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91

Freitag, 28. Juli 2017, 10:55

Das ist und bleibt der beste von allen guten Ratschlägen: Alles, alles vorher ausprobieren – und zwar, wenn irgend möglich, außerhalb des Modells.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

92

Freitag, 28. Juli 2017, 10:59

Das habe ich bei diesem Modell bisher auch sehr beherzigt. Offensichtlich nicht kleinschrittig genug. :thumbdown:

Ich melde mich, wenn ich es getestet habe. Hoffentlich mit gutem Ergebnis. :S

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

93

Samstag, 29. Juli 2017, 21:30

Hallo zusammen,

ich habe jetzt mal ausprobiert, ob die Jungfern halten und sie tun es! :) Ein Glück, das erspart mir nämlich eine ganze Menge Arbeit.

Textlich mache ich es heute eher kurz, da ich meine nächsten Arbeitsschritte ja schon angekndigt habe: Alle Jungfern sind an ihrem Platz! :tanz:

Einmal die gesamte Ansicht von der Backbordhälfte



Die Fockrüste





Die Großrüste



Die gesamte Ansicht der Steuerbordseite



Die Fockrüste



Die Großrüste



Dann habe ich jetzt noch die Innenseite des Schanzkleides lackiert und lasse diese jetzt erstmal trocknen bevor sie ein Öldraking bekommt. Erst danach werde ich die Rumpfhälften vereinen. Sobald das dann getrocknet ist, werde ich Ausbesserungen der Lackierung sowohl am Rumpf als auch an den Ketten und den Jungfern vornehmen. Die Jungfern werden sich dann sobald Zug durch die Wanten darauf kommt noch ausrichten - so hoffe ich!
Die kommende Woche bin ich erstmal auf Dienstreise in Tschechien, also wird hier erstmal nichts passieren, bis ich dann zurück bin.

Ich wünsche euch einen schönen Abend!

Dany
Im Bau: Halve Maen

94

Sonntag, 30. Juli 2017, 07:40

Hi Dany :wink:

Sieht Klasse aus. :ok: :ok: :ok:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

Beiträge: 3 344

Realname: Franz Holzhauser

Wohnort: Bad Hönningen

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95

Sonntag, 30. Juli 2017, 09:51

Wirklich gut geworden, Deine Rüsteisen.

:respekt:
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





96

Montag, 7. August 2017, 09:39

Hallo zusammen,

@ Sergio und Franz: Danke für das Lob!

Nach der anstrengenden Woche (meine Dienstreise) habe ich am Wochenende ein bisschen weitergebaut. Die Fenster haben ihre Gläser bekommen und ich habe die Rumpfhälften vereint.

Hier einmal die komplette Steuerbord Seite:



Die Fenster an den Kastellen aus der Nähe:



Und der Heckspiegel:



Gerade auf dem letzten Bild kann man gut meine nächste Aufgabe sehen: Spachteln und ausbessern. Sobald ich alle Spalten gespachtelt und lackiert und die restlichen Unschönheiten am Rumpf und den Jungfern nachgebessert habe, gibt es auch ein paar schönere Fotos vom Rumpf, wo man etwas mehr erkennen kann.

Auf meiner Dienstreise war ich aber auch nicht ganz untätig, was den Modellbau anbetrifft: Ich habe mir eine Taskliste geschrieben, auf der ich die einzelnen geplanten Schritte aufgeschrieben habe, was ich mir so überlegt habe. Zusätzlich habe ich angefangen mir Gedanken über die Takelage und den Belegplan zu machen, falls sich herausstellt, dass die vorgesehen Belegstellen nicht ausreichen. Jetzt komme ich ja noch gut überall dran. Dazu habe ich erstmal die Deckansicht auf ein Papier übertragen. Nun werde ich mich am Belegplan der englischen Galeone aus dem Mondfeld entlang hangeln und ihn auf meine Nao anpassen.
Dabei bin ich auf 3 Dinge gestoßen, wo ich noch etwas Erklärung/Unterstützung bräuchte:

1. Anker-Kattalje: Bei meiner Recherche bin ich darauf aufmerksam geworden, dass bei kleineren und älteren Schiffen keine Kranbalken für die Anker vorhanden waren. Stattdessen wurden die Kattaljen (ich hoffe ich erzähle hier jetzt keinen Mist) durch Scheibgats in der Bordwand geführt. Nun meine Frage: Wo befanden sich diese? Auf Höhe der Ankerklüsen? Ich finde dazu leider nichts. Vielleicht hat ja jemand ein Foto oder eine Info dazu.

2. Lasttakel: Der Belegplan im Mondfeld zeigt Belegpunkte für Lasttakel. In diesem Fall sogar 2: eines am Fock-, eines am Großsegel. Macht es bei der Größe des Schiffs Sinn 2 Lasttakel zu haben oder ist sogar nur 1 ausreichend? Seiten- oder Stagtakel? Auch hierzu wäre ich über eine Info dankbar.

3. Pardunenzurring/-talje: Bisher dachte ich, dass die Pardunen wie Wanten dargstellt werden: 2 Jungfern, Taljereeps, fertig. Was hat es mit den Pardunenzurring auf sich, bzw. welche Information fehlt mir?

Würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann.

