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31

Samstag, 28. Dezember 2013, 07:30

Moin Stefan

Ich habe mal mein Archiv durchforstet, aber auch dort nur wenig Daten vom Sechsradwagen gefunden.

Aber es lebt noch einer :) , lackiert in den Farben der Union-Transport Dresden. Wo der allerdings steht ist mir nicht bekannt :S , er stand zumindest mal im Verkehrsmuseum Dresden.

Fehrenkötter hat nach meiner Kenntnis zwar auch Büssing-NAG's aus der Messingkühler-Ära, aber nur Zweiachser. Und einen U12000 der zwar auch Einzelbereifung hat, aber durch das spätere Baujahr mit anderen, normalen, Achsen gebaut wurde.
ALGA in Sittensen hat viele Büssings im Museum, darunter auch den bekannten Erkens Möbelkoffer. Aber auch nur ein Zweiachser, ausserdem im Laufe seiner Laufbahn oft umgebaut und daher nicht mehr Originalgetreu. Dennoch ein toller Laster :love: .

Somit dürften sich der Fehrenkötter sowie der ALGA NAG nur eignen um Details vom Fahrerhaus und vom Motor zu gewinnen, aber nicht vom ALGA-Motor da dort ein anderer verbaut ist.

Der Union-NAG wäre bestimmt gut geeignet um Bilder vom Rahmen und den Achsen zu machen. Vielleicht steht er ja noch in DD, da müsste man dann nur die Erlaubnis haben den dann anzugrabschen um Bilder zu machen.

Zum 8000er: da du wohl eine Balastpritsche ähnlich der einer Kaelble-Zugmaschine draufbaust kann man die Rückleuchten dort einbauen. Oder direkt unter die Pritsche schrauben

Grüsse - Bernd

32

Samstag, 28. Dezember 2013, 15:30

@ Bernd, Stefan,Michael

wer die Maßzeichung aus dem Regenberg-Buch kennt und die mit dem Bild und der schematischen Zeichnung von Michael vergleicht, wird sehr schnell feststellen, dass es sich dabei um völlig
verschiedene Dinge handelt.
Auf dem Bild ist ein Niederrahmenfahrgestell für Omnibusse zu sehen, das gleiche gilt für die schematische Zeichnung darunter. Zu der schematischen Zeichnung habe ich übrigens eine sehr exakte Maßzeichung (leider ohne Maßangaben) mit Seitenansicht und Draufsicht. Die gehört zu einem 1929er Büssing Niederrahmenfahrgestell.
Wenn man nun hingeht und die recht gute Maßzeichnung mit der eher groben Zeichnung aus dem Regenberg-Buch vergleicht, dann muss man feststellen, das diese beiden Chassis so rein gar nichts miteinander zu tun haben. Die Regenberg-Zeichnung ist zwar sehr grob, doch ich würde sagen, dass es außer dem Motor keinerlei Übereinstimmungen gibt.
Das wäre aus historischer Sicht auch wahrscheinlich, das liegt an der von den Brüdern Fageol 1922 angestoßenen und ab Mitte der 1920er Jahre eintretenden massiven unterschiedlichen Entwicklung von LKW- und Omnibusfahrgestellen und deren Komponenten.

Ansonsten Bild gibt’s hier, nicht gut, aber besser als nichts. Im Vordergund der Sechsradwagen, im Hintergrund das Niederrahmenfahrgestell:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…ausstellung.jpg

P.S.: die Fusion Büssing NAG fand erst am 01.01.1931 statt. Davor war NAG NAG und Büssing war Büssing. NAG hatte auch einen Sechsradwagen im Programm, der war aber völlig anders aufgebaut.

33

Montag, 30. Dezember 2013, 15:48

Hallo Martin,

Du verfügst ja offensichtlich über ein beachtenswertes, fundiertes Wissen. Daher gehe ich einmal fest davon aus, dass Du mir auch beantworten kannst warum mein Vorbild ein Rechtslenker war?!

Eigentlich wollte ich ja nur ein Modell bauen und es hier vorstellen, das ganze Vorhaben wird aber schon allein durch Eure vielen Informationen für mich immer interessanter.

@ Bernd - das mit Dresden werde ich jetzt auf jeden Fall in Angriff nehmen.

