweder das funktioniert, oder es gibt heute Abend ein neues (altes) Projekt.



Schmidt
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223

Sonntag, 18. Februar 2018, 10:22

Oh nein!
Nicht in die Tonne, du so weit gekommen
und hast ein tolles Ergebnis erzielt.
Grüße, Marcus

224

Sonntag, 18. Februar 2018, 12:15

Danke, das mag sein. Aber in vielen Basteljahren habe ich die Erfahrung gewonnen, dass ich mit einem Modell, das in meiner Vorstellung fünf Sterne haben soll, nicht richtig leben kann, wenn es nur viereinhalb hat. Und es macht mir einfach keinen Spaß, an einer Sache weiterzuarbeiten, von der ich weiß, dass sie, was immer ich jetzt auch tue, nicht so werden wird, wie ich es mir vorgestellt habe.
Schmidt
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225

Sonntag, 18. Februar 2018, 12:51

Deine Einschätzung zur Bauchigkeit sehe ich nicht so ... zerschlag noch kein wertvolles Porzellan !

bitte vergleiche erst mal die vielen kleinen Holländer van der Veldes mit deinem Modell ... Betonung liegt auf klein !
Siehe die Links gleich auf der ersten Seite dieses Threads und diverse andere mittendrin.
Die sind nämlich alle in der Rumpfgestaltung gar nicht so bauchig und sehr nah an deinem Umbau bzw umgekehrt ...
meiner Meinung nach liegst du bisher richtig.

Argumentation:
Den großen Unterschied sehe ich in den verschiedenen Schiffsgrößen ... und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit.
kleine Schiffe, wie das vorliegende, hatten verhältnismäßig geringen Tiefgang und konnten deshalb wenig bauchig konstruiert werden ... siehe oben genannte Graphiken.

Die fortschreitende kleine Eiszeit bedingte es aber, daß der Meeresspiegel immer weiter sank. Das war zwar ein netter Nebeneffekt, der für die holländische Landgewinnung sehr vorteilhaft war ... aber bedeutete insbesondere für größere Schiffe, daß es immer schwieriger wurde die Häfen zu erreichen ... je weiter die kleine Eiszeit voranschritt desto weniger Wasser hatten sie unter dem Kiel und blieben stecken.

Gegenüber den Tiefwasserhäfen Englands und Frankreichs hatte das zur Konsequenz, daß die mittleren und großen holländischen Schiffe leichter und vor allem breiter konstruiert werden mußten um dadurch weniger Tiefgang zu haben. Das haben sie auch sehr erfolgreich durchgeführt.
Das gleiche Problem betraf übrigens auch alle norddeutschen Bereiche, Dänemark, Schweden usw die aus dem gleichen Grund so stark von der holländischen Schiffsbauweise beeinflußt wurden ... oft kann man ja auf den ersten Blick kaum Unterschiede erkennen.
Gibt genug Berichte wo englische Schiffe vor der holländischen Küste schon lange auf Grund gelaufen waren wo ihre Gegner nach holländischer Bauart noch problemlos segeln konnten.

Einen großen und deshalb bauchigen holländischen Mehrdecker mit dem schlanken kleinen Schiff, das dieses Modell darstellt, zu vergleichen paßt deswegen nicht wirklich.

By the way ... ich finde den jetzt erreichten Bauzustand einfach wunderschön !
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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226

Sonntag, 18. Februar 2018, 13:03

Hallo Schmidt, ich verstehe dich.

Ein Bau vor allem Umbau birgt immer die Gefahr das man die eigene Vorstellung und das was der Bausatz hergibt nicht zusammen bringt.

Zitat

Aber die Ambitionen in Bezug auf dieses kleine Projekt sind dummerweise erst mit der Arbeit daran gewachsen; und geschrumpft ist gleichzeitig die Toleranz gegenüber Abweichungen vom Ideal.
Das ist für mich eine normale positiv zu sehende Entwicklung, der weitere Weg könnte Dich zum Scratchbau führen. Bei den wenigen Neuheiten an Segelschiffen ist das ohnehin eine interessante Alternative.