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

97

Montag, 7. August 2017, 19:00

Hi Dany! :wink:
Die
Kattalje kenne ich in Deiner Epoche unter Kranklampe. Eine Talje aus
mehreren Scheiben war das nicht, sondern ein einfaches Tau, was durch
die Bordwand über eine Scheibe lief. Sie war der historische Vorgänger
der Kranbalken. Im Grunde bestanden sie aus einem senkrechten
Scheibgatt, dass sich in einem Holzbalken befand. Entweder vermutlich
aufgesetzt und fest verbolzt an einem Spantholz, ähnlich einer
Halsklampe, oder direkt in einer Aushöhlung im Fenderbalken. Eigentlich
saßen sie etwas höher als die Ankerklüsen und ungefähr in Höhe der
Hinterkante des Vorderkastells (bei alten Schiffennannte man die Back
so), damit der Anker aufgeholt und dann dahinter im vorderen Bereich des
Kuhlschanzkleides gestaut werden konnte. Bei Deiner Rumpfform kann es
sein, dass die Anker bereits an der Rüsten gelagert werden? Dann würde
ich die Kranklampe vor die Rüsten/ etwas höher ansetzen.

Lasttakel
gab es bereits seit dem Mittelalter, allerdings bei kleineren Schiffen
meist nur eines, dieses war allerdings nicht direkt am Stag befestigt.
Diese Variante soll erst später aufgekommen sein, sondern zwischen Groß-
und Fockmast aufgehängt, wobei der vordere Teil (Vorläufer) am Mast
oder in höhe der Mars befestigt war und dann am Lasttakel einen
Einfachblock durchlief und von dort wieder zurück zum Fockmast lief, so
dass er über diese Mechanik in achterlicher oder bugwärtiger Richtung in
seiner Lage bewegt werden konnte. Das eigentliche Lasttakel bestand
dann aus Blockkombinationen/ Talje mit Haken und wurde bei
Nichtverwendung eingehakt, damals wohl noch am Fockmastfuß in einem Auge
oder Augbolzen in der näheren Umgebung.

Pardunen wurden zu
dieser Zeit -wenn es sie überhaupt als festen Bestandteil des Riggs
gegeben hat- "fliegend" gefahren, also ohne Jungferntaljen, auch nicht
an den Rüsten eingehängt sondern zumeist an Deck: Gespannt wurden sie
über eine einfache Talje aus zwei Einfachblöcken mit Klappläufer, vielleicht sogar nur durch ein Jolltau
(feste Part an Deck in Ringbolzen befestigt, dann durch einen
Einfachblock geschoren und das lose Ende belegt an der Reling oder
ähnlichem.

Aber das ist nur mein Wissensstand, ich weiß nicht, ob ich damit wirklich richtig liege. :nixweis:

Schöne Grüße (Du hast eine PN)

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



98

Montag, 7. August 2017, 20:33

Hi Chris,

Danke für deine Antworten. Ich habe nochmal den Mondfeld gewälzt.

Zu 1:
Ich hätte vielleicht genauer gucken sollen. Dort sieht man ziemlich genau, wo das Scheibgat gelegen hat. Das mit dem Scheibgat war das, was ich meinte. Es gibt allerdings fort auch die Möglichkeit mit einem Zurringgat. Welche der beiden Möglichkeiten ich umsetzen werde, weiß ich noch nicht. Auf Grund der Rumpfform halte ich allerdings das Zurringgat für wahrscheinlicher, an die Rüste käme man ja lediglich, wenn man die Wanten runterklettern würde. Ist das sinnig? Ansonsten müsste man den Anker sehr weit nach achtern ziehen. Was meinst du?

Zu 2:
Ich sehe im Mondfeld 2 Lösungen. Du meinst die Untere? Bei der oberen erschließt sich mir nicht ganz, wie man das Lasttakel bugwärts oder achtern bewegen kann.

Zu 3:
Auf die Pardunen bin ich nur gekommen, weil ich sie bei mehreren Modellen gesehen habe. Quasi als "Ersatz" für die Marswanten. Z.B. hier. Dort auch als stehende Pardune dargestellt, wie auch bei den anderen Modellen, die ich gesehen habe. Deiner Meinung nach macht das nicht so viel sinnig?

Grüße
Dany
Im Bau: Halve Maen

99

Montag, 7. August 2017, 22:21

Nabend!
Zum Stagtakel: Ja, diese Version meinte ich, allerdings nicht die ganz untere, das wäre die neuzeitlichere Variante.
Zum Anker: Ich würde es wohl eher so machen wie auf dem Bild (die Replika ist zwar wohl alles andere als eine gelungene Rekonstruktion der Nao Victoria, aber in diesem Detail halte ich sie ausnahmsweise für korrekt). Er liegt dann zwar relativ weit hinten, aber man staunt immer wieder, was die menschen damals alles so hinbekommen haben, und das nur mit Manpower und Winden.
Zu den Pardunen: Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Es sieht zugegebenermaßen sehr schick aus, aber ich denke, das ist falsch so. Diese Pardunen sind definitiv zu modern meiner Ansicht nach, diese Form kam später. Fliegende Pardunen halte ich für realistischer wenn es um Historie geht. Meiner Meinung nach.

Aber ich bin auch kein Historiker, wie gesagt... was denkt die Gemeinde?

