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151

Sonntag, 15. Oktober 2017, 11:24

Mastkragen: normales Papier um den Mast (oder ein Stab mit dem selben Umfang) wickeln, ab der zweiten Wicklung mit Kleber bestreichen, weiter wickeln, bis die richtige Stärke erreicht ist. Abziehen, bearbeiten.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

152

Dienstag, 17. Oktober 2017, 09:13

Guten Morgen zusammen,

Sergio und Franz: Danke für euer anhaltendes Lob! :five:

Bei mir ging es weiter. Wie im letzten Update geschrieben, war ich dabei mir Gedanken zum Thema Mastkragen zu machen und von Schmidt gab es den Vorschlag - oder gar Hinweis? - es mal mit Papier zu probieren. Ehrlich gesagt stand ich der ganzen Sache etwas skeptisch gegenüber, habe es aber dennoch ausprobiert. Zum Glück! Des Rätselslösung war in der Tat eine Herstellung der Mastkragen aus Papier! Vielen Dank dafür, Schmidt! :hand:

Hierzu schnitt ich einen Streifen Papier in der gewünschten Breite. Dafür habe ich kein schneeweißes Papier genommen, sondern dieses gräuliche Umweltpapier, was meine Frau letztens kaufte. Ich dachte schon, jetzt ist hier alles verloren und wir werden zu den absoluten Ökos, für meine Anwendung war ich dennoch sehr dankbar darum! Also umwickelte ich ein Rundholz mit dem benötigten Durchmesser mit dem Papier, nach der ersten Umwicklung bestrich ich den Papierstreifen auf seiner vollen Länge mit Pritt-Stift und wickelte fröhlich weiter. Wenn man den Kleber gut durchtrocknen lässt, dann wird das ganze Stein hart! Nach der Trocknungszeit schob ich die Papierrolle von seinem Träger und auf den Mast. Mit einem Skalpell schnitt ich Schicht um Schicht wieder runter bis der untere Teil des Mastkragens genau in die Öffnung passte und formte so den oberen Ring, der die Fischung darstellt. Anschließend zog ich den Mastkragen wieder ab und verspachtelte die Oberkante, sonst hätte man dort die einzelnen Wickelungen sehen können. Trocknen lassen, verschleifen und wieder auf den Mast schieben. Fertig waren die Mastkragen (Großmast, Fockmast und Besanmast).



Wie ich im Mondfeld las, waren die Keile der Fischung bzw. eher der ganze Mastkragen mit einem Segeltuch bedeckt. Da kommt mir die graue Farbe des Papiers sehr zu Gute und ich könnte die Mastkragen so lassen. Weiß jemand, ob das Epochen unabhängig so gehandhabt wurde? Wenn hier keine Einwände kommen, belasse ich sie bei ihrer Naturfarbe.

Somit habe ich alle Teile des Großmastes fertig und sie müssen nur noch lackiert werden. Als nächstes kümmerte ich mich um den Fockmast.

Analog zum Eselshaupt des Großmastes fertigte ich das Eselshaupt des Fockmastes. Allerdings etwas kleiner. Auch wenn er auf dem ersten Foto etwas höher aussieht, aber das täuscht.





Ich schliff den Teil des Fockuntermasttops der in das Eselshaupt gesteckt wird, mit einer Nagelfeile viereckig, und brachte den Fockmarsstenge-Rohling in Form. Das folgende Foto zeigt den Großmast und den Fockmast.



Weiter geht es jetzt mit den Mastbacken, der Saling und der Mars für den Fockmast. Ich melde mich sobald ich was zu zeigen habe.
Übrigens ich hab eine neue Lampe, die deutlich heller ist, als die bisherige. Man sieht es vielleicht an der Qualität der Fotos. Die Kamera ist nämlich die gleiche.

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

Beiträge: 3 458

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Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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153

Dienstag, 17. Oktober 2017, 10:08

Servus Dany,

Klasse Idee mit der Papier-Rollerei .... :ok:
Wie immer sehr interessant, bei Dir reinzuschauen...