Im Voraus und im Nachhinein herzlichen Dank für Eure Bemühungen und Gruß

Stefan

34

Montag, 30. Dezember 2013, 19:11

Zitat

Du verfügst ja offensichtlich über ein beachtenswertes, fundiertes Wissen. Daher gehe ich einmal fest davon aus, dass Du mir auch beantworten kannst warum mein Vorbild ein Rechtslenker war?!
Das ist relativ einfach: weil man den, wenn ich das richtig überblicke, ausschließlich so gebaut hat.
Warum hat man den so gebaut? Das hat traditionelle Gründe. Und war damals nicht unüblich.

Der Sechsradwagen von Büssing (nur der LKW, das Niederrahmenfahrgestell ist eine ganz andere Hausnummer) wurde 1924 eingeführt, das heißt, in den frühen 20er Jahren entwickelt. Und das Konstruktionsprinzip ist über die gesamte Bauzeit im Prinzip nicht verändert worden.
In der Frühzeit des Automobils, respektive der Lastwagen, war Linkslenkung nicht üblich. Man orientierte sich für dieses neue Verkehrsmittel an schon vorhandenen Verkehrsmitteln. Und dort war der Fahrerplatz dort angebracht, wo er in der Regel zweckmäßig war. Begegnungsverkehr, der Grund warum wir heute beim Rechtsverkehr Linkslenkung haben, war damals kaum ein Thema, der Verkehr war außer in Großstädten, sehr gering.
So ist beim Schiff Steuerbord die rechte Seite, sehr zweckmäßig beim treideln von Schleppkähnen auf Flüssen und Kanälen, denn dort wurde Strom aufwärts von rechts gezogen.
Bei der Eisenbahn saß der Lokführer auf der rechten Seite, denn er musste am Kessel vorbei auf die Strecke sehen können. Da er nur eine Seite einsehen konnte, musste er dort sitzen, wo die Signale standen. Das gilt aber nur in Deutschland, denn im Rest von Europa fahren die Züge im Linksverkehr, somit sitzt der Lokführer links.
Bei Fuhrwerken saß der Kutscher rechts. Grund dafür ist, dass die meisten Leute Rechtshänder sind, deren rechter Arm meist deutlich mehr Kraft aufwenden kann. Und die brauchte man auch, denn die Kutsche wurde gebremst über einen Handbremshebel, der direkt auf die Räder wirkte. Und diese Bremse war rechts außen am Wagenkasten angebracht. Wegen der besseren Sicht wurde ein Fuhrwerk aber dann links gefahren. Angehalten aber wurde rechts. So konnte der Kutscher direkt von seinem Sitzplatz auf den besseren Teil der Straße absteigen.
Denn die Straßen waren damals nicht asphaltiert. Wo noch mittelalterliches Kopfsteinpflaster vorhanden war, war dieses meist zur Straßenmitte hin entwässert, wo bereits eine moderne Pflasterung vorhanden war, war diese zum Fahrbahnrand hin entwässert bei Hinzuziehung eines Bordsteins und eines Gehweges. Sprich, der Fahrbahnrand war immer wesentlich trockener und sauberer.
Dort wo kein Kopfsteinpflaster war, sah es noch schlimmer aus. Die Zustände von Naturstraßen brauche ich hoffentlich nicht erklären. Alleen erhielten Ihre Festigkeit durch die Seitenbepflanzung. Je dichter man an die Bäume herankam, desto fester war der Fahrgrund. Die Mitte der Fahrbahn war eine Schlammwüste. Wer mal Reiseberichte von Motorradfahrern aus der Zeit der damaligen Jahrhundertwende liest, kann das nachvollziehen. Die sind im Zickzack um die Bäume herum gefahren. Auch Chausseen waren nicht besser. Zwar hatten die bereits einen den heutigen Maßstäben entsprechenden Unterbau, doch es fehlte die feste Deckschicht. Das hörte mit einer festgewalzten Schlackeschicht auf. Die war garnicht mehr so fest, wenn denn die ersten Pferdehufe darüber gegangen sind. Erst spät hat man angefangen, Versuche mit festeren Deckschichten zu machen. Der 1927 eröffnete Nürburgring war z.B. gleichzeitig Versuchsstrecke für alle möglichen unterschiedlichen Fahrbahndecken.
Reiter steigen von links auf Ihr Pferd. Fuhrwerke, die vom Fuhrmann durch nebenher laufen gesteuert wurden, wurden von links gesteuert (schau euch mal Leute an, die ihr Fahrrad oder Motorrad schieben, machen fast alle von links, das scheint eine Art natürliches Bedürfnis zu sein). Beide benutzten die linke Fahrbahn.
Fuhrwerke, bei denen der Fuhrmann auf einem der Zugpferde saß (meist Militärgespanne), wobei der Fuhrmann auf dem hintersten linken Pferd saß damit er seine Peitsche schwingen konnte
(bei Rechtshändern), wurden dagegen rechts gefahren.
Abschließend kann man daher sagen, traditionell wurde bei Steuerung von einem Fahrzeug aus rechts gesessen und links gefahren.
Warum dann Rechtsverkehr? Wohl eine Laune der Geschichte. Der heutige Rechtsverkehr wurde in Frankreich mit der Französischen Revolution verbindlich eingeführt (vermutlich wegen der
großen Menge an Militärgespannen) und kam später mit Napoleon in die von ihm „beglückten“ Länder. Wer nicht von Napoleon bekehrt wurde, bei dem sorgte dann der extrem rechtslastige Hitler für den nötigen Schub. Andere Länder in Europa stellten dann erst später um. Nur England blieb beim traditionellen rechts sitzen und links fahren.