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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100

Dienstag, 8. August 2017, 09:57

Moin! :wink:
Nochwas zu Deinem Referenzbild: An dem Modell befinden sich z.B. auch ein Wasserstag sowie seitliche Abspannungen, die man später mal als Klüvergeien bezeichnen würde. Diese halte ich an einem Schiff des ausgehenden 15. Jhdt. auch nicht für korrekt. Außerdem sind sie in keinster Weise steifsetzbar, was auch ungewöhnlich wäre.
Zu den Pardunen nochmal: Bei kleineren Schiffen mit entsprechend kleiner/dünner dimensionierten Marsstengen würde eine stehende Pardune im Grunde auch wenig Sinn machen, meiner Meinung nach: Das Rigg war dermaßen flexibel und reagierte auf Winddruck sehr "agil", eine Pardune als stützende Maßnahme musste also permanent bei Kurswechseln auf der einen Seite abgefiert, auf der anderen durchgeholt werden. Das wäre bei Jungferntaljen nicht möglich. Bei Kirsch in seinem Galeonenbuch ist sehr eindrücklich beschrieben, wie das Rigg des Mayflowernachbaues von 1957 während der Atlantiküberquerung bei starken Winden reagiert hat: Die Mastspitzen hatten einen Riesenversatz zur Mittelachse, wo sie eigentlich stehen sollten- nur durch den Winddruck. Demzufolge waren am nachbau auch keine stehenden sondern ebenfalls nur fliegende Pardunen zu finden. Die ersten Pardunen dürften daher eher so etwas wie Trimmvorrichtungen und weniger festehende Parten gewesen sein.

...Aber auch das sind wieder nur meine persönlichen Überlegungen... :roll:

Chris :ahoi:
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101

Dienstag, 8. August 2017, 10:34

Hi Chris,

danke für die weiteren Informationen! :hand:

Denke das Lasttakel wird es dann wohl werden.

Zum Anker: Ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich da machen werde. Sieht aber so aus, als wird es eine Lösung werden, wo ich den Anker auf der Reling darstellen werde. Hierzu noch: Macht es da trotzdem Sinn den Anker über ein Scheibgat oder Zurringgat zu führen? Mir ist noch nicht ganz klar, wie man ohne dies die Anker auf die Reling bekommt. Über das Lasttakel?

Zu den Pardunen: Ich kann deine Ausführungen absolut nachvollziehen und sie ergeben für mich so auch definitiv Sinn. Dadurch, dass ich die Vorbereitungen für stehende Pardunen schon getroffen habe - Jungfern, Pütting etc. - bleibt für mich nur die Möglichkeit diese als stehende darzustellen oder aber mir noch etwas für die Fliegenden zu überlegen und die bereits vorhandenen Jungfern für weitere Wanten der Untermasten zu nutzen, somit die Anzahl am Fock von 4 auf 6 Wanten und am Großmast von 6 auf 7 hochzusetzen. Vom Gefühl her sind beide Lösungen, also stehende Pardunen oder Erhöhung der Wantenanzahl nicht korrekt, wissen tue ich es aber nicht. :nixweis: Ich denke ich werde mal gucken, wo ich die fliegenden anbringen könnte. Sollte sich herausstellen, dass ich keinen geeigneten Platz hierfür finde, werden es die Stehenden werden, wenn auch historisch nicht korrekt. Einfach weil es mir gefällt und ich sonst die Marsmasten zu nackt finde. Außer hier schreit jetzt jemand laut auf und hat einen besseren Vorschlag ;-)

Gruß,

Dany
Im Bau: Halve Maen

102

Dienstag, 8. August 2017, 10:43

Letztlich verlass Dich auf Deinen Geschmack und Deine Überlegungen, solange Du keine hundertprozentige Quelle hast. Ich hätte es vermutlich so gemacht und die Wantenzahl entsprechend erhöht. So ungefähr wie hier an diesem Nao Victoria Nachbau. Die Ankerfrage musst Du auch selbst entscheiden. Da aber eine Ankerklampe auch ein nettes Detail darstellt, würde ich diese wohl auch bauen. Aber die Überlegung mit dem lasttakel zum Hochhieven der Anker erscheint mir ebenfalls realistisch.
Aber lass Deinen Geschmack entscheiden, das historische Gegenteil muss man Dir ja erstmal "beweisen"... ;)

Chris :ahoi:
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103

Dienstag, 8. August 2017, 10:53

Wo findest du nur immer wieder diese Bilder? Ich habe langsam das Gefühl, dass ich Google nicht vernünftig bedienen kann. Und das leider nicht nur für meine privaten modellbauerischen Zwecke sondern auch für berufliche Recherche arbeiten. :motz:

Ich denke es werden wohl die fliegenden Pardunen werden. Mal gucken, wo ich ein lauschiges Plätzchen für die finde :)

Sehe ich auf dem Bild so etwas wie Marswanten?

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

104

Dienstag, 8. August 2017, 11:02

Schwer zu sagen. Ich tippe eigentlich eher auf Marssegelfallen, könnten aber auch einfache Marsstengewanten sein...
Ich suche meist mit Schiffsnamen und Jahreszahl oder Seefahrer, also z.B. "Nao Victoria 1519 Magellan", führt das nicht zu Erfolg,ändere ich die Suchbegriffe. Aber das wichtigste: Ich suche immer zunächst unter "Bilder". Damit kommt man sehr schnell weiter, ob man z.B. bei Caravelle ein Passagierflugzeug oder ein Schiff aus dem 15. Jhdt. als Ergebnis erhält... :grins: Manchmal machen auch englische oder spanische (...) Suchbegriffe Sinn, sofern man diese kennt.