Gruß, Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

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Realname: Franz Holzhauser

Wohnort: Bad Hönningen

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154

Dienstag, 17. Oktober 2017, 10:09

Saubere Lösung, der Mastkragen. Eben ein typischer Schmidt.
:ok: :ok: :ok:
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





155

Dienstag, 17. Oktober 2017, 10:13

Hallo Dany

Das wird ein richtiges Hybridschiff, was Du so alles verbaust. :grins: :ok: :ok: :ok: :ok:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

156

Dienstag, 17. Oktober 2017, 11:33

Moin Dany! :wink:
Hier noch ein Referenzbild , ob dies aber nun historische Relevanz hat, sei dahin gestellt- zumindest aber in einem Detail: Die mannshohe Mastbandage über dem Mastfuß (allerdings müsste diese sehr viel dunkler, da geteert sein). Dies war oft und speziell bei Naos und Karacken so. Der Mastfuß war -soweit ich weiß- tatsächlich mit Segeltuch abgedeckt. Da dieses jedoch ebenfalls dick geteert war, würde ich farblich vielleicht eher zu einem dunkleren Braunton raten..

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



157

Dienstag, 17. Oktober 2017, 11:44

Hallo,

Gustav, Franz, Sergio: Danke für das Lob!

Chris:

Je nach Refernz, sieht man hier verschiedene Ausführungen: wie hier höher über dem Mastring mit Belegnägeln oder hier gar nicht, sondern nur eine Wuling. Ich werde heute Abend nochmal im Kirsch gucken, was ich dort dazu finde.

Zu den Wulingen generell: Auch je nach Referenz z.B. deins oder das sieht man Wulinge am Mast oder eben keine. Annahme: historisch korrekter Wulinge, da der Mast damals (?) aus Kanteln hergestellt wurde und diese damit zusammengehalten wurden, was heute nicht mehr nötig ist - die schwarze Replika ? Macht das Sinn?

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

158

Dienstag, 17. Oktober 2017, 12:07

Das hängt davon ab, ob es sich um aus Kanteln zusammengesetzten oder Pfahlmasten handelte. Bei der "schwarzen" sind es letztere. Ich war an Bord und hab mich überzeugt...

Chris :ahoi:
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159

Dienstag, 17. Oktober 2017, 12:17

Ja das meinte ich, fehlte aber die Hälfte meiner Gedanken.

Ich habe gerade mal in Anatomy of the Ships: The Ships of Christopher Columbus nachgesehen. :kaffee: Dort gibt es Darstellungen zu Replikas der Santa als Nao und als Caravelle. Dort ist diese Mastbandage ebenfalls dargestellt, allerdings aus mehreren länglichen Profilen In Längsrichtung zum Mast gesichert mit 2 Wulingen. Sowas könnte ich mir durchaus vorstellen.

Was ich hier allerdings nicht gesehen habe sind Mastbacken. Kann mir dazu einer noch eine Info geben? Ich bin gerade dazu geneigt diese weg zu lassen. :nixweis:

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

160

Dienstag, 17. Oktober 2017, 12:29

Zitat

Dort ist diese Mastbandage ebenfalls dargestellt, allerdings aus
mehreren länglichen Profilen In Längsrichtung zum Mast gesichert mit 2
Wulingen. Sowas könnte ich mir durchaus vorstellen.

Ich auch.

Zitat

Was ich hier allerdings nicht gesehen habe sind Mastbacken.
Wenn im AotS davon nichts steht, würde ich sie wohl eher weglassen. Vermutlich kamen diese später auf.

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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161

Dienstag, 17. Oktober 2017, 20:42

Nabend zusammen,

Also ich habe jetzt nochmal alle meine Bücher gewälzt.

AotS Columbus Schiffe (1460): hier werden keine Mastbacken gezeigt. Eine mannshohe Mastbandage am Großmast ist vorhanden. Kontinentale Ausführung des Eselshaupt (ähnlich dem von mir hergestellten)

Mondfeld kleine englische Galeone (1588): man kann Mastbacken erahnen, keine Mastbandage. Auch kann man hier die englische Ausführung des Eselshaupts sehen, was auf die Mastbacken mit enthaltenen Scheibgats für das Unterrahfall schließen lässt.