Obwohl praktisch ab ca. 1806 Rechtsverkehr in Deutschland vorgeschrieben war, das Lenkrad auf die linke Seite verlegt wurde erst, als das wegen des vermehrten Begegnungsverkehrs beim Rechtsverkehr zweckmäßiger war. Und dort, wo es nicht zweckmäßig war, blieb es auch lange auf der rechten Seite. Ich erinnere nur an die Car Alpin - die Schweizer Postbusse auf Gebirgsstrecken.

Das Niederrahmenfahrgestell dagegen gab es, nach grober Recherche, wohl nur als Linkslenker. Auch das hat traditionelle Gründe. Kraftomnibusse waren zunächst reine Linienomnibusse auf Lastwagenfahrgestellen, touristische Fahrten kamen erst viel später. Nachdem die Brüder Fageol für den Bau von Omnibussen die Abkehr vom LKW-Fahrgestell hin zum Spezialfahrwerk zum Standard gemacht hatten, war man auch nicht mehr an die Sitzposition des LKW gebunden. Aus Gründen der maximalen Sitzplatzausnutzung und des zweckmäßigen Einstiegs wurde der Fahrerplatz (bei Rechtseinstieg) nach links verlegt. Nur in Außnahmefällen (siehe Car Alpin) blieb es bei der Rechtslenkung.

Alle Fragen beantwortet?

Martin

35

Dienstag, 31. Dezember 2013, 10:27

Guten Morgen Martin,

das kann man wohl sagen! Höchst interessant auch einmal die Entstehungsgeschichte des Rechts-, bzw. Linksverkehrs zu erfahren, vielen Dank dafür.
Dann will ich mal anfangen und versuchen weitere technische Informationen von den ganzen genannten Quellen zu bekommen.

Euch allen schon einmal einen "Guten Rutsch" in's neue Jahr.
Stefan

36

Samstag, 25. Januar 2014, 16:38

Büssing "VI GL"

Hallo zusammen,

an dieser Stelle auch von mir mal wieder ein kleiner Bericht über die Fortschritte beim Büssing. Herausgestellt hat sich mittlerweile, dass es sich bei meinem Vorbild nicht um den "Typ 80" sondern um den Urahn aller Sechsradwagen, einen "VI GL" von 1930 handelt.

Vielen Dank noch einmal an Alle, die mich immer wieder mit technischen Informationen, Bildern und Berichten aus Fachzeitschriften versorgen.

Fertiggestellt habe ich jetzt zunächst das Chassis und nach mehrfachen Änderungen endlich auch die Kardanwellen verbaut.










Den Tank habe ich figürlich etwas angepasst um die veränderte Breite des Chassis auszugleichen. Der Hilfsrahmen wurde verlängert und die Kotflügel für die Einzelbereifung "gestutzt".









Die Rückwand der Kabine gehört zum "kleinen Bruder", den ich ja parallel (als kurze Zugmaschine) ohne Schwalbennest baue. Sie dient mir momentan nur als Orientierung wo später einmal der aufwändigste Teil dieses Modells beginnen wird - das Führerhaus des "VI GL".