Chris :ahoi:
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105

Dienstag, 15. August 2017, 12:49

Hallo zusammen,

nicht, dass der Eindruck entsteht ich würde hier wieder eine Pause einlegen. Ich bin derzeit dienstlich und privat sehr eingespannt und viel unterwegs, so dass ich zum eigentlich Bauen wenig komme. Wie in den vorangegangenen Posts zu sehen, mache ich mir aber trotzdem viele Gedanken darum, wie ich was wie umsetzen kann. So habe ich jetzt auch meinen Belegplan in der ersten Zwischenversion. Mir fehlen noch ein paar Belegstellen, aber dazu gleich mehr.

Ich habe mich anhand Mondfelds Belegplan für die englische Galleone und der Diskussion mit Chris entlang gehangelt. Ich habe die vorhandenen Belegstellen am Schiff bereits voll.

Das ganze sieht dann jetzt so aus:



Die Legende dazu:

Blinde
1 Vorholer
2 Achterbrassen
3 Konterbrassen
4 Schoten
5 Geitaue
6 Anker-Zurring

Fock
7 Fallkardeel
8 Racktalje
9 Toppnanten
10 Schoten
11 Halsen
12 Brassen
13 Geitaue
14 Nockgordings
15 Bulins
16 Pardunenzurring

Vormarssegel
17 Stagstrecker
18 Fallstrecktalje
19 Toppnanten
20 Schoten
21 Brassen
22 Geitaue
23 Bulins

Großsegel
24 Fallkardeel
25 Racktalje
26 Toppnanten
27 Schoten
28 Halsen
29 Brassen
30 Geitaue
31 Nockgordings
32 Bulins
33 Lasttakel
34 Pardunentalje

Großmarssegel
35 Fallstrecktalje
36 Toppnanten
37 Schoten
38 Brassen
39 Geitaue
40 Bulins

Besan
41 Fallstrecktalje
42 Racktalje
43 Dirk
44 Geitaue
45 Gordings
46 Pispotten
47 Halstalje
48 Schot

Ein paar Fragen habe ich allerdings noch:
1. Die Pardunen 34 (Großmast) und 16 (Fockmast) wo belege ich die am besten? Augbolzen an Deck in der Nähe des Schanzkleides und die Talje dazu dann dort, wo die 34 schon ist bzw. die 16 unten auf dem Hauptdeck?
2. Das Lasttakel 33 macht es sinn es soweit achtern zu belegen oder eher an der Belegstelle auf dem Hauptdeck zumal es ja sowieso zwischen Groß- und Fockmast hängt?
3. Zuletzt muss ich mir noch irgendwas für Vorholer (1), Konterbrassen (3), Geitau Blinde (5), Bulins Fock (15), Stagstrecker Vormars (17) und Bulins Vormars (23) überlegen. Im Mondfeld sind diese an Klampen des Bugspriets und einer Mastbeting (?) am Bugspriet belegt. Die Klampen kann ich noch nachrüsten das ist kein Problem. Für ein Mastbeting sieht es etwas eng aus da vorne. Hat jemand eine Idee?

Macht generell die Takelung so Sinn, oder sieht euer geschultes Auge dort schon einen Fehler, dass gewisse Belegungen so keinen Sinn machen?

Ich hoffe auf ein bisschen Input.

Viele Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

106

Mittwoch, 16. August 2017, 13:20

Moin Dany! :wink:
Wenn Du Dich am Belegplan von Mondfelds kleiner englischer Galeone
orientiert hast, müsste das grundsätzlich so ungefähr hinhauen, auch
wenn andere Nation. Mir sind allerdings keinerlei "portugiesischen
Spezialtakelungen" bekannt, auch diese dürften aufgrund der
Gegebenheiten in Bezug auf Masten, Rigg und Rumpfgeometrie und aus
Gründen einer guten Bedienbarkeit zu ähnlichen Lösungen gekommen sein.
was aber nichts heißen muss, ich bin da nicht bewandert. :roll:
Allerdings glaube ich, nicht alle Nummern auf dem Bild gefunden zu haben, kann das sein?

Aufgefallen ist mir spontan nur das Fall der Besanrute: Dieses würde ich vor dem
Mast positionieren nicht daneben, es lief von dort durch ein Scheibgatt
im Mast nach hinten/unten zur Rute. Da man die Besanrute auf beiden
Seiten des Mastes gefahren hat, würde die Falltalje im Weg stehen, wenn
beide auf der gleichen Site wären.
Die Racktaljen der Untermasten
würde ich noch leicht nach achtern versetzen, da sie an den Racks eher
seitlich ansetzten. Deine Punkte liegen m. E. ganz leicht zu weit vorne.

Die Pardunen wurden oft einfach unterhalb des eingehakten unteren
Pardunentaljenblocks belegt, da sich zwischen Block und Haken ein etwas
längerer Stropp befand, um welchen die laufende Part mit mehreren
Schlägen belegt waren.
Das Lasttakel finde ich viel zu weit hinten, ich würde es seitlich am Schanzkleid belegen.

Zu dem Bugsprietgedöns: Du hast m. E. relativ viel Platz im Gallion,
kannst Du da eventuell noch eine querstehende Nagelbank unter dem
Bugspriet einsetzen? Ansonsten eventuell zwei kleine an den
Seitenflächen/Regeln des Gallions?
Ansonsten musst Du improvisieren,
z. B. an der vorderen Backschottreling. Die Klampen am Bugspriet würde
ich machen, das sind realistische Belegpunkte, denke ich. Auch schon bei
Portugiesen dieser Epoche.