Kirsch die Galeonen (1610): Mastbacken, keine Mastbandage und Eselshaupt wie bei Mondfeld'scher Galeone.

Da die Nao San Gabriel (1496/97) der Santa sowohl vom Bauland als auch von der Epoche am nächsten kommt, werde ich keine Mastbacken, aber eine Mastbandage darstellen.

Das war mal ein kleiner Exkurs, nur um mal meinen Recherche- und Gedankengang darzustellen und festzuhalten.

Schönen Abend,
Dany
Im Bau: Halve Maen

162

Dienstag, 17. Oktober 2017, 21:29

Zitat

Mondfeld kleine englische Galeone (1588):
man kann Mastbacken erahnen, keine Mastbandage. Auch kann man hier die
englische Ausführung des Eselshaupts sehen, was auf die Mastbacken mit
enthaltenen Scheibgats für das Unterrahfall schließen lässt.
-Mastbandagen gab es m.W. auch nur während des Mittelalters. An der Grenze zur Neuzeit fielen diese dann komplett weg. Die Untermasten trugen zuerst nur Tauwuhlinge, dann W. mit Holzreifen eingefast (vermutlich um die W. beim Abfieren der Unterrahen zu schützen), später dann durch W. mit Metallreifen, bis man nur noch Metallreifen ohne W. verwendete.
-Scheibgatts für die Fallentaue waren ein spezifischer nationaler Unterschied: Während die kontinentalen Schiffe diese über die Keepen der Eselshäupter (bei den Untersegln) führten, waren sie bei englischer Takelage eigentlich immer -bis sie ca. im 18. Jhdt. hängenden Blockkombinationen wichen- durch Scheiben in den Mastbacken unterhalb der Marsen geführt. Insofern brauchst Du ja auch gar keine, da keine Scheibgatts. :thumbsup:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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163

Mittwoch, 18. Oktober 2017, 21:56

Guten Abend zusammen,

wie in den letzten Posts zu lesen, wies Chris mich darauf hin, dass der Großmast der Naos am Fuß mit mannshohen Mastbandagen ausgestattet war. Meine Recherche ergab ja, dass die Mastbandagen aus dünnen Leisten hergestellt waren, die mit 2 Wulingen gesichert wurden.
Die Leisten habe ich aus 0,5mmx0,5mm Poly-Profilen hergestellt und an den Mast geklebt.



Die Wulinge folgen nach dem der Mast lackiert ist.

Für den Fockmast fehlten noch die Saling sowie die Mars musste noch einen neuen Boden erhalten. Die folgenden Bilder zeigen sowohl die Mars und Salinge für den Großmast als auch die Mars und Salinge für den Fockmast.





Somit haben sowohl der Groß- als auch der Fockmast alle Teile erhalten und alle Masten sind soweit und können ihre Lackierung erhalten.



Das nächste Update dauert jetzt ein bisschen, da ich die nächsten Tage unterwegs bin.

Schönen Abend,

Dany
Im Bau: Halve Maen

164

Dienstag, 31. Oktober 2017, 10:19

Hallo zusammen,

und weiter ging es. Es hat ein bisschen gedauert, da ich mich vor der, wenn auch nicht wirklich anspruchsvollen, Lackierung gedrückt habe. Lackieren ist nun wirklich nichts, das bei mir auf der Mach-Ich-Gerne-Liste weit oben steht.

Die Masten, Stenge, Eselshäupter, Salinge und Marsen haben ihre Farbe bekommen. Zusätzlich habe ich dem Großmast noch seine Tauwulinge verpasst.

Hier ein Bild vom Großmast.



Und von der Mastbandage am Großmast



Und schließlich haben die Masten ihre Plätze eingenommen.



Zum Schluss noch einmal eine Detailaufnahme von der Mastbandage am Großmast. Ich bin ganz froh, dass Chris mich auf dieses Detail hingewiesen hat. Mir gefällt es wirklich gut.