227

Sonntag, 18. Februar 2018, 15:52

Markus, ich finde das ganz reizend von dir, mir Mut zu machen, den Ist-Zustand zu akzeptieren. Leider sind es genau die Zeichnungen, die du anfangs verlinkt hattest, die als Ausdrucke über meinem Arbeitsplatz hängen, an denen ich mich stark orientiert hatte und die mich jetzt derart verunsichert haben. Bin gerade wieder auf dem Weg in den Keller, um an der Verblendungs- und Spachtel-Maßnahme weiter zu machen. Es handelt sich ja auch nicht um einen Komplettumbau, sondern um einen Bauch von vielleicht 2 mm. Drückt mir die Daumen.
Schmidt
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228

Sonntag, 18. Februar 2018, 17:07

Eine Schmidtsche Zitterpartie :S . Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis und drücke Dir mal feste die Daumen, dass das Ergebnis dem entspricht, was Du Dir vorstellst. Ich fände es sehr schade, wenn das Superprojekt nun in den modellbauerischen Orkus wandern würde... :heul:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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229

Montag, 19. Februar 2018, 09:11

Die folgenden Bilder sollen illustrieren, wie ich mir die Aufbauchung der Perle vorstelle.
Zuerst habe ich mit gleich dicken Resinstreifen rechts und links neben den Stückpforten gewissermaßen die Spanten des neuen Bauchs aufgeklebt. Die Streifen wurden an einer durch einen Klebestreifen gekennzeichneten Kante am Rumpf angeklebt, dann mit dem Föhn erhitzt und um die Barkhölzer gebogen. Anschließend wurden die Barkhölzer in den Zwischenräumen verdoppelt. Weitere Streifen sichern die Kanten der Stückpforten andere Höhenlinien.



Dann habe ich die Zwischenräume zwischen den Streifen mit Spachtelmasse gefüllt.



Obwohl die neuen Modellierpinsel dabei gute Dienste tun, sieht das Ergebnis doch ziemlich schrecklich aus.



Und nun beginnt das Schleifen, zuerst mit grobem, dann mit feinerem Papier. Die Idee dabei ist, dass an den Stellen, an denen die Streifen unter der Spachtelmasse erscheinen, das angestrebte Niveau erreicht ist.



Aber natürlich muss es noch weitere Spachtel- und Schleifendurchgänge geben, um ein befriedigendes Ergebnis zu erlangen. Hier die Backbordseite, die sich schon in Richtung Feinschliff bewegt.




Schmidt
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230

Montag, 19. Februar 2018, 10:11

Deine Umbauten sind phantastisch. Ich frage mich aber, ob es nicht einfacher wäre das Modell völlig frei aufzubauen, statt einen vorhandenen Bausatz umzubauen.
Du mußt Probleme lösen, die es eigentlich nicht gibt ;)
Zum Einfall der Spantstützen. Über den Daumen gepeilt kannst du 1/3 der Raumhöhe zwischen den Decks für den Einfall der Bordwand pro Seite rechnen.
Entweder bogenförmig oder auch S-förmig, hilfreich zum Einschätzen der Form sind Trittstufen oder Leitern außen an der Bordwand.
Mußt du mal die Zeichnungen studieren, was bei den Vergleichsschiffen häufiger vorkommt.
:wink:
Holger
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Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

231

Montag, 19. Februar 2018, 10:21

Deine Umbauten sind phantastisch. Ich frage mich aber, ob es nicht einfacher wäre das Modell völlig frei aufzubauen, statt einen vorhandenen Bausatz umzubauen.


Ich antworte mit einem irren Lachen in klauskinskischer Tonlage!
Du hast natürlich vollkommen recht. Aber als reines Scratch-Projekt wäre ich das nie angegangen. Dafür bin ich einfach zu sehr Bastler und zu wenig Handwerker. Außerdem liegen mir die Kunststoffe besser als Holz.
Danke für die Ermunterung. Mal sehen, was mir gelingt und was nicht.
Schmidt
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232

Montag, 19. Februar 2018, 10:52

Das ist eine klare materialbedingte Vorgehensweise,
absolut nachvollziehbar.
Im Übrigen auch äußerst spannend :ok: :ok: :ok:
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





233

Dienstag, 20. Februar 2018, 09:22

Unabhängig vom Ergebnis meiner Spachtel- und Schleiferei betätige ich mich jetzt einmal als Influenzer und stelle zwei Produkte vor.



Die Spachtelmasse ist eine Hausmarke des Baumarktes Bauhaus. Sehr cremig, sehr fein, sehr schnell aushärtend, sehr gut zu schleifen. Der Modellierpinsel stammt aus dem Hause Marabu. Man bekommt ihn in einem Fünferset, zusammen mit anderen, die ebenfalls praktisch geformte Spitzen haben. Ausgehärtete Spachtelmasse lässt sich leicht von der Spitze entfernen. Ebenso wie der Glasfaserradierer ein Werkzeug, das man nach dem ersten Gebrauch nicht mehr missen möchte.

