Hallo Werfter und Werftinnen, oder wie das heißt,
neben den Kanonen und deren Takelage war ich die letzten Tage mit den Masten und Stengen beschäftigt. Daher rührte ja auch meine kurze Zwangspause, die glücklicherweise kürzer ausfiel als erwartet.
Die Masten aus dem Bausatz waren bis auf den Großunter- und Fockuntermast nicht wirklich zu gebrauchen. Sie hatten alle mehr was von Spagetthi als von Masten, also was die Flexibilität angeht zum Geschmack kann ich nicht viel sagen. So habe ich mich dann dazu entschlossen die Masten und Stenge auszutauschen gegen welche aus Holz. Hierzu nahm ich Buchenhozrundstäbe in verschiedenen Durchmessern und bearbeitete diese mit einem Hobel (Danke Chris für den Tipp, mittlerweile komme ich gut damit klar), Skalpell und Schleifpapier.
Nach der ersten Bearbeitung sehen die Rohlinge so aus:
Wie gesagt: Rohlinge. Diese werde ich noch lackieren, nachdem ich sie fertig bearbeitet und eingepasst habe.
Als nächstes habe ich Rohinge für die Stenge angefertigt (Großmars- und Fockmarsstenge). Davon habe ich jetzt leider kein Foto.
Weiter habe ich mich mit dem Eselshaupt auseinander gesetzt. Dort gab es nach meiner Recherche 2 verschiedene Formen: die flache Variante, erst englisch und dann kontinental(?) und die kontinentale Variante, die ich versucht habe darzustellen. Nach einer längeren Versuchsreihe ist es mir dann irgendwann gelungen 2 Bohrungen nah beieinander hinzubekommen ohne das Holz dabei zu spalten. Es sei hier nochmal angemerkt, dass ich weder Standbohrmaschine noch Dremel besitze und die Löcher mit der Hand bzw. dem Akkuschrauber bohren musste. Kleines Werkstück, großes Werkzeug. Ein Traum, aber es geht.
Nachdem ich die Löcher in das Werkstück gebohrt hatte, habe ich das Loch für den Großuntermasttop (richtiger Ausdruck? eckig geschliffen, so auch den Top (den Top? das Top?) und angepasst. Weiter habe ich die Großmarsstenge weiter geschliffen und geschnitzt und so den Fuß rausgearbeitet. Als alles passte, habe ich dem Eselshaupt seine Form gegeben, 2 Löcher für das Großunterrahfall gebohrt und 2 Keepen (die Rillen für das Unterrahfall) eingeschliffen.
Das Ergebnis sieht nun so aus:
Hier schön zu sehen die Keepen und die Löcher für das Fall:
Das nächste waren die Quer- und Längssalinge. Mein erster Versuch war aus einer 4x2mm Holzleiste schmalere Profile für die Salinge zu schnitzen. Hierbei scheiterte ich kläglich, nämlich mit dem Skalpell in meinem Finger. Am Tag später viel mir auf der Arbeit ein, dass ich ja noch 2x2mm Polyleisten habe und diese als Grundlage nehmen könnte. Das habe ich dann gestern auch getan.
Für den Großmast sieht das so aus:
Dann bin ich gerade dabei den Boden der Großmars auszutauschen, der Bausatzboden hat die Soldatengatts an den falschen Positionen und generell passt die Bohrung für den Untermast nicht bzw. für die Stenge ist keins vorgesehen. Foto gibt es davon, wenn sie gespachtelt, verschiffen und lackiert ist.
Außerdem mache ich mir gerade Gedanken dazu, wie ich den Mastkragen herstellen kann. Das Loch im Deck ist nämlich zu groß für meinen Mast, ca. 3mm größer im Durchmesser. Bisher bin ich allerdings immer wieder bei einer Dreh-/Drechselbank gelandet, die ich leider nicht habe. Falls also jemand eine Idee hat, gerne her damit. Versucht habe ich bisher folgendes: Rundstab im größeren Durchmesser, Loch im entsprechenden Durchmesser für den Mast bohren und außen auf den Durchmesser des Loches im Mast schnitzen. Geht zur Not auch irgendwie dauert allerdings.
So viel erstmal von mir.
Wünsche euch einen schönen sonnigen Oktobersonntag
Dany