Da fällt mir auf, dass ich die Fertigstellung der Kanonentakelage völlig vergessen habe. Darum kümmere ich mich jetzt als nächstes und dann folgt nach der Pflicht, die Kür: die Takelage.
Ich bin sehr gespannt, ob die Juffern sowie ihre Püttingeisen alles gut mitmachen.

Ich meld mich, wenn's was neues gibt.
Kritik und Anregung sind wie immer sehr willkommen.

Schönen Sonderfeiertag,

Dany
Im Bau: Halve Maen

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Wohnort: Bad Hönningen

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165

Dienstag, 31. Oktober 2017, 11:11

:ok: :ok: :ok: Sieht wirklich toll aus, die Mastbandage
ist ein echter Hingucker...
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





166

Dienstag, 31. Oktober 2017, 18:47

Hi Dany! :wink:
Ich finde auch, dass Du hier einen echt guten Job machst, Die Details sind gut umgesetzt und werten den Bausatz ziemlich realistisch auf, finde ich. Bravo! :respekt: :ok:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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167

Donnerstag, 2. November 2017, 08:41

Hallo zusammen,

@Franz und Chris: Vielen Dank für das Lob! Aber ohne gewisse Hinweise und Tipps, die hier gegeben werden, würde ich nicht mal von den Details wissen. Also immer schön weiter meckern oder ergänzen.

Apropos Tipps:
Ich hab irgendwie im Kopf, dass die Vorholtakel bei den Kanonen damals, also so im Zeitalter zwischen Nao und Santa gerne mal nicht als Taurolle gestaut wurden. Dass eben diese Taurollen eher etwas militärisches der späteren Epochen gewesen ist. Soweit so gut, aber als Tauhaufen wurden sie sicher auch nicht gestaut. Wie dann? Als Taubündel? Jemand eine Idee?

Falls wir keine Idee finden, irgendwo hatte ich hier mal eine tolle Beschreibung gesehen/gelesen wie man die Taurollen herstellen kann. Leider kann ich die Beschreibung nicht mehr finden, dafür nur eure schönen Taurollen. Kann mir das mal jemand erklären, wie man das zuverlässig schön hinbekommt?

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

168

Donnerstag, 2. November 2017, 13:00

Für Taurollen tunke ich ein Stück Tau in mit Wasser verdünnten Weißleim .
Dann mit der Fingerspitze ein Ende auf einem nicht klebenden Untergrund (Plastik, Glas, beschichtetes Papier) drücken und mit der anderen Hand vorsichtig drumrum aufrollen.
Unter der Fingerkuppe bleibt das dann auch einigermaßen flach ... trocknen lassen ... vorsichtig mit flacher Klinge ablösen ... am Zielort anbringen
Was zu lang ist einfach abschneiden ... und es läßt sich auch nachträglich noch leicht in Form biegen.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

169

Freitag, 3. November 2017, 14:01

Hallo zusammen,

@Markus: Vielen Dank für diene Erklärung.

Heute ist irgendwie nicht mein Tag. Erst wollte ich die Schildzapfengurte für die Kanonen machen, was nicht hingehauen hat, da ich das jetzt nachträglich nur noch sehr schwer an die Kanonen bekomme ohne diese abzureißen. Also dachte ich mir: "Gut lassen wir die eben weg und machen dann jetzt die Taurollen." Nach Markus' Beschreibung versucht, aber leider kein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten.
Als nächstes habe ich mich dann einfach mit den Wanten beschäftigt. "Takelage, das muss ja wenigstens hinhauen." So meine Hoffnung. Also habe ich Taue auf die richtige Länge geschnitten, einen 4 mm Rundstab als Lehre für die Augen genommen und die Wanten gebunden. Dann habe ich die Wanten durch die Soldatengatts geführt, abwechselnd um den Mast gelegt, das Fockstag auch vorbereitet und um den Mast gelegt und den Mast wieder in seine Position gebracht. Nun habe ich die Jungfern eingebunden und je Steuerbord und Backbord die ersten Taljenreeps...

