Hallo zusammen!
@ Stefan: Noch hab ich die Lupe zum Glück nicht nötig
Ich hab zwar eine, die in meine Basteltisch-Lampe eingebaut ist, aber ich find die Arbeit damit eher schwierig - meine Hand-Augen-Koordination macht das nicht so gut mit…
@ Uwe: Du darfst natürlich gerne zusehen und auch sehr gerne deine Meinung und Tipps hierlassen!
Die Balsaholzmethode is mir bekannt, auch wenn ich sie bisher nur bei Holzmodellen (eine frühere Schaffensphase…) angewendet habe. Aber ehrlich gesagt mag ich persönlich Balsaholz eher weniger - Ich finds in seiner Verarbeitung eher anstrengend, es ist so weich
@ Harald: Pathologisch? Heißt das, das ich jetzt in die Pathologie muss? Igitt! Außerdem fühle mich doch noch so lebendig!
Zu den Winkeln: Ich versuche es mal ohne Fotos zu erklären, weil meine Kamera diese kleinen weißen Teile sowieso nicht so gut ablichten kann. Grundsätzlich hab ich dafür Evergreen-Profil in den Maßen von 0,25x1,00mm verwendet, weil die Winkel eben genau 1mm in der Höhe und Länge haben mussten. Ich hatte erst versucht, Dreiecke in den passenden Maßen aus dem Sheetstreifen abzulängen. Das hat aber nicht so richtig gut geklappt. Also hab ich dann einfach quadratische Stücke in der ungefähren Größe von 1x1mm abgelängt. Zwei Ecken wurden mit Sekundenkleber benetzt, das Lineal für den korrekten Abstand zum letzten Winkel angehalten und das Stück dann schnell angeklebt. Einen Abstandshalter in dem Sinne gab es nicht, denn er wäre nur immer aus Versehen mit angeklebt worden - Also wurde alles frei Schnauze gemacht... Wenn eine ganze Reihe fertig war, hab ich die angeklebten Stücke zuerst mit 1200er Schleifpapier auf die einheitliche Höhe von 1mm gebracht und dann einfach alle zugleich mit dem Schleifklotz dreieckig geschliffen. Der Sekundenkleber hält die Teile ausreichend fest, sodass sie nicht abfallen beim Schleifen. Ach ja, und danke nochmal für den Tipp mit den Legosteinen! Der ist echt gut Ich hab mir neulich erstmal 40 Cent in ein paar Steinchen investiert
Haralds Frage zur Bettung hat mich darauf gebracht, dass ich hier in letzter Zeit vor allem schon ziemlich fertige Teile gezeigt habe und gar nicht so sehr darauf eingegangen bin, wie ich was gemacht hab. Für bestimmte Dinge find ich das sinnvoll, besonders wenn ich hier irgendeine Methode schon mal beschrieben hab oder es eben allzu banal ist (Nichtsdestotrotz könnt ihr natürlich immer gern fragen!). Bei anderen Dingen sind sicher ein paar Erklärungen zum Vorgehen netter - Es heißt ja schließlich Baubericht. Also gelobe ich mal Besserung und will heute ein bisschen ausführlicher auf den Bau der Netzwinde eingehen. Bei deren Aussehen hab ich mich im Großen und Ganzen an der Winde des Kartonbausatzes orientiert.
Hier erstmal ein Überblick über die Einzelteile, die ich für die Winde herstellen musste. Es sind noch nicht alle, aber zumindest die meisten:
Und noch zwei Bilder vom aktuellen Stand der Dinge, damit ihr ne Idee habt, wie sich die Teile zusammenfügen:
Der Bügel auf der Vorderseite der Winde, der der Führung der Trossen dient, ist bisher nur lose aufgesetzt, damit ich noch entspannt das „Drahtseil“ aufwickeln kann… Er enstand einfach aus verschiedenen Sheetstreifen.
Zunächst mal hab ich mich darum gekümmert, die seitlichen Teile für die Windentrommeln anzufertigen. Das sind diese vier kreisrunden Teile mit dem Loch in der Mitte. Wie kriegt man also hin, dass die Dinger möglichst gleichgroß und das Loch möglichst mittig ist? Für meine Lochzange war der Durchmesser jedenfalls zu groß. Also hab ich folgendes gemacht: Einigermaßen quadratische Teile in der benötigten Materialstärke ausgeschnitten, übereinandergelegt und mit Masking Tape zu einem Bündel verschnürt. Dann hab ich ein Loch durch die Mitte des Bündels gebohrt, so dass die Teile alle ein
Loch an derselben Stelle bekommen haben. Anschließend hab ich das Bündel wieder auseinandergenommen und Achtecke daraus gemacht, weil diese Form einem Kreis ja schon näher kommt (siehe Mitte des Bildes).
Dann wurden die Teile alle zusammen hintereinander auf dem Trennscheiben-Aufsatz meines Proxxon Micromots eingespannt (der hat ein Schraubgewinde), also so wie man es auch mit einer Trennscheibe machen würde. Den Aufsatz mit Schraube könnt ihr auch im Bild sehen, unter den Plastikteilen. Anschließend wurde der Micromot mit der niedrigsten Drehzahl angeworfen und die Teile mit 600er Schleifpapier in eine kreisrunde Form mit dem richtigen Durchmesser gebracht. Hier nochmal ein Bild von der Konstruktion, aber nur mit einem eingespannten Teil:
Außerdem waren noch diese Teile herzustellen:
Den exakten Fachterminus hab ich nicht parat - Jedenfalls handelt es sich um Umlenkrollen, die jeweils links und rechts außen auf der Winde sitzen. Hier hab ich die gleiche Methode angewendet, die ich auch zur Herstellung von allen anderen Teilen verwende, die rund sind und eine Sanduhrform o.ä. haben sollen. Auch hier kommt wieder der Micromot zum Einsatz: ein relativ kurzes Stück Rundprofil mit dem gewünschten Durchmesser wird einfach in das Bohrfutter eingespannt, angeworfen und dann der Micromot wie eine Drehbank benutzt.
Um die Form der Teile auf dem Foto hinzukriegen hab ich ganz normale 1Euro-Feilen, wie man sie in Kassennähe im Baumarkt bekommt, benutzt. Man kann dazu Schleifpapier oder ein scharfes Bastelmesser benutzen. Mit einem Bastelmesser wird das Werkstück zum Schluss auch abgelängt, wenn das Gerät noch läuft.
Entschuldigt das schlechte Foto, meine Kamera kriegt so kleine Teile nicht scharf… Ich hoffe man erkennt was! Das Ganze braucht ein bisschen Übung, besonders wenn man zwei Teile herstellen will, die einigermaßen gleich aussehen. Aber im Grunde ist es ganz simpel.
So, das war es von mir für heute. Ich hoffe es war alles verständlich! Ganz fertig ist die Winde wie gesagt noch nicht, ein paar Kleinteile fehlen noch…
Beste Grüße
Alex