Die Marssegelschoten waren in früheren
Epochen übrigens auch oft an seitlich am Untermast sitzenden großen
senkrecht stehenden Klampen belegt, nur so als Tipp. Zumindest kenne ich
das von Engländern und -glaube ich- auch Spaniern. Wenn letztere auch,
ist der Weg nach Portugal ja nicht weit...

Konnte ich Dir etwas helfen? :five:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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107

Donnerstag, 17. August 2017, 08:15

Moin Dany,

im großen und ganzen würde ich mich den Ausführungen von Chris anschließen. Leider war es im 14. ,15. und 16. Jahrhundert so das es nicht wirklich festgelegte Normen gab was wo belegt wurde. Das war von Kapitän zu Kapitän schon unterschiedlich und auch von Nation zu Nation. Mit Deinem Belegblan solltest Du gut hinkommen. Es gibt ein paar Dinge auf die man nur achten muss wie z.B. das Großfall möglichst an einem Knecht belegen und nicht an einer Nagelbank oder Halsen an einem Kreuzholz und nicht an Nagelbänken. Auch war es üblich das auf manche Belegstellen 2 Taue waren.

Grundsätzlich kann man sagen je schwerer das Tau und die Last die dran ist umso schwerer auch die Belegstelle die die Last halten muss.

Wenn Du versuchst Kreuzungen und Reibstellen an Tauen zu vermeiden wirst Du auch ein sauber getakeltet Modell bekommen.


LG Patrick

108

Donnerstag, 17. August 2017, 13:52

Hi Chris,

nein das hast du genau richtig gesehen. Alles was im Mondfeld irgendwo auf dem Galion belegt ist, fehlt bei meinem Belegplan noch.

Ich find deine Ausführungen/Anmerkungen richtig klasse, denn so konnte ich im Mondfeld nochmal nachgucken und wusste wonach ich suchen muss. :hand: Ich muss mir sowas immer angucken, damit ich ein genaues Bild habe, um es nachvollziehen zu können.
So habe ich nämlich sowohl das Scheibgat des Besanfalls gesucht, gefunden und verstanden als auch das seitliche Ansetzen der Racktaljen. Die Tqacktaljen sind im Mondfeld Belegplan sogar weiter bugwärts am jeweiligen Mastbeting/Nagelbank angebracht, wo ich mich schon fragte, ob da nicht evtl. sogar das Segel unten im Weg sein könnte. Aber da ein Mondfeld mehr Erfahrung hat als ich, dachte ich, wird das schon hinhauen. Tut es das jetzt doch nicht und die Racktalje muss weiter nach achtern? ?(
Rie Racktalje der Besanrute hat je einen Belegpunkt vor und einen hinter des Besanmastes. Meine Überlegung dazu: je nachdem in welche Richtung die Rute gefahren wird, kann man die Racktalje vor oder hinter dem Mast belegen. Richtig?

Pardunen und Lasttakel: check. Lasttakel hatte ich genau so gedacht, Pardunen werden so gemacht, die setzen irgendwo an einem Augbolzen auf Deck an?

Beim Bugspriet muss ich leider improvisieren. Das täuscht leider. Nicht beachtet habe ich nämlich das Galionsschott und eine Leiter auf's Galion. Damit bleibt neben geschweige denn unter dem Bugspriet nicht mehr viel Platz. Ich werde wohl improvisieren müssen, wenn ich alles soweit montiert habe und in Natura sehe, wie viel Platz dort ist.


Hi Patrick,

auch dir Danke! :five:

Ein Knecht ist für das Großfall laut Bausatz nicht vorgesehen, da müsste ich dann improvisieren. Ich schau mal, was ich da für eine Idee finde und was für einen Platz. Genauso sind bisher keine Kreuzhölzer vorgesehen, aber auch da gucke ich mal, was sich machen lässt. Genau deswegen habe ich das jetzt gestartet und machen wollen, um solche Tipps/Erläuterungen zu bekommen. Gucken wir mal wohin es führt.


Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

109

Donnerstag, 17. August 2017, 19:57

Zitat

Tut es das jetzt doch nicht und die Racktalje muss weiter nach achtern? ?(
Ich habe sie immer ganz leicht vor der Mitte und seitlich zum Mast positioniert, so dass sie gerade zum Rack hochlaufen, wenn die Rah rechtwinklig zur Schiffsmitelachse steht. Damit bin ich immer ganz gut gefahren. Den Läufer der Strecktalje habe ich an eine Klampe am Mast befestigt, geht aber wohl auch an einem Belegnagel, soviel Zug dürfte da nicht drauf gelegen haben.

Zitat

Rie Racktalje der Besanrute hat je einen Belegpunkt vor und einen hinter
des Besanmastes. Meine Überlegung dazu: je nachdem in welche Richtung
die Rute gefahren wird, kann man die Racktalje vor oder hinter dem Mast
belegen. Richtig?
Ich denke so müste das sein. Wenn die Besanrute komplett vor dem Mast geshiftet wurde, also wie eine Rah gefahren wurde, machte ein Umhaken der Talje hinter den Mast Sinn. Eine andere Erklärung habe ich nicht... :idee: :nixweis:

Zitat

Pardunen werden so gemacht, die setzen irgendwo an einem Augbolzen auf Deck an?
Ja, und zwar ein Stück weiter achtern als das letzte Wanttau, wie auf dem Bild der Victoria-Replik zu sehen ist. Binnebords neben dem Schanzkleid. Eine Positionierung der Augbolzen auf den Rüstbrettern kam m. W. erst später auf.