Naja macht euch selbst ein Bild. Backbord:



Und Steuerbord:



Die Jungfern (die unteren, die oberen sind noch nicht gerichtet) und die Reeps hängen katastrophal. Ohne größeren Schaden und Aufwand ist das jetzt nicht so einfach zu beheben. Rüstbrett verlängern, damit da genug Platz für die Jungfern ist und ich sie schräg ausrichten kann, damit passt aber die Länge der Kette nicht mehr. Vom Schaden am Rumpf durch das Abreißen mal abgesehen. So lassen sieht auch mehr als bescheiden aus.

Für andere hilfreiche Vorschläge oder Denkanstöße bin ich über aus dankbar. Bin ziemlich verzweifelt.

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

170

Freitag, 3. November 2017, 14:08

Ich hatte ein ähnliches Problem auch schon mal. Ich habe einfach die achterlicheren Jungfern in ihrer Aufnahme leicht nach vorne/ Bug gebogen. Bei geschlossenen Rüsten sieht man davon nix mehr. Und wenn Du das mit allen machst, müsste auch genug Spiel sein. Ansonsten kannst Du daraus nur für Dich die Lehre ziehen: Jungfern mit entsprechenden Rüsten schon beim Bau genau ausrichten und so anbringen, dass sie später auch dem Wantverlauf folgen. Manches lernt man leider nur durch Rückschläge in der Praxis. Du kannst ja auch die Plastikwanten vom Bausatz als Schablone nehmen...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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171

Dienstag, 7. November 2017, 13:29

Hallo zusammen,

danke Chris für den Tipp. Der Umsetzung war nicht so erfolgreich, dazu aber mehr, wenn ich alle Fockwanten gesetzt habe. Nur schon mal so viel: Backbord ist fertig vorbereitet, ich muss nur noch ausrichten und sichern, Steuerbord hat schon 2 von 6 Wanten bekommen.

Generell verbuche ich das ganze jetzt als: "So macht man es nicht." und lerne daraus es beim nächsten Mal anders zu machen.

Für das Fockstag und Vorstag habe ich ein paar Fragen:
Ich habe bei meiner Recherche im Internet und in der Literatur verschiedene Ausführungen gefunden, sowohl mit als auch ohne Stagjungfer und oder Blockkombination(Vorstag).
Ganz nett finde ich die Ausführung in AotS nach Guillén. Das wird glaube ich das, was ich umsetzen werde, außer es schreit jemand.
Unabhängig der Umsetzung: Um die Stage am Bugspriet gegen Abrutschen zu sichern, wurden Klampen o.ä. genutzt, richtig? Oder nur für das Fockstag?
Das Fockstag wird es oberhalb oder unterhalb der Blinderah angebracht? Auch hier habe ich beide Ausführungen gesehen. Für mich persönlich würde es oberhalb am meisten Sinn machen, sonst könnte man ja die Blinde nicht komplett abfieren.

Freue mich über Input.

Schöne Grüße

Dany
Im Bau: Halve Maen

172

Dienstag, 7. November 2017, 13:48

Zitat

Ich habe bei meiner Recherche im Internet und in der Literatur
verschiedene Ausführungen gefunden, sowohl mit als auch ohne Stagjungfer
und oder Blockkombination(Vorstag).

Ganz nett finde ich die Ausführung in AotS nach Guillén. Das wird glaube
ich das, was ich umsetzen werde, außer es schreit jemand.
Da wahrscheinlich die wenigsten hier dieses Werk ihr eigen nennen- wie ist es dort gelöst (kannst Du es beschreiben oder ein analoges Bild verlinken?) ich würde es vermutlich ähnlich z. B. der Nao Victoria Replica umsetzen, Stagjungfern erscheinen mir zu "modern". :idee: :thumbsup:

Zitat

Das Fockstag wird es oberhalb oder unterhalb der Blinderah angebracht?
Auch hier habe ich beide Ausführungen gesehen. Für mich persönlich würde
es oberhalb am meisten Sinn machen, sonst könnte man ja die Blinde
nicht komplett abfieren.