Soviel für heute - Gruß aus Herford

Stefan

37

Samstag, 25. Januar 2014, 17:03

Halo Stefan,

tolle Baufortschritte, das gefällt mir sehr gut! Du hast Dir ein spannendes Objekt ausgesucht und Deine Umsetzung ist echt gelungen! Viel Erfolg beim Führerhaus!

Schöne Grüße
Henning
Kritik ist Lob an jemandem, dem man mehr zutraut

38

Samstag, 25. Januar 2014, 21:26

Hallo Stefan,

Du bist ja schon ein ganzes Stück weiter! Und das was Du uns hier zeigst sieht echt toll aus!!! Da kann ich es kaum erwarten, den Rest zu sehen! :ok:

VG Mike :)

39

Samstag, 1. Februar 2014, 18:35

Es werde Licht...

Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken meinen Büssing zu beleuchten und mir von Martin Siebert das "Classic 1"-Set mit Zubehör zu bestellen.

Meine Frage an euch: lässt es sich auch ohne "Workshop-CD" gut verbauen?

Sind ja nur 6 Lämpchen, ich habe allerdings keine Ahnung von Elektronik. Es wird aber auch wohl das einzige Modell mit dieser Austattung bleiben. Was meint ihr?

Danke vorab und noch ein schönes Wochenende - Stefan

40

Sonntag, 23. Februar 2014, 18:59

Hallo zusammen,

auch ich habe mal wieder einen kleinen Fortschritt zu verzeichnen. Der Hilfsrahmen ist mittlerweile bis auf ein paar farbliche Ergänzungen fertig. Die Aufnahme des Reserverads habe ich komplett neu gestaltet...



...und dabei auch gleich den ursprünglich vorgesehenen Haltebügel des Reifens durch ein kleines Drahtseil ersetzt.




Die Schmutzfänger wurden aus Schmirgelleinen gefertigt, die Halter zwischen den Hinterrädern habe ich aus einer PS-Platte geschnitten. Sie müssen allerdings noch in die Quertraversen des Rahmes eingepasst und lackiert werden.





Ebenso zugeschnitten habe ich schon einmal die Bordwanderhöhungen...



... und zunächst nur grob die Seitenteile des Führerhauses. Der Frontscheibenrahmen vom Original-Bausatz wurde aufgerichtet und die Fensterausschnitte verändert.



Als Nächstes steht sehr viel Feinarbeit an, aber ein erster Gesamteindruck ist immerhin schon vorhanden.

In diesem Sinne, Euch noch einen schönen Abend

Stefan

41

Dienstag, 25. Februar 2014, 19:03

Hallo Stefan

Schaut ja bisher ganz gut aus, deine Baustelle :) .

Ist das mit dem Drahtseil wirklich so gewesen damals ? Ich kenne nur die Blechumreifungsvariante wie sie auch beim 8000er dabei ist.

Grüsse - Bernd

42

Samstag, 1. März 2014, 06:50

Hallo Stefan,

das schaut gut aus! Die grobe Form des Führerhauses macht schon mal einen sehr guten Eindruck!

Schöne Grüße
Henning
Kritik ist Lob an jemandem, dem man mehr zutraut

43

Samstag, 1. März 2014, 11:16

wieviel an dem Modell fiktion und wieviel nach Vorbild gebaut ist mag ich nicht zu beurteilen. Aber das der Hilfsrahmen sich auf den Querträgern des Hauptrahmens abstützt halte ich für einen Konstruktionsfehler erster Güte. :cursing:

44

Samstag, 1. März 2014, 18:06

Hallo freewilly,

da gebe ich Dir vollkommen recht - wird original sicherlich so nicht gewesen sein. Das Fertigmodell bekommt einmal irgendwo einen Platz bei uns im Haus, und da werden keinem der "geneigten" Betrachter meine ganzen technischen Verfehlungen auffallen. Ich möchte eben einfach nur ein Modell bauen, welches optisch dem alten Büssing nah kommt.

Jedenfalls vielen Dank für die Anmerkungen, dafür ist das Forum da.

@ Bernd - sieht mit der "Blechumreifung" wesentlich besser aus - habe ich gleich geändert ;o).

Gruß - Stefan

45

Donnerstag, 11. Dezember 2014, 18:19

Hallo Stefan,

interessantes Projekt, in der Hoffnung das es noch weiter geht setz ich mich mal dazu.
Toll was da bisher entstanden ist.

Gruß Jochen

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