Schmidt
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234

Dienstag, 20. Februar 2018, 09:58

Trotz des kurzen Werbeunterblocks bleibt es spannend wie ein Krimi (schafft er es, schafft er es nicht, bleiben Sie dran...). Eine Frage: Durch die unterschiedlichen Materialien- kann man so auch eine optisch homogene Oberfläche schaffen? Und kann man Spachtelmasse auch mit Deiner Maserungseinschleiftechnik versehen- über die Kunststoffspanten hinweg?

Schöne Grüße und weiterhin viel Erfolg :five:

Chris :ahoi:
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235

Dienstag, 20. Februar 2018, 10:02

Das sind natürlich die entscheidenden Fragen!
Nach dem Schliff werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach als nächstes eine ziemlich dicke Lage Farbe auftragen, die zunächst zeigen soll, ob das Ergebnis akzeptabel ist, und die danach als „Träger“ für den Maserungsschliff dienen könnte.
Unabhängig davon denke ich aber auch bereits darüber nach, ob sich eventuell das Unterteil des gesamten Rumpfes, also der jetzt neu gestaltete Bereich, abformen lässt. (Irres Lachen)
Schmidt
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236

Dienstag, 20. Februar 2018, 10:21

Moin!

Schaut gutgut aus, freu mich das Du nicht aufgibst.

Fürchte nur das es Probleme, wegen der unterschiedlichen Materialien, bei einer eventuellen Gravur der Plankengänge geben könnte.


Zitat

Unabhängig davon denke ich aber auch bereits darüber nach, ob sich eventuell das Unterteil des gesamten Rumpfes, also der jetzt neu gestaltete Bereich, abformen lässt. (Irres Lachen)
:thumbsup:





237

Dienstag, 20. Februar 2018, 10:31

Völlig richtig!
Ich hatte schon bei der letzten Baustufe gezögert, Plankengänge zu gravieren, allerdings eher aus ästhetischen Gründen. Bei einer Abformung des Rumpfes könnte ich neu darüber nachdenken.
Schmidt
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Beiträge: 1 217

Realname: Dirk Wörner

Wohnort: Harsewinkel

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238

Dienstag, 20. Februar 2018, 11:11

Hi Schmidt...... :wink:

Jo....auf das Ergebnis deines Flächenspachtelns bin ich Mega-Gespannt.......da ich auch schon nach einem geeigneten Flächenspachtelmasse suche. Die Werbung hat bei mir schon mal soweit gewirkt, das ich mir die Modellierpinsel bestellt habe. :thumbsup: Und...... den Glasfaserradierer habe ich schon im gebrauch und kann deinen Worten nur beipflichten....... den möchte ich nicht mehr missen. Gerade bei meinem Nebenprojekt "Golden Hind" hat er mir nachdem Einritzen der Plankenfugen immens gute dienste erwiesen.

jetzt harre ich der Dinge hier.... 8o

Gruß, Dirk. :ok:

239

Dienstag, 20. Februar 2018, 16:30

Mahlzeit!

Demnächst aufmerksamer den Wirtschaftsteil lesen, bei Marabu wird man sich über die unverhoffte Absatzsteigerung wundern. Habe die Dinger auch schon im Einsatz, für Feinheiten wesentlich besser als harte Spachtel.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

240

Mittwoch, 21. Februar 2018, 09:26

Es folgen ein paar Fotos vom Stand der Dinge. Bekanntlich vollzieht sich das Spachteln und Schleifen ja nicht in einem Durchgang. Und auch hier ist noch einiges zu tun, insbesondere rund um die Stückpforten. Ich hoffe, man kann erkennen, dass die Perle jetzt eine leichte holländische Bauchung zeigt. Sind erst mal die Barkhölzer dran, wird das noch deutlicher werden. Ich habe nachgemessen; das Bäuchlein entspricht sogar ungefähr den Vorgaben, die Holger genannt hat. Für mich sieht der Rumpf jetzt bereits wesentlich stimmiger aus. Ich hoffe, ich kann ihn auf Dauer so akzeptieren. Ich habe übrigens, um für das Schleifen freie Bahn zu schaffen, den unteren Teil der Galerie weggenommen. Schade, aber man muss auch immer die Vorteile sehen. Denn wenn ich jetzt die untere Hälfte wieder ansetze, kann ich den Zwischenraum zwischen beiden offener und damit realistischer gestalten.







Nun hat sich allerdings schon der nächste Teufel auf meine Schulter gesetzt und säuselt mir ins Ohr. Nimm doch, sagt er, wenn du fertig bist, das Oberteil der Bordwand wieder weg und forme die untere Rumpfhälfte ab. Dann hättest du Scratch pur und könntest dir im Handumdrehen eine ganze holländische Flotte basteln. Es folgt ein irres Lachen, das noch lange nachtönt.

Schmidt
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