Jou! :thumbup:

Zitat

Um die Stage am Bugspriet gegen Abrutschen zu sichern, wurden Klampen o.ä. genutzt, richtig? Oder nur für das Fockstag?
Überall dort, wo sie (die Stage) abrutschen könnten. :thumbup:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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173

Dienstag, 7. November 2017, 14:19

Zitat

Ich habe bei meiner Recherche im Internet und in der Literatur
verschiedene Ausführungen gefunden, sowohl mit als auch ohne Stagjungfer
und oder Blockkombination(Vorstag).

Ganz nett finde ich die Ausführung in AotS nach Guillén. Das wird glaube
ich das, was ich umsetzen werde, außer es schreit jemand.
Da wahrscheinlich die wenigsten hier dieses Werk ihr eigen nennen- wie ist es dort gelöst (kannst Du es beschreiben oder ein analoges Bild verlinken?) ich würde es vermutlich ähnlich z. B. der Nao Victoria Replica umsetzen, Stagjungfern erscheinen mir zu "modern". :idee: :thumbsup:


Das Fockstag ist ohne Jungfer direkt am Bugspriet angebracht und das Vorstengestag ist mit einer ähnlichen Konstruktion wie Hahnepoten (?) angebracht.

Chris meinst du das ? Ich habe nämlich auch eine Replika (die dunkle) mit Stagjungfern gesehen.

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

174

Dienstag, 7. November 2017, 16:57

Das wären aber keine Stagjungfern sondern Dodshoofderen. Diese (auch unter Herzblock bekannt) waren seit dem Mittelalter gängig, vor allem auch im Mittelmeerraum und darüber hinaus. Die kannst Du für das Vorstag auf alle Fälle nehmen. Für das Vorstengestag könntest Du Dich bei dem AotS bedienen (wobei ich dies gerade nicht vor Augen habe). Oder aber simpel so .

Chris :ahoi:
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175

Dienstag, 7. November 2017, 19:22

Chris, du Adlerauge. Die Bilder, die ich gefunden habe, waren da leider zu klein und da ich so auf Jungfern eingeschossen war, kam ich gar nicht auf die Idee mit den Dodshoofderen.

Ich lass es mir mal durch den Kopf gehen, ob Dodshoofderen oder so wie in AotS.

Hier mal ein Ausschnitt aus AotS



Schönen Abend,

Dany
Im Bau: Halve Maen

176

Sonntag, 12. November 2017, 10:27

Hallo zusammen,

heute soll es auch nochmal ein Update von mir geben. Hiermit reihe ich mich dann in die Schlange der Wantenspanner ein. Sind ja gerade noch einige Andere dabei ihre Wanten zu spannen.

Die ganze Sache hat etwas länger gedauert, als gedacht. Grund dafür war nicht mein Unvermögen - oh Moment, wahrscheinlich wohl doch.
Ich hatte vorher schon einige Befürchtungen, die sich alle bewahrheitet haben und es kamen noch welche hinzu.
Beim Einzurren der Jungfern habe ich des öfteren die Jungfer skalpiert, gespalten oder wie auch immer man das nennen möchte. Es war eine nicht nachahmenswerte Arbeit, die von meiner Frau auch nicht unkommentiert blieb. Also nicht die Arbeit, sondern mein Gefluche dabei. Teilweise war die Wante schon vorbereitet und beim Spannen der Reeps halbierte sich die Jungfer im Pütting. So musste ich dann - wie Chris es nennt - eine OP am offenen Herzen durchführen und irgendwie die Jungfer wieder zusammenkleben. Und zwar mit bereits montierten Püttings, Taljenreeps und lackiert. Dabei ist dann darauf zu achten, dass man mit dem Kleber nicht auch noch die Reeps erwischt und diese dann in der Jungfer kleben, so dass man die Wante nicht mehr spannen kann. (Man kann erahnen, dass ich diese Erfahrung bereits gemacht habe).
Weiter war meine offene Konstruktion der Rüstbretter in 2 Fällen nicht so stabil wie gewollt, so dass ich diese nachträglich nochmal kleben musste. Hält jetzt aber!
So habe ich in Etappen die Wanten und das Fockstag gespannt.