Zitat

Ein Knecht ist für das Großfall laut Bausatz nicht vorgesehen, da müsste
ich dann improvisieren. Ich schau mal, was ich da für eine Idee finde
und was für einen Platz. Genauso sind bisher keine Kreuzhölzer
vorgesehen, aber auch da gucke ich mal, was sich machen lässt.
Einfach mal googlen oder hier schauen. Die Knechte warendamals sehr schlicht, ohne großartig geschnitzte Köpfe, wenn Du gar nicht weiterkommst, meldest Du Dich bitte nochmal, okay?

Zitat

Genau deswegen habe ich das jetzt gestartet und machen wollen, um solche Tipps/Erläuterungen zu bekommen.
We are doch family! :grins:

Chris :ahoi:
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110

Freitag, 18. August 2017, 10:12

Hallo zusammen,

@Chris: Danke. Das hat deutlich weiter geholfen. Ich habe jetzt nochmal gegoogelt, ein paar Bilder der Victoria angesehen, da erkennt man dann - wie du schon sagst- ziemlich genau, wo die Pardunen hinlaufen. :hand:

Einen Knecht habe ich leider bislang noch nicht entdeckt. Aber sowohl der Mondfeld als auch ihr sagt, dass da einer hinmuss, also wird da einer hinkommen.

Apropos googeln und Mondfeld.
Nach der ganzen Theorie habe ich es gestern Abend tatsächlich mal wieder geschafft etwas praktisches zu machen: Kranklampen.
Hierzu habe ich mich am Mondfeld orientiert, er gibt da 2 ziemlich gute Schnitte anhand derer man Kranklampen herstellen kann. Also erstmal eine Schablone erstellt, aus Poly 6 Teile geschnitten, 2 davon nochmal in 3 Teile geteilt und alles zusammen geklebt und gespachtelt. Aus Polysheet und mit der Lochzange die Scheiben hergestellt und Löcher gebohrt.
Das Ganze sieht derzeit so aus:



Das muss jetzt noch sauber verschliffen, lackiert und gealtert werden.
Auf dem Rumpf sieht es so aus.
Von vorne:


Von der Seite:


Vergleicht man die Kranklampen jetzt mit den Bildern im Mondfeld (Seite 127), bin ich - wie ich finde - mit dem Ergebnis sehr nah dran gekommen. :)
Als ich abends im Bett lag, nicht abschalten konnte, habe ich noch ein bisschen weiter nach Bildern gegoogelt. Dabei bin ich hierauf gestoßen. Verglichen damit, ist meine Kranklampe ziemlich wuchtig bzw. die Proportionen nicht stimmen, oder? ?(

Jetzt habe ich natürlich Zweifel, dass meine Kranklampe überhaupt nicht passt. Nochmal zurück auf "Los" und eine eine weniger wuchtige Kranklampe herstellen? Was meint ihr? :nixweis:

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

111

Freitag, 18. August 2017, 12:19

Moin! :wink:
Ich habe Dir mal einenFallenknecht rausgesucht. So ähnlich sieht das wohl auch in Deiner Epoche aus. Eigentlich suchte ich einen auf der Santa Maria Replik in Huelva, wo ich schon mal war und auch Fotos gemacht hatte, die ich hier im Forum eingestellt hatte. Diese sind ja leider futsch wie wir wissen :cursing: . Leider habe ich im Netz dieses Detail nicht gefunden. Aber im Grunde war er dem, den ich Dir alternativ zeige, ziemlich ähnlich, bei gleicher Funktion. Mit dem einzigen Unterschied, dass der obere Teil, dort, wo der Fallenläufer belegt wird, mittig sitzt, also lediglich ein tailliertes/ eingekerbtes Oberstück des Knechts darstellt. Bei der SM war der auch etwas schmaler und im Schnitt quadratisch und hatte nur zwei Scheiben.
Zu den Kranklampen: Du kannst sie auf Schleifpapier legen, und vorsichtig von beiden Seiten schmaler schleifen, die Rundungen nimmst Du materialmäßig noch mit einer Feile oder Skalpell etwas ab, dann werden sie auch in dieser Dimension kleiner. Das müsste eigentlich hinhauen.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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112

Mittwoch, 23. August 2017, 09:29

Hallo zusammen,

@Chris: ich glaub ich hatte mich missverständlich ausgedrückt. Sorry. Ich meinte eigentlich ich habe bis jetzt auf keinem der Replikabilder der Victoria ein Fallenknecht gesehen.
Meinst du sowas? Darauf bin ich zufällig gestoßen. Ich denke das werde ich als Vorbild für meine Fallenknechte nehmen.

Nach wie vor komme ich nur sehr selten und dann auch nur kurz zum Bauen. Das hält mich aber nicht davon ab weiter zu bauen. So bleibt der Bau zwar langsam, aber es geht immerhin weiter. Irgendwann wird es besser, die nächsten 2 Wochen aber erstmal nicht, da bin ich auf Dienstreise.

