Meinen freien Tag heute habe ich genutzt, um die Überwurfmuttern für die Dampfleitungen zu fertigen.
Zuerst brauchte ich aber eine Unterlagscheibe mit einem Millimeter Dicke. In meiner Restekiste fand ich folgendes:
Außendurchmesser etwas zu groß, Innendurchmesser mit 8,4 passt, Dicke 3 mm.
Das Ziel war dann das:
Kurzerhand habe ich einen Drehdorn angefertigt:
Die zu dicke Scheibe wurde aufgelötet. Wichtig ist dabei, daß die Scheibe exakt an der Bundfläche anliegt, sconst dreht man sich einen Schlag in die Scheibe. Nach dem Abdrehen sah es so aus:
Nun mußte ich die Scheibe nur ablöten. Das Teil braucht ich zum Unterlegen des Drehstahls auf Spitzenhöhe bei der 8mm- Uhrmacherdrehe.
Nun konnte ich mit den Muttern beginnen. Klassisch würde man in ein Rundmaterial ein Sackloch mit dem Durchmesser des Gewindekernloches bohren, und in diesen "Becher" auf der Drehmaschine ein Innengegewinde schneiden. Den Boden des Bechers müßte man dann noch mit dem Durchmesser des zu verschraubenden Rohres aufbohren. Aber bei den hier benötigten Abmessungen, und ich als bekennender Grobmotoriker? Es gibt eine andere Möglichkeit: Ein 9 mm- Rundmessing wurde mit 5,4 mm durchbohrt und ein Gewinde MF 6 x 0,5 eingeschnitten:
Von diesem Rohr mit Innengewinde wurden 5 mm lange Abschnitte, und von einer anderen Rundstange 2 mm dicke Scheiben abgesägt:
Die Scheiben wurde dann hart auf die Gewindeteile aufgelötet. Nach dem Löten war Baden in Citronensäure angesagt. In der Zwischenzeit habe ich einen Dorn für die weitere Bearbeitung gedreht. Die Aufnahme ist ein Gewinde MF 6 x 0,5 :
Die Rohlinge wurde aufgeschraubt und außen überdreht, um möglichen versatz vom Löten zu egalisieren:
So sieht´s schon besser aus :
Für den nächsten Arbeitsschritt wurde der Dorn in das Teilgerät der Fräse gespannt, und eine Sechskant-Schlüsselfläche SW 7 eingefräst.
Danach war wieder umspannen auf die Drehe angesagt, und die "Deckel" wurde zentriert und mit 4,2 mm gebohrt.
Als vorletzte Arbeit habe ich die Muttern außen mit einer Nadelfeile noch entgratet und die Schlüsselfläche gerundet:
Zum Schluß wurde die 4,2 mm-Bohrung noch innen angesenkt, damit sie sauber auf die Nippel passt, und die Rohre schön verpresst.
Die Ausbeute heute:
Ein Teil mehr, als ich eigentlich brauche. Sicher ist sicher! Jetzt kann ich das Maschinchen auf seinem Sockel montieren und einfahren.
Bis dahin,
Matthias