In der ersten Etappe habe ich die Wanten gespannt und das Ende der Taljenreeps um die Wante geschlagen. Dies natürlich immer schön abwechselnd, damit der Mast gerade sitzt. Ich habe im Mondfeld den netten Tipp gelesen, dass man zuerst jeweils die erste und letzte Wante auf beiden Seiten setzt, so hat man eine schöne durchgängige Spannung auf allen Wanten. Bei meiner Santa bin ich damals von achtern bugwärts vorgegangen. Das Problem hierbei war, dass die zuerst gespannten Wanten teilweise durchhingen, durch die Spannung der Wanten die weiter bugwärts saßen. Das konnte ich so sehr gut umgehen.







Zwischen der ersten Etappe und den Fotos war noch ein Abend alles versäubern und überstehendes Garn kürzen angesagt.
Übrigens hätte ich das Problem dem Spalten der Jungfern sicher umgehen können, wenn ich damals vor dem Lackieren die Jungfern in Sekundenkleber getränkt hätte. Den Tipp habe ich leider erst gesehen/bekommen, als die Jungfern schon lackiert waren.

Die letzten 2 Abende habe ich damit verbracht die Wanten und das Stag des Fockmasts fertig zu stellen.











Für das Fockstag und Vorstag werde ich mich an der zuvor gezeigte Version aus dem AotS orientieren.
Beim Planen der Wanten habe ich mich an den Bausatzwanten orientiert. Daher die Anzahl der Wanten. Auf den Bildern ist sehr gut zu sehen, dass die ganze Kiste mehr als eng ist. Ich denke hier wären weniger Wanten durchaus sinnvoll gewesen.
Ich werde keine Webleinen knüpfen. Zum einen, weil wie geschrieben, kein Platz ist, zum anderen, weil selbst 0,1mm Garn nicht maßstäblich zum Durchmesser der Wanten passen würde.
Der Fall des Fockmastes ist durch den Bausatz vorgegeben. Der Fockmast geht durch das Vorderkastell bis auf das Hauptdeck.
Als nächstes, bevor es ein Stockwerk hoch geht, kümmere ich mich jetzt um den Großmast.

Ich hab noch eine Frage: Der Besanmast bekommt je ein Paar Wanten, habe ich gestern Abend noch gesehen. Wo und wie sieht die Deckskonstruktion aus? Wie wird die untere Jungfern am Deck befestigt?

Schönen Sonntag euch,

Dany
Im Bau: Halve Maen

177

Sonntag, 12. November 2017, 11:00

Hallo Dany,
auch wenn es mal mit den Jungfern nicht so gut läuft. Bleib drann und lass dich nicht entmutigen.

Jürgen
In Bau: HMS Pegasus

Beiträge: 3 344

Realname: Franz Holzhauser

Wohnort: Bad Hönningen

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178

Sonntag, 12. November 2017, 11:27

Hallo Dany,
ich hatte bei meiner SF ähnliche Probleme mit den Wanten,
da müssen wir halt durch, ist Dir aber gut gelungen... :ok:
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





179

Montag, 13. November 2017, 19:21

Dany, nicht verzweifeln! Ich muss da auch irgendwas "erstmals" mal durch, da brauch ich gute Vorbilder! ^^ :D
LittleSmiet :party: jo-ho!
Im Bau: Die Black Pearl Im Bau: Sinagot Im Bau: Flower Class Corvette

180

Montag, 13. November 2017, 19:28

Moin Jürgen, Franz, René,

danke für euren Zuspruch. Ne, ne! Von Aufgeben oder Verzweifeln war nicht die Rede. Das ist so ein bisschen eine Hassliebe. Genau DAS (!), die Takelage, macht für mich den Reiz bei der ganzen Sache aus. Ich takel deutlich lieber, als dass ich lackiere.

Ich esse dann jetzt erstmal was zu Abend und mache mich dann weiter an den Großmast. Gestern Abend habe ich die Wanten vorbereitet, heißt die Augen/Zurrings gebunden, eben das Großstag am Top platziert und dann fange ich jetzt an die Jungfern einzubinden. Denke vor dem Wochenende gibt es für euch nichts zu sehen. So lange müsst ihr euch noch gedulden.

Schönen Abend,

Dany
Im Bau: Halve Maen

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