Im letzten Update zeigte ich euch meine Version der Kranklampe, die ich - wie ich schrieb - anhand des Vorbilds aus dem Mondfeld gefertigt hatte. Ich merkte ja schon an, dass ich irgendwie finde, dass das Ding etwas klobig bzw. über-/falsch proportioniert ist. Chris schlug mir vor die Kranklampen einfach etwas schmaler und kleiner zu schleifen. Nun wäre dabei allerdings das Problem, dass die Scheibe nicht mehr gepasst hätte. Zuästzlich wäre (im Verhältnis) das Gat für eben diese Schiebe immer größer geworden. Also nochmal auf "Los" und von neu. Ich habe bei uns im Modellbauladen in der allerletzten Ecke und zwar nicht dort, wo man es vermutet bei den Holzleisten und Messingprofilen, sondern ganz hinten durch, einen Ständer gefunden an dem eine Auswahl an Evergreen Profilen hängt. Dort habe ich 2x2mm Vierkantprofile gefunden aus denen ich dann meine neue Version der Kranklampen gefertigt habe. Auf Länge geschnitten, in Form geschnitzt und geschliffen, Löcher gebohrt und etwas eingeritzt, um die Scheibe zu simulieren. Wie ich finde, ist das ganz gut gelungen und kommt der Kranklampe auf der Victoria Replika deutlich näher. (Hier nochmal zur Erinnerung)



Jetzt könntet ihr natürlich sagen, man hat ja gar keinen Vergleich zur alten Kranklampe. Jaja, dafür habe ich euch noch Fotos gemacht, um das besser vergleichen zu können.








Was haltet ihr von der neuen Version?

Auf den (fiesen) Markos sieht man (und ich zum ersten Mal), dass die Löcher nicht in einer Linie liegen. Das ist mir erst auf den Fotos aufgefallen. In echt sieht man es nicht.

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

113

Donnerstag, 24. August 2017, 07:05

Moin,

für mich sieht es NEU deutlich besser aus.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

114

Donnerstag, 24. August 2017, 10:03

Moin Dany! :wink:

Zitat

Meinst du sowas?
Geeeenauuuu sowas! :grins:

Zitat

Nun wäre dabei allerdings das Problem, dass die Scheibe nicht mehr
gepasst hätte. Zuästzlich wäre (im Verhältnis) das Gat für eben diese
Schiebe immer größer geworden.
Das ist eine absolut richtige Überlegung Deinerseits gewesen. Daran hatte ich wiederum nicht gedacht! :idee: :thumbsup:

Zitat

Löcher gebohrt und etwas eingeritzt, um die Scheibe zu simulieren.
Das ist in diesem Minimaßstab wahrscheinlich sogar im Ergebnis authentischer. Übrigens noch ein Tipp, was bei Evergreen etc. immer gute funktioniert. möchte man Scheiben darstellen: Einen Faden durch die Löcher u-förmig einfädeln und dann unter Spannung "sägen", also hin und her bewegen. Daducrch schneidet sich der Faden im Kreisbogen in das Material und schneidet zudem eine "Rinne". Im Ergebnis kommt das einer Scheibe recht nahe :ok: . Habe ich schon häufig bei Betings, Scheibgatts etc. ausprobiert. Bezüglich des Fadenmaterials musst Du mal rumprobieren, ich mache das meist mit Resten von Moropegarn.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



115

Donnerstag, 24. August 2017, 21:24

Hallo zusammen,

@Ingo: schön, dass du auch noch dabei bist. Freut mich.

@Chris: Ich habe das heute mal mit Moropegarn ausprobiert, leider bin ich nicht zum Erfolg gekommen, aber dazu später mehr.


Nachdem ich mit der Kranklampe meine ersten Scratch-Gehversuche gemacht habe, also mit Poly, hat mich das Scratchfieber gepackt und ich habe mal etwas weiter probiert. Ich war ja mit allem, was die Anker betrifft beschäftigt. Ich habe die Anker verspachtelt und geschliffen, allerdings noch nicht lackiert. So wie auch alles andere, was ich gemacht habe. Also Anker, gehen wir weiter entlang: Kranklampe, hab ich schon siehe letztes Update, kleiner Holzbalken, auf dem der Anker zu liegen kommt. Ok der ist jetzt nicht wirklich interessant, also erspare ich euch jetzt ein Foto von einem Stück unlackiertem Vierkantprofil, reiche ich dann aber nach, wenn es lackiert und angebracht ist. Gehen wir weiter. Ankerkabel, muss noch besorgt werden. Weiter, Ankerklüsen, sind schon vorhanden, weiter Ankerbeting. Hierzu habe ich eine Frage: Hat grundsätzlich jeder alte Segler ein Ankerbeting? Also macht es Sinn eines zu fertigen?
Als nächstes kommt jetzt das Ankerspill. Das aus dem Bausatz gefiel mir irgendwie nicht so richtig. Ich fand so eins schöner. Also habe ich das nachgebaut aus Poly.

Hier einmal die Einzelteile.


Zusammengesetzt sieht das Spill so aus


Im Vergleich zum Bausatz Spill





Muss jetzt noch lackiert werden. Aber sieht doch besser aus als das Bausatzteil, oder? Also mir gefällt es jedenfalls.

Gut mit dem Anker sind wir dann soweit fertig, muss nur noch alles lackiert werden. Evtl noch das Ankerbeting, je nachdem, was ihr dazu sagt.

Ich war ja zufällig auf ein Fallknecht gestoßen, welches ich verlinkt hatte. Heute habe ich mal einen Prototyp hergestellt. Nur mal um zu sehen, ob ich das mit meinen wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln hinbekomme. Aber seht selbst:







Wie gesagt ein Prototyp. Wie sich rausstellt, ist das Messingband zu dick/stark, aber ansonsten passt es ja eigentlich, wenn ich es nochmal neu fertige, dabei noch etwas mehr auf eine gerade Ausrichtung der Bohrungen achte. Achja, ich wollte ja noch etwas zu der Fadentechnik sagen. Ich habe also - wie von Chris vorgeschlagen - Moropegarn durch gezogen und unter Spannung versucht zu sägen/schleifen, aber irgendwie passierte... richtig, nichts. Woran es liegt, weiß ich nicht. Also habe ich mir eine Alternative überlegt. Ich habe ein Stück 0,4mm Messingdraht genommen durch gefädelt, den Bogen erhitzt und zurückgeogen. So habe ich die Rundung eingeschmolzen und später noch ein bisschen mit dem Messer nachgearbeitet.

Soweit erstmal jetzt von mir. Gerne Anregungen, Meinungen, Kritik.

Schönen Abend,

Dany
Im Bau: Halve Maen

116

Freitag, 25. August 2017, 09:07

Guten Morgen Dany :wink:

Dein Spill ist Klasse :ok: :ok: :ok: :ok: , es könnte unten etwas breiter sein, vielleicht mit einer Grundleiste verbreitern. Die Messingbänder beim Fallknecht sind in der Tat etwas zu dick, aus Karton herstellen wäre eine Option, wenn grad keine passende Messingfolie vorhanden ist, wäre ein Versuch wert.

LG
Sergio
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Wohnort: Bad Hönningen

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117

Freitag, 25. August 2017, 09:44

Schön gescratcht, gefällt mir wirklich.
Sergio hat Recht, im unteren Bereich könnte es etwas
breiter sein :ok:
der Franz :abhau:


im Bau: Nao Victoria 1:50





118

Freitag, 25. August 2017, 10:27

Morgen Dany!

Zitat

Die Messingbänder beim Fallknecht sind in der Tat etwas zu dick, aus
Karton herstellen wäre eine Option, wenn grad keine passende
Messingfolie vorhanden ist, wäre ein Versuch wert.


Es gibt auch Polysheetstreifen in ganz dünnen Abmessungen (weiß gerade die Milimeterangaben nicht, aber absolut filigran), diese habe ich für sowas immer genommen (Mastringe über und unter Wulingen, Eisenbänder Kranbalken etc.). Diese lassen sich prima verarbeiten (die Ecken kann man richtig eckig bekommen nicht wie bei dem Messing eher viertelrund) und mit flüssigem Sekundenkleber gut aufkleben und anschließend verschleifen. :ok:

Zu der Fadenschneidemethode: Ich habe meistens die zu bearbeitenden Teile vorsichtig in meinen Modellbauschraubstock geklemmt, so konnte ich etwas mehr Zug aufbringen. Vielleicht war es bereits eher eine Art "Reinschmelzen" durch die Reibung und weniger ein Schneiden...?! :idee:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

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119

Freitag, 25. August 2017, 11:15

Hallo zusammen,

erstmal Danke für euer Lob. :hand:

@Sergio und Franz: Vergleiche ich mein Spill mit dem was ich verlinkt habe, ist es unten genauso breit. Ihr meint doch den Fuß, oder? Vielleicht liegt es auch am Winkel des Bildes, aber für mich wirkt das so als sei der Fuß genauso breit wie oben die breiteste Stelle. Das war zumindest meine Überlegung dabei. liege ich da falsch? :nixweis:

Sowohl Karton als auch Polysheet ist eine gute Idee. Ich werde, wenn ich die Zeit finde nochmal im Modellbauladen gucken, was für Polysheets die dort haben. 0,5*0,5mm meine ich dort gesehen zu haben, allerdings ist das dann auch nicht wirklich dünner als das Messingband mit 1*0,6mm. Mir ging es ja hauptsächlich um die Materialstärke. Sollte ich kein geeignetes finden, probiere ich es mal mit dem Karton.

Zu der Fadenschneidemethode: Ich dachte mir schon, dass du einen Modellschraubstock benutzt hast. Leider habe ich keinen und so habe ich meine Zähne als Modellschraubstock genutzt :lol: Vielleicht liegt da der Hund begraben

Das war das was ich mit:

Zitat

Nur mal um zu sehen, ob ich das mit meinen wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln hinbekomme.
meinte.
Ein anderes Beispiel dazu: Die konischen Teile des Ankerspills sind aus 3*3mm Polyvierkant hergestellt, das ich rundgeschliffen habe in dem ich es in einen Akkuschrauber eingespannt habe, auf einen Schleifblock gelegt und mit einer Feile gegen gehalten habe. Naja die Not macht erfinderischt ;)

Also ich halte euch auf dem Laufenden, weiß aber wie gesagt nicht, wann ich weiterbauen kann. Muss ja auch noch die Dienstreisen vorbereiten bzw. Hemden bügeln, Koffer packen usw. :bang:

Grüße,

Dany
Im Bau: Halve Maen

120

Freitag, 25. August 2017, 13:11

Zitat

Zitat





Zitat




Nur mal um zu sehen, ob ich das mit meinen wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln hinbekomme.
Wie muss ich mir Deine "wenigen zur Verfügung stehenden Mittel" bei Deiner "alternativen Schraubstockmethode" denn vorstellen??? So in etwa?? :abhau: :abhau: :abhau:

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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